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Ausländische Studenten in Deutschland: Interkulturelle Probleme und deren Bewältigung

©2011 Forschungsarbeit 59 Seiten

Zusammenfassung

Die Studienfinanzierung und Orientierung im deutschen Hochschulsystem ist teilweise schon für deutsche Studienanfänger eine Herausforderung. Wie finden sich dann ausländische Studierende an deutschen Universitäten und im Studium sowie im täglichen Leben zurecht? Anhand eines qualitativen Designs sollen zunächst die demografischen Merkmale der Studierenden sowie deren Verteilung auf die Fachbereiche in unserer Stichprobe dargestellt werden. Im Anschluss daran werden die Antworten auf die Fragen zur Studiensituation, Lebenssituation, finanziellen Lage, Kontaktschwierigkeiten, Lernschwierigkeiten, Diskriminierung, Neigung zum Studienabbruch sowie die Antworten zum Thema 'Wünsche und Verbesserungsvorschläge' dokumentiert. Darüber hinaus werden Vorschläge und methodisch-didaktische Hinweise zu Hilfestellungen für einen erfolgreichen Studienaufenthalt ausländischer Studierender in Heidelberg diskutiert, die auch für Studierende anderer Universitäten in Deutschland relevant sind.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Einleitung

2. Ziel und Methode

3. Die Ergebnisse der Befragung
3.1 Die Nationalität der ausländischen Studierenden
3.2 Die Verteilung auf die Fachbereiche
3.3 Schwierigkeiten im Studium
3.3.1 Finanzierungsschwierigkeiten
3.3.2 Kontaktschwierigkeiten
3.3.3 Lernschwierigkeiten
3.3.4 Diskriminierungsprobleme
3.3.5 Neigung zum Studienabbruch
3.4 Wünsche und Verbesserungsvorschläge ausländischer Studierender

4 Interkulturelle Auslandsvorbereitung
4.1 Interkulturelle Trainingsmethoden
4.1.1 Informationsorientiertes Training
4.1.2 Kulturorientiertes Training
4.2 Entwurf eines interkulturellen Vorbereitungstrainings im Heimatland für ausländische Studierende

5. Zusammenfassung und Ausblick

Literaturliste

Anhang 1

Anhang 2

Anhang 3

Vorwort

Als Hochschuldozent im germanistischen Seminar der Universität Casablanca in Marokko ist es mir mit Hilfe eines DAAD Stipendiums ermöglicht worden, einen Forschungsaufenthalt an der Universität Heidelberg in der Zeit von Ende Juni bis Ende August zu absolvieren. In diesem Bericht möchte ich meinen Forschungsaufenthalt in Heidelberg beschreiben, die Fragestellungen und die Ergebnisse meines Forschungsprojektes vorstellen sowie einige meiner Eindrücke und Erfahrungen schildern.

Mein Thema bezieht sich auf die interkulturellen Probleme ausländischer Studierender in Deutschland und deren Bewältigung. Studierende sind heutzutage mobiler und internationaler als je zuvor. Der Studienerfolg ausländischer Studierender in Deutschland hängt nicht nur von studienspezifischen Faktoren, sondern auch von gelungener sozialer Integration ab. Nur wer sein Können und seine Erfahrungen einbringen kann, fühlt sich geschätzt und anerkannt.

Ich wurdesehr gut betreutsowohl vor Beginn wie auch während meines Forschungsaufenthalts. Auch wenn Prof. Dr. Christiane von Stutterheim als Dekanin sehr beschäftigt ist, hat sie immer Zeit für mich gehabt. Ansonsten waren auch andere Ansprechpartnerinnen, wie Brigitte Stroede und Ute Kohlmann anwesend und mir gegenüber sehr hilfsbereit. An dieser Stelle möchte ich allen danken, die mich bei der Erstellung dieser Arbeit unterstützt haben. Mein besonderer Dank giltFrau Ulrike Riedling (Dezernat für Internationale Angelegenheiten/Akademisches Auslandsamt) für ihre Hilfsbereitschaft bei der elektronischen Verteilung des Fragebogens an die ausländischen Studierenden der Universität Heidelberg und für ihre kontinuierliche Unterstützung.

1. Einleitung

Die Studienfinanzierung und Orientierung im deutschen Hochschulsystem ist teilweise schon für deutsche Studienanfänger eine Herausforderung. Wie finden sich dann ausländische Studenten an deutschen Universitäten und im Studium sowie im täglichen Leben zurecht? Ausländische Studienanfänger sehen sich häufig mit einigen Problemen konfrontiert - manche davon haben mit dem jeweiligen Fach zu tun, manche mit der generellen Umstellung von der Situation im Heimatland auf das so andere Umfeld in einem fremden Land, und zwar direkt an der Hochschule. Enttäuschte Erwartungen sowie Aufenthalts- und arbeitsrechtliche Auflagen erschweren den Zugang zur Hochschule. Dazu kommen Probleme bei der Anerkennung, Finanzierung und Betreuung. Insbesondere die finanzielle Situation stellt eine bedeutsame Problematik dar, denn ausländische Studierende sind zum größten Teil auf eine Erwerbstätigkeit angewiesen. Daraus lässt sich eine hohe Verantwortung der Universität gegenüber ihren ausländischen Studierenden ableiten, d.h. wenn Studierende aus dem Ausland scheitern, liegt ein großer Anteil der Verantwortung auch auf Seiten der deutschen Universität. Um die Probleme ausländischer Studierender angehen zu können, ist es notwendig, sich klar zu werden, welche Meinung sie zu verschiedenen Aspekten der Studiensituation und der Lebensumstände haben.

2. Ziel und Methode

Das Ziel der Umfrage besteht in der systematischen empirischen Erfassung der sozialen und studienbedingten Befindlichkeit der ausländischen Studenten der Universität Heidelberg. Dabei geht es uns vor allem darum, von den Befragten Ideen, Vorschläge und Anregungen zu bekommen, wie man aus ihrer Sicht Integration konkret verbessern kann. Da keine Voruntersuchungen über die Schwierigkeiten ausländischer Studierender an der Universität Heidelberg vorliegen, auf die zurückgegriffen werden konnten, haben wir ein qualitatives Design gewählt, welches den Studierenden in einem offenen Fragebogen größtmöglichen Spielraum gibt, ihre eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und Ansichten einzubringen. Aus diesem Grund ist der Fragebogen (siehe Anhang 1) in zwei Blöcke geteilt. Im ersten Teil haben wir die zur Auswahl stehenden Antworten formuliert. Im zweiten Teil kann man in einem selbst formulierten Text individuell antworten.

Zunächst sollen die demografischen Merkmale der Studierenden sowie deren Verteilung auf die Fachbereiche in unserer Stichprobe dargestellt werden. Im Anschluss daran werden die Antworten auf die Fragen zur Studiensituation, Lebenssituation, finanziellen Lage, Kontaktschwierigkeiten, Lernschwierigkeiten, Diskriminierung, Neigung zum Studienabbruch sowie die Antworten zum Thema "Wünsche und Verbesserungsvorschläge" dokumentiert. Darüber hinaus werden Vorschläge und methodisch-didaktische Hinweise zu Hilfestellungen für einen erfolgreichen Studienaufenthalt ausländischer Studierender in Heidelberg, die auch für Studierende anderer Universitäten in Deutschland relevant sind, diskutiert.

3. Die Ergebnisse der Befragung

3.1 Die Nationalität der ausländischen Studierenden

Die folgende Tabelle gibt einen ersten Überblick über die Herkunftsländer der ausländischen Studierenden, die sich an unserer Befragung beteiligt haben, unterteilt nach Industrieländern, Entwicklungsländern und ehemals sozialistischen Ländern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die erste Abbildung zeigt, dass fast die Hälfte der in unserer Stichprobe vertretenen ausländischen Studierenden (47%) aus einem Industrieland stammt, jeweils ein knappes Drittel aus einem ehemals sozialistischen Land (32%) und ein knappes Viertel aus einem Entwicklungsland (21%). Für uns überraschend hat sich gezeigt, dass mehr ausländische Frauen als Männer in Heidelberg studieren: Sie sind nämlich mit fast 70 % deutlich überrepräsentiert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.2 Die Verteilung auf die Fachbereiche

Die ausländischen Studierenden in unserer Stichprobe sind überdurchschnittlich in den Geistes- und Kulturwissenschaften vertreten. Dazu gehört der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, wo der Anteil der ausländischen Studierenden relativ hoch ist. In der Rechtswissenschaft (Jura) ist erstaunlicherweise in unserer Stichprobe niemand vertreten. In dem Fachbereich Naturwissenschaft ist der Anteil ausländischer Studierender dagegen eher niedrig.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.3 Schwierigkeiten im Studium

Hier sind insbesondere fünf Schwierigkeitsdimensionen erfasst worden, die jedoch verschiedentlich miteinander interferieren:

1. Finanzierungsschwierigkeiten
2. Kontaktschwierigkeiten
3. Lernschwierigkeiten
4. Diskriminierungsprobleme
5. Neigung zum Studienabbruch

3.3.1 Finanzierungsschwierigkeiten

Die Finanzierung des Aufenthaltes in Deutschland geht sehr häufig mit der Notwendigkeit einer Erwerbstätigkeit einher, die wiederum die Schwierigkeit nach sich zieht, den hohen zeitlichen Aufwand für die Erwerbstätigkeit mit den Studienverpflichtungen zu vereinbaren. Finanzielle Probleme zählen, insbesondere auch für die ausländischen Studierenden, zu den wichtigsten Gründen für das Studium zu beenden. Aus diesem Grund soll im nachfolgenden Abschnitt auf die finanziellen Umstände der ausländischen Studierenden an der Universität Heidelberg eingegangen werden. Bei den Schwierigkeiten während des Studiums wurde die Finanzierung genannt und die zusätzliche Belastung durch Nebenjobs, wie folgende Aussagen verdeutlichen:

„Der Studienerfolg hängt von der Unterstützung der Dozenten, die man bekommt oder nicht bekommt und vom Geld natürlich ab, da viele auch nebenbei arbeiten müssen, um eine Wohnung, Krankenversicherung, Essen, Studiengebühren, Internet, Telefon, Verkehrsmittel usw. bezahlen zu können“

„wenn ich keine Geldsorgen habe, dann klappt es sehr gut mit dem Studium“

„Studiengebühren muss man abschaffen. Ansonsten muss ich nebenbei arbeiten und kann keine guten Noten bekommen, wie diejenigen, die ein Stipendium haben“

„in Zukunft muss man reiche Eltern haben, wenn man als Ausländer in Deutschland studieren möchte“

„ich halte es nicht mehr aus: Der Studiendruck und die Studiengebühren. Das ist einfach zu viel. Das Studium macht mir kein Spaß mehr. Wenn es so weiter geht, dann werde ich vielleicht aufhören“

Betrachtet man diesbezüglich die drei Gruppen der ausländischen Studierenden, so fallen deutliche Unterschiede auf.

Knapp zwei Fünftel der ausländischen Studierenden aus einem Entwicklungsland stufen ihre finanziellen Probleme als sehr groß ein. Bei den Studierenden aus den ehemals sozialistischen Ländern ist die finanzielle Belastung deutlich höher, da sich hier gut über zwei Fünftel aus diesen Herkunftsländern als schwer betroffen ansehen, während dies bei nur etwa ein Zehntel der Industrieländern der Fall ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Antworten auf die Frage “Aus welchen Quellen beziehen Sie ihr Einkommen?” zeigen, dass sehr viel mehr ausländische Studierende aus den EU-Ländern als ausländische Studierende aus Entwicklungsländern und ehemals sozialistischen Ländern neben dem Studium jobben bzw. einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Dies hat wahrscheinlich mit den gesetzlichen Bestimmungen zu tun, die den Zugang der ausländischen Studierenden aus den Nicht-EU-Staaten zum deutschen Arbeitsmarkt beschränken.

Fast alle ausländischen Studierenden identifizieren die Sicherheit der Finanzierung als einen der wichtigsten Faktoren für den Studienerfolg. Finanzielle Schwierigkeiten waren ebenfalls das häufigste Problem, das man als Grund für die Überlegung genannt hat, das Studium abzubrechen. Deshalb ist man auf eine Erwerbstätigkeit angewiesen. Dies ist jedoch mit Überbelastungen verbunden.

Die Überbelastung ist einerseits für Kontaktschwierigkeiten verantwortlich gemacht worden, da die nötige Zeit fehle, neben Studium und Arbeit Freundschaften zu knüpfen. Andererseits ist das Lernen durch das Arbeiten nebenher erschwert worden. Die straffe Organisation des Bachelor-Studiengangs sei überdies nur schwierig mit einem Nebenjob zu vereinen. Ausländische Studierende haben auch die Begrenzung der erlaubten Arbeitszeit auf 90 Tage im Jahr moniert, insbesondere angesichts der Tatsache, dass ihnen besser bezahlte Jobs aufgrund der ausländischen Herkunft und nicht-perfekten Deutschkenntnisse nicht offen stehen. Die zeitlich befristete Arbeitserlaubnis von Studierenden außerhalb der EU-Staaten, die der Erwerbstätigkeit für die Studienfinanzierung zukommt, fördert sehr wahrscheinlich den Schwund der Studierenden aus Nicht-EU-Staaten.

3.3.2 Kontaktschwierigkeiten

Die meisten ausländischen Studierenden haben in Heidelberg mehr ausländische als deutsche Freunde. Die einzige Ausnahme von dieser Regel sind Studierende aus den europäischen Industrieländern (Italien und Spanien), die überwiegend mit Deutschen befreundet sind. Die ausländischen Studierenden aus den Entwicklungsländern scheinen es schwerer zu haben, deutsche Freunde zu finden. Dies hat einerseits wieder mit ihrer geringeren durchschnittlichen Semesterzahl zu tun; zum anderen dürften aber auch kulturelle Unterschiede, Vorurteile sowie die soziale Distanz zwischen den Gruppen eine Rolle spielen.

Vor allem die befragten ausländischen Studierenden aus China und den arabischen Ländern stehen am häufigsten mit Freunden und Bekannten aus dem Heimatland in Verbindung. Eine Betrachtung der Stärke des Wunsches nach Kontaktintensivierung zu deutschen Studierenden ergibt auch signifikante Unterschiede. Im Vergleich der drei großen Gruppen ausländischer Studierender an der Universität Heidelberg fällt auf, dass diese Intention bei den Studierenden aus der VR China signifikant geringer ausgeprägt ist als bei den Studierendenden aus anderen Staaten. Den Kontakt zu deutschen Studierenden suchen die befragten ausländischen Studierenden vor allem aus Gründen der Zusammenarbeit im Hinblick auf das Studium, zur Sprachverbesserung und um neue Freundschaften zu schließen. Auch der Wunsch nach dem gemeinsamen Verbringen der Freizeit mit Deutschen und die Möglichkeit, wenn nötig, persönlich Hilfe erfahren zu können, sind zustimmend bewertet worden. Zwischen den drei Gruppen zeigen sich diesbezüglich keinerlei Unterschiede.

Bezüglich der vorgegebenen möglichen Gründe für die fehlenden oder wenig intensiven Kontakte zu den deutschen Studierenden ist dieSpracheals wichtiger Faktor für Kontaktschwierigkeiten genannt worden, einerseits weil Unsicherheit in der Sprache die Offenheit der Studierenden selbst hemme, andererseits schrecke unvollkommenes Deutsch die übrigen Studierenden ab. Deshalb wurde der Wunsch nach mehrsemestrigen Kursen geäußert, um diesem Problem zu begegnen. Im Folgenden sollen einige mir „typisch“ erscheinende Antworten der ausländischen Studierenden dokumentiert werden:

„Die gute Integration spielt eine sehr wichtige Rolle! Es ist also auch die Aufgabe der Gastuniversität (also Universität Heidelberg), diese Studenten in das deutsche Leben zu integrieren. Das Problem besteht darin, Kontakte zu den Deutschen zu knüpfen und Probleme mit der deutschen Sprache“

„Es ist je nach Mensch unterschiedlich, aber ich könnte sagen, dass ich mehr ausländische (oder mit „Migrationshintergrund“) Freunde habe als deutsche“

„Ich habe beobachtet, dass die deutschen Studenten nicht viel mit ausländischen Studenten zu tun haben wollen. Die deutsche Gesellschaft und ihre Studenten sind im Allgemeinen leider sehr diskriminierend und ausländerfeindlich. Das lernen sie schon von ihren Eltern, von den Medien und von der Umgebung“

„Die deutschen Studenten bleiben unter sich und geschlossen. Ich habe 6 Jahre in Deutschland gelebt und habe nicht mehr als 3 deutsche Freunde. In anderen Ländern habe ich auch gelebt aber da war es nicht der Fall“

„Der Kontakt zu den deutschen Kommilitonen oder zu den Deutschen überhaupt ist fast null. Wenn man sich in seinem privaten und sozialen Leben nicht glücklich fühlt, dann kann man auch keinen Erfolg im beruflichen Leben oder im Studium haben“

Viele ausländische Studierende stufen die Bemühungen der Kontaktaufnahme zu den Einheimischen wie auch zu den Hochschullehrern als schwierig ein, weil sich Deutsche immer nur für bestimmte Länder und Kulturen interessieren würden und zu wenig über die jeweiligen Heimatländer der ausländischen Studierenden wüssten. Zudem gaben die Befragten als Grund an, dass die Deutschen lieber unter sich leben und studieren würden. Nur wenige haben sich aber darüber beschwert, dass es an der Universität zu wenige organisierte Kontaktmöglichkeiten gibt. Einsamkeit und kaum Freunde zu haben waren auch der wichtigste Grund, weshalb sich die Befragten an der Universität Heidelberg nicht wohlfühlten. Negative Erfahrungen mit anderen Studierenden betrafen vor allem die Sprachschwierigkeiten ausländischer Studierender, über die im Seminar gelacht oder entnervt die Stirn gerunzelt wurde, z.T. aber auch das Gefühl der Distanziertheit der übrigen Studierenden und Ausgrenzung z.B. bei der Bildung von Arbeitsgruppen. Afrikanische Studenten konstatierten, ihr fremdländisches Aussehen schrecke die Deutschen ab.

„Man fürchtet sich davor etwas Falsches zu sagen und ausgelacht zu werden. Wenn man mit der Sprache nicht mithalten kann, wird man schnell ignoriert (das Gegenüber verliert das Interesse am Gespräch und wendet sich einem Muttersprachler zu). Ausländerakzeptanz fehlt manchmal. Auch hat man das Gefühl, dass man von den deutschen Studierenden von Oben herab gesehen wird….“

Zwar stufen viele ausländische Studierende die Bemühungen der Kontaktaufnahme zu den Einheimischen als schwierig ein, aber es wird auch darauf hingewiesen, dass man trotzdem versuchen muss im Laufe des Studiums Kontakthemmungen wegen defizitärer Sprachkenntnisse abzubauen. Darüber hinaus wird auch Zeitmangel wegen der Art des Studiums(drive-in-Studium)als Grund für Kontaktschwierigkeiten genannt:

„Da ich jetzt mit der deutschen Sprache keine Probleme habe, fällt es mir gar nicht mehr schwer, in der Stadt bzw. in der Universität zu Recht zu kommen. Vor drei Jahren, als ich hier neu anfangen musste, fand ich, dass von der Universität sehr viele Hilfsangebote zur Verfügung standen, um Kontakte zu knüpfen (kulturelles Angebot oder sonstiges: Kinoabende, universitäre Gruppen, viele Infos) und um die Uniorganisation zu verstehen“

„Ich bin relativ flott schwanger geworden, weshalb ich, natürlich, nicht allzu oft rausging und eher mit mir selbst beschäftigt war. Dazu noch – da jeder (im Magister, bei Bachelor ist ja anderes) in seinem eigenem Tempo studiert – trifft man die Menschen oft nicht wieder oder zu selten um Freundschaften einfach so, nebenbei, zu knüpfen. Nichtsdestotrotz – wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Als ich selber mehr Kontakte wollte – bekam ich sie auch. Alle waren sehr nett, höflich und hilfsbereit, aber ein soziales Leben aufzubauen/ Freundschaften zu knüpfen hat ein ganzes Semester gedauert. Ich habe mich dadurch anfangs schon manchmal einsam gefühlt und mich abgefragt, was ich hier denn überhaupt mache. Ich war erstaunt, dass es keine richtige Einführungswoche hier an der Universität gab, wie an jeder Universität in den Niederlanden. Da gibt es eine volle Veranstaltungs- und Party Woche für alle Erstis von allen Fächern, und die meisten meiner studierenden Freundinnen daheim haben gerade in jene Woche die Leute kennengelernt, mit denen sie noch immer (eng) befreundet sind. Hier in HD habe ich versucht, gleichzeitig die (nur maximal 3 mal halbtägige) Einführungsveranstaltungen für die internationalen Studierenden, für die EthnologiestudentInnen und für die Slawisten zu besuchen (auf jeder Veranstaltung wurden organisatorische Sachen geklärt, welche ich es wichtig fand anzuhören), aber da die alle gleichzeitig stattfanden, fand ich nirgendwo wirklich Anschluss. Außerdem kommen mir die Deutschen zwar nett, aber sehr zurückhaltend vor. Mit einem Mexikaner z.B. dauert es vielleicht auch ein halbes Jahr bevor man echte Freunde wird, aber in diesem halben Jahr hat man eine Menge Spaß und unternimmt man viel miteinander. Bei den Deutschen muss man das halbe Jahr einfach aussitzen… Vielleicht habe ich einfach den Pech gehabt, nicht gleich die ‚passende’ Leute zu treffen, und ich hatte selber auch aktiver hervorgehen können (was ich meistens mache, damals habe ich mich dabei aber nicht wohlgefühlt, da ich die Idee hatte denn seltsam gefunden zu werden), jedenfalls hat das erste Semester mich schwer gefallen“

3.3.3 Lernschwierigkeiten

Die meisten ausländischen Studierenden (48%) geben an, dass sie erhebliche Orientierungsprobleme im deutschen Studiensystem haben, wobei Studierende aus Entwicklungsländern und ehemals sozialistischen Ländern fast doppelt so häufig betroffen sind als Studierende aus den Industrieländern. Die Probleme der ausländischen Studierenden sind sehr vielfältig: In den meisten Fällen besteht das Hauptproblem darin, die erforderlichen Studienleistungen zu erbringen und das Studium mit anderen Anforderungen (Job, Finanzierung) unter einen Hut zu bringen. So entsteht Überforderung durch die Notwendigkeit, sich selbst zu finanzieren, und den daraus resultierenden Mangel an Lernzeit. Zudem beschreiben viele Studierende ihre Schwierigkeiten, sich in den Studien- und Prüfungsordnungen zurechtzufinden, andere beklagen, dass ihre Studienleistungen nicht anerkannt werden und nur wenige üben explizite Kritik am deutschen Studiensystem bzw. der Art und Weise, wie Lehrstoff vermittelt wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auch hierzu möchte ich einige Aussagen dokumentieren:

„Man sollte die alten Studiengänge wieder einführen. Sowohl der Bachelor- als auch der Masterstudiengang sind misslungen. Allerdings betrifft dieses Problem nicht nur die Ruprecht – Karls Universität in Heidelberg“

„Wir stellen keine kritischen Fragen zum Lernstoff. Das wird nicht erwünscht, es gibt keinen Raum oder Rahmen, um dies einmal zu tun“

„Anerkennung von Studienleistungen; ein Problem, das in Zeiten der Globalisierung ernst geworden ist“

„Es ist nicht unattraktiv. Aber um das Studium in Fach Kunstgeschichte Ostasiens zu verbessern müsste es mehr Lehraufträge und praxisbezogene Seminare geben. Auch die Japanologie würde mit praxisbezogenen Seminaren ihre Studenten besser auf den Weg nach dem Studium vorbereiten“

„Fast keine Einführung in das Leben in Deutschland, in Heidelberg und in die Universität, Bürokratie, hohe Lebenskosten, fast keine Orientierung für das Studiensystem, Probleme bei der Anerkennung der deutschen Studienfächer von der Heimatuniversität“

„Ja, ich fühle in meinem Studium Zeitdruck, denn Ich brauche mehr Zeit im Vergleich zu den Anderen, um meine Aufgaben fertig zu machen“

„Ja, ich will gern ihnen kritische Fragen zum Lernstoff stellen, aber einige Professoren wollen dass nicht“

„Das Studium ist überhaupt nicht durchdacht worden, ich weiß nicht wer die ganzen Module zusammengestellt hat, aber eins ist sicher, die Leute haben nicht nachgedacht. Es ist nicht nur meine persönliche Meinung, sondern die Meinung vieler anderen aus meiner Fakultät. (Seminar für Übersetzen und Dolmetschen)“

„Fehlende oder nicht ausreichende Deutschkenntnisse und die Unkenntnis der deutschen Mentalität. Ernste Probleme hatte ich auch mit den wissenschaftlichen Arbeiten. Von einem Professor habe ich viel gelernt, aber ich musste viel Geduld haben, denn er sagte immer so was wie ‚Ausländer können nicht wissenschaftlich arbeiten‘. Manchmal haben ausländische Studenten falsche Erwartungen und werden im Nachhinein enttäuscht“.

„Ich werde die Universität nicht wechseln, ich werde hier mein Studium beenden, aber ich überlege schon was ich später mache, und dann würde ich vielleicht die Studienrichtung wechseln. Was mich in der Universität Heidelberg total überrascht hat, ist die Reaktion aller zu den Bachelor-Degree. Da ich von zu Hause nur das kenne, wusste ich nicht, dass es hier in Deutschland anderes sein wird. Irgendwie chaotisch, und das enttäuscht mich ein bisschen“

„Zuerst kommt das Problem der Sprache, weil dadurch man sich an den Mittstudierende nähern kann oder nicht. Als nächstes ist vielleicht die „deutsche“ Lernweise oder wie die Universität. hier funktioniert, dass natürlich anderes ist als in anderen Ländern“

„Überlastung wegen der Quantität des Lernstoffes“

„Schon seit dem Anfang haben einige Lehrer gemeint: 'wenn man kein perfektes(wissenschaftliches) Deutsch kann, sollte man mit dem Studium aufhören und etwas Einfaches suchen und auf keinen Fall nebenbei arbeiten, wenn man solche schwierige Studien Fächer studiert', sodass ich mich damals gefragt habe 'ist denn das Studium nur möglich für Studenten die nur reiche Eltern haben und 800 Euro monatlich den Kindern schicken können? ' Außerdem sind viele Dozenten für Fragen auch nicht erreichbar, schreiben auch keine Email zurück oder sie sagen einfach sie haben keine Zeit etwas zu erklären 'fragen Sie Ihre Kommilitonen“ ist die Antwort von vielen'“

„Unterricht, der interaktiver gestaltet ist, könnte das Studium z.B. attraktiver machen. Die langweilige Seminaren, die nur Referaten und wirklich nur Referaten von den Studenten beinhalten, bringen nicht so viel wie Erklärungen von den Lehrern mit Folien, Videos und interaktiven Gruppenarbeiten für einzelne Sitzungen. So könnte man auch besser anderen Studenten kennenlernen. Wenn man aber nur immer allein ein Referat halten muss und es keine Gruppenarbeiten gibt, ist es ja immer langweilig und man hat außerdem keinen Kontakt mit den Anderen“

„Die extrem komplizierte Bürokratie, die wissenschaftliche Sprache, wenig Kontakt mit anderen deutschen Studenten, Schwierigkeiten mit den Professoren, nicht genug oder keine deutliche Information, zusammengefasst, das Gefühl von den meisten ausländischen Studenten überhaupt keine Hilfe zu bekommen“

„Natürlich müssen viele auch nebenbei arbeiten, um eine Wohnung, Krankenversicherung, Essen, Studiengebühren, Internet, Telefon, Transportticket usw. bezahlen zu können“

„Die Maße, in welche die Institute/Seminare ihre ausländische Studierende entgegenkommen. Z.B. durch zuzulassen, dass nicht-Muttersprachler bei einem Klausur ein Wörterbuch dabei haben, oder durch Ausländer die Möglichkeit einer mündlichen Prüfung zu bieten (statt schriftlich). Das passiert oft, aber nicht überall (am psychologischen Institut ist das z.B. in der Studienordnung nicht oder jedenfalls sehr schlecht ausgemacht)“

„Weil der neue Psychologie Bachelor Studiengang nicht gut strukturiert ist (Vertiefungen, die man später nirgendwo anwenden könnte), die Anforderungen an den Studierenden zu groß sind, oft werden die Seminare und Übungen von Studierenden von höheren Semestern geleitet, die etwas nicht gut erklären können, oder sich die Mühe überhaupt nicht machen“

„Ich kann mich nicht mündlich in Deutschkursen und Seminaren Beteiligen: Aus Angst mich falsch auf Deutsch zu äußern und mich vor den anderen zu blamieren“

„Zeitdruck, ja, weil ich Arbeiten und Studieren vereinbaren muss“

„Anforderungen und Leistungen sind gleich für alle, sogar wenn es um das Verfassen von HA geht, haben Ausländer keinen Vorteil was die deutsche Rechtschreibung und Grammatik angeht. Deswegen bekommt man oft eine schlechtere Note“

„sehr viel Lernstoff in einer kürzeren Zeit“

„Manchmal muss man sehr viel Stoff auswendig lernen, der auch nicht ganz relevant ist zu unseren zukünftigen Berufen (Molekulare Biotechnologie) bzw. kann man einfach nachschlagen, wenn es notwendig ist“

„Die Klausurtermine stehen alle ziemlich knapp hintereinander am Ende des Semesters, und das wäre noch in Ordnung wenn wir schon früher wissen dass es so wird. Jedoch bekommen wir die Klausurtermine (für manche Fächer) nur ein Monat vor der Klausur“

„Bei einer Klausur wollten die Dozenten sogar kein einziges Punkt mir geben um für mich zu bestehen (mir fehlte ein Punkt), weil ich die Antwort nicht mit dem exakten Wörter umformuliert habe. Der Sinn war aber schon so ungefähr da. Man muss doch verstehen dass nicht alle Deutsch als Muttersprache haben, und werden daher Schwierigkeiten, vor allem unter Zeitdruck, eine Antwort wie die Deutschen zu formulieren. Und das war schon die 1. Nachklausur“

„Nur manchmal ist es unklar, welche Veranstaltungen man tatsächlich belegen soll; Oft gibt es Änderungen in den Prüfungsordnung und die Betreuung ist nicht immer hifreich. Ich denke, dass viele noch Probleme mit der deutschen Sprache haben, und deshalb auch sehr verunsichert sind. Außerdem verlangt das Hochschulsystem viel Disziplin und selbstständige Arbeit“

„Das System vom Scheinerwerb zu verstehen und der Aufbau des Stundenplans. Das deutsche System ist anders als das im Ausland, jeder kennt ein anderes System. Ein paar zusätzliche Informationen und Hilfe würde nicht schaden, damit die ausländischen Studenten das ganze verstehen, und nicht ratlos da stehen“

„Zeit, Geld und Verständnis. Man muss den Stoff verstehen, aber auch dafür genug Zeit haben, um den Stoff zu bearbeiten. Wenn man überall hingehen muss, um an kleine Stellen zu arbeiten und Geld zu verdienen, hat man weniger Zeit zu lernen. Nicht jeder Ausländer ist reich/hat reiche Eltern oder bekommt ein Stipendium“

Die Studienschwierigkeiten der Befragten waren oft durch andere Probleme verursacht, insbesondere auch durch Sprachschwierigkeiten. So war das wissenschaftliche Schreiben für viele besonders problematisch sowie das Diskutieren im Seminar. Insbesondere Studierende aus China äußerten Schwierigkeiten beim Diskutieren im Seminar. Ausländische Studierende waren auch insgesamt empfänglicher für Lernstress und Prüfungsdruck und einige sagten wegen dieser Überforderung, dass sie bereits erwogen hatten, ihr Studium abzubrechen. Eine besondere Schwierigkeit für ausländische Studierende ist dasCredit-Point-System, da hier vom ersten Semester an die Leistungen in die Endnote einfließen.

Da ausländische Studierende am Anfang des Studiums aufgrund allgemeiner Anpassungs-und Sprachschwierigkeiten eher schlechtere Noten schreiben, führt dies nicht nur zur Entmutigung, sondern auch zu einer schlechteren Endnote. Das Bachelor-System wurde auch als Grund genannt, Schwierigkeiten mit dem Studium zu haben. Dass Studierende Schwierigkeiten mit den Bachelor-Master-Strukturen haben, wird auch durch die Tatsache bestätigt, dass der Studienabbruch in den neuen Bachelor-Master-Studiengängen an den deutschen Hochschulen überraschend hoch ausfällt. So die Ergebnisse einer Berechnung des Studienabbruchs auf der Basis einer Studie, die von Heublein et. al 2006 durchgeführt worden ist. Allerdings wird betont:

Die hohen Abbruchraten können dabei nicht dazu dienen, das Konzept der neuen Studienstrukturen oder sogar den gesamten Bologna-Prozess in Frage zu stellen. Vielmehr weisen die fächergruppenspezifischen Differenzen darauf hin, dass der Studienerfolg in den Bachelor-Studiengängen im Zusammenhang zu sehen ist mit der Art und Weise, wie die Bachelor-Master-Strukturen umgesetzt wurden. Deshalb ergibt sich ein hoher Handlungsbedarf besonders für bestimmte Studienbereiche an den Hochschulen.

3.3.4 Diskriminierungsprobleme

Ausländische Studierende müssen sich nicht nur in einer zunächst unbekannten Umgebung zurechtfinden, sprachliche Probleme überwinden und meistens illegal selber durch Jobs ihren Lebensunterhalt finanzieren (auch wenn dies von staatlicher Seite nicht erwünscht ist), sondern sehen sich zudem mit Diskriminierung aufgrund von Herkunft oder „ethnischer“ bzw. religiöser Zugehörigkeit konfrontiert. Für Schwarze, nicht-europäisch Aussehende und muslimische Studierende bedeutet dies nicht nur eine Herausforderung im deutschen Hochschulsystem, sondern auch die Konfrontation mit rassistischer Diskriminierung in Deutschland und an deutschen Universitäten.

Wie die folgende Abbildung zeigt, sind 40 % aller Studierenden aus den drei Gruppen der Meinung, dass Diskriminierung von Ausländern in Heidelberg alltäglich ist:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im Folgenden sollen einige mir "typisch" erscheinende Antworten der ausländischen Studierenden dokumentiert werden:

- Entwicklungsländer

a) Schwarze Afrikaner (z.B. aus Togo und Kenya) haben sich zum Thema Diskriminierung folgendermaßen geäußert:

„ich habe sehr unschöne Erlebnisse mit den Polizisten, die mich sehr oft kontrollieren. Mir ist es klar, dass ich eine Ausweispflicht habe aber weswegen diese Polizisten mich sehr oft kontrolliert haben ist mir unklar. Auf diese Frage antworteten die Polizisten: ,Ich sähe verdächtig aus-ich könnte mich ja in der BRD illegal aufhalten!!!!!!‘Mich von der Menge von alle Sorten von Menschen (obdachlosen, abnormal gekleidete usw.) rauszuspucken und mir solche rassistische Gründe zu nennen, finde ich unangemessen und respektlos. Meine Einstellung hat sich insofern geändert, dass ich nicht mehr lang in DE bleiben möchte, was die Deutschen einem auch klar machen im privaten Bereich. Ich möchte nicht, dass meine Kinder mit Beleidigungen wie ‚Neger‘ oder solches genannt werden. In unseren Ländern werden die Deutschen gut und freundlich behandelt, aber das ist, was wir zurückbekommen: Pure Beleidigungen tagtäglich. Anbei möchte ich erwähnen, dass ich mich soweit wie möglich integriert habe wie man sich so vorstellen kann: habe sogar mit den Deutschen viel mehr zu tun als meine eigenen Landesmänner. Also hat dies nicht mit Parallelgesellschaft oder des gleichen zu tun“

„[…] ich bin nicht in viele Discos reingekommen, weil ich schwarz bin“

b) Die Befragten aus den Entwicklungsländern (z.B. aus Türkei, Brasilien, Peru, China, Indonesien, Singapur, Marokko, Thailand) gaben ebenfalls an, sich schon mal herabgesetzt oder ausgegrenzt gefühlt zu haben:

„Oh sehr viele Male. Nur einige Beispiele: 1) Ich kann 9 Sprachen fließend und wurde vom Tourism Office am Hauptbahnhof abgelehnt, obwohl ich Heidelberg seit 4 Jahren kannte und obwohl T D[1], der da arbeitet, mir vorhin gesagt hatte, dass er Studenten brauchte. Ich bin 80% sicher dass ich nur wegen meiner ethnischen Herkunft die Arbeit nicht bekommen habe. 2) Auch mein Hausbesitzer (M W) hat mich beleidigt. Er hat mich „dumm“ genannt. 3) Ich wurde außerdem auf der Straße von einer deutschen Frau ohne einen Grund beleidigt, dass „mein Volk unhöflich ist“ und mir wurde gesagt, dass „die Deutschen uns dulden“. 4) Auf einer Party saß ich zwischen zwei italienischen Freunden. Eine deutsche Frau ist zu uns gekommen, hat beide italienischen Freunde angesprochen und mich total ignoriert. Sie hat mich nicht mal begrüßt, und ich habe mich nicht-existent gefühlt. 5) Eine deutsche Freundin hat mir gesagt, dass „unsere Leute hässlich sind […]. Die herrschende Mentalität und die subtile Ideologie des deutschen Staates ist Nationalismus und die Deutschen „glauben“ fest an ihre Überlegenheit. Das kann ich mit sehr vielen Argumenten und Beobachtungen beweisen. Meine Einstellung gegenüber Deutschland und Deutschen wurde total verändert. Jetzt will ich nie mehr nach Deutschland kommen, außer wenn ich muss. Bevor ich hierhin gekommen bin, hatte ich ganz positive Erwartungen und von daher hatte ich Deutschland gewählt. Nun habe ich nicht mal 3 deutsche Freunde nach 6 Jahren in Deutschland. Die Deutschen müssen endlich lernen, dass Nationalismus und Rassismus blöd ist und sie müssen auf ihre subtile Diskriminierung verzichten. Wir sind nicht dumm und merken es wenn wir diskriminiert werden […]. Aber damit sich einige Dinge ändern, brauchen die Deutschen einige tiefere Dinge über die Menschen, die Welt und das Leben zu verstehen. Das Problem ist tiefer als wir denken. Es ist ein Problem der Weltanschauung“.

„Ich fühle mich gar nicht wohl, denn die Leute in der Stadt sind ausländerfeindlich. Das machen sie bei jeder Gelegenheit“

„Die deutschen Behörden sind sehr streng, aber ich wurde bis jetzt nicht schlecht behandelt oder beleidigt“

„Ja, einmal. Als ich nach Heidelberg kam, suchte ich ein Zimmer und die Frau sagte mir, dass sie mir leider kein Zimmer mieten wollte aufgrund meiner Herkunft“

„Es kommt öfters vor bei den deutschen Behörden oder beim Akademischen Auslandsamt vor. Sie sind wenig informiert und sehr unfreundlich. Am Anfang des Studiums (bei der Immatrikulation) haben sie mir die Lust verdorben. Und wie gesagt, viele Dozenten haben auch Vorurteile, was ich sehr unprofessionell finde“

„Vielmals! Aber nicht an der Universität, sondern in der sozialen Umgebung wie auf dem Markt, in der Straße usw.“

„Die Behörden sind streng. Bei Jeder Aufenthaltsgenehmigungsverlängerung muss ich Kontoauszüge von den letzten drei Monaten vorlegen. Muss man auch die Termine wahrnehmen, selbst wenn man krank ist. Eine 1 Minute Verspätung kann die Sachen ändern“

„Am Anfang, als alles so neu und fremd war, war alles so furchtbar, auch für meinen, (damals noch) deutschen Freund ( heute schon mein Mann, der auch Student in Heidelberg war und total erschrocken war, wie schwer alles für ausländische Studenten sei).

„Man hat so das Gefühl, dass niemand helfen will. Die Information ist es schwer zu finden und es gibt so viele Lücken in den Merkblättern, dass man zwanzig Mal eine Email mit Fragen schicken muss, weil per Telefon nur gesagt wird, dass alles im Internet steht, obwohl das nicht ganz stimmt. Man kommt hier nach Deutschland einfach nur mit der Absicht sein Studium zu machen, man kommt mit der Erwartung ein schönes und erfolgreiches Studium zu machen, aber das Erste, was passiert ist, dass alle Türen zu gehen. Man wird von einem Büro zum anderen geschickt und niemand hat eine Antwort. Wenn man sich aber durchsetzt und nie aufgibt, bekommt man am Ende eine Antwort und mit Glück auch Hilfe. Mittlerweile denke ich, dass ich mich schon daran gewöhnt habe, dass die deutsche Bürokratie mehr als kompliziert ist. Zurzeit habe ich auch keine Probleme mehr damit. Man kriegt irgendwie wie ein ´Gefühl`, wie man damit umgehen soll“

„Ja, es gibt Menschen, die noch in einer Welt leben und glauben, dass alles, was im Fernsehen sehen, stimmt. Man bildet Vorurteile gegen andere Leute, obwohl man keine Ahnung hat.“

- Ausländische Studierende aus den Industrieländern (z.B. aus der Schweiz, Griechenland, Italien, Kanada, USA, Belgien) gaben auch häufiger an, unter Diskriminierung gelitten zu haben:

„Ja. Zitat eines Germanistischen Dozent: „Leider muss ich Ihrer Email entnehmen, dass Sie nicht in der Lage sind, korrektes Deutsch zu schreiben. Das wird sich auch bei der mündlichen Prüfung auswirken müssen.“ Klar, meine Deutschkenntnisse sind und waren noch nicht perfekt. Aber ich wäre nie auf der Idee gekommen, dass ich deswegen eine Prüfung nicht schaffen konnte! Ich ging zum Professor in der Sprechstunde, er hat sich entschuldigt und ich war erleichtert – die Prüfung wollte ich aber nicht mehr bei ihm haben.“

„Es gab bestimmte Witze wegen meiner hellenischen (griechischen) Herkunft und wegen der gegenwärtigen ökonomischen Krise, obwohl sich dies fast immer von Witzen handelte. Außerdem wurde von manchen Dozenten (jedoch nach meiner diskreten „Reaktion“) und in allen staatlichen und privaten relevanten Angelegenheiten der Begriff des Bezirkes 'Makedonien' bzw. 'Mazedonien' als einen anderen Staat gehalten, was Respektlosigkeit gegenüber Hellas und mir zeigt. Daraus habe ich entnommen, es gibt geringe Kenntnisse über meinen Staat und Kultur, teilweise auch im Rahmen der relevanten Wissenschaften (Archäologie, Historie et c.)“

„Behörden halt, pampig, oft unhöflich, manchmal arrogant und wenn man nur gebrochenes Deutsch spricht, wird man wie ein Unterbelichteter behandelt“

„Starke offensive Beleidigungen nach dem WM-Spiel 2006 Deutschland gegen Italien und seitdem immer bei Fußballspielen, auch während den WM 2010 von deutschen Schülern und Studenten, hat mich zutiefst verletzt und meine Sichtweise komplett verändert. Ab jetzt bin ich immer für die gegnerische Mannschaft Deutschlands“

„Schlecht! Sie haben nie Zeit und beantworten nie alle meine Fragen, sogar wenn die einfach und kurz sind, und ich einen Termin hab! Sie wirken sich über jede Frage genervt, besonders in der Ausländerbehörde. Sie helfen nicht gern und wollen mich immer zu jdm anders schicken. Sehr nervig!“

„Das studentische Auslandsamt an der Universität macht sich Mühe mit Ausländern. Das Auslandsamt Stadt Heidelberg ist ein Alptraum. Je machtloser man zu sein scheint, desto schlimmer wird man behandelt“

„Als Amerikanerin werde ich meist eher als interessant gesehen und ich kann nicht sagen, dass ich benachteiligt war, aber oft beleidigt. Wie Dumm die „Amis“ sind, wurde in Vorlesungen sehr oft verallgemeinert. Ich bin jetzt viel kampfbereiter und kann selber provozieren. Ich finde es nur zur schade, dass man aggressiv werden muss um Respekt zu schaffen“

„Beleidigt schon, aber das hat immer positive Folgen mit sich gebracht (neue Freunde)“

- Das Gleiche gilt auch für Ausländische Studierende aus den ehemals sozialistischen Ländern:

„Ständig bei der Arbeits-Praktikumssuche werden die Deutschen bevorzugt“

„wurde von einer Firma abgelehnt, weil sie den Muttersprachler mir vorgezogen haben“

„Kommilitonen-Entfremdung, als sie meine Nationalität erfahren haben, Arbeitgeber-Arbeitsplatz (als Aushilfskraft) abgelehnt“

„Nicht jeder Arbeitgeber möchte einen Arbeitsnehmer mit Akzent beschäftigen“

„Mehrmals. In erster Linie von Einheimischen, dann von Russlanddeutschen. Mit der Zeit lernt man schon, mit solchen Leuten umzugehen und zurechtzukommen“

„Zum ersten Mal ging ich mein Visum verlängern mit meiner ehemaligen Gastmutter, zum zweiten Mal alleine. Die Behandlung war deutlich anders“

„Ja, meine jetzige Vermieterin ist eine Rassistin. Das hat meine Einstellung aber im Großen und Ganzen nicht geändert. In jedem Land gibt es schlechte und gute Menschen“

Will man innerhalb der Gruppe, die angibt, schon einmal diskriminiert worden zu sein, genauer wissen, von wem die Diskriminierung ihnen gegenüber ausging, so ergibt sich folgendes, interessantes Bild:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ein enormer Unterschied bezüglich der Diskriminierungsquelle in der Stadt Heidelberg ist der nachfolgenden Grafik zu entnehmen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

So scheint das Problem der Diskriminierung außerhalb der Universität am größten zu sein, vor allem seitens der Behörden. Dass die gesetzlichen Bestimmungen, die von diesen Behörden ausgeführt werden, diskriminierend sind, bezweifle ich sehr, denn im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland steht folgendes:

1. Art.2 GG § 1 (Persönliche Freiheitsrechte): Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
2. Art.3 GG § 1(Gleichheitsgrundsatz): Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
3. Art.3 GG § 3 (Gleichheitsgrundsatz): Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werde

Jede Behörde ist eine staatliche Einrichtung mit administrativen Tätigkeiten. Sie führt die ihr nach dem Gesetz übertragenen Aufgaben aus. Indem diese Frage gestellt wird, wird den deutschen Beamten nicht zur Last gelegt, diese würden wider die Gesetze handeln, sondern das ihnen an Professionalität mangelt. Der Umgang mit Ausländern sollte durch interkulturelles Training seitens der Mitarbeiter gelernt werden. Laut Aussagen der Befragten sind die MitarbeiterInnen in diesen Behörden wahrscheinlich zu AusländerInnen besonders unfreundlich. Ausländische Studierende sind überfordert und können nicht nachvollziehen, wieso ihr Leben von Paragraphen bestimmt wird und ein einzelner Sachbearbeiter so viel Macht über ihr Schicksal ausüben kann; wieso sie „Fremde“ bleiben, denen man abwertend begegnet.

Die größte Angst, ein Opfer rassistischer Übergriffe zu werden, haben farbige Studierende aus Afrika zwar nicht geäußert, aber sie fühlen sich aufgrund ihrer Hautfarbe sozial abgestempelt. Ausgerechnet schwarze Afrikaner werden von der Polizei ständig kontrolliert. Sie geben an, dass sie in Deutschland auf Ablehnung stoßen bzw. sich als „unerwünscht“ fühlen. Einige erkranken, manche zerbrechen sogar daran oder resignieren, wie die kenianische Studentin, die meinte: „ […] Meine Einstellung hat sich insofern geändert, dass ich nicht mehr lang in DE bleiben möchte“. Sie fügt dann hinzu: „Ich möchte nicht dass meine Kinder mit Beleidigungen wie ‚Neger‘ oder solches genannt werden“, denn mit solchen Beleidigungen und Sprüchen wie „Scheiß Neger, scheiß Bimbo!“ werden Schwarzen im Osten überzogen. Dort ist es schon vorgekommen, dass man einen Schwarzen aus rassistischen Gründen aus dem S-Bahnwagen geworfen hat (s. Kühne: 2005). Aus diesem Grund sollten sich Polizisten Ausländern gegenüber freundlich verhalten und als Vorbild für die Bevölkerung dienen. An der Universität Heidelberg ist die Atmosphäre so multikulturell, wie man es von einer Hochschule erwarten darf. Doch kein Student in Heidelberg lebt nur auf dem Campus. Viele müssen zum Beispiel jobben oder gehen in die Disko und fahren nachts nach Hause. Da kann viel passieren, wenn man nichts gegen Ausländerfeindlichkeit unternimmt. Bei den nicht farbigen Studierenden aus den Entwicklungsländern und ehemals sozialistischen Ländern ist die Situation nicht so prekär. Dennoch die meisten fühlen sich im Bereich der sozialen Kontakte eher geduldet als willkommen, über die Hälfte von ihnen (60%) gibt an, in Heidelberg schon einmal aufgrund der eigenen Herkunft “benachteiligt, beleidigt oder abgelehnt” worden zu sein.

Innerhalb der Universität fühlen sich einige Studierenden am Anfang des Studiums vom Akademischen Auslandsamt schlecht behandelt. Dies hängt vielleicht damit zusammen, dass die Organisation des Studiums und das Zurechtfinden im System Hochschule den jungen Studienanfängern aus dem Ausland hohe Anpassungsleistungen abfordern, welche sie ohne Beratung und Hilfestellung von Seiten der Universität kaum bewältigen können.

Probleme mit Professoren treten vor allem im Zusammenhang mit der Bitte um ein Gutachten für die Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis auf. Anscheinend ist den meisten Hochschuldozenten nicht klar, dass ausländische Studierende in existentieller Abhängigkeit von den Entscheidungen der Ausländerbehörde leben und dass ein laxer Umgang mit Bescheinigungen, Empfehlungsschreiben oder Ähnlichem die Ausweisung des betreffenden Studierenden zur Folge haben kann. Die Ausländerbehörde will den Fortgang des Studiums nachgewiesen haben, da man keine andere Berechtigung hat, sich in Deutschland aufzuhalten.

Darüber hinaus wirken die Unterstellungen seitens der Dozenten, man würde – aus Mangel an Intellekt und wissenschaftlichem Arbeiten – das Studium nicht schaffen, sehr negativ aus.

Was die deutschen Kommilitonen angeht, so handelt es sich bei den Fällen, die an uns herangetragen werden, weder um verbale Attacken noch um abwertendes oder feindseliges Verhalten. Dennoch lässt sich feststellen, dass sie, wie schon oben bei den „Kontaktschwierigkeiten“ erwähnt, eher abweisend gegenüber ausländischen Studierenden sind. Diese Gleichgültigkeit könnte schon als eine bewusste Kontaktvermeidung oder sogar Ablehnung interpretiert werden. Nun was steckt hinter dem Schweigen und derDistanziertheitder deutschen Kommilitonen? Ich finde, wenn man sie zum Reden bringt, dann kommt viel raus z.B. wie sie über Araber und Muslime denken. In diesem Zusammenhang habe ich für die empirische Untersuchung meiner Dissertation (2002) eine modifizierte Version von Tannens (1984)Thanksgiving dinner-Methodologie übernommen, die dafür entwickelt wurde, Konversation unter Freunden in einer sozialen Umgebung zu untersuchen. Ich habe fünf Abendessenparty-Konversationen während des Sommersemesters (1997) und Wintersemesters (1998) zwischen deutschen und arabischen Studierenden in Heidelberg dokumentiert. Von vielen relevanten Aspekten möchte ich einen hervorheben, der den Bereich der Erziehung der Deutschen im Kindes- und Jugendalter berührt. Aufgrund der irreführenden Berichterstattung im Westen sind die Deutschen schon in der früheren Kindheit falsch informiert über den Islam und Araber. Der Einfluss der Medien wird später beim Kind durch die Eltern bestätigt. Daraus entsteht ein Feindbild beim Kind und der Feind wird „gewöhnlich gemieden: Man will nichts mit ihm zu tun haben [...]. Wer ein Feindbild hat, meidet oft die Nähe des (vermeintlichen) Feindes“ (Hörner 1993: 40–41).[2]

[...]


[1]Sowohl die Namen aller Studierender als auch die Namen der Personen, die im Fragebogen erwähnt worden sind, wurden aus Datenschutzgründen geändert bzw. abgekürzt.

[2]Dass die westlichen Medien für die vorgefassten Meinungen verantwortlich sind, die es dem Westen so schwer machen, die islamische Welt zu verstehen, wird auch von Klemm (1993) bestätigt. Eine Analyse dieser Problematik finden Sie ebenfalls in Bouchara 2002 (176–192) und Fetscher (1989a/b).

Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Erscheinungsjahr
2011
ISBN (PDF)
9783863416904
ISBN (Paperback)
9783863411909
Dateigröße
953 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Erscheinungsdatum
2013 (Juli)
Schlagworte
Interkulturelle Kommunikation Interkulturelles Training Interkulturelle Kompetenz Diskriminierung ausländische Studierende Kontaktschwierigkeit
Produktsicherheit
BACHELOR + MASTER Publishing

Autor

Abdelaziz Bouchara wurde 1963 in Marokko geboren. Er beschäftigt sich mit Interaktionsanalyse, interkultureller Kommunikation und Globalisierung und Wirtschaftsdeutsch. Seit Dezember 2001 ist er Hochschuldozent für Deutsche Sprache an der Universität Casablanca. Nach einem Studium der Anglistik/Germanistik hat er 2000 an der Universität Heidelberg mit einer Studie zu Höflichkeitsformen in der Interaktion zwischen Deutschen und Arabern (Ein Beitrag zur interkulturellen Kommunikation, RGL, Niemeyer) promoviert. Derzeit bilden die Erforschung interkultureller Kommunikation und Globalisierung seine zentralen Forschungsinteressen.
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Titel: Ausländische Studenten in Deutschland: Interkulturelle Probleme und deren Bewältigung
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