Demografie und Öffentlicher Dienst: Personalbedarfsdeckung
					
	
		©2010
		Diplomarbeit
		
			
				57 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Die Demografie hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutendem Instrument und Index in der Arbeitswelt entwickelt. Waren die hieraus gewonnenen Werte in der Vergangenheit zwar nicht unbedeutend, so hat sich ihr Stellenwert doch grundlegend verändert. Den Angaben zur Demografie, in Deutschland herausgegeben vom Statistischen Bundesamt, wird nun ein erhöhtes Augenmerk geschenkt. 
Der Demografische Wandel bietet den Beteiligten auf dem Arbeitsmarkt auch Chancen. Die Arbeitgeber werden sich einer Überprüfung und Optimierung ihrer bisherigen Maßnahmen zur Personalbeschaffung nicht verschließen können. Für qualifizierte Arbeitnehmer kämen evtl. entsprechende gute Perspektiven für den beruflichen Werdegang in Frage. Denkbar ist, dass sie künftig bessere Verhandlungsoptionen im Vergleich zu Ihren Arbeitgebern des ö. D. aufweisen können, da auch die Privatwirtschaft geeignetes Personal benötigt. Die Veränderung weg von einem Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt wird eine Konsequenz des Wandels sein. In dieser Studie wird schwerpunktmäßig die Personalbedarfsdeckung für die Landesverwaltung in Niedersachsen behandelt. Wenn weniger qualifizierte Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind, wird es auch für die Verwaltung im ö. D. darauf ankommen, wie sich ein auftretender Personalbedarf decken lassen kann. Die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst werden in den kommenden Jahrzehnten in einem noch engeren Konkurrenzverhältnis zu den Unternehmen der freien Wirtschaft stehen, wenn es um die Gewinnung von geeigneten Mitarbeitern geht. Beide Seiten werden mittels der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versuchen sich entsprechend positiv als Arbeitgeber zu positionieren. Der ö. D. kann sicherlich noch von einigen Maßnahmen, die derzeit eher in der freien Wirtschaft verbreitet sind, profitieren. Hierzu sind das Employer Branding, verstärktes Hochschulmarketing oder ein gezieltes Headhunting nennenswert.
In Teilen dieser Arbeit fließen neben der allgemeinen Informationsbeschaffung aus diversen Quellen aus der Literatur und Gesetzen auch Kenntnisse und Erfahrungen des Autors ein.
Thomas Dockenfuß zeigt mögliche Instrumente für eine künftige Personalbedarfsdeckung auf.
	Der Demografische Wandel bietet den Beteiligten auf dem Arbeitsmarkt auch Chancen. Die Arbeitgeber werden sich einer Überprüfung und Optimierung ihrer bisherigen Maßnahmen zur Personalbeschaffung nicht verschließen können. Für qualifizierte Arbeitnehmer kämen evtl. entsprechende gute Perspektiven für den beruflichen Werdegang in Frage. Denkbar ist, dass sie künftig bessere Verhandlungsoptionen im Vergleich zu Ihren Arbeitgebern des ö. D. aufweisen können, da auch die Privatwirtschaft geeignetes Personal benötigt. Die Veränderung weg von einem Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt wird eine Konsequenz des Wandels sein. In dieser Studie wird schwerpunktmäßig die Personalbedarfsdeckung für die Landesverwaltung in Niedersachsen behandelt. Wenn weniger qualifizierte Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind, wird es auch für die Verwaltung im ö. D. darauf ankommen, wie sich ein auftretender Personalbedarf decken lassen kann. Die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst werden in den kommenden Jahrzehnten in einem noch engeren Konkurrenzverhältnis zu den Unternehmen der freien Wirtschaft stehen, wenn es um die Gewinnung von geeigneten Mitarbeitern geht. Beide Seiten werden mittels der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versuchen sich entsprechend positiv als Arbeitgeber zu positionieren. Der ö. D. kann sicherlich noch von einigen Maßnahmen, die derzeit eher in der freien Wirtschaft verbreitet sind, profitieren. Hierzu sind das Employer Branding, verstärktes Hochschulmarketing oder ein gezieltes Headhunting nennenswert.
In Teilen dieser Arbeit fließen neben der allgemeinen Informationsbeschaffung aus diversen Quellen aus der Literatur und Gesetzen auch Kenntnisse und Erfahrungen des Autors ein.
Thomas Dockenfuß zeigt mögliche Instrumente für eine künftige Personalbedarfsdeckung auf.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 - Statistisches Bundesamt, Bevölkerungspyramiden in Deutschland 
               1970 - 2010 - 2030 (2009) 
Seite 5 
Abb. 2 - Statistisches Bundesamt, Demografische Entwicklung (2009)  
Seite 6 
Abb. 3 - Entwicklung der Geburtenraten in Deutschland 
Seite 7 
Abb. 4 - Altersstruktur im LZN 
Seite 9 
Abb. 5 - Niedersachsen - Karte  
http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C1456162_L20.jpg Seite 
11 
Abb. 6 - Aufbau der unmittelbaren Landesverwaltung 
http://www.mi.niedersachsen.de/cda/pages/printpage.jsp?C 
=8008136&N=13789&L=20&D=0&1=522 Seite 
12 
Abb. 7 - Aufbau der mittelbaren Landesverwaltung 
http://www.mi.niedersachsen.de/cda/pages/printpage.jsp?C 
=8008136&N=13789&L=20&D=0&1=522 Seite 
12 
Abb. 8 - Laufbahnen-Gegenüberstellung, vom Autor erstellt 
Seite 14 
Abb. 9 - STEP 4, Grafische Darstellung, vom Autor erstellt 
Seite 24 
1 
1.
 Einleitung 
 ,,Zukunft - das ist die Zeit, in der du bereust, 
dass du das, was du heute tun konntest, nicht getan hast!" 
(Verfasser unbekannt) 
Die Demografie hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutendem Instrument 
und Index in der Arbeitswelt entwickelt. Waren die hieraus gewonnenen Werte in der 
Vergangenheit zwar nicht unbedeutend, so hat sich ihr Stellenwert doch grundlegend 
verändert. Den Angaben zur Demografie, in Deutschland herausgegeben vom Statist-
ischen Bundesamt, wird nun ein erhöhtes Augenmerk geschenkt.  
Die Entwicklungen der Altersstrukturen in der Bundesrepublik geben Anlass zur Sorge, 
in wie weit die Strukturen der Arbeitswelt in Deutschland, besonders im Hinblick auf 
die Personalbedarfsdeckung, den kommenden Anforderungen gewachsen sein werden. 
Als Folge der geburtenschwachen Jahrgänge wird sich das Verhältnis von Erwerbstäti-
gen zu Nichterwerbstätigen zu Gunsten der Nichterwerbstätigen verschieben. Mit der 
Konsequenz eines zu erwartenden Fachkräftemangels. Als zweite Ursache, welcher eine 
große Bedeutung im Hinblick auf den steigenden Anteil der älteren Bevölkerung bei-
gemessen wird, lässt sich der fortwährende Anstieg der Lebenserwartung nennen
1
. 
Nach Angaben der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder kommen in der 
Bundesrepublik im Jahr 2030 auf 100 Personen im erwerbstätigen Alter (20 - 65 Jahre) 
bereits 50 Personen im Rentenalter (ab 65 Jahren)
2
.  Diese Zahlen belegen deutlich, dass 
in den nächsten Jahren Maßnahmen getroffen werden müssen, um für die bevorstehen-
den Veränderungen entsprechende Lösungen zu finden. Darüber hinaus haben diese 
Veränderungen auch Einfluss auf die sozialen Leistungen in Deutschland, wie z. B. 
Renten / Pensionen sowie Steueraufkommen durch Einkommenssteuern. 
Der Demografische Wandel bietet den Beteiligten auf dem Arbeitsmarkt jedoch auch 
Chancen. Die Arbeitgeber werden sich einer Überprüfung und Optimierung ihrer bishe-
rigen Maßnahmen zur Personalbeschaffung nicht verschließen können. Für qualifizierte 
Arbeitnehmer kämen evtl. entsprechende gute Perspektiven für den beruflichen Werde-
gang in Frage. Denkbar ist, dass sie künftig bessere Verhandlungsoptionen im Vergleich 
zu Ihren Arbeitgebern des ö. D. aufweisen können, da auch die Privatwirtschaft geeig-
netes Personal benötigt. Die Veränderung weg von einem Arbeitgebermarkt hin zu ei-
1
 Ver.di, Mythos Demografie, 2003, Seite 6 
2
 Statistisches Bundesamt, Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 1, 12/2007, S. 3 
2 
nem Arbeitnehmermarkt wird eine Konsequenz des Wandels sein
3
. Ein positiver  
Aspekt sei an dieser Stelle noch vermerkt: Der Wandel wird nicht urplötzlich von einem 
Tag auf den anderen auftreten und so bleibt den Arbeitgebern und -nehmern Zeit sich 
systematisch und gezielt vorzubereiten
4
. Zu dem eben Genannten ist ein Verweis auf 
das eingangs aufgeführte Zitat angebracht. Dort findet sich die Kernaussage wieder, 
dass man bereits frühzeitig Regelungen und Vorsorge treffen muss, damit in der  
Zukunft eine unzureichende Auseinandersetzung mit der Problematik des demografi-
schen Wandels erst gar nicht eintritt. 
In dieser Diplomarbeit wird schwerpunktmäßig die Personalbedarfsdeckung für die 
Landesverwaltung in Niedersachsen behandelt. Wenn weniger qualifizierte Kandidaten 
auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind, wird es auch für die Verwaltung im ö. D. darauf 
ankommen, wie sich ein auftretender Personalbedarf decken lassen kann. Die Arbeitge-
ber im öffentlichen Dienst werden in den folgenden Jahrzehnten in einem noch engeren 
Konkurrenzverhältnis zu den Unternehmen der freien Wirtschaft stehen, wenn es um die 
Gewinnung von geeigneten Mitarbeitern geht. Beide Seiten werden mittels der zur  
Verfügung stehenden  Möglichkeiten versuchen sich entsprechend positiv als Arbeitge-
ber zu positionieren. Der ö. D. kann sicherlich noch von einigen Maßnahmen, die  
derzeit eher in der freien Wirtschaft verbreitet sind, profitieren. Hierzu sind das 
Employer Branding, verstärktes Hochschulmarketing oder ein gezieltes Headhunting 
nennenswert.  
In Teilen dieser Arbeit fließen neben der allgemeinen Informationsbeschaffung aus  
diversen Quellen aus der Literatur und Gesetzen auch Kenntnisse und Erfahrungen des 
Autors ein.  
Die nachfolgenden Kapitel bauen nach einem konkreten Schema aufeinander auf.  
Beginnend mit allgemeinen Informationen rund um das Thema Demografie, folgen  
einige Daten und Fakten zum Bundeslandes Niedersachsen und einem kurzen Einblick 
in den Aufbau der dortigen Landesverwaltung, inkl. Personalbestand. Diese Angaben 
dienen dem leichteren Verständnis über Aspekte, welche nicht unbedingt allgemein 
bekannt sind, so z. B. die verschiedenen Laufbahnen im öffentlichen Dienst. 
Aber auch als Einstieg in die Thematik erscheint diese Gliederung sinnvoll. Eine Grafik 
3
 www.pro-active.at, http://www.pro-active.at/article/2005_05_23.php, 2009, S. 2 
4
 Schmidt, M., Vorbohle, K., Demografischer Wandel als unternehmerische Herausforderung  Der  
Wandel als Chance?, 2008, S. 13 
3 
im Bezug auf die Demografie in der Verwaltung, an Hand von Daten des Logistik Zent-
rum Niedersachsen (LZN), wird als ein Beispiel aus der aktuellen Praxis aufgeführt.   
Weitergehend wird auf die bisherigen Wege der Personalbedarfsdeckung und der Per-
sonalentwicklung in der nds. Landesverwaltung eingegangen, bevor der Blick auf die 
möglichen Methoden gerichtet wird. Dabei werden Varianten aufgezeigt, die für den ö. 
D. Optionen für eine Personalbedarfsdeckung darstellen können. Der Bereich des  
Erhalts der Beschäftigten wird ebenfalls in einem eigenen Gliederungspunkt wiederge-
geben, auf den im späteren Verlauf noch eingegangen wird. In einem kurzen Abschnitt 
am Ende dieser Ausarbeitung, erfolgt eine Betrachtung bezüglich der Ausstattung von 
Bildschirmarbeitsplätzen mit adäquater Technik und Möbeln. 
Die Abschnitte im Punkt 7. werden durch ein hierfür erdachtes Akronym dargestellt:  
STEP, englisch für Schritt, steht in diesem Sinne für ,Strategien für eine erfolgreiche 
Personalbedarfsdeckung`. Zwar werden in der Diplomarbeit keine konkret definierten 
Strategien aufgezeigt, jedoch potentielle Schritte / Methoden für eine Personalbedarfs-
deckung, welche auch für die Gegebenheiten in der Landesverwaltung als geeignet 
scheinen. Somit kann das eben Erwähnte, nämlich die Darstellung bzw. Erwähnung 
möglicher Instrumente für eine künftige Personalbedarfsdeckung, als die hauptsächliche  
Zielsetzung für diese Arbeit angesehen werden. 
4 
2.
 Allgemeines zum Thema Demografie 
Im Anschluss an die vorstehende Einleitung dieser Diplomarbeit folgen im Verlauf  
dieses Abschnittes Informationen zum Thema Demografie. Jedoch noch nicht konkret 
auf das Thema dieser Diplomarbeit fokussiert, sondern allgemein gehalten.  
Der demografische Wandel beschreibt die Entwicklung einer Bevölkerung u. a. im  
Hinblick auf deren Aufbau nach Angaben über das Alter und Geschlecht.  
Der Begriff Demografie ist griechischen Ursprungs: Demo + graphie = Bevölkerung + 
Lehre. Sie stellt eine wissenschaftliche Disziplin dar und bezeichnet die Erforschung 
des Zustandes der Bevölkerung und deren zahlenmäßigen Veränderungen
5
. Die Ergeb-
nisse hieraus konzentrieren sich in weiten Teilen auf die im Folgenden genannten
6
. Dies 
wären zum einen die räumlichen Bevölkerungsbewegungen (Explizit: die Verlagerung 
der Wohnsitze vom Land in die Städte) und zum anderen die natürlichen Bewegungen 
durch Geburten und Sterbefällen.  
Darüber hinaus kann die Demografie hilfreiche Informationen über die Entwicklung 
einer Bevölkerung im Hinblick auf die existierende Altersstruktur liefern. Aussagekräf-
tige Werte lassen sich sowohl für vergangene Zeiten, als auch für die Gegenwart  
gewinnen und entsprechend interpretieren. Mittels der Ergebnisse aus diesen Studien 
können Ausblicke auf zukünftige Erfordernisse gewonnen werden. So sind die mögli-
chen Konsequenzen aus den ,,zweiten geburtenschwachen Jahrgängen"
7
 (seit ca. 1965), 
im Hinblick auf die Altersstruktur der Erwerbstätigen, durch die Demografie plakativ 
darzustellen. 
Das Statistische Bundesamt (Destatis) mit Hauptsitz in Wiesbaden zeichnet für die  
Erhebung der relevanten demografischen Daten sowie deren Auswertung in Deutsch-
land verantwortlich. Länderübergreifend ist noch das Statistische Amt der Europäischen 
Gemeinschaft (EuroStat) in Luxemburg, als Pendant zum Bundesamt, zu erwähnen. 
5
 Schubert, K. / Klein, M., Das Politiklexikon 
6
 Arbeiter Samariter Bund, Was ist Demografie?, S. 2  
  http://www.morgen-waechst-heute.de/pages/arbeitshilfe/Arbeitshilfe  DruckversionEinfuehrungstext.pdf 
7
 Kaufmann, F.-X., Schrumpfende Gesellschaft, 2005, S. 122 
5 
3.
 Demografischer Wandel in Deutschland  
Welche Schlüsse ergeben sich konkret aus der Demografie für die Bundesrepublik? 
Derartige Aspekte werden in diesem Kapitel behandelt.  
In Deutschland existiert seit ca. 1965
8
 bzw. 1970
9
 ein Rückgang der Geburtenrate oder 
auch im Bereich der Demografie als Fertilität bezeichnet, der wie in den nachfolgenden 
Grafiken erkennbar ist, bis in die heutige Zeit anhält. 
Abbildung 1: Bevölkerungspyramiden in Deutschland 1970 - 2010 - 2030
10
Aus den Grafiken lässt sich zudem herauslesen, dass das Durchschnittsalter der  
Erwerbstätigen in den nächsten Jahren stark ansteigen wird. Als Anmerkung an dieser 
Stelle wird noch einmal auf die Angaben bzgl. des Verteilungsverhältnisses zwischen 
erwerbstätigen und nichterwerbstätigen Personen des Statistischen Bundesamtes unter 
Punkt 1. - Einleitung hingewiesen (Seite 1). 
8
 Kaufmann, F.-X., Schrumpfende Gesellschaft, 2005, S. 122 
9
 Rostocker Zentrum für Demografischen Wandel, 
http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/20060601_44669235W3DnavidW2635.php, 2010, S. 1 
10
 Statistisches Bundesamt, www.destatis.de/bevoelkerunspyramide, 2009 
6 
Exemplarisch werden für die Entwicklung der Demografie im Nachgang einige Daten 
des Statistischen Bundesamtes
11
 erwähnt: 
Jahr 
< 20 
20 - 64 
65 + 
Gesamt 
Bevölkerung 
1970 23,4  43,9  10,8  78,1  Millionen 
  30 56 14 100 
% 
2010 
15 49,7 16,8 81,5 Millionen 
  18 61 21 100 
% 
2030 12,9  42,1  22,3  77,4  Millionen 
  17 54 29 100 
% 
Abbildung 2: Demografische Entwicklung in Deutschland 
Hieraus wird ersichtlich, dass der Anteil der Erwerbstätigen (20  64 Jahre) an der  
Gesamtbevölkerung stetig sinken wird. Speziell die Berechnungen hinsichtlich der unter 
20-jährigen, also den künftigen Arbeitnehmern, nehmen für den Ausblick auf die  
Gestaltung und Aufrechterhaltung eines funktionierenden Arbeitsmarktes in Deutsch-
land eine besondere Stellung ein.  
Das Herabsinken der Geburtenzahlen ist bereits seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert 
nachgewiesen
12
 und nicht ein auf Deutschland konzentriertes Phänomen. Derartige  
Beobachtungen werden auch in den anderen Industrienationen (wie z. B. USA, Großbri-
tannien) festgestellt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts brachten Frauen durchschnittlich 
4,6 Kinder auf die Welt. Im Jahre 1915 verzeichnen die Statistiken gar einen Wert von 
nur noch 2,9 Kindern. Während der beiden Weltkriege kam es bereits zu noch deutli-
cheren Geburtenrückgängen. Anfang der 1960 Jahre ist der Schnitt auf 2,5 Kinder pro 
Frau angestiegen. Zum Verständnis sei noch erwähnt, dass zum Ersetzen einer Eltern-
generation, eine durchschnittliche Geburtenrate von 2,1 Kindern pro Frau erforderlich 
ist.  
Für das Jahr 1970 belief sich die Zahl der Geburten in Westdeutschland auf durch-
schnittlich 1,4 pro Frau. Auch ca. 35 Jahre später konnte die Quote der Geburtenrate 
nicht erhöht werden und beläuft sich daher im Jahre 2004 auf ca. 1,35 Neugeborene. Als 
ergänzender Hinweis sei an dieser Stelle vermerkt, dass kurz nach der Wende die  
11
 Statistisches Bundesamt, Angaben aus den Bevölkerungspyramiden, 2009 
12
 Rostocker Zentrum für Demografischen Wandel, 
 http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/20060601_44669235W3DnavidW2635.php, 2010, S. 2 
7 
Geburtenrate in der ehemaligen DDR von 1,9 auf 0,8 Kinder gesunken war. Solch ein 
Wert lässt u. a. auf die damalige Unsicherheit der Bevölkerung der ehem. DDR  
schließen, da die zukünftigen Perspektiven noch sehr im Unklaren lagen. 
Abbildung 3: Entwicklung der Geburtenrate in Deutschland 
Die Angaben in o. g. Grafik
13
 verdeutlichen nochmals die Entwicklung der Geburtenra-
ten. Werte aus den Jahren 1960 und 1970 geben lediglich die westdeutschen Zahlen an.  
Bedingt durch die geburtenschwachen Jahrgänge in den letzten vergangenen Jahrzehn-
ten wird dieses zu einem Nachwuchsmangel führen. Für die neuen Bundesländer sehen 
die Prognosen besonders negativ aus, da seit der politischen Wende eine große Anzahl 
von Einwohnern, ca. 1,5 Millionen,  in die westlichen Bundesländer abgewandert ist
14
. 
Welche Gründe könnten ggf. erklären, was vor allem ab 1965 / 1970 zu einem erneuten 
Rückgang der Geburtenzahlen führte? Die Literatur
15
 spricht hier u. a. von zwei Ereig-
nissen, die in den 1960er Jahren ihren Ursprung bzw. weitere Entwicklungen hatten. 
Erstens, eine aus den USA nach Westeuropa übergreifende Emanzipation und zweitens 
die Verbreitung der Anti-Baby-Pille. Im Falle des zuletzt genannten Ereignisses, welche 
eine unabhängige Empfängnisverhütung durch die Frau ermöglichte, verschob sich das 
Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern zu Gunsten der Frauen. Bei den Frauen ab 
Geburtsjahrgang 1935 konnten, teils drastische, Rückgange im Hinblick auf die Neuge-
borenen festgestellt werden
16
. Einhergehend änderten sich auch nach 1950 die Arten 
von Lebenspartnerschaften zu Ungunsten der bisherigen traditionellen Form: der Ehe
17
.  
13
 Rostocker Zentrum für Demografischen Wandel, 
 http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/20060601_44669235W3DnavidW2635.php, 2010, S. 2 
14
 Kröhnert, St., Medicus, F., Klingholz, R., Die demografische Lage der Nation, Deutscher Taschenbuch   
 Verlag, 2006, S. 36 
15
 Kaufmann, F.-X., Schrumpfende Gesellschaft, 2004, S. 122 
16
 Kaufmann, F.-X., Schrumpfende Gesellschaft, 2004, S. 123 
17
 Kaufmann, F.-X., Schrumpfende Gesellschaft, 2004, S. 124 
8 
Von nun an stieg das Durchschnittsalter der jungen Frauen von knapp 23 Jahren (um 
1975) auf ca. 28,5 Jahre (2000). Auf der anderen Seite vergrößerte sich der Anteil der 
nichtverheirateten Paare. Ein weiterer Faktor für die Alterung der Bevölkerung ist das 
stetige Ansteigen der durchschnittlichen Lebenserwartung der Menschen.  
Folgende Gründe lassen die Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung 
erklären:  
-
  eine sinkende Säuglings- und Kindersterblichkeit  
-
  rückläufige Erwachsenensterblichkeit 
Aufgrund des stetigen technischen und medizinischen Fortschritts der vergangenen  
Jahre, wurde ein erhöhtes Gesundheitsbewusstsein innerhalb der Bevölkerung sowie 
verbesserte Arbeitsplatzbedingungen (Arbeitsstättenrichtlinien) erreicht, die im Ergeb-
nis zu den o. g. Punkten führten. Das Durchschnittsalter für Geburten bis 2060 wird die 
Lebenserwartung auf ca. 89 Jahre für Mädchen (82,4 Jahre im Jahr 2007/2008) und 85 
Jahre bei Jungen (77,2 Jahre im Jahr 2007/2008)
18
 steigern.   
Für das Land Niedersachsen bleiben die Bevölkerungszahlen bis 2020 auf einem kon-
stanten Niveau, da Niedersachsen wie kaum ein anderes Bundesland durch die Zuwan-
derung, z. B. von Spätaussiedlern, profitiert
19
. Die westlichen Regionen weisen zudem 
eine jüngere Bevölkerung mit einer höheren Geburtenrate auf. Des Weiteren entstanden 
in den vergangenen Jahren neue Arbeitsplätze im sehr großen Umfang in der Nordsee-
region rund um Cloppenburg und dem Emsland
20
. Hierbei sind Wanderungen aus struk-
turschwächeren Regionen zu beobachten. 
Die Stufenweise Erhöhung der Lebensarbeitszeit für den einzelnen Arbeitnehmer wird 
wohl auf Sicht die fehlenden jungen Arbeitnehmer nicht ersetzen können. Diese fehlen 
dann u. a. im Hinblick auf die Lebensarbeitszeit. Durch die Zunahme der älteren Bevöl-
kerung am Gesamtanteil, wird die derzeit oftmals praktizierte Option eines vorzeitigen 
Übertritts in die Pension bzw. Rente nur noch sehr schwer umsetzbar sein
21
. 
Die Leistungsfähigkeit des ö. D. sowie der Wirtschaft wird auch davon abhängen, in 
wie fern es gelingen wird, die Arbeitnehmer den künftigen Anforderungen entsprechend 
18 
Egeler, R., Statement vom 18.11.2009, Destatis, Wiesbaden, 2009, S. 3 und 4  
19
 Kröhnert, St., Medicus, F., Klingholz, R., Die demografische Lage der Nation, Deutscher Taschenbuch   
 Verlag, 2006, S. 58 
20
 Kröhnert, St., Medicus, F., Klingholz, R., Die demografische Lage der Nation, Deutscher Taschenbuch   
 Verlag, 2006, S. 60  
21
 Lutz B., Demographie als Herausforderung für den öffentlichen Sektor, 2008, S. 21  
9 
einzusetzen und den begrenzt auf dem Arbeitsmarkt vorkommenden Nachwuchs zu 
gewinnen. Für den öffentlichen Dienst ist es auch zukünftig von sehr großer Bedeutung 
benötigtes Personal zu beschaffen, um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Zu diesen 
Aufgaben gehört z. B. die Wahrung der öffentlichen Sicherheit durch Polizei und Ord-
nungsämter, aber auch die schulische und akademische Ausbildung.  
An Hand eines Beispiels aus der Praxis soll aufgezeigt werden, in wie weit sich die der-
zeitige Altersstruktur in einer nds. Dienststelle darstellen und welche Schlüsse man für 
die kommenden Jahre hieraus ziehen kann. Als Beispiel dient das Logistik Zentrum 
Niedersachsen (LZN) in Hann. Münden. Das LZN ist ein Landesbetrieb und direkt dem 
Niedersächsischem Ministerium für Inneres und Sport (MI) in Hannover untergeordnet. 
Es versorgt die Ressorts der nds. Landesverwaltung mit benötigtem Bedarf an Büroma-
terialien, Fahrzeugen und Dienstkleidung um nur einen kleinen Auszug des Leistungs-
spektrums zu nennen. Der Hauptsitz befindet sich in Hann. Münden, eine Außenstelle 
(Einkauf) ist in der Landeshauptstadt angesiedelt. 
Mit Stand vom 19.01.2010
22
 weist das LZN eine Personalstärke i. H. v. 84 Mitarbeitern  
auf. Hiervon sind 33 Männer und 51 Frauen. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten 
des LZN beträgt 43,19 Jahre. Die dortigen Arbeitnehmerinnen weisen ein etwas niedri-
geres Durchschnittsalter auf (42,06 Jahre), als die Männer (44,94 Jahre). Zwecks Veran-
schaulichung der Verteilung der vorhandenen Altersstruktur wird auf die nachstehende 
Grafik hingewiesen: 
 Abbildung 4: Altersstruktur des LZN 
22
 Logistik Zentrum Niedersachsen, Demografische Daten, 2010 
10 
Sehr deutlich wird, dass der Anteil der 40 - 49-Jährigen Mitarbeiter mit ca. 43 % sehr 
groß ist, wohin gegen die Gruppe der 20 bis 29-Jährigen mit gerade mal 9,52 % vertre-
ten wird. Einen beachtlichen Wert weisen auch die 50 - 59-Jährigen Arbeitnehmer, mit 
ca. 23 % auf.  
Aber was verheißen diese Zahlen für die künftigen Jahrzehnte?  
Sicher ist, dass sich in naher Zukunft (ca. 10 - 15 Jahren) die derzeit größte vertretende 
Gruppe (40 bis 49 Jahre) zu den dann 50 - 59 bzw. den über 60-Jährigen zählen lässt. 
Von den eben erwähnten Beschäftigten wird zu diesem Zeitpunkt mit großer Wahr-
scheinlichkeit ein derzeit nur ungenau abzuschätzender Anteil durch Rente / Pension 
aus dem Dienst ausgeschieden sein.       
Die heute noch jüngeren Arbeitnehmer, die Angehörigen der Gruppen der 20 bis 39-
Jährigen, werden die entstehenden freien Kapazitäten nur ungenügend nachbesetzen 
können. Aufgrund der vorgenannten Zahlen wird der zu erwartende Nachwuchsmangel, 
nicht nur jener für das LZN, anschaulicher. 
4.
 Allgemeines zur niedersächsischen Landesverwaltung 
Im folgenden Kapitel werden einige wesentliche Fakten und Informationen rund um die 
Verwaltung des Landes Niedersachsen dargestellt, um u. a. an die Thematik dieser  
Diplomarbeit heranzuführen und Begrifflichkeiten aus dem Bereich der Verwaltung 
verständlicher zu machen. Ein Abschnitt wird sich mit der Struktur bzw. dem Aufbau 
der Landesverwaltung beschäftigen und ein weiterer Punkt dieses Kapitels gibt Informa-
tionen rund um den derzeitigen Personalbestand im öffentlichen Dienst in Niedersach-
sen wieder. Arbeitnehmer des Landes werden in die Statusgruppen der Beamten,  
Richter und Beschäftigte untergliedert. In dieser Diplomarbeit werden die einzelnen 
Statusgruppen allgemein als Arbeitnehmer bzw. Beschäftigte aufgeführt, gleich welcher 
Gruppe sie tatsächlich angehören, außer es sei des Verständnisses halber angebracht, 
den Status konkret zu erwähnen.  
11 
Nachstehend folgen ein paar allgemeine statistische Informationen rund um das  
Bundesland Niedersachsen: 
Das Bundesland Niedersachsen, gegründet 1946, zählt mit ca. 7.95 Mio. Einwohnern
23
(Stand: 31.12.2008) zu den bevölkerungsreichsten (viertgrößtes) und einer Fläche
24
 von 
48.000
km² zu den größten Bundesländern (zweitgrößtes) in Deutschland.  
Zum Vergleich, die Bundesrepublik weist mit Stand vom 31.12.2008 eine  Bevölkerung 
von ca. 82 Mio. Einwohnern
25
 auf. Das Staatsgebiet der BRD beläuft sich auf eine  
Fläche von ca. 357.000 km² 
26
.  
Von den knapp 8 Mio. Einwohnern in Niedersachsen stehen etwa 3,6 Mio. in einem 
Beschäftigungsverhältnis. Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen für ganz Deutschland 
belief sich mit Stand vom vierten Quartal 2009 auf rund 40,6 Mio.
27
 Einwohner. 
Abbildung 5: Niedersachsen 
23
 LSKN - Bevölkerung nach Altersjahren, http://www1.nls.niedersachsen.de/statistik/html/                        
    mustertabelle.asp?DT=K1000151&LN=DBP&DA=11, 2008, S. 1 
24
 LSKN  Niedersachsen  Ein Land stellt sich vor  
 http://www.nls.niedersachsen.de/Tabellen/Allgemeines/Vorstellung.html, 09/2009 
25
 Statistisches Bundesamt, Bevölkerung, http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis 
 /Internet/DE/Navigation/Statistiken/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Bevoelkerungsstand.psm 2010 
26 
Deutschland  Fläche, http://www.deutschland.de, 2010 
27
 Statistisches Bundesamt, Erwerbstätigkeit, 
 http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/ 
 Arbeitsmarkt/Erwerbstaetige/Aktuell,templateId=renderPrint.psml, 2010, S. 1 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Erstausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2010
 - ISBN (Paperback)
 - 9783863410544
 - ISBN (PDF)
 - 9783863415549
 - Dateigröße
 - 1 MB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Verwaltungs- und Wirtschafts- Akademie VWA gemeinnützige GmbH, Kassel
 - Erscheinungsdatum
 - 2011 (Juli)
 - Note
 - 2,3
 - Schlagworte
 - Demografie Öffentlicher Dienst Niedersachsen Landesverwaltung Personalbedarfsdeckung
 - Produktsicherheit
 - BACHELOR + MASTER Publishing