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Die Kathedrale der Nation: Der Kölner Dom im Spiegel der deutschen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts

©2010 Examensarbeit 69 Seiten

Zusammenfassung

Denkmäler benötigen Bewusstsein - denn erst dieses vermag Denkmäler zu schaffen. Ihre Existenz als Denkmal steht und fällt mit der Dauer und Intensität dieser Bewusstmachung. Dieser Grundsatz gilt vor allem für Nationaldenkmäler. In ihnen vollzieht sich die Objektivierung der imaginierten Nation. Dieses Konzept lässt sich bei nahezu allen deutschen Nationaldenkmälern des 19. Jahrhunderts beobachten. Eines dieser zahlreichen deutschen Nationaldenkmäler war der Kölner Dom. Erdacht und erbaut als katholisches Gotteshaus vollzog sich im 19. Jahrhundert - dem Jahrhundert der Nationalbewegung - an ihm ein Bedeutungswandel hin zum Nationaldenkmal. Die vorliegende Arbeit zeichnet diesen Wandel im 19. Jahrhundert nach. In den Fokus gerückt wird der Kölner Dom und seine Bewusstmachung als Nationaldenkmal in den drei Hochphasen der deutschen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts. Bereits im Jahr 1814, unmittelbar im Anschluss der siegreich geführten Leipziger Völkerschlacht gegen Napoleons Armeen, im Rausch des Sieges, taucht die Idee auf, den Befreiungskriegen ein gebührendes Denkmal zu setzen. In diesem Rahmen erfährt die Vollendung des damals noch im Bau befindlichen Kölner Doms als die wieder erstarkte deutsche Nation symbolisierendes Bauwerk eine überkonfessionelle, nationale Deutung. Der Kölner Dom bildet bis zu seiner schlussendlichen Vollendung im Jahr 1888 die dynamische Projektionsfläche des gesellschaftlichen und interkonfessionellen Diskurses. Er spiegelt das Verhältnis zwischen preußischem Staat und katholischer Kirche bzw. zwischen Protestantismus und Katholizismus wider.
Dabei weist die Objektivierung der Nation im Denkmal für das 19. Jahrhundert typische Merkmale auf. Einen zentralen Platz in diesem Konzept hat die Rückbesinnung auf eine gemeinsame und glorreiche Vergangenheit, die als Zeit nationaler Einheit, Größe und Schaffenskraft propagiert und herbeigesehnt wird. Eine nicht minder wichtige Bedeutung hat der Zusammenhang zwischen Christentum und deutscher Nation. Christentum und Germanentum werden im deutschen Nationsdiskurs als eine sich gegenseitig befruchtende und das deutsche Wesen veredelnde Symbiose angesehen. Die im Mittelalter noch geeinte und unreformierte Kirche symbolisiere das zu dieser Zeit ebenfalls geeinte deutsche Volk. Schließlich wird der Verbindung zwischen Nation und Kunst in Form der als deutsch gedachten Gotik als Erweis für deutsche Schaffenskraft eine besondere Bedeutung zugedacht. Diese immer wieder vorgebrachten […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


2. Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert

„Nicht Denkmäler konnten Bewusstsein schaffen –das war der Irrtum der Denkmalbauer des 19. Jahrhunderts-, sondern Bewusstsein schafft Denkmäler“.[1]

Das 19. Jahrhundert ist in Deutschland das Jahrhundert von National- und Denkmalbewegung.[2] Denn sowohl die Idee von einer gesamtdeutschen Nation als auch der Versuch ihrer Vergegenständlichung im Denkmal, sind in dieser Epoche nahezu inflationär; vielmehr noch erreichen sie in der deutschen Geschichte weder davor noch danach ein solches Ausmaß. Beide Bewegungen bilden einen parallellaufenden Prozess, innerhalb dessen die Nationalbewegung die Bedingung für die Denkmalbewegung darstellt, ja in dem Denkmäler quasi nur als Nationaldenkmäler ihren Ausdruck finden können. Deshalb ist zwar eine isolierte Betrachtung des deutschen Nationsdiskurses ohne den expliziten Miteinbezug von Nationaldenkmälern möglich, aber die Beschäftigung mit Denkmälern, die eine Idee der Nation transportieren sollen, ist ohne Rekurs auf wesentliche Gesichtspunkte der deutschen Nationalbewegung nur mit einer unwissenschaftlichen Verkürzung der historischen Tatsachen zu leisten. Nationaldenkmäler, das signalisiert schon das erste Wort dieser Terminologie, sind Ausfluss und Vergegenständlichung einer Nationsidee. Deshalb soll der Blick zunächst auf wesentliche Merkmale der drei Hochphasen deutschen Nationalismus` gerichtet werden.

Betrachtet man nun die parallel verlaufende National- und Denkmalbewegung im 19. Jahrhundert in Deutschland etwas genauer, indem man zunächst den Blick auf die Nationalbewegung lenkt, so lassen sich innerhalb dieses Doppelprozesses drei Hochphasen nationaler Bewegung beobachten: Die erste deutsche Nationalbewegung erreicht ihren Höhepunkt mit den positiven Ausgang der Befreiungskriege gegen die Armeen Napoleons im Jahr 1813.[3] Auch wenn es Autoren der Materie gibt, die erste Ansätze eines auf gemeinsamer deutscher Kultur rekurrierenden Nationalismus` in die Zeit nach der Reformation ausmachen wollen, so kann von einer Nationalbewegung im modernen Sinne erst- nach einem ersten Vorlauf im Gefolge der Revolutionen in Amerika und Frankreich, die zu einer weltweiten Verbreitung der Nationsidee geführt haben- während der Befreiungskriege gegen Frankreich die Rede sein.[4] Diese erste Phase deutscher Nationalbewegung reicht ungefähr bis zur Implementierung der Karlsbader Beschlüsse, die im Rahmen der sogenannten „Metternischen Restauration“ als Quasi-Gesetz im Deutschen Bund, liberale wie nationale Bewegungen einzudämmen versuchen.[5] Weil in dieser ersten Phase der deutschen Nationalbewegung der Diskurs vornehmlich in den Reihen der deutschen Theoretiker der Nationsidee und ihrem publizierten Schrifttum erläutert wird, setzt sich in der Literatur für diesen Frühnationalismus der Begriff „Intellektuellennationalismus“ durch.[6]

Eine zweite Hochphase der Nationalbewegung in Deutschland hat ihren Anfang in den späten 1820er Jahren und reicht bis zur deutschen Revolution von 1848/1849.[7] In den zahlreichen Schriften, die diese Zeitperiode behandeln, wird dieser Nationalismus als „Massennationalismus“ bezeichnet. Denn der Nationalismus der deutschen Märzbewegung erfährt in den vielen Vereinen der Sänger, Turner und Burschenschaften im Vorfeld und während der deutschen Revolution eine intensive Propagierung und Verbreitung.[8] Und auch die erneute Gefahr einer französischen Invasion während der Rheinkrise im Jahre 1840 und der mit der deutschen Revolution 1848/1849 zusammenfallende deutsch-dänische Konflikt um die Länder Schleswig und Holstein, wirken sich als Beschleunigungsfaktoren dieser erneuten Hochphase deutschen Nationalismus` aus.[9]

Eine dritte und letzte Hochphase der Nationalbewegung im 19. Jahrhundert in Deutschland beginnt dann nach der Reaktionszeit etwa im Jahr 1859, und reicht bis zur Reichsgründung von 1870/71; und eigentlich auch noch darüber hinaus bis zum Ersten Weltkrieg.[10] Dieser deutsche Nationalismus im Vorfeld und im Umfeld der Reichsgründung, kann als Neuauflage des Intellektuellennationalismus der Befreiungskriege angesehen werden. Denn hier ist es erneut die schreibende Zunft in Deutschland, vornehmlich Historiker wie Friedrich Christoph Dahlmann, Johann Gustav Droysen und Heinrich Treitschke und andere mehr, die den deutschen Nationalismus preußischen Missionsgedankens mit ihren Schriften propagieren und verbreiten.[11] Die im Jahre 1859 in unmittelbarer deutscher Nachbarschaft geglückte Gründung des italienischen Nationalstaats, die den Vollzug einer nationalen Einigung von vormals eigenständigen Teilstaaten unter den Vorzeichen einer nationalen Identität als zu erreichende Möglichkeit erkennen lässt, trägt zu dieser erhöhten deutschen Nationalbewegung bei, die in die kleindeutsche- großpreußische Reichsgründung von 1866/71 mündet.[12]

Diese drei Phasen erhöhter deutscher Nationalbewegung werden von einer regen Denkmalbaubewegung begleitet. Das Denkmal, im 18. Jahrhundert und auch in früheren Zeiten noch als „Gedächtnisstütze und Erinnerungszeichen“ [13] verstanden, wird im 19. Jahrhundert in einem evolutionären Entwicklungsprozess in Verbindung mit der aufkommenden Nationsidee und ihrer Vergegenständlichung in Denkmälern zum Nationaldenkmal. Der Historiker Thomas Nipperdey nennt diesen im Zuge der deutschen Aufklärung aufkommenden Vorgang, eine Moralisierung und Patriotisierung der Denkmalsidee.[14] Damit ist die Absicht gemeint, mit dem national motivierten Interpretieren und Aufstellen von Denkmälern, Nationalbewusstsein zu wecken. Begleitet wird diese Denkmalentwicklung, die vom Personendenkmal zum Nationaldenkmal führt, von einer zeitgenössisch verbreiteten Auffassung von der Zusammengehörigkeit und Selbstverständlichkeit dieser beiden Kategorien.[15] Das heißt, den Zeitgenossen des 19. Jahrhundert ist durchaus bewusst, dass das Denkmal nicht nur das Ereignis oder die Person in Erinnerung rufen oder zur Nachahmung ihrer erbrachten Leistungen anhalten soll, sondern ihnen ist das Denkmal ein auf die deutsche Nation weisendes Symbol. Denn in seiner begrenzten Gestalt, verweist das Denkmal „auf ein Unbegrenztes, in seiner Sichtbarkeit auf ein Unsichtbares, in seiner Bedingtheit auf ein Unbedingtes, in seiner Individualität auf ein Allgemeines, auf eine Idee...“[16] Diese von Thomas Nipperdey in seinem Aufsatz „Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert“ herausgearbeiteten allgemeinen Strukturmerkmale eines Denkmals, sind an dieser Stelle klar zu unterstreichen.[17] Denn sie vermitteln eine erste Vorstellung von der Idee des Denkmals im 19. Jahrhundert; die sich von vorherigen und späteren Vorstellungen von Denkmälern unterscheidet.[18] Auch wenn genaugenommen, die heutige und auch frühere Vorstellungen vom Denkmal die eben genannte Struktur von Denkmälern insgesamt aufweisen können, ist das Besondere des Nationaldenkmals im 19. Jahrhundert, der Anspruch seiner Initiatoren, die Idee der Nation ins Bewusstsein eines adressierten Volkes zu transportieren, um eine wie auch immer anvisierte Wirkung zu erzeugen. Der nationale Bezug ist in diesem Kontext das Neue. Alt hingegen ist die Idee mit Denkmälern irgendeine Idee zu transportieren. Denn auch wenn Denkmäler in der Antike und auch im Mittelalter lediglich Einzelpersonen zugedacht waren, in der heutigen Bundesrepublik Deutschland lediglich als Ort des Gedenkens an epochale Verbrechen gegen die Menschlichkeit zustande kommen können, ist deren Grundzug, der Anspruch auf das Transportieren eine Ordnungsidee, wie immer sie sich auch im bestimmten Fall darstellen mag, ihnen innewohnend. Als aufschlussreiches Beispiel für die gegenwärtige Bedeutung von Denkmälern in Deutschland, sei auf die Neue Wache und das Holocaust-Denkmal in Berlin verwiesen.[19]

Nur wenn man das genuin im 19. Jahrhundert anzutreffende Selbstverständnis von der Thematisierung der Idee der Nation im Denkmal berücksichtigt, kann man auch die ganze Programmatik, die eine Nationaldenkmalerrichtung im 19. Jahrhundert begleitet, verstehen und nachvollziehen. Deshalb wird im Folgenden die genaue Definition sowohl des Denkmalbegriffes als auch des Nationaldenkmalbegriffes im 19. Jahrhundert, eine große Hilfe für den Nachvollzug der weiteren Ausführungen zum Thema dieser Arbeit sein. Denn die Anwendung von aktuellen Terminologien auf Zustände des 19. Jahrhunderts wird sicherlich in die Irre führen oder aber das Verständnis des Gemeinten schwierig machen.

In diesem Kontext wird im „Conversations- Lexikon“ aus dem Jahre 1816, was den allgemeinen Denkmalbegriff des 19. Jahrhunderts betrifft, zwischen „Erinnerungen aus der Zeit und Erinnerungen an die Zeit…“, also zwischen Trägern von Tradition, die selbst ein Teil der Geschichte sind, und solchen, die Geschichte zum Inhalt haben…sowie zwischen „Zeichen der Vergangenheit, die Erinnerungen wecken wollen, und solchen, die Erinnerung erwecken können“, unterschieden.[20] Das heißt, es wird auch zwischen Denkmälern, die von vornherein und bewusst als Denkmäler geschaffen werden, und solchen, die von den Zeitgenossen im nach hinein als solche bewusst gemacht werden und Denkmalcharakter erhalten haben, differenziert. Diese letzt genannte Unterscheidung ist gerade für die Untersuchung des Kölner Doms als Nationaldenkmal von entscheidender Bedeutung. Denn dieser kann zu den Denkmälern gerechnet werden, die von den Zeitgenossen im nach hinein als Denkmal bewusst gemacht worden sind, und dadurch erst Nationaldenkmalcharakter erhalten haben. Davor ist der Kölner Dom lediglich ein katholisches Gotteshaus, das seiner Vollendung harrt. Erst in der Bewusstmachung seiner nationalen Bedeutung durch Anhänger der Romantik, wird der Kölner Dom zeitweise zum Nationaldenkmal.

An dieser Stelle soll nun, nach diesen allgemeinen Aussagen und Definitionen zum Denkmal des 19. Jahrhunderts, der Nationaldenkmalbegriff im 19. Jahrhundert noch etwas genauer definiert werden, um ihn vom Denkmal im Sinne eines Personendenkmals unterscheiden zu können. Daher ist es sinnvoll, nach den Unterschieden zwischen Denkmal und Nationaldenkmal zu fragen. Ein klares Unterscheidungsmerkmal dieser beiden Terminologien ist die Thematisierung der Nation im Nationaldenkmal. In diesem Sinne sind quasi alle Denkmäler des 19. Jahrhunderts Nationaldenkmäler.[21] Reinhard Alings kommt in seiner Abhandlung über „Monument und Nation“ im Rahmen der Begriffsdefinitionen zur folgenden Aussage: „Das idealtypische Denkmal des 19. Jahrhundert war…ein national gedachtes Denkmal“.[22] Nipperdey behilft sich in seinem Aufsatz „Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert“ mit der prägnanten Formel: „Nationaldenkmal ist, was als Nationaldenkmal gilt.“ [23] Eine weitere Möglichkeit den Begriff zu fassen, schlägt Alings an anderer Stelle seiner Abhandlung vor, indem er die „ Art der Finanzierung als Maßstab eines objektiv verifizierbaren Nationaldenkmalbegriff“ vorschlägt.[24] Dort schreibt er hierzu weiter: Je nachdem, ob „national gedachte Denkmäler,…aus Spendengeldern der gesamten Nation oder freiwilligen Beiträgen der Bürger…errichtet werden, können sie als Nationaldenkmäler gelten“.[25] Dies ist zwar eine nicht zu unterschätzende Komponente im Nationaldenkmalsdiskurs, aber überzeugender ist m. E. die Formel Nipperdeys, da die Frage, ob ein Denkmal als Nationaldenkmal gilt, in höchstem Maße von dem Bewusstsein des adressiertem Volk, das ja die Nation erst ausmacht, abhängt. Denn Spenden zur Vollendung eines Denkmals können von Teilen des Volkes auch ohne nationalen Bezug gemacht werden; aus rein künstlerischem oder denkmalpflegerischem Interesse.

Bei aller Unterschiedlichkeit der genannten Herangehensweisen an den zeitgenössischen Begriff Nationaldenkmal, haben alle eine Gemeinsamkeit: Immer spielt die Nation und die Vorstellung von ihr, sei sie Stifter oder Adressat eines solchen Denkmals, eine eminent wichtige Rolle.

Im 19. Jahrhundert als „Jahrhundert der Denkmäler “,[26] sind Denkmäler demnach nicht nur Mahnmale an besondere Ereignisse in der Geschichte oder Orte des Gedenkens an eine besondere Person, nicht nur reine Erinnerungsstützen und Erinnerungszeichen, sondern sie bekommen von ihren Initiatoren und dann auch von den adressierten Zeitgenossen eine nationale Interpretation. Diese nationale Interpretation ist so gesehen, charakteristisches Kennzeichen der Zeit, da alle Denkmäler, seien sie Größen der deutschen Kultur (Schiller, Goethe oder Luther), „Helden der „deutschen Vorzeit“ (Hermann der Cherusker) oder „deutschen“ Monarchen (Friedrich der Große) gewidmet, eine Thematisierung bezüglich der Nationsidee erfahren.[27] Aber auch Gebäude, wie Kirchen oder auch profane Bauten, werden unter denselben Vorzeichen interpretiert. Diese nationale Interpretation spiegelt sich in der reichlichen Publikationsliteratur im Umfeld der Denkmalsvorhaben und -realisierungen wider.[28] Auch die Pläne für den Bau von Denkmälern werden im Vorfeld im nationalen Sinn thematisiert. Ein weiteres Feld für diese Thematisierung der Idee der Nation im Denkmal sind die Einweihungsfeste, die zu den besonderen Jahrestagen eines Denkmals oder des im Denkmal erinnerten Ereignisses gehalten werden.[29] Gerade diese Feste im 19. Jahrhundert dienen den über sie schreibenden Literaten als geeignetes Feld national gefärbter Rhetorik.[30] Die Feste bilden das Forum, in dem die Vorstellungen über den Charakter der Nation in den zahlreich gehaltenen Reden und den gesungenen Liedern, die in der Regel zum Rahmenprogramm solcher Feste gehören, ihren Ausdruck finden.[31]

Dabei verläuft diese Thematisierung der deutschen Nation (für gewöhnlich fast aller Nationen) im Denkmal einer bestimmten Programmatik, die allgemein typisch ist für Identitätsdiskurse. Die Nation wird als zusammengehörige Gemeinschaft angesehen, die etwas gemeinsam geleistet hat.[32] Diese gemeinsame Leistung- meistens eine Existenz gefährdende Situation, die gemeinsam abgewehrt worden ist- wird von den Meinungsführern des Nationsdiskurses als der Nation immer schon innewohnender Vorzug vor anderen Nationen hochstilisiert.[33] Dies wird dann von einer Abgrenzung zu einem Feind (in Deutschland geschichtlich bedingt besonders Frankreich; teilweise auch slawische und andere zeitgenössisch von manchen der deutschen Theoretikern der Idee der Nation im Gegensatz zu den Deutschen als „minderwertig“ erachtete Völker, wie zum Beispiel die Juden)begleitet.[34] Die eigene nationale Überlegenheit auf allen Gebieten wird für die Gegenwart und auch für die Vergangenheit, in der die Nation schon als bestehend und geeint angesehen wird, hervorgehoben.[35] In der Regel folgt dann noch eine Beschwörung einer gemeinsamen, glorreichen Zukunft.[36]

Der sich vor und nach den Befreiungskriegen gegen das napoleonische Frankreich ubiquitär zeigende Franzosenhass, ist Ausfluss der eben erwähnten Abgrenzungsstrategie gegen einen äußeren Feind, die innerhalb des Identitätsdiskurses in Deutschland des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle spielt.[37] Dieser hochstilisierte Franzosenhass wirkt als Katalysator des deutschen Frühnationalismus, der seinen Ausdruck vor allem in den das Denkmal und seinen Bau- und Einweihungsprozess begleitenden nationalen Schriften findet. Sowohl für die Konstruktion der nationalen Identität als auch für die Errichtung von Denkmälern, die diese Identität stiften sollen, spielt die Abgrenzung zum „Erbfeind“ Frankreich neben anderen wichtigen Referenzpunkten eine besondere Rolle.[38] Biljana Mencovic, die in ihrer Abhandlung „Politische Gedenkkultur- Denkmäler-Die Visualisierung politischer Macht im öffentlichen Raum“ auch auf die Denkmalskultur im 19. Jahrhundert eingeht, beschreibt den Zusammenhang zwischen deutscher nationaler Identität und der Konstruktion des Feindbildes Frankreich mit diesem treffenden Satz : „Das deutsche Nationaldenkmal steht in anti- französischen Kontext“.[39] Die Kraft der Konstruktion von Feindbildern und anderer Referenzpunkte, wie die Rückbesinnung auf die gemeinsame Geschichte oder die gemeinsame Rasse und Sprache, für die Konstruktion von Identitäten, und damit für die Entstehung von Nationen, haben schon Ernest Renan (Was ist eine Nation?)[40], Benedict Anderson (Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts)[41] und Eric Hobsbawn (Nationen und Nationalismus. Mythos und Realität seit 1780)[42] sowie Rainer Lepsius (Interessen, Ideen und Institutionen)[43] und viele andere Theoretiker des Nationsdiskurses in ihren Werken bearbeitet und verdeutlicht. Besonders bei Anderson und Lepsius herrscht die allgemeine Prämisse von dem konstruierten Charakter von Nationen vor. Demnach sind Nationen und Nationen tragende Identitäten, keine fassbare Wirklichkeit, sondern sie sind erfundene, dynamische Ordnungen, die das soziale und politische Handeln ihrer Träger organisieren oder legitimieren sollen.[44]

Wenn nun Nationen nichts Objektives und Beständiges darstellen, so muss dies auch für die Denkmäler, die die vergegenständlichte Projektionsfläche ihrer Idee bilden, gelten: Auch wenn das Denkmal in seiner Form gleich bleibt, so ändert sich mit der Zeit, bei geänderten Randbedingungen, der Diskurs und damit auch die Bedeutung des Denkmals.[45] Will man nun im Vorfeld der weiteren Ausführungen zum Kölner Dom als Nationaldenkmal, Aussagen zur Nation und zu Nationaldenkmälern machen, so ist es unerlässlich, ihren jeweiligen Konstruktcharakter mitzubedenken. Beides, die nationale Identität und auch die jeweiligen Versuche diese Identität im Denkmal zum Ausdruck zu bringen, sind konstruiert und somit dem Wandel unterworfen. Sie sind Resultat des jeweils an sie herangetragenen Diskurses.

Thomas Nipperdey hat diese Grundvoraussetzungen der nationalen Identität in Deutschland im 19. Jahrhundert sogar zur conditio sine qua non jeder Beschäftigung mit diesem Thema erhoben, indem er in einem seiner Artikel zur Thematik schreibt: „Das Nationaldenkmal ist ein Versuch, der nationalen Identität in einem anschaulichen, bleibenden Symbol gewiß zu werden; das ist die Idee des Nationaldenkmals, die den Zeitgenossen des 19. Jh. s vorschwebte und die in allem unterschiedlichen Begriffsgebrauch noch gegenwärtig ist, sie muss Grundlage jeder Untersuchung sein“. [46] Noch eindeutiger wird Nipperdey in Bezug auf den Konstruktcharakter von National- und Denkmalsidee im darauffolgenden Satz : „Nun stellt aber die nationale Identität in Suchen und Finden, in Verlust, Bedrohung und Vergewisserung ein ständiges Problem dar; darum ist das Nationaldenkmal, zumal in Deutschland, eher Idee, Versuch, Anspruch und Problem als Wirklichkeit…“. [47]

Nicht minder wichtig für die Befassung mit der deutschen Nationsidee und dem deutschen Nationaldenkmal sind m. E. nicht nur diese Vorüberlegungen, sondern auch die Berücksichtigung der einzelnen nationalen Topoi, die diese Konstruktion ausmachen; wie zum Beispiel die schon oben erwähnte Rolle Frankreichs als konstruiertes und „willkommenes“ Feindbild.[48] Eine Befassung mit dem deutschen Nationalismus im 19. Jahrhundert ohne die Benennung dieser Elemente der Identitätskonstruktion greift insgesamt zu kurz.[49] In den Werken der tätigsten und zeitgenössisch einflussreichsten Patrioten, wie zum Beispiel Ernst Moritz Arndts, ist der Franzosenhass allgegenwärtig. Die folgenden aufschlussreichen Zitate, sollen dies veranschaulichen. Hier sagt Arndt in Bezug auf Napoleon und Frankreich: „wodurch die Welt von dem abscheulichsten aller Tyrannen und dem tückischsten aller Tyrannenvölker befreit ward…“ [50] In folgenden Zitat jedoch extrem frankophob: „Ich hasse alle Franzosen ohne Ausnahme im Namen Gottes und meines Volkes…Ich lehre meinen Sohn diesen Haß…Ich werde mein ganzes Leben arbeiten, dass die Verachtung und der Haß auf dieses Volk die tiefsten Wurzeln schlägt. Dort sei des deutschen Vaterland, wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzose heisset Feind…“.[51] Etliche, noch viel weiter gehende Herabwürdigung allen Franzosischen, lassen sich nicht nur Arndts Werken entnehmen, sondern sie sind ein allgemeiner Gemeinplatz in den Werken anderer deutscher Patrioten im 19. Jahrhundert.[52] Die Abgrenzung zum Feind Frankreich, ja das Befördern dieses Feindbildes, ist ein immer wieder auftauchendes Element, wenn es diesen Patrioten um die Konstruktion von gesamtdeutscher Identität geht.[53] Deshalb sollten auch das Mitbedenken und Miteinbeziehen der maßgeblichen Topoi, die auf die Konstruktion einer nationalen Identität zielen, zur conditio sine qua non jeder Abhandlung über die Identität der Deutschen im 19. Jahrhundert gemacht werden. Dazu gehören neben dem Franzosenhass, die Verklärung der deutschen Vergangenheit als Zeit nationaler Größe, die deutsche Nation und ihre Beziehung zum Christentum, die Bemühung von Mythen und die Verknüpfung der Einheit der deutschen Nation mit der Vorstellung der Weltbeglückung durch sie.[54] Selbstverständlich sind solche Aufzählungen weit davon entfernt, die ganze Bandbreite nationaler Gemeinplätze wiederzugeben. Eine Vorstellung von der Bemühung von Referenzpunkten zur Identitätskonstruktion, können sie jedoch vermitteln.

Nationaldenkmäler werden im 19. Jahrhundert also von ihren Initiatoren im Hinblick auf eine bestimmte Idee von der Nation erdacht und erbaut, die sich mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung, des einen oder anderen der eben genannten Topoi bedienen.[55] Diese abstrakte nichtgreifbare Idee der Nation wird im konkreten sicht- und greifbaren Denkmal als Symbol eines Bewusstmachens des Selbstverständnisses der Nation in der Gegenwart und für die Zukunft veranschaulicht. Das Nationaldenkmal fungiert dann als Träger der Vorstellung von der angeblichen Beschaffenheit der Nation.

Für die gemäße Befassung mit der Thematik Nationaldenkmal im 19. Jahrhundert nennt Nipperdey, neben dem bereits oben genannten Konstruktcharakter von Ideologien und Nationaldenkmälern weitere Voraussetzungen, die dabei zu beachten sind. Im Aufsatz „Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert“ verweist Nipperdey auf die eminent wichtige Feststellung der Initiatoren, der Adressaten und der im Denkmal zu symbolisierenden Nation.[56] Denn die Nation, die im Denkmal symbolisiert werden soll, verläuft nicht idealtypisch, sondern sie kann, je nachdem welche Elemente hervorgehoben werden, unterschiedlich gedeutet werden. Erst die Angabe dieser wichtigen Elemente innerhalb einer Nationaldenkmalsstiftung erlaubt es Nipperdey Nationaldenkmäler in Typen zu unterteilen.[57] Auf diese Typisierung der Nationaldenkmäler wird weiter unten näher eingegangen. Vorher sollen noch die folgenden Voraussetzungen bei der Befassung mit Nationaldenkmälern genannt werden:

Erstens: Nationaldenkmäler im 19. Jahrhundert werden von den „etablierten Kräften, vom Staat oder von staatstragenden Gruppen“ gebaut.[58] Zweitens: Die Opposition baut keine Denkmäler.[59] Für Nipperdey ist das eine evident wichtige Tatsache, die bei der Behandlung von Nationaldenkmälern im 19. Jahrhundert berücksichtigt werden muss.[60] Zudem kann drittens: Die „Nation Stifter oder Adressat des Denkmals sein, das Denkmal kann ihr gewidmet sein, sie kann im Denkmal dargestellt sein, die Person oder die Personen, das Ereignis oder die Idee, denen das Denkmal geweiht ist, können repräsentative Bedeutung für die Nation haben“.[61] Diese verschiedenen Voraussetzungen in Bezug auf das Denkmal müssen bei der Befassung mit Nationaldenkmälern im 19. Jahrhundert ihre Berücksichtigung finden.

Die Tatsache, dass Nationaldenkmäler nicht einer einzigen allgemeinen Nationalidee folgen, sondern dass sie vielmehr, je nachdem in welcher Beziehung die Nation im Denkmal repräsentiert wird, unterschieden werden müssen, führt nun zu der Nationaldenkmalstypisierung Nipperdeys, die vorgestellt werden soll: Nipperdeys Ansatz geht von fünf verschiedenen Typen von Nationaldenkmälern aus: Als ersten Typus bezeichnet er die national- monarchische oder national- dynastischen Denkmäler.[62] Hier wird das nationale Motiv auf die Leistung einer Person reduziert. Der sakrale und ästhetische Anspruch stehen bei diesem Denkmalstyp im Mittelpunkt. Als Beispiele werden Entwürfe für das Berliner Denkmal für Friedrich den großen, das Kreuzbergdenkmal in Berlin, die Invalidensäule von 1854 und das Kaiser Wilhelm Denkmal aus dem Jahre 1897 angeführt.[63] Der Zweite Typus in Nipperdeys Typisierung von Denkmälern sind Denkmalskirchen.[64] Hier erfolgt die Verbindung von Nation und Religion, eine Art Sakralisierung der Nation. Hier werden als Beispiele, die als Nationaldom geplanten, jedoch in Deutschland nie verwirklichten Nationaldenkmäler beleuchtet. Es wird auch als diesen Typus repräsentierendes Beispiel auf den Kölner Dom verwiesen.[65] Der dritte Nationaldenkmalstypus ist das Nationaldenkmal der Bildungs- und Kulturnation; die historisch- kulturellen Nationaldenkmäler.[66] In diesem Typus von Nationaldenkmälern sollen die kulturellen Geistesgrößen der Nation symbolisiert werden.[67] Die Wallhalla oder aber die zahlreichen Individualdenkmäler sind die Verwirklichung dieser Idee. Der vierte Typus ist das Nationaldenkmal der demokratisch gedachten Nation.[68] Dieser Nationaldenkmaltyp soll dem Volk geweiht sein und als Integrationsfaktor dienen.[69] Eine große Rolle dabei spielt die Suggerierung der Harmonie zwischen Herrscher und Volk; die darin zum Ausdruck kommende Größe der Nation. Die Verbindung von Nationalgefühl und Denkmal steht hier im Vordergrund. Auch werden Reichgründungsmythen an das Denkmal herangetragen. Und schließlich behandelt Nipperdey als fünften Typus das Nationaldenkmal der nationalen Sammlung.[70] Dieser Nationaldenkmalstypus soll Idealismus, „Deutschtum“ und Volksgemeinschaft verbreiten. Als Beispiele für diesen letzten Typus seiner Kategorisierung von Nationaldenkmälern behandelt Nipperdey die Bismarck-Denkmäler und das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig.[71] Bei dieser Kategorisierung wird noch mal deutlich, dass Nationaldenkmäler, und zwangsläufig auch die an sie herangetragene Idee von der Nation, nur das sind, was einzelne Trägerschichten an Interpretation an sie herantragen. Sie sind, und das ist schon an anderer Stelle bereits gesagt worden, mehr Idee, mehr Versuch und mehr Anspruch der Nation als Wirklichkeit.[72]

Aus dieser Feststellung folgt, dass Nationaldenkmäler und die in ihnen repräsentierte Idee von der Nation zwangsläufig einem Wandel unterliegen; dass sie nichts Naturwüchsiges darstellen.[73] Das heißt ein Nationaldenkmal kann zu einer Zeit als Nationaldenkmal gelten, aber diese Bedeutung zu einer anderen Zeit verlieren, wenn die Nation in ihm nicht mehr thematisiert wird. Und auch die jeweilige Thematisierung ist nicht idealtypisch vorgeformt, sondern sie ist abhängig von der interpretierenden Trägerschicht des Denkmals. Nimmt man nun das in dieser Arbeit zu behandelnde Nationaldenkmal, den Kölner Dom, in den Fokus, so wird deutlich, dass genau dieser Wandel im Laufe seiner Geschichte als Nationaldenkmal zu beobachten ist. Zunächst nur ein katholisches Gotteshaus, gewinnt er sowohl im Zuge der ersten Denkmalsdebatte während der Befreiungskriege als auch während der Rheinkrisenphase den Status eines Nationaldenkmals, den er im Jahr seiner Vollendung quasi verliert. Heute ist der Kölner Dom lediglich eine weltweit bekannte Sehenswürdigkeit, ein Weltkulturerbe; als Nationaldenkmal im Sinne des 19. Jahrhunderts kann man ihn nicht mehr bezeichnen. Zum allgemeinen Bedeutungswandel von Denkmälern in Deutschland schreibt Ludger Kerrsen im Fazit seiner Abhandlung „Das Interesse am Mittelalter im Nationaldenkmal“: „Jene Monumente, die einer abgeschlossenen historischen Epoche zuzuordnen sind und die als Demonstration staatlicher Macht und politisch- militärischer Stärke errichtet wurden, haben ihre Funktion eingebüßt und sind, sofern sie Landschaftlich reizvoll liegen, Stätten des Tourismus geworden“.[74] Diese Worte vermitteln m. E. einen recht guten Eindruck von dem Bedeutungswandel, der sich bei Nationaldenkmälern im Laufe der Zeit einstellen kann. Im Folgenden soll nun, neben der Form der Thematisierung der Nation im Kölner Dom, auch nach deren Wandel gefragt werden.

3. Nation- Religion- Kunst

„Im christlich- germanischen Sendungsbewusstsein des 19. Jahrhunderts verschmolz die Idee mittelalterlich- sakraler Kunst mit der Idee des Reiches. Symbol dieser Selbstinterpretation war der Kölner Dom. Darüber hinaus stand er als Zeichen für die religiösen Kräfte der Nation“.[75]

Die Thematisierung der Nation, das heißt der Nationsdiskurs und der Versuch der Vergegenständlichung der Nationsidee in einem öffentlichen Gegenstand, weist im 19. Jahrhundert in Deutschland typische Merkmale auf: In erster Linie hat die Rückbesinnung auf die deutsche Vergangenheit, die als eine Zeit nationaler Einheit, Größe und Schaffenskraft angenommen wird, und in deren Bewusstmachung die Hoffnung auf die Herstellung dieses Zustands in Gegenwart und Zukunft liegt, eine besondere Bedeutung.[76]

Nicht minder bedeutend wie die Bemühung von gemeinsamer Tradition zur Identitätskonstruktion in Gegenwart und Zukunft, ist die Intention eine enge Beziehung der christlichen Konfession zur deutschen Nation zu propagieren.[77] Schließlich spielen innerhalb des deutschen Nationsdiskurses auch die Kunst im Allgemeinen und die im 19. Jahrhundert als deutsche Kunstform betrachtete Gotik im Speziellen, eine ebenso wichtige Rolle.[78]

Von den Theoretikern der deutschen Nationsidee wird in diesem Kontext, nicht nur das Mittelalter als Hochzeit „nationaler“ Einheit, Größe und Schaffenskraft in Erinnerung gerufen, sondern der Rekurs auf die Vergangenheit zur Traditionsstiftung, wird auch auf die Zeit der Germanen ausgedehnt; in denen nicht wenige die Urahnen der Deutschen sehen.[79]

In Bezug auf das Christentum spielt der Gedanke einer im Mittelalter unreformierten geeinten katholischen Kirche, die mit dem ebenfalls „geeinten“ deutschen Volk allegorisiert wird, eine maßgebliche Rolle. Aber auch die Frühphase der Christianisierung der Germanen, die als eine Zeit betrachtet wird, in der erst das Germanentum eine dem Ur-Christentum „veredelnde“ Ausprägung gegeben habe, die sich wiederum „veredelnd“ auf das Germanentum auswirkte, erfährt eine nationale Interpretation.[80] Für manche Theoretiker der Nationsidee gehen Christentum und Germanentum eine sich gegenseitig befruchtende Symbiose ein, die sich positiv auf das Wesen der Deutschen ausgewirkt habe.[81] Es ist jedoch bereits an dieser Stelle, als bemerkenswert zu bezeichnen, dass sowohl die Einheit der Konfession als auch die Einheit der Nation auch für das Germanenzeitalter angenommen werden; in dem zum Beispiel bezüglich der Konfession Bonifatius als „Teutschland` s Apostel“ bezeichnet wird.[82] An dieser Stelle werden auch, die manchmal nach heutiger Auffassung recht grotesken Züge im deutschen Nationalismus, sichtbar.[83] Aber sie gehören in eine Betrachtung des deutschen Nationalismus` im 19. Jahrhundert.

Ein weiteres, besonders oft anzutreffendes Merkmal der Bewusstmachung einer nationalen Überlegenheit der Deutschen in der Vergangenheit, ist dann die Betrachtung der französischen Gotik als urdeutsche Kunstform.[84] Hierbei wird eine Parallelisierung des gotischen Kunststils mit dem deutschen Wesen vollzogen, das aufgrund seiner Überlegenheit bezüglich der Schaffenskraft in der Lage gewesen sei, diese Bauwerke zu entwerfen und zu vollenden.

Diese drei nationalen Topoi, die Rückbesinnung auf die Vergangenheit, auf die Religion, und auf die Kunst, mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung auf spezifischere Referenzpunkte, haben innerhalb der Propagierung der deutschen Nationsidee demnach einen besonderen Platz. Sie sind recht beliebte, und immer wieder auftauchende Referenzpunkte innerhalb des deutschen Nationsdiskurses.

Im Hinblick sowohl auf das Mittelalters als auch auf die Germanenzeit und ihre Bedeutung im Denkmal und für die Idee der deutschen Nation, bietet die Dissertation Ludger Kerssens „Das Interesse am Mittelalter im deutschen Nationaldenkmal“ viele aufschlussreiche Beispiele.[85] Hier wird zum Beispiel zum einen auf den Barbarossa-Mythos als Anknüpfungspunkt an das Mittelalter und zum anderen an Armin den Cherusker als Referenzpunkt der Germanenzeit verwiesen.[86] Beide, Barbarossa und Hermann der Cherusker, werden nationalisiert; vielmehr noch als Reichsgründer angesehen. Das sei jeweils, sowohl für das Mittelalter und auch für die Germanenzeit, an den folgenden Zitaten von Franz Josef Schwanke aus dem Jahr 1842 deutlich gemacht, indem er schreibt: „ Da wird die Zeit kommen, wo der alte Kaiser erwacht, der im Kyfferhäuser oder Desenberge schläft, dem vor langen Schlafen der Bart durch den Felsen gewachsen ist. Wenn die Husaren in die Trompete blasen, und die Trommelwirbel durch alle Gaue tönen, daß vor lauter Lärmen die Felsen erdröhnen; da wird der alte Kaiser sich regen, und aus dem Schlummer erwachend und sich besinnend wird der fragen! „Was ist das für ein Lärmen in meinen Deutschen Landen, der mich aus dem langen Schlummer erweckt? Und seine Dienstmannen werden ihm antworten müssen: Das deutsche Volk ist in Bewegung. Deutschland ist wieder erstanden zur gewaltigen Einheit, zur mächtigen Größe!“ Und der Kaiser wird erstaunt fragen: „Ist das Deutschland, das zerrissen war?“ Und freudig sich ermannend wird der Kaiser sagen: „Das ist wieder Mein Deutschland! Mein großes schönes Deutschland! Die Zeit ist um. Ich habe den langen Schlaf ausgeschlafen. Wohlan! Bringt mir mein Roß, daß ich es besteige, dass ich durch alle Deutschen Gauen reite, und mein Volk mustere. Wo ist der Feind?“.[87] Nach ähnlichem Muster wird für den Rückbezug auf die Germanenzeit vom selben Autor Folgendes angeführt: „ Und erschüttert von dem gewaltigen Jauchzen des Volks, und erweckt durch die Deutschen Töne, wird Hermann von seinem Felsen herabsteigen und unter das Volk treten. Und der alte Kaiser und die Fürsten und Könige werden ihm entgegenschreiten, und ihn in ihre Mitte nehmen. Sie begrüßen den, dem das Vaterland seine Freiheit und Selbstständigkeit verdankt, und der der erste Begründer seiner jetzigen Größe gewesen ist“.[88] Die in diesen Worten transportierte Vorstellung von der Nation, zielt auf die Suggestion einer ununterbrochenen Traditionslinie von der „großen“ „deutschen“ Vergangenheit bis zur Gegenwart, die zwangsläufig zur Einheit und Größe der Nation in Zukunft führen muss, wenn man sich ihrer nur bewusst wird. Das ist bereits an anderer Stelle gesagt worden. Aber welche Idee steckt dahinter? In seiner Abhandlung „Aufstieg des deutschen Nationalismus 1770-1840“ erklärt Jörg Echternkamp diese Vorgehensweise der Theoretiker der deutschen Nationsidee mit Verweis auf Max Weber, der sich mit diesem Verlaufsmuster bezüglich der Orientierungsidee Nation befasst hat, treffend „als in Wahrheit von jeher geltend und nur noch nicht richtig erkannt oder als zeitweise verdunkelt und nunmehr wiederentdeckt“.[89] Vor allem das Mittelalter, das als die Periode angesehen wird, in der die „deutsche“ Nation ohne die konfessionelle Spaltung bis zur Reformation im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation als „vereint“ betrachtet wird, dient den Theoretikern der Idee der deutschen Nation als Referenzpunkt, und als Grund für das Werben für der Fortsetzung dieser verlorenen „Einheit“ in der Gegenwart.[90] Diese angenommene „Einheit und Größe“ in der „deutschen“ Vorgeschichte muss lediglich wieder in Erinnerung gerufen werden, um sie erneut zu erlangen. Hier wird die Befolgung der eben in Bezug auf die Idee dieser Vorgehensweise aufgeführten Worte von Max Weber deutlich. Zum Zweck der Wiederentdeckung der „glorreichen“ „großen“ „deutschen“ Vergangenheit, werden nicht nur ganze Epochen, wie das Mittelalter herangezogen, sondern auch Persönlichkeiten, Bauten und Kunststile. Die Bauten, die ihren Ursprung in der „glorreichen“ „deutschen“ Vergangenheit haben, und die mit einem nationalisierten Kunststil erbaut worden sind, werden als Erweis „deutscher“ Schaffenskraft angesehen. Das gilt in Deutschland vor allem für die Gotik, die von den Zeitgenossen als „urdeutsche“ „christliche“ Kunstform angesehen wird, die in dieser Periode vielmehr noch eine recht intensive Nationalisierung und Konfessionalisierung erfährt.[91]

Die betriebene Verklärung der deutschen Vergangenheit durch die sie ausmachenden Vorzüge der Deutschen gegenüber anderen Völkern zum Zweck der Identitätsstiftung, bildet im 19. Jahrhundert ein recht wirkungsmächtiges Instrument. Das kann an dieser Stelle klar unterstrichen werden. Sie wird jedoch mit einer bestimmten Intention betrieben: In der Vergegenwärtigung der „deutschen“ Vorzüge der „weit in die Vergangenheit reichenden, „vereinten“ „deutschen“ Nation liegt die Hoffnung der Verkünder der deutschen Nationsidee, die Möglichkeit der Erneuerung dieser vergangenen nationalen Größe in der gemeinsam gedachten Gegenwart und Zukunft ins Bewusstsein der Deutschen zu rücken; um dann bei ihnen den Wunsch ihrer Wiedererlangung zu wecken. Das ist bereits gesagt worden, aber was noch nicht gesagt worden ist, dass diese offensichtliche Rückbesinnung auf die Vergangenheit als Zeit nationaler Größe, auf eine glorreiche Zukunft beschwören, zur Erneuerung aufrufen soll. Vielmehr noch erwartet man von dieser Glorifizierung der Vergangenheit als Ergebnis ein Berechtigungsmittel für den Neuanfang der Nation in der Gegenwart, das auch die gemeinsame Zukunft umfasst.[92]

Aber bereits an dieser Stelle muss deutlich gemacht werden, dass die Theoretiker der Idee der deutschen Nation sich historischer Mythen und zurechtgerückter nationaler Geschichtsbilder bedienen.[93] Dass diese Bemühungen von vermeintlichen Referenzpunkten für die Identitätskonstruktion manchmal so weit ins Groteske gehen, ja nahezu einen unhaltbaren Charakter aufweisen. Verwiesen sei auf die Vorstellung, dass die deutsche Sprache die Ursprache der Menschheit sei, oder dass das deutsche Volk einmal geeint, der ganzen Welt das Heil bringen werde, weil es aufgrund seiner Vorzüge dafür von Gott prädestiniert sei.[94] Von diesen extremen Beispielen zeitgenössischen Wunschdenkens abgesehen, bildet nicht nur die gemeinhin unterstellte Einheit der Nation für die Germanenzeit und für das Mittelalter eine starke Verzerrung der Geschichte, sondern dass Armin der Cherusker, Karl der Große und auch Kaiser Barbarossa als Deutsche angesehen werden, wiegt als ebenso unhaltbare Verzerrung der wahren historischen Zustände.[95] Selbst einer der eifrigsten „Propheten“ des deutschen Nationalismus, Ernst- Moritz Arndt, moniert diese Rückbesinnung auf die deutsche Vergangenheit und ihre Stilisierung und Ausweitung auf die Germanen, indem er mit Blick auf die zeitgenössische Wirklichkeit die folgende Aussage macht: „Durch unsere deutsche Geschichte läuft ein wunderlicher Wahn, woraus ich gar nicht klug werden kann. Wenn die deutschen über die traurige Gegenwart klagen, so nehmen sie den Mund so gerne voll von der Allmacht und unüberwindlichen Furchtbarkeit und Stärke ihrer Altvordern im Mittelalter. Ich habe mich danach umgesehen, sie aber nirgends so gefunden. Freilich, wenn man in der ältesten Zeit alles, was germanisch ist, deutsch nennt…“[96]. Seine eigene Einsicht in die Ungereimtheit dieser Rückbesinnung auf die Vergangenheit, hielt in jedoch nicht davon ab, sich selbst dieses Topos` zu bedienen, indem er die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9. n. Chr. mit den Befreiungskriegen gegen die Armeen Napoleons parallelisiert: „So ziehen wir aus zu Hermans Schlacht/ Und wollen Rache haben“.[97] Auch Arndt wollte im Rahmen seiner Bemühungen für die Erhebung gegen die Franzosen, nicht auf eines der beliebtesten und wirkungsmächtigsten Referenzpunkte des Nationsdiskurses verzichten. Denn als Mittel zur Stärkung der Identifizierung der Deutschen mit der deutschen Nation, das heißt zur Identitätsfindung im Nationsdiskurs des 19. Jahrhundert, haben diese Rekurse auf die Vergangenheit ihre Wirkung durchaus entfalten können. Und um dieses zu erwirken, hielt die Theoretiker der Nationsidee nicht davon ab, im wahrsten Sinne des Wortes, ein wenig „Geschichte zu machen“. Um ihr Ziel zu erreichen, wird die Vergangenheit verdeutscht, werden große Persönlichkeiten der gesamteuropäischen Geschichte als Deutsche angesehen. Das bleibt jedoch nicht auf diese „herausragenden“ Persönlichkeiten beschränkt, sondern es werden auch Bauten, die auf deutschem Boden stehen und die ihren Ursprung in der „deutschen“ Vergangenheit haben, als Symbol der Schaffenskraft der deutschen Nation in Anspruch genommen. Genau dieses geschieht im Zuge der Befreiungskriege mit dem aus dem Mittelalter stammenden Kölner Dom, dem ich in den folgenden Kapiteln mehr Aufmerksamkeit widmen werde. Dort soll dann der Versuch unternommen werden, den Kölner Dom als Nationaldenkmal auf die in diesem und dem letzten Kapitel gemachten Aussagen über Nationaldenkmäler und die Nationsidee hin zu beleuchten. An dieser Stelle soll nun der Fokus auf einen weiteren, weiter oben schon erwähnten Gemeinplatz des deutschen Nationsdiskurs` des 19. Jahrhundert gerichtet werden: Auf die Religion und ihre Beziehung zur Nation.

Neben der Rückbesinnung auf die „deutsche“ Vergangenheit, mit all ihren „deutschen“ Errungenschaften, spielt bei der Thematisierung der Nation die christliche Religion eine herausragende Rolle.[98] Mehr noch: Die deutsche Nation bekommt durch die an sie herangetragene enge Beziehung zum Christentum einen sakralen Charakter.[99] Das Vokabular der christlichen Konfession wird auf die Nation angewandt. Es ist dann zum Beispiel von der „heiligen“, „allerheiligsten“, „göttlichen“ Nation die Rede.[100] Die Verknüpfung von Christentum und Nation wirft in einem multikonfessionellen Land wie Deutschland jedoch zwangsläufig Fragen der Inklusion und Exklusion von Bevölkerungsgruppen auf. Es ist nämlich aufgrund der multikonfessionellen Einwohnerschaft auf deutschem Gebiet nicht selbstverständlich, dass die Vorstellung vom säkularen Ordnungsband in Form der Nation, auch alle Konfessionen in Deutschland einschließt. Verwiesen sei an dieser Stelle auf die in der Literatur anzutreffende Aussage von einer preußisch- protestantischen Nationsgründung oder aber den Überlegungen über die inneren Feinde (Katholiken, Juden) der Nation![101]

Es ist von daher erstaunlich genug, dass trotz dieses evidenten Problems der Multikonfessionalität, die Theoretiker der Idee der deutschen Nation es zeitweise verstanden, die überkonfessionelle Nation zum obersten innerweltlichen Wert zu machen. Denn nicht Stand und nicht Konfession, nicht Region und nicht Stamm, nicht mal die Klasse und nicht die politische Ideologie sollten die Zugehörigkeit zur Nation bestimmen, sondern die Nation selbst.[102] So wird die Nation selbst zu einer Art Quasi- Religion, die sich aus dem Fundus der christlichen Begrifflichkeit bedient: Begriffe wie Ewigkeit, erfüllte Zukunft, Heiligkeit, Brüderlichkeit, Opfer, Martyrium, alle aus der christlichen Religion entnommen, gewinnen Einzug in den Nationsdiskurs.[103] Die Nation wird hiermit überkonfessionell sakralisiert. Das deutsche Volk wird als Schöpfung Gottes angesehen, als sein heiliges Volk, das seinen Auftrag im Kampf gegen Frankreich erfüllt.[104] Der dann erzielte Sieg gegen die Franzosen, das heißt die Befreiung vom Joch der Fremdherrschaft, wird als Gottes Vorsehung betrachtet, die dem deutschen Volk darüber hinaus den Auftrag des Heilsbringers der ganzen Menschheit zuerkenne.[105] Dies ist der für viele Nationalismen typische Sendungsbewusstsein und Auserwähltheitsglauben.[106] Aus dieser Quelle speist sich dann auch der deutsche Mythos die Nation zu sein, die als von Gott auserwählte, der ganzen Welt das Heil bringen werde.[107] Die Theoretiker der deutschen Nationsidee unterlassen es dann auch nicht, mit ihren Schriften, diesen Mythos zu bedienen. An dieser Stelle sollen einige Zitate dies illustrieren. So zum Beispiel Arndt in Bezug auf die bevorrechtigte Stellung deutscher Persönlichkeiten und Deutschlands in der Geschichte: „Wo ist das Volk, wo der Mann in Europa, der vor diesen deutschen Namen nicht anbetend niederfällt?“... „Teutsche…ihr seid das Herz unseres Welttheils…“Wir sind der Nabel der europäischen Erde…“.[108] Dann lässt Arndt an einer anderen Stelle Gott selbst zu Wort kommen: „ Und weil ihr das Herz sein solltet von Europa, seid ihr mir lieb gewesen, wie mein eigenes Herz, und werdet mir lieb bleiben ewiglich“.[109] Diese Worte Arndts haben dazu beigetragen, dass die nationale Bewegung in Deutschland unter anderem eine enge Verbindung mit der Religion eingeht. Die Säkularisierung der Religion geht mit einer Sakralisierung der Nation einher. Das kann man als maßgeblichen, sich wechselseitig verstärkenden Prozess innerhalb der Beziehung zwischen Christentum und Nation bezeichnen. Es ist jedoch nicht nur die Religion, die in diesem Kontext eine prädestinierte Rolle spielt, sondern auch die Kunst hat ihren besonderen Platz im deutschen Nationsdiskurs. Darauf soll nun der Fokus gerichtet werden.

Es ist bereits an anderer Stelle deutlich gemacht worden, dass in Deutschland im 19. Jahrhundert eine enge Verbindung zwischen der Nationalbewegung und der Denkmalbewegung besteht. Wenn man sich diesen Prozess genauer vor Augen führt, so wird deutlich, dass zwei gesellschaftliche Dimensionen, die politische in Form einer Ideologie und die kulturelle in Form der Kunst eine enge Verbindung eingehen. So gesehen, gewinnt in diesem Kontext die Kunstform, mit der die Denkmäler errichtet werden, eine besondere Bedeutung, und rückt in den Fokus. Denn es ist unschwer zu erkennen, dass das Denkmal als Kunstwerk, das verbindende Medium zwischen Nationalbewegung und Denkmalbewegung darstellt.[110] Das es quasi die vergegenständlichte Projektionsfläche der Idee von der Nation abgibt. Es kann als öffentlich auf Dauer aufgestelltes Kunstwerk der Vermittlung einer Idee zwischen dem Anspruch der Auftraggeber und den Adressaten verstanden werden.[111] Als weitere Besonderheit des 19. Jahrhundert, kommt die hohe Bedeutung der Kunst insgesamt zum tragen.[112] Sie stellt für die Zeitgenossen einen Lebenswert an sich dar.[113] Mehr noch ist sie Erweis der Errungenschaften eines Volkes. Sie, das heißt genauer, die nach ihren Merkmalen erbauten Gebäude, symbolisieren die Schaffenskraft des Volkes insgesamt. Nicht selten werden der Kunst von den Zeitgenossen die Attribute „ewig“ oder „göttlich“ zuerkannt. So wie im 19. Jahrhundert die deutsche Nation durch Verbindung mit und Überhöhung durch die Religion sakralisiert wird, gewinnt auch die Kunst durch ihre Erhöhung den Status einer Quasi- Religion. Das ist als besonderer, und von heutiger Vorstellung von der Kunst sich unterscheidender Zug der Kunst im 19. Jahrhundert zu unterstreichen.

Eine besondere Bedeutung für die National- und Denkmalbewegung in Deutschland gewinnt die Gotik, die in den ersten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhundert allgemein als germanische, als altdeutsche Kunstform angesehen wird.[114] Der gotische Kunststil sei von den Germanen, das heißt den Deutschen, entwickelt worden.[115] Dies ist bereits gesagt worden. Aber wie dies genauer abläuft, hat noch keine Beschreibung erfahren. Denn als Beweis für dies These vom germanischen Ursprung der Gotik, wird auf die Kongruenz des Wesens der Gotik, das sich in Unendlichkeit, Innerlichkeit und Transzendenz darstellt, mit dem Wesen der Deutschen, für das diese Attribute ebenfalls in Anspruch genommen werden, herangezogen. Das heißt die Kunst aus der Vergangenheit wird als Ausdruck der deutschen Seele gedeutet.[116] Dies wird in folgendem Zitat von Moritz Carriere deutlich: „Die gotischen Dome aber sind eine Geburt des deutschen Geistes, der sich in seiner Innerlichkeit und Gemütstiefe erfasst und im Christentum den religiösen Ausdruck für sein Selbstverständnis gefunden hat“.[117] Von dieser Interpretation der Gotik, ist es für die Zeitgenossen dann kein weiter Weg, alle Bauten, die im gotischen Stil erbaut worden sind, als Werk der Germanen, das heißt hier der Deutschen, anzusehen. Ferner noch erfährt die Gotik innerhalb der Gotikbegeisterung in Zusammenhang mit Denkmalsbauten, wie aus dem eben genannten Zitat deutlich wird, neben der nationalen, auch eine christliche Interpretation. Sie wird als die Kunstform mit einem ausgeprägten christlichen Charakter angesehen.[118] Das Christentum, die Gotik und die deutsche Nation werden im 19. Jahrhundert als zusammengehörige Begriffe betrachtet.[119]

In Deutschland besteht, was den christlichen Charakter der Gotik angeht, die Schwierigkeit, dass sowohl die Katholiken als auch die Potestanten ihn für den Vorzug der eigenen Konfession in Anspruch nehmen.[120] Während dieser Umstand in der Denkmalsdebatte eine trennende Wirkung zu entfalten im Stande ist, kann der angenommene „germanisch- deutsche“ Charakter der Gotik jedoch die Konfessionen vereinen. Gerade die Idee, den unfertigen Kölner Dom als Nationaldenkmal weiterzubauen, rückt im mehrkonfessionellen Deutschland diese Problematik zwischen den beiden Konfessionen in den Vordergrund. Denn der Dom als Gebäude aus der „deutschen“ Vergangenheit im Mittelalter, im „deutsch-gotischen“ Stil erbaut, ist zwar zum Nationaldenkmal prädestiniert, aber die konfessionelle Vereinahmung der Gotik, besitzt durchaus die Sprengkraft, diese Pläne zum Scheitern zu bringen. Das verbindende „germanisch- deutsche“ Moment der Gotik erweist sich innerhalb der National- und Denkmalbewegung des 19. Jahrhundert jedoch zeitweise stärker als das konfessionelle, so dass für die Idee den Kölner Dom als Nationaldenkmal weiterzubauen in den 1840er Jahren sich sowohl Katholiken als auch Protestanten, ja mehr noch der protestantische Monarch Preußens, Friedrich Wilhelm IV., begeistern können.

Es darf jedoch bereits an dieser Stelle, um den Anspruch auf Vollständigkeit zurückzuweisen, nicht unerwähnt bleiben, dass die hier in Grundzügen vorgebrachten nationalen Topoi, nicht die einzigen sind, die von den Verkündern einer nationalen Identität als Identität stiftende Elemente herangezogen werden. Sicherlich ist in diesem Kontext auch noch die gemeinsame Sprache als nationaler Referenzpunkt im Nationsdiskurs zu nennen.[121] Aber aufgrund ihrer eher geringen Bedeutung im Zusammenhang mit der Nationalisierung des Kölner Doms, ist es hinreichend, sie lediglich zu erwähnen. Denn die hier gewählte Beschränkung auf die deutsche Vergangenheit, vor allem auf das Mittelalter, als Periode „nationaler“ Größe, auf die Religion, in Form einer überkonfessionellen Interpretation, ohne die konfessionelle Spaltung der Reformation und auch auf die Kunst in Form der Gotik als „urdeutsch“ erachteten Kunststil, resultieren aus deren Bedeutung für den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit; der ja diese drei nationalen Topoi in sich vereinigt: Seine Entstehungszeit reicht in die mittelalterliche, vorreformatorische Periode zurück; und er ist ein gotisches und sakrales Bauwerk. Der Kölner Dom gibt sozusagen die Projektionsfläche dieser Topoi- Trias ab. Diese sind dann auch in Verbindung mit der Planung seines Weiterbaus als auch bei Überlegungen über den Bau von anderen Denkmalskirchen, die die Idee der deutschen Nation transportieren sollen, allgegenwärtig. Nun soll an dieser Stelle der Fokus endlich auf den Kölner Dom als Nationaldenkmal gerichtet werden.

[...]


[1] Reinhard Alings: (wie Anm. 5) S. 38.

[2] Vgl. Antje Laumann- Kleinberg: Denkmäler des 19. Jahrhunderts im Widerstreit. Drei Fallstudien zur Diskussion zwischen Auftraggebern, Planern und öffentlichen Kritikern, Frankfurt am Main 1989, S. 13ff.

[3] Vgl. Hans- Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band 1, Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära 1700-1815, München 2008, S. 512.

[4] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 19) S. 18.

[5] Vgl. Hans- Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band 2, Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815- 1845/49, München 2008, S. 395.

[6] Vgl. Hans Ulrich Wehler: (wie Anm. 36) S. 513.

[7] Vgl. Hans Ulrich Wehler: (wie Anm. 38) S. 394- 412.

[8] Vgl. Hans Ulrich Wehler: (wie Anm. 38) ebd.

[9] Vgl. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800-1866. Bürgerwelt und starker Staat, München 1983, S. 311.

[10] Vgl. Hans- Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band 3, Von der „Deutschen Doppelrevolution“ bis zum Beginn des ersten Weltkrieges 1849-1914, München 2008, S. 228-251.

[11] Vgl. Hans Ulrich Wehler: (wie Anm. 43) ebd.

[12] Vgl. Hans Ulrich Wehler: (wie Anm. 43) ebd.

[13] Reinhardt Alings: (wie Anm. 5), S. 4.

[14] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 534.

[15] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[16] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 538.

[17] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[18] Vgl. Reinhard Alings: (wie Anm. 5) S. 27ff.

[19] Vgl. Hermann Sturm: (wie Anm. 4) S. 45ff.

[20] Conversations- Lexikon oder Enzyklopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände, Stuttgart 1816, Bd. 3, S. 101-103, zit. nach: Reinhard Alings: (wie Anm. 5) S.6ff.

[21] Vgl. Reinhard Alings: (wie Anm. 5) S. 17.

[22] Reinhard Alings: (wie Anm. 5) ebd.

[23] Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 532.

[24] Vgl. Reinhardt Alings: (wie Anm. 5) S. 18.

[25] Vgl. Reinhard Alings: (wie Anm. 5) ebd.

[26] Vgl. Hermann Beenken: (wie Anm. 17) S. 479.

[27] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 558f.

[28] Vgl. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1866-1918, Band 2, Machtstaat vor der Demokratie, München 1993, S. 261ff.

[29] Vgl. Ute Schneider: Politische Festkultur im 19. Jahrhundert. Die Rheinprovinzen von der französischen Zeit bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1806- 1918), Essen 1995, S. 15ff.

[30] Vgl. Ute Schneieder: (wie Anm. 62) ebd.

[31] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 61) S. 260.

[32] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 19) Einleitung.

[33] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 19) ebd.

[34] Vgl. Michael Jeismann: (wie Anm. 21) S. 27-58.

[35] Vgl. Michael Jeismann: (wie Anm. 21) ebd.

[36] Vgl. Rainer Lepsius: Interessen, Ideen und Institutionen, Heidelberg 2009, S. 232-246.

[37] Vgl. Michael Jeismann: (wie Anm. 21) S.81ff.

[38] Vgl. Hans- Ulrich Wehler: (wie Anm. 36) , S. 521- 524, besonders S. 523.

[39] Biljana Mencovic: Politische Gedenkkultur. Denkmäler- Die Visualisierung politischer Macht im öffentlichen Raum, in: A. Pelinka / H. Reinalter (Hrsg.): Vergleichende Gesellschaftsgeschichte und Ideengeschichte der Neuzeit, Band 12, Wien 1999, S. 13.

[40] Vgl. Ernest Renan: Was ist die Nation?, Vortrag in der Sorbonne am 11. März 1882 von Ernest Renan, aus dem Französischen von Henning Ritter, in: Michael Jeismann/Henning Ritter: Grenzfälle- Über neuen und alten Nationalismus, Leipzig 1993, S. 290- 311.

[41] Vgl. Benedict Anderson: Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts, Frankfurt/Main 1996, S.18ff.

[42] Vgl. Eric J Hobswamn: Nationen und Nationalismus. Mythos und Realität seit 1780, Frankfurt/Main 1992, S. S. 7ff.

[43] Vgl. Rainer Lepsius: (wie Anm. 69) S. 232ff.

[44] Vgl. Rainer Lepsius: (wie Anm. 69) ebd.

[45] Vgl. Heinz-Gerhard Haupt und Charlotte Ta>

[46] Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 533.

[47] Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[48] Vgl. Peter Berghoff: Der Tod des politischen Kollektivs: politische Religion und das Sterben und Töten für Volk, Nation und Rasse, Berlin 1997, S. 173ff.

[49] Vgl. Michael Jeismann: (wie Anm. 21) S. 27ff.

[50] Ernst Moritz Arndt: (wie Anm. 27) S. 20-22.

[51] Ernst Moritz Arndt: zit. nach: Hans-Ulrich Wehler: (wie Anm. 36) S. 523.

[52] Vgl. Hans- Ulrich Wehler: (wie Anm. 36) S. 523.

[53] Vgl. Hans Ulrich Wehler: (wie Anm. 36) S. 511-512.

[54] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 19) S. 109- 159.

[55] Vgl. Michael Jeismann: (wie Anm. 21) S. 374-384.

[56] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 531.

[57] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[58] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[59] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[60] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[61] Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 532.

[62] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 533ff.

[63] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[64] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 546ff

[65] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[66] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 551ff.

[67] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[68] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 559ff.

[69] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[70] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 573ff.

[71] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) ebd.

[72] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 533.

[73] Vgl. Rainer Lepsius: (wie Anm. 69) S. 233.

[74] Vgl. Ludger Kerrsen: (wie Anm. 14) S. 154f.

[75] Ludger Kerrsen: (wie Anm. 14) S. 39.

[76] Vgl. Ludger Kerrsen: (wie Anm. 14) S. 12-13.

[77] Vgl. Ludger Kerrsen: (wie Anm. 14) S. 7.

[78] Vgl. Ludger Kerrsen: (wie Anm. 14) S. 8.

[79] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 19) S. 94ff.

[80] Vgl. Jörg Echternkamp: „Religiöses Nationalgefühl“ oder „Frömmelei der Deutschtümler“?. Religion, Nation und Politik im Frühnationalismus, in: (wie Anm. 20) S. 146ff.

[81] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 113) ebd.

[82] Vgl. Ludger, Kerssen: (wie Anm. 14) S. 147.

[83] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 19)

[84] Vgl. Hermann Beenken: (wie Anm. 17) S. 50ff.

[85] Vgl. Ludger Kerrsen: (wie Anm. 14) S. 18.

[86] Vgl. Ludger Kerrsen: (wie Anm. 14) ebd.

[87] Franz Josef Schwanke: Hermann der Cherusker, und sein Denkmal von Deutscher Nation im neunzehnten Jahrhundert ihm errichtet, Broschüre veranlasst bei Gelegenheit der Feier der Schließung des Grundsteingewölbes am 8. September 1841, zur Würdigung des Nationaldenkmals im Teutoburger Walde, zit. nach: Ludger Kerssen: (wie Anm. 14) S. 81.

[88] Ludger Kerrsen: (wie Anm. 14) S. 82.

[89] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 19) S. 20.

[90] Vgl. Ludger Kerrsen: (wie Anm. 14) S. 13.

[91] Vgl. Gertrud Klevinghaus: (wie Anm. 13) S. 20.

[92] Vgl. Hans- Ulrich Wehler: (wie Anm. 36) S. 510.

[93] Vgl. Herfried Münckler: Die Deutschen und ihre Mythen, Berlin 2009, S. S. 14ff.

[94] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 19) S. 95ff.

[95] Vgl. Hans- Ulrich Wehler: ( wie Anm. 36) S. 510.

[96] Ernst Moritz Arndt: „Geist der Zeit I, in: Leffson und Steffen (Hrsg.): Werke in 12 Teilen, Berlin 1912, S. 97f.

[97] Ernst Moritz Arndt: (wie Anm. 129) S. 101.

[98] Vgl. Heinz- Gerhardt und Dieter Langewiesche: Nation und Religion- zur Einführung, in: (wie Anm. 20) S. 11-17.

[99] Vgl. Heinz- Gerhard und Dieter Langewiesche: (wie Anm. 20) ebd.

[100] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm.113) S. 145- 169.

[101] Vgl. Hedda Gramley: Propheten des deutschen Nationalismus. Theologen, Historiker und Nationalökonomen (1848-1880), Frankfurt am Main 2001, S.71ff.

[102] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 42) S. 300.

[103] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 42) ebd.

[104] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 113) S. 149- 169.

[105] Vgl. Arlie J. Hoover: The Gospel of Nationalism. German Patriotic Preaching From Napoleon to Versailles, Stuttgart 1986, S. 27f.

[106] Vgl. Hans- Ulrich Wehler: (wie Anm. 36) S. 509.

[107] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 113) S. 147.

[108] Vgl. Ernst Moritz Arndt: Geist der Zeit II, in: (wie Anm. 129) S. 235

[109] Vgl. Ernst Moritz Arndt: (wie Anm. 129) S. 18.

[110] Vgl. Reinhard Alings: (wie Anm. 5) S. VI.

[111] Vgl. Hans- Ernst Mittig und Volker Pegmann : (wie Anm. 2) im Vorwort.

[112] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 546.

[113] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm.) S. 533.

[114] Vgl. Hermann Beenken: (wie Anm. 17) S. 37.

[115] Vgl. Ludger Kerssen: (wie Anm. 14) S. 38f.

[116] Vgl. Thomas Nipperdey: (wie Anm. 6) S. 546.

[117] Vgl. Moritz Carriere: (wie Anm. 31) S. 22.

[118] Vgl. Hermann Beenken: (wie Anm. 17) S. 60ff.

[119] Vgl. Hermann Beenken: (wie Anm. 17) S. 58.

[120] Vgl. Ludger Kerssen: (wie Anm. 14) S. 38f.

[121] Vgl. Jörg Echternkamp: (wie Anm. 19) S. 90- 126.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Jahr
2010
ISBN (PDF)
9783863417680
ISBN (Paperback)
9783863412685
Dateigröße
387 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Erscheinungsdatum
2013 (Juli)
Note
1
Schlagworte
Nationaldenkmal Denkmalbewegung Nationalismus Identität Gotik Nationalbewegung

Autor

Mathias Akar wurde 1979 in Bote (Tur Abdin/Türkei) geboren. Sein Studium der Sozialwissenschaften und der Geschichtswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen schloss der Autor im Jahre 2010 mit dem 1. Staatsexamen ab. Im Jahr 2012 schloss er außerdem seinen Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen mit den Fächern Geschichte und Sozialwissenschaften/Politik am Andreas-Vesalius Gymnasium in Wesel mit dem 2. Staatsexamen ab.
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Titel: Die Kathedrale der Nation: Der Kölner Dom im Spiegel der deutschen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts
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