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Das Bild der RAF in Massenmedien und Wissenschaft: Ein Vergleich

©2009 Masterarbeit 58 Seiten

Zusammenfassung

In der vorliegenden Studie analysiert der Autor die Darstellung der RAF im Kontext der Medien und insbesondere die Instrumentalisierung der Medien durch die RAF für ihre Zwecke. Da das Gelingen oder Misslingen in Abhängigkeit zu der Darstellung in den Massenmedien steht, untersucht der Autor in diesem Zusammenhang, die Darstellung der RAF in den letzten 30 Jahren in den Medien, das Bild der RAF, welches durch die Darstellung in den Medien entstanden ist und auch inwiefern dieses Bild einem Wandel unterliegt. Dabei erscheint diese mediale Untersuchung in Verbindung und Abgrenzung zu dem Bild in der Wissenschaft.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

0 Einleitung

1 Vorgehen
1.1 Auswahl der Artikel und Analysekriterien
1.1.1 Auswahl
1.1.2 Perspektive
1.1.3 Sprache
1.2 Das RAF-Bild der Wissenschaft

2 Das Bild der RAF in zeitgenössischen Massenmedien
2.1 SPIEGEL-Serie 1977
2.1.1 Kriterium Auswahl
2.1.2 Kriterium Perspektive
2.1.3 Kriterium Sprache
2.1.4 Zusammenfassung: erzeugtes Bild
2.2 SPIEGEL-Serie 1997
2.2.1 Kriterium Auswahl
2.2.2 Kriterium Perspektive
2.2.3 Kriterium Sprache
2.2.4 Zusammenfassung: erzeugtes Bild
2.3 SPIEGEL-Serie 2007
2.3.1 Kriterium Auswahl
2.3.2 Kriterium Perspektive
2.3.3 Kriterium Sprache
2.3.4 Zusammenfassung: erzeugtes Bild

3 Das Bild der RAF aus Sicht der Wissenschaft
3.1 1.Generation der RAF
3.2 2.Generation der RAF
3.3 3.Generation der RAF

4 Fazit: Vergleich der RAF-Bilder

5 Quellen- und Literaturverzeichnis

0 Einleitung

„Hört auf, sie so zu sehen, wie sie nicht waren. Ein Film zerstört den Mythos RAF“[1]. So titelt das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL am 08.September 2008. Die Schlagzeile ist im Herbst 2008 eine von vielen Nachrichten und Meldungen, die im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des FilmsDer Baader Meinhof Komplexerscheinen. Rund um diesen Film entsteht geradezu ein mediales Feuerwerk, in dessen Zusammenhang die Geschichte der RAF noch einmal neu aufgerollt wird. Diese mediale Inszenierung verdeutlicht, wie sehr das Interesse der Leserschaft auch über 30 Jahre nach dem Deutschen Herbst noch auf die RAF und die mit ihr verbundenen Persönlichkeiten gerichtet zu sein scheint.

Dass der Erfolg oder Misserfolg von Terrorismus maßgeblich vom Grad und der Dauer seiner öffentlichen Wahrnehmung und medialen Darstellung abhängt, hat 2006 bereits Alexander Strassner in seiner VeröffentlichungDie dritte Generation der RAF. Terrorismus und Öffentlichkeitfestgestellt.[2]Strassner arbeitet hier heraus, dass es in der Vergangenheit vor allem der RAF gelungen ist, diese Abhängigkeit von den Medien für ihre Zwecke auszunutzen und die Medien auf diese Weise zu instrumen­talisieren. Dies treffe vor allem auf die Gründergeneration der RAF zu.[3]

Weiß man um diese Abhängigkeit des Erfolges des Terrorismus von seiner öffentlichen und medialen Wahrnehmung, so stellen sich folgende Fragen: Wie wurde die RAF in den vergangenen 30 Jahren in den Medien dargestellt? Welche Bilder der RAF sind hierbei in den medialen Darstellungen erwachsen? Unterliegen diese RAF-Bilder einem Wandel?

Parallel dazu scheint es spannend zu sein, zu untersuchen, ob es einen solchen möglichen Wandel im Bild der RAF auch in der Wissenschaft gegeben hat oder ob dieses Bild hier von anderen Faktoren als dem zeitlichen Wandel abhängt? So ergibt sich daraus ebenfalls die Frage nach den Unterschieden beziehungsweise Gemeinsamkeiten zwischen dem medialen RAF-Bild und dem RAF-Bild der Wissen­schaft.

1 Vorgehen

Dieser Abschnitt der Arbeit verdeutlicht die Vorgehensweise zur Beantwortung der in der Einleitung aufgeworfenen Fragen. So sollen hier kurz die einzelnen Arbeits­schritte aufgezeigt werden, die nötig sind, um eine Antwort auf die Fragen zu finden. Als grundsätzlich gilt es an dieser Stelle festzuhalten, dass es sich bei dieser Arbeit nicht um eine Darstellung der Geschichte der RAF handelt. Vielmehr geht es hier um die Darstellung der Konstruktion eines bestimmten Bildes der RAF in den Medien, hier exemplarisch am Beispiel des SPIEGEL untersucht. Weiterhin geht es um einen Vergleich zur Darstellung eines Bildes in der Wissenschaft. Somit setze ich die Kenntnis der Ereignisgeschichte der RAF zum Verständnis dieser Arbeit voraus.[4]

1.1 Auswahl der Artikel und Analysekriterien

Zunächst soll an dieser Stelle eine Begründung geliefert werden, das Woche­nmagazin DER SPIEGEL in dieser Arbeit zum Gegenstand der Untersuchung des medialen RAF-Bildes zu machen. So sind hier vor allem zwei Gründe zu nennen, die den Ausschlag geben, diese Auswahl zu treffen. Zum einen ist hier die enorme Verbreitung des SPIEGEL zu nennen. Zu Hochzeiten Mitte der 1970er Jahre er­reichte „er fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren“[5]. Und auch heutzutage tritt der SPIEGEL mit einer wöchentlichen Auflage von über einer Million Exemplaren immer noch wesentlich in Erscheinung.[6]Zum anderen ist hier die Leserschaft des SPIEGEL zu nennen. Hanno Balz situiert in seiner Medienanalyse im Zusammenhang mit der RAF den typischen SPIEGEL-Leser im „Bildungs­bürgertum“[7]als Mitglied „einer aufgeklärten gesell­schaftlichen Elite im Allgemeinen.“[8]Auf Grund des hohen Verbreitungsgrades und der vermeintlichen Zielgruppe des SPIEGEL im so genannten Bildungsbürgertum erscheint die Auswahl dieses Mediums interessant und für die Analyse Gewinn versprechend. Da in den ver­gangenen 30 Jahren im SPIEGEL eine Fülle von Artikeln zum Thema RAF erschienen ist und die Analyse und Darstellung dieses großen Artikelkomplexes den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, beschränke ich mich in der Folge auf die Analyse der jeweiligen SPIEGEL-Serien der Jahre 1977, 1997 und 2007. Die Auswahl der Artikel erfolgte auf Grundlage der Ereignisse im Herbst 1977 sowie an Hand der 20- bzw. 30-jährigen Jahrestage des Deutschen Herbstes.

Zur Analyse der SPIEGEL-Artikel soll in dieser Arbeit ein selbst entwickeltes Kriterienraster zur Anwendung kommen. Dieses Raster basiert auf den drei Kriterien Auswahl, Perspektive und Sprache. Alle Artikel durchlaufen dieses Raster und erfahren auf diese Weise zunächst eine grobe Überblicksanalyse (Auswahl), im Anschluss hieran eine Schwerpunktanalyse (Perspektive) und schließlich eine Feinanalyse (Sprache). Auf diese Weise entsteht sukzessiv das Bild der RAF in der jeweils untersuchten Serie. Im Vergleich der drei so ermittelten RAF-Bilder entsteht dann der Wandel, den dieses Bild erfahren hat.

Jedes Analysekriterium unterteilt sich weiter in so genannte Sensoren, hinter denen sich jeweils eine Frage verbirgt. Diese Frage soll helfen, die Ergebnisse in den einzelnen Artikeln herauszufiltern.

1.1.1 Auswahl

Beim Analysekriterium der Auswahl soll es darum gehen, zu untersuchen, welche Themengebiete in den Artikeln abgedeckt werden, um so in einem ersten Schritt festzustellen, wo die Schwerpunkte eines Artikels oder einer Serie liegen. Das Kriterium unterteilt sich in drei Sensoren.

Hinter dem ersten Sensor verbirgt sich die FrageWas wird zum Thema gemacht?Mit Hilfe dieser Frage soll festgestellt werden, welche Themen vorrangig behandelt werden, welche vernachlässigt werden und was hiermit ausgedrückt wird.

Der zweite Sensor beschäftigt sich mit der FrageWelche Personen sprechen?Hiermit soll herausgearbeitet werden, welche Personen oder Personengruppen in den Artikeln zitiert werden, welche Personen oder Gruppen aber auch schweigen müssen und was mit dieser Auswahl ausgedrückt wird.

Der dritte Sensor fragt nach dem verwendetenBildmaterialund was hiermit aus­gedrückt wird.

1.1.2 Perspektive

Das Analysekriterium der Perspektive beschäftigt sich mit der Sicht, aus der ein Artikel oder eine Serie geschrieben ist und fragt nach der dahinter stehenden Intention. Das Kriterium unterteilt sich in vier Sensoren.

Der erste Sensor stellt sich die FrageHandelt es sich um eine Täter- oder Opfer­darstellung?Mit Hilfe dieser Frage soll geklärt werden, ob in den Artikeln eher die Seite der Täter oder der Opfer fokussiert wird.

Der zweite Sensor arbeitet mit der FrageIst die Darstellung sachlich oder emotions­geladen?Hiermit soll ermittelt werden, ob der Leser sich mit einer sachlichen Dar­stellung und Analyse der Ereignisse konfrontiert sieht oder ob diese emotional aufgeladen sind.

Der dritte Sensor fragt nach den BegriffenAnklage oder Rechtfertigung. Hier soll herausgestellt werden, ob die Berichterstattung eher anklagenden oder recht­fertigenden Charakter hat.

Schließlich fragt der vierte Sensor nach der möglichenIntentionhinter der Art und Weise der Berichterstattung.

1.1.3 Sprache

Das Analysekriterium der Sprache ist das empfindlichste aller zur Anwendung kommenden Kriterien. In der Art der bewussten Sprachverwendung zeigt sich am deutlichsten, welches Bild über die RAF konstruiert werden soll. Das Kriterium unterteilt sich in vier Sensoren.

Der erste Sensor arbeitet mit der FrageWelche Begriffe über die RAF werden ver­wendet?Hiermit soll ermittelt werden, welche Begrifflichkeiten grundsätzlich ver­wendet werden, um Taten oder Täter der RAF zu beschreiben.

Der zweite Sensor thematisiert die FrageWelche Begriffe über die Opfer werden verwendet?Hiermit sollen Grundsätzlichkeiten in der Erwähnung der Opfer heraus­gestellt werden.

Der dritte Sensor fragt nachverwendeten Sprachbildern in Bezug auf die RAFin den Artikeln der jeweiligen Serie. Hier soll vor allem ermittelt werden, welche Sprach­bilder wiederholt vorkommen, um daraus auf ein mögliches Bild der RAF schließen zu können.

Der vierte Sensor fragt nachsprachlichen Besonderheiten, die für das entstehende Bild der RAF von Belang sind, jedoch von keinem anderen Sensor erfasst wurden.

1.2 Das RAF-Bild der Wissenschaft

Im Anschluss an die Darstellung des RAF-Bildes im Massenmedium SPIEGEL in den Jahren 1977 bis 2007 folgt die Gegenüberstellung des Bildes, das die Wissenschaft hierzu erarbeitet hat.

Anders als bei der Analyse der SPIEGEL-Artikel lässt sich für das RAF-Bild aus Sicht der Wissenschaft kein wirklicher Wandel des gesamten RAF-Bildes festmachen. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass das letztlich verwertbare wissen­schaftliche Material im Vergleich zum herangezogenen Material der medialen RAF-Darstellung vergleichsweise gering ist. Zum anderen hängt dies auch damit zusammen, dass sich die wenigen wissenschaftlichen Darstellungen auf die Untersuchung und den Vergleich der drei RAF-Generationen beziehen. Der Begriff der RAF-Generationen entstammt der medialen und wissenschaftlichen Verwendung und nicht, wie vielfach angenommen, der Selbstbezeichnung der RAF.[9]

Somit stellt dieser Teil nicht den Wandel des RAF-Bildes in der Wissenschaft dar, sondern orientiert sich an der wissenschaftlichen Darstellung der drei RAF-Generationen.

Die Schwierigkeit, die mit der Analyse des wissenschaftlichen RAF-Bildes verbunden ist, liegt in der zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Literatur begründet. Der Themenkomplex RAF hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Veröffent­lichungen produziert. Jedoch sind nur die wenigsten davon auch als wissen­schaftliche Abhandlungen zu klassifizieren. Nach der Sichtung einer größeren Literaturauswahl für diese Arbeit, lässt sich die zur Verfügung stehende Literatur in drei Gruppen einordnen: journalistisch-unseriöse Literatur, journalistisch-seriöse Literatur und wissenschaftliche Literatur. Zur Darstellung des wissenschaftlichen RAF-Bildes habe ich für diese Arbeit lediglich die als wissenschaftlich ersichtliche Literatur ausgewählt.

In der Gruppe der journalistisch-unseriösen Literatur ist das WerkTerrorjahr 1977. Wie die RAF Deutschland verändertevon Martin Knobbe und Stefan Schmitz zu nennen. Die Autoren verfolgen den Anspruch, eine Geschichte der RAF von ihrer Gründung bis zu ihrer Auflösung zu schreiben, liefern jedoch lediglich eine oberflächliche und reißerische Analyse des Deutschen Herbstes.[10]

In der Gruppe der journalistisch-seriösen Literatur sind die oben bereits genannten WerkeDie Rote Armee Fraktion. RAF. 14.5.1970 bis 20.4.1998von Klaus Pflieger,Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAFvon Butz Peters undDer Baader Meinhof Komplexvon Stefan Aust zu nennen. Alle drei Werke liefern eine präzise komplette Geschichte und Analyse der RAF auf journalistischem Niveau.

Im Bereich der wissenschaftlichen Literatur sind für diese Arbeit die Titel Von Terroristen, Sympathisanten und dem starken Staat. Die öffentliche Debatte über die RAF in den 70er Jahren von Hanno Balz, Herausforderung Terrorismus. Wie Deutschland auf den RAF- und AlQaida-Terrorismus reagierte von Tanja Kristin Deiß, Propaganda der Tat. Die RAF und die Medien von Andreas Elter, Die Waren­hausbrandstifter von Sara Hakemi und Thomas Hecken, Zieht den Trennungsstrich, jede Minute. Die erste Generation der Roten Armee Fraktion von Martin Jander sowie Die dritte Generation der RAF. Terrorismus und Öffentlichkeit und Die dritte Generation der Roten Armee Fraktion. Entstehung, Struktur, Funktionslogik und Zerfall einer terroristischen Organisation von Alexander Strassner zu nennen.

2 Das Bild der RAF in zeitgenössischen Massenmedien

Im nun folgenden Teil erfolgt die Analyse der von mir ausgewählten SPIEGEL-Artikel aus den Serien von 1977, 1997 und 2007 an Hand der oben vorgestellten Kriterien und Sensoren.

2.1 SPIEGEL-Serie 1977

Die erste zu untersuchende SPIEGEL-Serie stammt aus dem Jahr 1977 und umfasst sechs Artikel. Im eigentlichen Sinne handelt es sich hierbei gar nicht um eine Serie, sondern um eine Ansammlung von Einzelartikeln. Aus Gründen der Einheitlichkeit wird aber in der Folge der Begriff derSerie von 1977verwendet. Die Artikel sind in aufeinander folgenden Ausgaben zwischen dem 12.September und 24.Oktober 1977 erschienen, also zu der Zeit, als die zweite Generation der RAF im so genannten Deutschen Herbst nach einer vorausgegangenen Anschlagserie den Arbeitgeber­präsidenten Hanns Martin Schleyer entführte und es vom 13. - 18. Oktober zur Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut durch palästinensische Terroristen kam. Die Artikelserie begleitet die realen Handlungen der RAF und macht diese zum Thema.

2.1.1 Kriterium Auswahl

Zunächst sollen in einem ersten Analyseschritt die behandelten Themen der Serie herausgearbeitet werden.

Zu Beginn der Serie erscheint am 12.September der Artikel „Stark genug, den Krieg zu erklären?“[11]und beschäftigt sich mit der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer und den mit der Entführung verbundenen Forderungen der Terroristen, unter anderem die in Stuttgart-Stammheim inhaftierten Gründer der RAF, Andreas Baader und Gudrun Ensslin, freizulassen. Im Fokus des Artikels steht die Bonner „Allparteien-Koalition der Ohnmacht und des Schweigens“[12], die den Forderungen der Terroristen mit einer Diskussion über die innere Sicherheit begegne, „nicht zuletzt wegen bevorstehender Landtagswahlen“[13].

In der gleichen Ausgabe erscheint der Artikel „Eigentlich müsste jeder verdächtig sein“[14]und beschäftigt sich mit dem „Dilemma der Terroristen-Fahndung“[15]. Im Mittelpunkt des Artikels steht das Vorgehen des Bundeskriminalamtes zur Ermittlung und Fahndung nach den Tätern der Schleyer-Entführung. Es werden die Möglich­keiten der Polizisten aufgezeigt und deutlich gemacht, welche Schwierigkeiten bestehen, die Täter zu fassen. So werden verschiedene Fahndungsmittel, unter anderem ein Polizei-Roboter, die Fahndungsmittel Polizeieinsatz, Fingerabdrücke und Passkontrolle, beschrieben und die Vor- und Nachteile der Vorgehensweisen aufgezeigt.[16]

Drei Ausgaben später erscheint am 03.Oktober 1977 der Artikel „Mord beginnt beim bösen Wort“[17]und beschäftigt sich mit den Sympathisanten der RAF. Es werden verschiedene Formen aufgezeigt, sich mit der RAF solidarisch zu zeigen, unter anderem werden die Schriftsteller Günter Grass und Heinrich Böll der RAF-Sympathisantenszene zugeordnet.[18]

Zwei Wochen später erscheint der Artikel „Fall Schleyer: Der zweite Schlag“[19]. Der Artikel macht die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut durch palästinen­sische Terroristen im Auftrag der RAF zum Thema und ordnet sie in eine Reihe mit der Schleyer-Entführung ein. Im Fokus des Artikels steht zum einen die Rolle der Politik, der fünfwöchiges „geschicktes Taktieren“[20]im Zusammenhang mit der Schleyer-Entführung attestiert wird und zum anderen die Rolle der Fahnder. Gemeinsam mit der Politik bestehe die Aufgabe darin, die Geiseln zu befreien. Weiterhin thematisiert der Artikel die mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flughafen von Palma de Mallorca.[21]

Mit dem Tod der RAF-Häftlinge in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe vom 18.Oktober 1977 be­schäftigt sich der Artikel „Dunkle Geschichten hinter dem Finstern“[22]am 24.Oktober. Der Artikel beschreibt die Situation in den Zellen und den Selbstmord der Häftlinge und greift die Geschichte der RAF-Gründer ab 1967 auf, beschreibt in aller Kürze die Taten, unter anderem den Kaufhausbrand 1968 und die Anschläge aus dem Jahr 1972, die zur Verhaftung der Führungsgruppe der RAF führen.[23]

In der gleichen Ausgabe erscheint außerdem der Artikel „Terroristen-Fahndung: 25 Sekunden zu spät“[24]und thematisiert die Suche nach den Entführern von Hanns Martin Schleyer. Im Fokus des Artikels steht eine ausführliche Beschreibung des aufwändigen Vorgehens der Fahnder.

Zusammenfassend für die Artikel des Jahres 1977 lässt sich sagen, dass der Schwerpunkt der Berichterstattung auf der Fahndung nach den Terroristen, verbunden mit einer ausführlichen Beschreibung vor allem der Schleyer- und Landshut-Entführung, liegt. Es wird ausführlich beschrieben, wie die Fahnder vorgehen und mit welchen Schwierigkeiten sie sich auseinandersetzen müssen. Weiterhin kommt in den Artikeln zum Ausdruck, dass der Politik eine entscheidende Rolle beigemessen wird. Einerseits wird sie gelobt für ihre geschickte Taktik im Umgang mit den Terroristen, andererseits aber wird ihr auch Ohnmacht und Wahltaktik unterstellt. Weiterhin lässt sich feststellen, dass die RAF-Gründer nach ihrem Tod thematisiert werden, verbunden mit einem Abriss der bisherigen RAF-Geschichte. Abschließend ist noch der Versuch einer Analyse der RAF-Sympathi­santenszene zu nennen, die in einem Artikel behandelt wird.

Nicht thematisiert wird hingegen die Frage, wer die Terroristen eigentlich sind, wo sie herkommen und wie ihr Hintergrund ist. Weiterhin werden die Opfer der Attentate der RAF gar nicht thematisiert. Es werden lediglich Namen genannt, hier allen voran der Hanns Martin Schleyers, es werden jedoch keine Hintergrundinformationen geliefert. Außerdem werden die anderen Taten der RAF, im Jahr 1977 etwa die Ermordungen von Buback und Ponto, nicht erwähnt.

Im nächsten Schritt soll untersucht werden, ob sich die soeben gewonnenen Erkenntnisse über die Auswahl der Themen an Hand der Auswahl der in den Artikeln zitierten Personen bestätigen lassen.

Es lassen sich zwei Gruppen von Akteuren herausfiltern, die in den Artikeln zitiert werden und somit die Artikel tragen:

- Personen aus der Politik
- Personen aus der Fahndung nach den Terroristen

Bei genauerer Betrachtung der Gruppe der Politiker ist festzustellen, dass besonders viele Politiker zu Wort kommen, die zur Zeit der Artikel hochrangige Positionen innerhalb der Politik bekleidet haben. Hier sind zum Beispiel der damalige Oppositionsführer Helmut Kohl und die CDU-Politiker Becher, Rose, Zimmermann und Stümper zu nennen. Aus Reihen der Regierung werden der damalige Bundes­innenminister Maihofer (FDP) sowie der Regierungssprecher Bölling zitiert.

Aus der Gruppe der Fahndung nach den Terroristen werden vor allem der BKA-Chef Horst Herold, der damalig ehemalige Präsident des Bundesamts für Verfassungs­schutz, Nollau, der damalige Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Maier, der Verfassungsschutzchef Horchem sowie der damalige Präsident des Landes­kriminalamtes Baden-Württemberg, Bux, zitiert.

Somit bestätigt sich die oben bereits festgestellte Fokussierung auf die Rolle der Politik und die Rolle der Fahndung. Im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen die Aktionen der Politiker und derjenigen, dessen Aufgabe es ist, die Täter zu fassen.

Dies lässt sich auch an Hand der Auswahl des verwendeten Bildmaterials nach­weisen. In der Serie werden hauptsächlich Bilder von Politikern, von Fahndern oder Fahndungsinstrumenten oder von den Tatorten der Attentate des Jahres 1977 verwendet. Auch hier wird die bereits wiederholt festgestellte Konzentration der Berichterstattung auf die Politik und Fahndung deutlich. Vereinzelt wird auch Bildmaterial verwendet, dass die Täter thematisiert. So ist zum Beispiel das Bild des Autos abgebildet, mit dem Schleyer entführt worden ist.[25]Diese zurückhaltende Auswahl von Bildmaterial in Bezug auf die Täter macht deutlich, dass diese in dieser Serie eher am Rande thematisiert werden.

2.1.2 Kriterium Perspektive

Bei der SPIEGEL-Serie des Jahres 1977 handelt es sich hauptsächlich um eine Darstellung und Thematisierung der Ereignisse aus Sicht der Politik und der Fahndungsinstanzen. Die Taten der RAF werden beschrieben und sogleich mit der laufenden Fahndung nach den Tätern verbunden. Die Darstellung orientiert sich also an den Tätern und nimmt die Sicht der Opfer nur oberflächlich wahr. Im Fokus der Berichterstattung steht die Perspektive der politischen und polizeilichen Instanzen, die sich an den Taten und Tätern der RAF orientiert. Exemplarisch für das Vorgehen des SPIEGEL in der Darstellung in dieser Serie ist folgender Ausschnitt aus dem Artikel „Eigentlich müsste jeder verdächtig sein“ aus der Ausgabe 38/1977:

„Aber wenn die Fahnder es so genau wissen, wenn sie sich durch Spurensicherung und Computer-Analyse im Laufe der Zeit ein so exaktes Bild vom Geflecht der Beziehungen im Untergrund machen können - warum wird dann die Terrorszene nicht einfach abgeräumt?“[26]

Dieser Ausschnitt verdeutlicht die Art der Darstellung, die der SPIEGEL in seiner Serie 1977 wählt. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Darstellung der Fandungs­instrumente, die sich an den Taten und somit auch an den Tätern der RAF orientieren. Diese werden jedoch nicht genauer beschrieben, sondern lediglich im Zusammenhang der von ihnen begangenen Taten gesehen.

Auf den ersten Blick erfolgt die Darstellung in angenehmer Sachlichkeit. Der Leser erhält zwar Einblick in die Dramatik der gesamten Situation, hat jedoch auf diese Weise auch den Eindruck, stets wahrheitsgemäß und seriös informiert zu werden. Beim genaueren Hinschauen allerdings wird deutlich, dass die Darstellung durch die Anwendung bestimmter sprachlicher Mittel mit Emotionen aufgeladen wird. Dies soll der Einstieg in die gesamte Serie hier einmal verdeutlichen. Der Auszug stellt den Beginn der Serie des Jahres 1977 dar:

„Der Mann auf dem Bildschirm wirkte wie in Trance. Mit schleppenden, anscheinend von Drogen gehemmten Bewegungen blätterte er in der ‚Stuttgarter Zeitung’ und las mit erschöpfter Stimme außenpolitische Nachrichten vor. Er schien unverletzt, und auch Spuren von Misshandlungen waren nicht zu erkennen, aber im verfallenen Gesicht spiegelte sich das ganze Elend des Gefangenen.

Ohnmächtig und tief betroffen mußten die Mitglieder des Krisenstabes am vergangenen Mittwochabend im Bonner Kanzleramt mit ansehen, wie die Schergen der ‚Rote Armee Fraktion’ (RAF) per Videoband ihr Opfer, den mächtigen Arbeitgeber-Führer Hanns-Martin Schleyer, vier Minuten lang in Unterhemd und Hose als hilflose Geisel zur Schau stellten und ihn erklären ließen, sie meinten es ernst.“[27]

An diesem kurzen Auszug wird die dramatische Aufladung der sachlichen Dar­stellung mit Hilfe eines sprachlichen Mittels deutlich. Zunächst wird das beschrieben, was Mitglieder des Krisenstabes in Bonn scheinbar kurz nach der Schleyer-Entführung auf einem Videoband der RAF sehen. Es wird der entführte Schleyer beschrieben, der Nachrichten aus einer aktuellen Tageszeitung vorlesen muss. Bis zu dieser Stelle wirkt die Darstellung sachlich, bis die Urheber dieses Videos genannt werden. Plötzlich ist von den „Schergen der ‚Rote Armee Fraktion“ die Rede. Diese Wortwahl stellt ein sprachliches Mittel der Autoren vieler SPIEGEL-Artikel der hier untersuchten Serien dar. Immer wieder wird auf Begriffe und Sprachbilder zurückgegriffen, die ihren Ursprung in der Zeit des Nationalsozialismus haben, so auch der BegriffSchergen. Sofort werden beim Leser Assoziationen mit Begriffen der NS-Zeit geknüpft. Die Verwendung dieses sprachlichen Mittels soll an dieser Stelle lediglich die unterschwellige Emotionalität der Darstellung der SPIEGEL-Serie von 1977 zeigen. Eine genauere Analyse und Ausführung der gebrauchten NS-Sprach­bilder folgt zur jeweiligen Serie im Abschnitt Sprache.

Die Darstellung innerhalb der Artikel ist eindeutig als Anklage der Täter zu verstehen. Dies wird wiederum besonders deutlich, wenn man sich die Verwendung bestimmter Begriffe ansieht, die in Verbindung mit der Darstellung der Taten der RAF, in be­sonderer Weise im Zusammenhang mit der Schleyer-Entführung, stehen. So ist in einem Artikel die Rede von „Kidnappern“[28], die mit Arbeitgeberpräsident Schleyer eine „Geisel“[29]genommen haben und bei der Entführung die Begleiter Schleyers „metzelten“[30]. Diese Art der Darstellung zieht sich durch die gesamte Serie, sodass eindeutig von einem Anklagecharakter der Artikel in der Serie gesprochen werden kann.

Die Intention der Autoren hinter der hier beschriebenen Berichterstattung scheint zu sein, die Situation im Herbst des Jahres 1977 in den Farben schwarz und weiß zu malen. Auf der einen Seite steht der Staat gemeinsam mit dem Volk und auf der anderen Seite stehen die Täter und die Taten der RAF dem gegenüber. Hierzu passt auch die eben beschriebene Verwendung der NS-Vergleiche, die in dieser Serie Verwendung finden. Hierdurch wird die RAF eindeutig in eine Kategorie mit den Verbrechern des NS-Staates eingeordnet.[31]Beim Lesen der Artikel erhält der Leser somit den Eindruck, dass hier mit der RAF ein Feindbild aufgebaut wird, das es zu bekämpfen gilt.

2.1.3 Kriterium Sprache

Bei der Betrachtung der verwendeten Begriffe über die RAF fällt zunächst auf, dass sich die Begriffe unterscheiden in solche, die Taten der RAF beschreiben und solche, die Personen der RAF beschreiben.

Bei den in Verbindung mit Taten genannten Begriffen ist festzustellen, dass die Begriffe hier großteilig im Zusammenhang mit den jeweiligen Opfern benutzt werden. So ist beispielsweise von der „Schleyer-Aktion“[32], dem „Ponto-Mord“[33], dem „Fall Schleyer“[34]oder der „Schleyer-Entführung“[35]zu lesen. Weiterhin ist festzustellen, dass neben dieser Verwendung von Begriffen für Taten der RAF viele verschiedene Begriffe gefunden werden, die Taten beschreiben. So ist zum Beispiel zu lesen von den Terroristen, die bei der Schleyer-Entführung „metzelten“[36], von „Mord und Totschlag“[37]oder von „Terrorakte[n]“[38]. Die Verwendung der Begriffe zeigt an­schaulich, dass die Verfasser der Artikel bemüht sind, die Taten der RAF mit Terrorismus in Verbindung zu bringen.

Ebenso wie bei der Beschreibung der Taten ist auch bei der Beschreibung der hinter den Taten stehenden Personen festzustellen, dass in der Serie eine Vielzahl an Begriffen hierzu verwendet wird. So ist beispielsweise von „Kidnapper[n]“[39], „Techniker[n] des Terrors“[40], dem „Zentrum der terroristischen Gewalttätigkeit“[41]oder dem „Terror-Kern“[42]zu lesen. Die Verwendung der Begriffe zeigt zum einen die Begriffsvielfalt, die für die zu beschreibenden Personen gefunden wird, zum anderen wird auch hier deutlich, dass die Autoren stets bemüht sind, die Personen fest mit Terrorismus in Verbindung zu bringen. Besonders auffällig bei den Begriffen der Personen ist zudem, dass keine Differenzierungen vorgenommen werden, um die Personen zu beschreiben. Somit werden alle Täter in gleicher Weise behandelt, es wird z.B. kein Unterschied zwischen den RAF-Häftlingen in Stammheim und beispielsweise den Entführern von Schleyer gemacht. Die Terroristen der RAF werden von den Autoren als eine Einheit beschrieben. Lediglich im letzten Artikel der Serie, der sich mit dem Tod der Stammheimer Häftlinge beschäftigt, findet erstmals der Begriff „Stammheimer“[43]Eingang in die Darstellung. Hiermit wird ein erster Schritt der Differenzierung der RAF-Täter in Inhaftierte und Gesuchte eingeleitet.

Die bereits oben festgestellte zurückhaltende Opferthematisierung dieser Serie wird auch in der Verwendung der Begriffe zur Beschreibung der Opfer deutlich. Wenn Opfer zum Thema gemacht werden, so werden hierfür meist Begriffe verwendet, die mit der jeweiligen Tat in unmittelbarem Zusammenhang stehen. So ist zumeist etwa von der „Schleyer-Entführung“ oder dem „Buback-Attentat“ zu lesen. Werden Begriffe genutzt, bei denen die Opfer nicht explizit genannt werden, wie z.B. „Geiselnahme“[44]oder „Geisel“[45], so ist ebenso festzustellen, dass die Begriffe eher auf die Taten denn auf die Opfer hindeuten. Somit bestätigt sich auch hier der bisher gewonnene Eindruck einer Opferdarstellung, die deutlich hinter der Darstellung der Taten zurücksteht.

In der Darstellung der Serie des Jahres 1977 ist die Verwendung zweier zentraler Sprachbilder von besonderer Bedeutung. Zum einen handelt es sich hierbei um immer wieder auftretende Vergleiche der RAF mit dem Nationalsozialismus, zum anderen wird immer wieder das Vorgehen der RAF als Kriegshandlung gegen den Staat dargestellt.

Die Serie ist durchzogen von der bewussten Verwendung von Vergleichen der RAF mit dem Nationalsozialismus. Bei einem Blick in die Artikel wird die Absicht der Autoren deutlich, die Taten der RAF als direkte Fortführungslinie der National­sozialisten darzustellen. So ist beispielsweise, wie oben bereits erwähnt, die Sprache von den „Schergen der Rote Armee Fraktion“[46]im Zusammenhang mit einem von der RAF aufgenommenen Videoband, das den lebenden Schleyer beim Verlesen aktueller Zeitungsmeldungen zeigt. Bei dieser sprachlichen Verwendung werden beim Leser sofort Assoziationen mit der Verwendung des BegriffesSchergenim Kontext des Nationalsozialismus geweckt. Noch deutlicher wird die gewünschte Positionierung der RAF in einem Kommentar des SPIEGEL-Redakteurs Erich Böhme in der Ausgabe 38/1977. Böhme kommentiert hier die Frage, ob es sich bei der RAF um Linke handelt oder nicht:

„Spätestens seit Ulrike Meinhof sich von ihren wirren Mitstreitern verabschiedet hat, ist bei der RAF der klägliche Rest konkreter sozialistischer Utopie über die Rampe gegangen, ist selbst für den ergebensten Sympathisanten das Traumspiel vom brachialen Weg zum großen Ziel aus, der Mescalero-Rausch verflogen. Die ‚fehl­geleiteten Erben der Studentenrevolte von 1967’ (Alfred Grosser) entpuppen sich - ganz ordinär - als ‚Hitler´s children’.

Was in aller Welt unterscheidet das Killer-Quintett der letzten Woche von den faschistoiden Henkern Rosa Luxemburgs, was von den aktionistischen Mördern Walther Rathenaus? Bestenfalls ihre kriminelle Energie. Nichts mehr von Gehirn oder Gesinnung einer Meinhof der 68er Jahre, eines Dutschke und und...“[47]

Das hier entworfene Szenario verdeutlicht, dass die RAF von den Autoren des SPIEGEL als direkte Nachfolgeorganisation Hitlers angesehen wird. Eine eventuelle ideologische Linksorientierung wird von Böhme nach dem Tod von Ulrike Meinhof konsequent abgelehnt, es wird im Gegenteil eine direkte Linie Hitler - RAF entworfen. Die Bezeichnung der RAF alsHitler´s childrengeschieht in Anlehnung an den Titel der 1977 erschienenen RAF-Biografie von Jillian Becker.[48]Anschaulich gemacht wird die Darstellung des SPIEGEL in einer Karikatur aus der Ausgabe 38/1977, die aus der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung stammt. Die Karikatur zeigt Hitler als Vater, der einen Kinderwagen schiebt. Im Kinderwagen, auf dem Kinderwagen und direkt davor befinden sich langhaarige, schwer bewaffnete Personen, die kleiner dargestellt sind als Hitler. Der Kinderwagen trägt die AufschriftRAF. Durch die Darstellung Hitlers als Vaterfigur und der RAF als seine Kinder, wird die gerade festgestellte Nachfolgelinie Hitler-RAF erneut ausgedrückt und bestätigt.[49]

Die Verwendung eines weiteren Sprachbildes stellt sich in der Serie von 1977 als besonders bedeutsam heraus. Neben der gerade dargelegten NS-Verbindungen der RAF, die der SPIEGEL entwirft, wird die Serie durchzogen von Vergleichen, die aus der RAF und der Bundesrepublik Deutschland zwei Kontrahenten in einem Krieg machen. Der folgende Auszug aus der Ausgabe 38/1977 macht dies deutlich. Im Zusammenhang mit der Darstellung der Ratlosigkeit der Bonner Politik heißt es:

„Und nichts machte den Ausnahmezustand deutlicher, in den der Killerkrieg gegen den Staat die sonst so geschwätzige Bundeshauptstadt versetzt hatte, als das perfekte Schweigen, das Regierung, Opposition und Medien bewahrten.“[50]

Es wird das Bild entworfen als befinde sich die Bundesrepublik Deutschland im Krieg mit der RAF. Auf diese Weise wird mit der RAF ein militärischer Gegner konstruiert, der die Sicherheit des Staates gefährdet. In dem gleichen Artikel wird das Bild nochmals aufgegriffen. In diesem Fall handelt es sich um eine Aussage des damaligen BKA-Chefs Horst Herold, der im Mai 1977 nach dem Mord an Buback folgendes sagt:

„‚Als Soldat würde ich sagen: Mit den gegebenen Kräften und Strukturen ist die Front nicht zu halten.’“[51]

Durch die bewusste Platzierung des Zitats in diesem Artikel wird der gerade fest­gestellte Eindruck bestätigt. Der SPIEGEL konstruiert in seiner Darstellung und Berichterstattung ein Bild, das einen Krieg der RAF gegen den Staat beschreibt. Auch im weiteren Verlauf der Serie wird dieses Bild aufrecht erhalten. So ist in der Ausgabe 44/1977 zu lesen, dass ein BKA-Beamter sich, befragt nach dem Erfolg der computergestützten Fahndung nach den Schleyer-Entführern, folgendermaßen äußert:

„‚Eigentlich’, so ein BKA-Mann selbstironisch, ‚können wir die Akten schließen, für uns ist der Fall kriminalpolizeilich aufgeklärt, den Rest machen die Fachleute an der Front.’“[52]

Auch hier bestätigt sich die Art der Berichterstattung: Der Staat befindet sich im Krieg mit der RAF.

Bei der Betrachtung sprachlicher Besonderheiten, die bisher von keinem der zur Anwendung gekommenen Sprachsensoren, fällt auf, dass die Serie von 1977 sich in den Ausgaben 43 und 44 in kurzen Abschnitten mit der Führung der ersten RAF-Generation beschäftigt. So ist in Ausgabe 44 an einigen Stellen die Rede von der „Baader/Ensslin“-Gruppe[53]. Diese Darstellung entspricht im Rückblick nicht dem später allgemein verwendeten Begriff der Baader/Meinhof-Gruppe.

Eine weitere Auffälligkeit ist, dass in Ausgabe 43 Andreas Baader verstärkt als Kopf der RAF beschrieben wird und die Darstellung verstärkt auf ihn ausgerichtet wird.[54]

2.1.4 Zusammenfassung: erzeugtes Bild

Insgesamt lässt sich für die Serie des Jahres 1977 feststellen, dass die RAF hier als die große Unbekannte in Erscheinung tritt. Der Fokus der Serie liegt vor allem auf der Thematisierung der mit Schwierigkeiten verbundenen Fahndung nach den Terroristen. Auf Grund der Ereignisse des Jahres 1977 nimmt die Serie hauptsächlich die Schleyer- und die Landshut-Entführung in den Blick.

Die RAF wird als eine Organisation mit undurchsichtigen Strukturen dargestellt, die hinsichtlich ihrer Zusammensetzung nicht weiter beschrieben oder differenziert wird. Bekannt ist lediglich die Führungsgruppe der RAF um Andreas Baader. Dass die mordenden und die Anschläge durchführenden Teile der RAF jedoch andere Personen als die im Gefängnis inhaftierten sein müssen, wird nicht weiter zum Thema gemacht. Bei der Analyse der Perspektive ist aufgefallen, dass hauptsächlich die Fahndungs­instrumente zum Thema gemacht werden. Neben dieser viel Raum einnehmenden Darstellung bezieht sich die restliche Berichterstattung vornehmlich auf die Taten der RAF, hier vor allem Schleyer- und Landshut-Entführung. Die Darstellung lässt durch die vorherrschende Vielfalt der verwendeten Begriffe keinen Zweifel an der Brutalität der Taten und bezieht hierdurch eindeutig Stellung zur schonungslosen Anklage der Taten. Im Bereich der verwendeten Sprachbilder und Illustrationen wird die RAF als hitlernahe Organisation eingeordnet, die sich auf Grund der Beispiel­losigkeit ihrer Taten im Krieg mit dem Staat befindet und der jede politische Orientierung abgesprochen wird.

So entsteht in der Serie von 1977 das Bild einer terroristisch-faschistischen, in weiten Teilen unbekannten homogenen Organisation von Verbrechern, deren Morde und Anschläge als Kriegserklärung gegen den Staat gewertet werden.

2.2 SPIEGEL-Serie 1997

Im Jahr 1997 erscheint im SPIEGEL zwischen dem 15. und 29.September eine dreiteilige Serie zum 20.Jahrestages des Deutschen Herbstes.

2.2.1 Kriterium Auswahl

Im ersten Artikel der Serie „Der Herbst der Terroristen“[55]geht es um neue Erkenntnisse „über die 45 Tage, die Deutschland 1977 in Atem hielten“[56]. Im Zentrum der Bericht­erstattung steht das Vorgehen der Polizei, der vorgeworfen wird, 1977 während der Schleyer-Entführung schwer wiegende Fehler begangen zu haben, sodass die Befreiung Schleyers aus seinem Versteck unmöglich gewesen sei, obwohl sein Aufenthaltsort schon schnell nach der Entführung bekannt gewesen sei. Weiterhin thematisiert der Artikel Hintergrundinformationen der Schleyer-Entführung aus Sicht der Täter, die daran beteiligt gewesen sind. So werden Gedanken und Überlegungen der Terroristen detailliert ausgeführt und ermöglichen somit dem Leser, die Gedanken der Täter im Nachhinein nachvollziehen zu können.

Der zweite Artikel der Serie, unter dem gleichen Titel wie der erste erschienen, be­schäftigt sich mit dem Vorgehen von Polizei, Politik, Tätern und dem Opfer Schleyer beginnend bei seiner Entführung bis zum Beginn der Landshut-Entführung in Palma de Mallorca. Es wird eine Darstellung entwickelt, in der sich die Sichten von Jägern, Gejagten und einem Opfer abwechseln, gespickt mit zahlreichen Informationen aus dem Inneren von Polizei, Politik, Terroristen und Schleyer.[57]

Der abschließende Artikel der Serie, wiederum unter gleichem Titel erschienen wie die vorigen, macht die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut zum Thema. In der Darstellung wechseln sich die Sichten von Politik, Terroristen, Justiz und GSG 9 ab. Im Fokus der Berichterstattung steht die Landshut-Entführung im Verbund mit den politischen Entscheidungen rund um ihre Erstürmung. Unterbrochen wird diese Darstellung immer wieder von dem Blick auf die RAF-Häftlinge in Stuttgart-Stammheim, deren Schicksal eng mit der Entführung des Flugzeugs in Verbindung gebracht wird. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob die Häftlinge in Stammheim illegal abgehört worden seien.[58]

Zusammenfassend für die Serie im Jahr 1997 lässt sich sagen, dass der Fokus der Berichterstattung eindeutig auf der Schleyer-Entführung und der Entführung der Landshut liegt. Von verschiedenen Seiten werden diese beiden Ereignisse beleuchtet. Hervorzuheben ist hier die exponierte Stellung der Sicht der Terroristen, die ausführlich und umfangreich thematisiert wird. Weiterhin wird auf den beschriebenen angeblichen Fahndungsskandal bei der Polizei eingegangen, der das Zentrum des ersten Artikels ausmacht. Es werden Hintergrundinformationen über die Entführungen und die Entführer geliefert, sowie die Dramatik der Landshut-Befreiung beschrieben. Ebenfalls wird die Frage aufgeworfen, ob die Häftlinge in Stammheim abgehört wurden und in diesem Zusammenhang die Rolle der Politik an den Ereignissen im Jahr 1977 diskutiert.

Nicht thematisiert wird wiederum die Frage nach den Opfern. Es wird nur angedeutet, dass es neben Schleyer auch zahlreiche andere Opfer der RAF gegeben hat, eine ausführliche Beschreibung lässt sich vermissen. Es bleibt auch offen, wer die Opfer eigentlich gewesen sind und welchen Hintergrund sie haben. Des Weiteren bleibt in diesem Zusammenhang auch die Frage nach der Sicht der Angehörigen der Opfer offen. Auch die beängstigende Brutalität der Taten der RAF, hier vor allem die Umstände rund um die Schleyer-Entführung, wird in dieser Serie im Jahr 1977 nicht zum Thema gemacht.

Nach Analyse der in dieser Serie zitierten Personen wird deutlich, dass sich wiederum zwei Hauptgruppen an Akteuren bestimmen lassen:

- Mitglieder oder ehemalige Mitglieder der RAF
- Politiker und Fahnder

Zunächst fällt auf, dass hier erstmals Mitglieder oder ehemalige Mitglieder der RAF zu Wort kommen. In den Artikeln werden wiederholt die RAF-Terroristen Peter-Jürgen Boock, Adelheid Schulz, Brigitte Mohnhaupt, Andreas Baader, Jochen Speitel, Stefan Wisniewski, Susanne Albrecht, Sigrid Sternebeck, Gudrun Ensslin und Verena Becker zitiert.

Auf Seiten der Fahndung und Politik kommen wiederum der BKA-Chef Horst Herold sowie der BKA-Beamte Wolfgang Steinke, der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, die Politiker Helmut Kohl und Hans-Jürgen Vogel, der damalige General­bundesanwalt Kurt Rebmann sowie der BKA-Beamte Alfred Klaus zu Wort.

Bereits an dieser Stelle werden zwei Dinge deutlich: zum einen kommen Terroristen oder ehemalige Terroristen und Fahnder bzw. Politiker gleichermaßen zu Wort und zum anderen werden jeweils die Spitzen der beiden Gruppen zitiert. Die bei der Analyse der Themenauswahl dieser Serie festgestellte Akzentuierung der Sicht der Terroristen lässt sich mit Hilfe der Analyse der Akteure der Artikel bestätigen. Beide Gruppen, Täter und Verfolger, kommen gleichrangig zu Wort.

Auch die Analyse des verwendeten Bildmaterials dieser Serie bestätigt die bisher gewonnen Erkenntnisse. In erster Linie wird Bildmaterial zu den Taten der RAF im Jahre 1977 verwendet. Hier lässt sich vor allem eine Thematisierung der Schleyer- und der Landshut-Entführung feststellen.[59]Weiterhin wird eine große Menge Bildmaterial zu den Tätern verwendet. Hier lässt sich feststellen, dass vor allem die Täter der Schleyer-Entführung und die Häftlinge in Stammheim in Bildern gezeigt werden.[60]An dieser Stelle bestätigt sich bereits die Akzentuierung dieser Serie auf Taten und Täter der RAF. Wie bereits gesehen, spielt die Rolle der Politik und Fahndung eine geringere Rolle. Dies zeigt auch das verwendete Bildmaterial. Hauptsächlich im Zusammenhang mit der Darstellung der Fahndungsfehler der Polizei im Zusammenhang mit der Schleyer-Entführung und der Befreiung der Landshut wird Bildmaterial verwendet, das Politiker oder Personen der Fahndung zeigt.[61]

2.2.2 Kriterium Perspektive

Die SPIEGEL-Serie des Jahres 1997 ist als reine Täterdarstellung anzusehen. Die Sicht der Terroristen steht im absoluten Fokus der Berichterstattung. Dies wird vor allem dadurch dokumentiert, dass die ehemaligen RAF-Mitglieder in dieser Serie die Ge­legenheit bekommen, sich umfassend zu erklären. Eine besondere Rolle nimmt hier der ehemalige RAF-Terrorist Peter-Jürgen Boock ein. Boock ist RAF-Terrorist der zweiten Generation und 1977 unter anderem an der Schleyer-Entführung beteiligt gewesen. Seine Kommentare und Erklärungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die SPIEGEL-Darstellung. Immer wieder gibt er Erklärungen ab und stellt die Gescheh­nisse, vor allem im Zusammenhang mit der Schleyer-Entführung, aus seinem Blick­winkel dar.[62]

Dass die Darstellung als reine Täterdarstellung gelten kann, verdeutlich auch die Tatsache, dass in der Serie sehr viel Raum für Ausführungen über mögliche Fehler der Fahndungsinstanzen, z.B. Fehler der Polizei oder die Stammheimer Abhörfrage, veranschlagt wird. Hier wird in besonderem Maße die Täterzentrierung deutlich, wenn plötzlich nicht mehr die grausamen Taten, sondern mögliche Fehler bei der Suche der Täter zum Hauptgegenstand der Darstellung werden.[63]

[...]


[1]Der Spiegel 37/2008, Seite 1

[2]vgl. Strassner, Alexander: Die dritte Generation der RAF. Terrorismus und Öffentlichkeit, in Kraushaar, Wolfgang (Hg.): Die RAF. Entmythologisierung einer terroristischen Organisation, Bonn 2006, Seite 200 - 232, hier Seite 200

[3]vgl. ebd.

[4]zur Ereignisgeschichte siehe die journalistischen Darstellungen: a) Pflieger, Klaus: Die Rote Armee Fraktion. RAF. 14.5.1970 bis 20.4.1998, Baden Baden 2004. b) Peters, Butz: Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAF, Berlin 2004. c) Aust, Stefan: Der Baader Meinhof Komplex, Neuausgabe 2008, Hamburg 2008.

[5]Balz, Hanno: Von Terroristen, Sympatisanten und dem starken Staat. Die öffentliche Debatte über die RAF in den 70er Jahren, Frankfurt am Main 2008, Seite 44

[6]vgl. http://media.spiegel.de/internet/media.nsf/Navigation/8EFA9D805F70BCFDC125718100449209?OpenDocument

[7]Balz (2008), Seite 44

[8]ebd.

[9]vgl. Straßner (2006), Seite 222f.

[10]vgl. Knobbe, Martin; Schmitz, Stefan: Terrorjahr 1977. Wie die RAF Deutschland veränderte, München 2007, Seite 7f.

[11]n.n.: Stark genug, den Krieg zu erklären?, in: Der Spiegel 38/1977, Seite 17-21, hier Seite 17

[12]ebd.

[13]ebd.

[14]n.n.: Eigentlich müsste jeder verdächtig sein, in: Der Spiegel 38/1977, Seite 22-33, hier Seite 22

[15]ebd.

[16]vgl. ebd., Seite 24 und 28f.

[17]n.n.: Mord beginnt beim bösen Wort, in: Der Spiegel 41/1977, Seite 28-47, hier Seite 28

[18]vgl. ebd., Seite 38-42

[19]n.n.: Fall Schleyer: Der zweite Schlag, in: Der Spiegel 43/1977, Seite 19-27, hier Seite 19

[20]ebd.

[21]vgl. ebd., Seite 21 und 24f.

[22]n.n.: Dunkle Geschichten hinter dem Finstern, in: Der Spiegel 44/1977, Seite 16-19, hier Seite 16

[23]vgl. ebd., Seite 18f.

[24]n.n.: Terroristen-Fahndung: 25 Sekunden zu spät, in: Der Spiegel 44/1977, Seite 12-16, hier Seite 12

[25]vgl. Der Spiegel 38/1977b, Seite 38

[26]ebd., Seite 25f.

[27]Der Spiegel 38/1977a, Seite 17

[28]Der Spiegel 38/1977b, Seite 22

[29]ebd., Seite 22

[30]ebd., Seite 23

[31]vgl. ebd., Seite 33 sowie Der Spiegel 44/1977, Seite 17

[32]Der Spiegel 38/1977b, Seite 25

[33]ebd.

[34]Der Spiegel 43/1977, Seite 22

[35]Der Spiegel 44/1977a, Seite 12

[36]Der Spiegel 38/1977b, Seite 22

[37]Der Spiegel 41/1977, Seite 28

[38]Der Spiegel 44/1977a, Seite 16

[39]Der Spiegel 38/1977b, Seite 22

[40]ebd., Seite 23

[41]ebd., Seite 24

[42]ebd., Seite 25

[43]Der Spiegel 44/1977, Seite 18

[44]Der Spiegel 38/1977a, Seite 20

[45]Der Spiegel 38/1977b, Seite 22

[46]Der Spiegel 38/1977a, Seite 17

[47]ebd., Seite 18

[48]vgl. http://www.zeithistorische-forschungen.de/site/40208767/default.aspx

[49]vgl. Der Spiegel 38/1977b, Seite 33

[50]Der Spiegel 38/1977a, Seite 18

[51]ebd., Seite 21

[52]Der Spiegel 44/1977a, Seite 13

[53]Der Spiegel 44/1977b, Seite 18

[54]vgl. Der Spiegel 43/1977, Seite 22f.

[55]Bönisch, Georg: Der Herbst der Terroristen, in: Der Spiegel 38/1997, Seite 42-71, hier Seite 42

[56]ebd.

[57]vgl. Bönisch, Georg: Der Herbst der Terroristen, in: Der Spiegel 39/1997, Seite 48-65

[58]vgl. Bönisch, Georg: Der Herbst der Terroristen, in: Der Spiegel 40/1997, Seite 172-187

[59]vgl. Der Spiegel 38/1997, Seite 45 und 54 sowie Der Spiegel 39/1997, Seite 51

[60]vgl. Der Spiegel 38/1997, Seite 44 sowie Der Spiegel 40/1997, Seite 172f. und 187

[61]vgl. Der Spiegel 38/1997, Seite 62 sowie Der Spiegel 39/1997, Seite 49 und 56f.

[62]vgl. Der Spiegel 38/1997, Seite 44, 52, 60f., 67 und 70 sowie Der Spiegel 39/1997, Seite 49, 51, 56, 60 und 62 sowie Der Spiegel 40/1997, Seite 179f. und 187

[63]vgl. vor allem Der Spiegel 38/1997

Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Jahr
2009
ISBN (PDF)
9783955495602
ISBN (Paperback)
9783955490607
Dateigröße
312 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg)
Erscheinungsdatum
2013 (Juli)
Note
1
Schlagworte
Nachrichten Berichterstattung Rote Armee Rote Armee Fraktion Baader Meinhof

Autor

André Neumann hat von 2005 bis 2009 an der Universität Flensburg Deutsch, Geschichte und Pädagogik studiert. Im Zusammenhang mit dem Erscheinen des Films „Der Baader-Meinhof-Komplex“ entstand für ihn die Frage, ob sich das medial entstandene Bild der RAF in der Öffentlichkeit im Laufe der Jahrzehnte verändert hat und ob sich dieses mit den Erkenntnissen der Wissenschaft deckt. Nach Abschluss des Studiums (Bachelor of Arts und Master of Education) und einem erfolgreich absolviertem Referendariat, arbeitet er nun als Lehrer an einer Gemeinschaftsschule in Elmshorn. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.
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Titel: Das Bild der RAF in Massenmedien und Wissenschaft: Ein Vergleich
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