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Aspekte der Personalführung im demografischen Wandel

©2011 Bachelorarbeit 39 Seiten

Zusammenfassung

Der demografische Wandel stellt die Entwicklung zu einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung dar. Die 'Babyboomer' von 1960 werden immer älter und es gibt nicht mehr genug Nachwuchs. Dies stellt durchaus nicht nur ein Problem für die zukünftige Rente dar, sondern trifft ebenso die Unternehmen.
So müssen sich auch die Betriebe mit einer alternden und schrumpfenden Belegschaft auseinandersetzen. Mehr denn je wird es erforderlich sein, Arbeitskräftepotenzial zu nutzen und auch ältere Mitarbeiter länger im Unternehmen zu behalten und effizient einzusetzen.
Die Facetten des demografischen Wandels stellen die Personalführung vor neue Herausforderungen. Es ist wichtig, einige generelle Unternehmensstrategien - auch in Bezug auf die Personalführung - zu überdenken. So ergeben sich aus einer mehrheitlich alternden Belegschaft und zunehmend interkulturellen Arbeitsgruppen sowie dem Rekrutieren von jungen Arbeitskräften Bereiche, denen man besondere Aufmerksamkeit schenken sollte.
In Führungspositionen werden bestimmte Kompetenzen mehr als zuvor an Bedeutung gewinnen. Es ist schon jetzt erforderlich, sich einigen Aspekten in der Personalführung zu widmen, da bereits die Folgen des demografischen Wandels in Richtung einer alternden und schrumpfenden Belegschaft zu sehen sind.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Der demografische Wandel stellt die Entwicklung zu einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung dar. Die „Babyboomer“ von 1960 werden immer älter und es gibt nicht mehr genug Nachwuchs. Dies stellt durchaus nicht nur ein Problem für die zukünftige Rente dar, sondern trifft ebenso die Unternehmen.

So müssen sich auch die Betriebe mit einer alternden und schrumpfenden Belegschaft auseinandersetzen. Mehr denn je wird es erforderlich sein, Arbeitskräftepotenzial zu nutzen und auch ältere Mitarbeiter länger im Unternehmen zu behalten und effizient einzusetzen.

Die Facetten des demografischen Wandels stellen die Personalführung vor neue Herausforderungen. Es ist wichtig, einige generelle Unternehmensstrategien - auch in Bezug auf die Personalführung - zu überdenken. So ergeben sich aus einer mehrheitlich alternden Belegschaft und zunehmend interkulturellen Arbeitsgruppen sowie dem Rekrutieren von jungen Arbeitskräften Bereiche, denen man besondere Aufmerksamkeit schenken sollte.

In Führungspositionen werden bestimmte Kompetenzen mehr als zuvor an Bedeutung gewinnen. Es ist schon jetzt erforderlich, sich einigen Aspekten in der Personalführung zu widmen, da wir uns bereits in der Startphase der Folgen des Erkennens des demografischen Wandels in Richtung einer alternden und schrumpfenden Belegschaft befinden.

1.2 Zielsetzung

Ziel dieser Arbeit ist es, aus dem demografischen Wandel und seinen prognostizierten Folgen für die Bevölkerung auf die Personalführung bezogene Rückschlüsse zu ziehen. So werden anhand des demografischen Wandels Problemfelder erläutert, die auf die Führungskraft zukommen, bzw. es werden einige daraus resultierende Anforderungen an die Personalführung aufgezeigt.

Durch das Lesen dieser Arbeit erhält der/die Leser/in einen Überblick über die Anforderungen an die Personalführung, die im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel stehen. Durch diesen Überblick weiß die Personalführung schnell, welche Themen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel von besonderer Bedeutung sind, und ist in der Lage, sich für eine Weiterbildung zu entscheiden.

1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

Im folgenden Abschnitt 2 werden allgemeine Kennzeichen des demografischen Wandels erläutert.

In Abschnitt 3 werden die Folgen des demografischen Wandels für die Personalführung zusammenfassend abgeschätzt. Insbesondere sollen Problemfelder für die Führungskraft der Zukunft identifiziert und übersichtlich dargestellt werden.

In Abschnitt 4 werden die Aspekte, die für eine Führungskraft im demografischen Wandel von besonderer Relevanz sind, untersucht. Dazu gehören folgende im Rahmen dieser Arbeit näher zu erläuternde Themengebiete:

- Interkulturelle Managementfähigkeit
- Teamleiter in heterogenen Gruppen
- Teamleiter in Teams mit älteren Mitarbeitern
- Lebenslanges Lernen
- Die weibliche Führungskraft
- Kommunikative Kompetenz

Im abschließenden Abschnitt 5 werden die Ergebnisse zusammengefasst und Hinweise für weitere Untersuchungen gegeben.

2 Der demografische Wandel in Deutschland

2.1 Daten und Fakten

Vorerst einige Daten und Fakten zum jetzigen Stand der Bevölkerung: Die deutsche Bevölkerung im Jahr 2010 besteht aus 82,057 Mio. Menschen. Der Frauenanteil beträgt 41,801 Mio. und der Männeranteil 40,255 Mio. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt 44,3 Jahre, das heißt, die Hälfte der Bevölkerung ist mindestens 44,3 Jahre alt. Die Fertilität (Geburtenhäufigkeit) beträgt 1,32 Kinder pro Frau, dies ist der derzeit aktuellste Wert aus dem Jahr 2010. Die Kindersterblichkeit vor Vollendung des 5. Lebensjahres beträgt 0,5 %. Die durchschnittliche Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt ist 79,9 Jahre, das heißt für Männer: 77,1 Jahre und für Frauen 82,4 Jahre.[1] Ende 2009 lebten nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge 7,146 Mio. Ausländer in Deutschland. Die größte ausländische Personengruppe waren nach Aussagen des Ausländerzentralregisters 2009 mit 24,8 % die Türken.

Abbildung 1 : Ausländer nach den häufigsten Staatsangehörigkeiten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Ausländerzahlen, 2009, S. 11

2.2 Demografie

Demografie im engeren Sinne kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet wörtlich Volk (Démos) und Schrift/Beschreibung (Grafé) [2], also eine Beschreibung des Volkes.

Demografie im weiteren Sinne untersucht die Gesetzmäßigkeiten zwischen der Bevölkerung und den gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen, technischen und ökologischen Faktoren. Der demografische Wandel bezeichnet die Entwicklung und den fortschreitenden Strukturwandel der Bevölkerung. Er wird von Faktoren wie der Geburtenrate, Lebenserwartung und Wanderungssaldo sowie deren Veränderungen beeinflusst, wobei der Wanderungssaldo ein kaum planbarer Faktor ist. Er könnte durch politische Maßnahmen oder Trends in der Personalsuche rapide zunehmen.[3]

Hier die Darstellung des demografischen Wandels an Hand von Alterspyramiden von 1950, 2010 und (als Prognose) von 2060.

Abbildung 2 : Altersaufbau 1950

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, 2009, S.1

Abbildung 3 : Altersaufbau 2010

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, 2009, S.1

Abbildung 4 : Altersaufbau 2060

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[4]

Quelle Statistisches Bundesamt Deutschlan

2.3 Altersstruktur der Erwerbstätigen in Deutschland

Die Auswirkungen des demografischen Wandels finden in den Unternehmen vielfach noch wenig Beachtung. Jedoch ist das Thema bei den meisten Großunternehmen jetzt schon von besonderer Relevanz sowie auch bei der Bundesagentur für Arbeit, die zum Beispiel ältere Erwerbstätige dazu auffordert, länger zu arbeiten.

Diese Forderung gewinnt auf Grund des Rückgangs und der Alterung der Bevölkerung im Erwerbsalter immer mehr von Bedeutung. Hier zeichnet sich, ähnlich wie bei der Bevölkerung, erst eine Überalterung und dann eine Schrumpfung der Zahl der Erwerbstätigen ab. Als Personen im Erwerbsalter zählen in dieser Darstellung die Menschen zwischen 20 und 65 Jahren. Heute gehören ca. 49 Millionen Menschen dieser Altersgruppe an. Diese Zahl wird im Laufe der Zeit zurückgehen. Deutlich sichtbar ist es ab 2020 und ab 2035, hier werden die erwerbsfähigen Personen auf ca. 39 bis 41 Millionen sinken. 2060 werden die Personen im erwerbsfähigen Alter nur noch ca. 33 Millionen betragen. Ein noch nahezu unüberschaubarer Faktor bei dieser Berechnung ist der zukünftige Anteil an Zuwanderern im erwerbsfähigen Alter.[5] Durch die Zuwanderer würde auch die durchschnittliche Kinderanzahl pro Person steigen. So bekommen Migranten wissenschaftlichen Studien zu Folge mehr Kinder als deutsche Frauen.[6] So gewinnt auch der interkulturelle Ansatz im Rahmen der Personalführung immer mehr an Bedeutung.

Abbildung 5 : Bevölkerung im Erwerbsalter nach Altersgruppen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Bevölkerungsentwicklung, 2009, S. 11

Zu beobachten ist auch, dass der Anteil an über 50-jährigen steigt und es gleichzeitig immer weniger Nachwuchs für die Unternehmen gibt. Das sollte in den späteren Ausführungen nicht außer Acht gelassen werden.

Die Zahl der Jugendlichen und jungen Arbeitskräfte nimmt in einigen Branchen bereits heute rapide ab. Die Folgen des Geburtenrückgangs machen sich bereits bei den Schüler-, Auszubildenden- sowie Studentenzahlen und zunehmend bei den Absolventen bemerkbar. Die Mitarbeiter, die in Rente gehen, werden zukünftig nicht mehr durch den Nachwuchs ausgeglichen werden können.[7]

Dies hat personalwirtschaftliche Konsequenzen, das Erwerbspotenzial von rund 49 Millionen Personen 2010 wird sich drastisch verringern. Es ergibt sich weiterhin eine ungleiche Verschiebung der Altersstruktur.[8]

Möglich wären somit Personalbeschaffungsmaßnahmen in Richtung Auslandsmarkt sowie junger Nachwuchsführungskräfte, voraussichtlich wird sich hierdurch auch die Frauenquote in der Personalführung erhöhen. Weiterhin wird es gleichzeitig zu einer Entwicklung einer hohen Anzahl an älteren Mitarbeitern führen. Blickt man in diese Richtung, wirft dies einige Aspekte auf, die für die Personalführung relevant sind. Auf weitere Aspekte und Problemfelder des Personalmanagements kann im Umfang dieser Arbeit leider nicht eingegangen werden.

3 Probleme der Personalführung im demografischen Wandel

3.1 Personalführung

Im weiteren Verlauf der Arbeit wird auf Probleme der Personalführung eingegangen, welche im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel stehen. Doch zunächst soll der Begriff der Personalführung genauer thematisiert werden, um anschließend die entsprechenden Aspekte abzuleiten.

Die Personalführung ist in der Betriebswirtschaftslehre ein Teilgebiet des Personalwesens bzw. des Personalmanagements/der Personalwirtschaft. Personalführung ist die zielgerichtete Beeinflussung des Personals, die unter Einsatz von Führungsinstrumenten durch die Führungskräfte auf ein gemeinsames Unternehmensziel ausgerichtet ist. Personalführung wird auch als Mitarbeiterführung bezeichnet. Verkürzt lässt sich formulieren: Führung ist zielgerichtete Einflussnahme.

Diese zielgerichtete Einflussnahme kann in unterschiedlichen Formen erfolgen. Häufig wird in zwei Arten untergliedert: Zum einen ist dies die Führung durch Struktur und zum anderen die Führung durch Personen.

Was erfolgreiches Führen ausmacht, ist durchaus umstritten. Allerdings er­höhen bestimmte Verhaltensweisen die Chance für erfolgreiche Personalführung.

Welche Verhaltensweisen einer Führungskraft führen aber unter spezifischen Umweltsituationen des demografischen Wandels zu erfolgreicher Führung? Und wodurch sind diese Umweltsituationen gekennzeichnet?[9]

3.2 Problemfelder

Die Arbeitswelt der Zukunft stellt an die Personalführung neue Anforderungen. Darum ist es gerade für Führungskräfte wichtig, sich mit diesen auseinanderzusetzen, um auf die Prozesse des Unternehmens wirksam Einfluss nehmen zu können.

Zu erwarten sind folgende Veränderungen, die insbesondere für eine Führungskraft relevant sind:

- Internationalisierung im Unternehmen

Verstärkt durch den demografischen Wandel, wird Deutschland auf Facharbeiter aus dem Ausland zurückgreifen. Nicht nur aus demografischer Sicht ist es allerdings notwendig interkulturelle Gruppen zu bilden, sondern auch aus Sicht der Globalisierung.

- Junges Führungspersonal vs. Alte Mitarbeiter/Generationskonflikt

Die Belegschaften in den Unternehmen werden altern und zunehmend wird es junge Führungskräfte geben, das heißt, der Wettbewerbsdruck und die Unternehmensziele müssen mit einer älteren Belegschaft gemeistert werden. In diesem Zusammenhang werden hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der älteren Mitarbeiter gestellt.

- Die Frauenquote steigt

Seit den 90er Jahren steigt die Frauenerwerbsquote. Frauen stellen heute rund 42% der Berufstätigen dar. Es ist kaum zu erwarten, dass im demografischen Wandel diese Zahl rückläufig wird. Demzufolge wird es auch immer mehr Frauen in Führungspositionen geben. Die Belegschaften werden also ein Mehr an Frauen in Führungspositionen sowie auch im Allgemeinen aufweisen.

-Halbwertzeit des Wissens

Während man heute noch auf dem aktuellsten Wissensstand ist, hat sich morgen schon wieder was geändert. Vor allem im Bereich der Technologie und Wissenschaft. Dies bedeutet auch für die zukünftig vielen älteren Mitarbeiter eine ständige Entwicklung.[10]

[...]


[1] Vgl. United Nations, The 2008 Revision Population Database, 2009, S. 1

[2] Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Demografie, 2009, S. 1

[3] Vgl. Winkels, R., Herausforderungen und Chancen , 2007, S. 6-18

[4] Vgl. Günther, T., Demografische Entwicklung in Preißing, D., Personalmanagement, 2010, S. 4-11

[5] Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, Bevölkerungsentwicklung, 2009, S. 11-12

[6] Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, Geburten, 2007, S. 12-13

[7] Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, Geburtenentwicklung, 2011, S. 1-4

[8] Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, Bevölkerungsvorausberechnung, 2009, S. 1-3

[9] Vgl. Rosenstiel, L., Grundlagen in Rosenstiel, L., Handbuch, 2003, S. 4-7

[10] Vgl. Regnet, E., Anforderungen in Rosenstiel, L., Handbuch, 2003, S. 51-65

Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Jahr
2011
ISBN (PDF)
9783863419158
ISBN (Paperback)
9783863414153
Dateigröße
324 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Fulda
Erscheinungsdatum
2015 (Februar)
Note
2
Schlagworte
Diversity Interkulturelität weibliche Führungskraft heterogene Gruppe

Autor

Christina Dimitriou, B.A., wurde 1986 geboren. Die Autorin studierte Internationale Betriebswirtschaftslehre an der FH Fulda und schloss mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte sie umfassende Erfahrungen durch Beratungen im Bereich der Personalführung.
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