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Die deutsche Besatzung im Land des „Oberbefehlshaber Ost“ während des Ersten Weltkrieges

©2009 Bachelorarbeit 78 Seiten

Zusammenfassung

Wenn die Ostfront thematisiert wird, findet für gewöhnlich eine Assoziation mit Begriffen, Bildern und Namen statt, die sich auf den Zweiten Weltkrieg beziehen.
Dabei wird häufig vergessen, dass auch im Ersten Weltkrieg deutsche Soldaten weite Teile Osteuropas besetzten. Ab 1915 waren dies polnische Gebiete und vor allem Territorien der heutigen baltischen Staaten, Weißrusslands und der Ukraine, welche zum damaligen zaristischen Russland gehörten. Die militärischen Erfolge hatten eine Besatzung durch deutsche Truppen zur Folge, welche die dort eingesetzten Soldaten prägte und entscheidend zum Bild der Osteuropäer im Deutschen Reich beitrug.
Im Gegensatz zu den deutschen Landsern, die einen starren Stellungskrieg an der Westfront erlebten, hatten die Frontkämpfer im Osten andere Geschehnisse zu verarbeiten. Der an der Ostfront geführte Bewegungskrieg führte dazu, dass riesige Territorien besetzt werden mussten. An der Front oder auch in den besetzten Gebieten im Hinterland der Hauptkampflinie, waren die deutschen Truppen mit ihnen unbekannten Gegenden, weiten, endlos erscheinenden Landschaften und fremden Völkerschaften mit unterschiedlichsten Kulturen konfrontiert. Allerdings gab es auch eine Minderheit von etwa 113.000 Baltendeutschen. Die Kultur, Lebensweise und auch die deutsche Sprache dieser Deutschbalten waren keineswegs fremd für die deutschen Soldaten. Vor dem Krieg hatten nur wenige Deutsche direkte Erfahrungen mit ihrem unmittelbaren östlichen Nachbarn gesammelt. Der Osten war in keinster Weise mit industrialisierten und modernen Ländern wie Belgien oder Frankreich zu vergleichen. Die dortige Situation glich einem ungeordneten und primitiven Chaos, als welches es Liulevicius bezeichnet. Deutsche Ordnung, Disziplin und Arbeit sollten auf das Land samt seiner Bewohner übertragen werden. General Ludendorff etablierte dort deshalb den Militärstaat „Ober Ost“, um dieser Mission einen äußeren Rahmen zu geben. Infrastrukturelle Maßnahmen und Kulturprogramme sollten diese Territorien schließlich beherrschbar machen. Bemerkenswert an diesem Umstand ist jedoch, dass diese Besatzungszeit bisher kaum erforscht ist.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


II. Kriegsverlauf an der Ostfront

a. Ausgangslage

Nach der Schließung eines Verteidigungsbündnisses zwischen Russland und Frankreich im Jahre 1894[1], stellte Alfred Graf von Schlieffen, der preußische Generalstabschef[2], 1905 den nach ihm benannten Schlieffen-Plan[3] vor.[4] Er legte seinen Planungen eine langsame Mobilmachung der russischen Armee zugrunde.[5] Mit der Hilfe von strategisch angelegten Bahnlinien sollte Deutschland daher eine schnelle Mobilmachung durchführen können[6] und die eigenen Kräfte zügig gegen Frankreich richten. Weiter ging Schlieffen davon aus, dass Frankreich, wie bereits im Deutsch-Französischen Krieg von 1870, schnell kapitulieren würde.[7] Der Plan des Generalstabs sah vor, dass das Deutsche Reich in einem Bewegungskrieg Frankreich nach wenigen Wochen[8] besiegt haben würde.[9] Unmittelbar nach dem vermeintlichen Sieg über Frankreich sollten die deutschen Verbände das russische Zarenreich werfen. Dieser Feldzug gegen Russland sollte im Schulterschluss mit den Armeen Österreich-Ungarns ebenfalls in nur sechs Wochen beendet sein.[10]

Die Dauer der russischen Mobilmachungsphase wurde aufgrund der langen Transportwege und des geringer ausgebauten Eisenbahnsystems auf mindestens sechs Wochen geschätzt.[11] Die Beurteilung der Lage des deutschen Generalstabs sah diese Zeitspanne als ausreichend genug an, um einen Sieg im Westen zu erringen.

Nach dem Schlieffen-Plan sollte Deutschland zunächst im Westen offensiv werden. Russland hatte aber früh mit der Mobilmachung begonnen, was dafür sorgte, dass die Deutschen unter Zugzwang gerieten und möglichst schnell den Krieg beginnen mussten, um handlungsfähig zu bleiben.[12]

Das russische Zarenreich hatte bereits am 29. Juli 1914[13] 13 Armeekorps mobilisiert und stand „Gewehr bei Fuß.“ Die totale Mobilmachung Russlands erfolgte am 30. Juli 1914.[14]

Das mehrfache Drängen des deutschen Kaisers Wilhelm II., an seinen Vetter Zar Nikolaj II. von Russland, ihn vom Kriege abzubringen und die Teilmobilmachung zurückzunehmen, schien zunächst erfolgversprechend zu sein, da der Zar einlenkte. Auf Druck des russischen Außenministers und der Kriegspartei fügte sich der Zar jedoch schließlich.

Am 31. Juli sandte Kaiser Wilhelm II. einen letzten verzweifelten Aufruf an den Zaren.[15] Nachdem des Kaisers Telegramm an den Zaren unbeantwortet blieb, ließ Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg eine Depesche[16] an die deutsche Botschaft in St. Petersburg überreichen, welche die russische Regierung aufforderte binnen 12 Stunden[17] die bereits erlassenen Mobilmachungsbefehle zurückzuziehen, da das Deutsche Reich auch noch nicht mobil gemacht hätte[18], andernfalls sei der Kriegszustand zwischen Deutschland und Russland unvermeidlich. Nach Ablauf des Ultimatums, am 1. August 1914, um 19 Uhr, überreichte der deutsche Botschafter in St. Petersburg die deutsche Kriegserklärung.[19]

Deutschland verfügte zu diesem Zeitpunkt selbst nur über Defensivkräfte[20] in Ostpreußen und die eigene Mobilmachung wurde erst an diesem Tag durchgeführt.

Zeitgleich, mit dem Ablauf des Ultimatums, überschritten russische Kavallerieverbände die deutsche Grenze in Ostpreußen[21] und konnten am 19. und 20. August[22] die deutschen Truppen in der Schlacht von Gumbinnen[23] besiegen.[24]

Eine, durch die Einfälle der Russen ausgelöste Panik in Ostpreußen, hatte nun zur Folge, dass ein erheblicher Teil der dort beheimateten deutschen Zivilbevölkerung in Richtung Westen floh. Auch die in Ostpreußen verbliebenen kaiserlichen Militärverbände begannen einen planlosen Rückzug, da der Armeeoberbefehlshaber der 8. Armee von Prittwitz den Auftrag an seine Armee streng defensiv interpretierte.[25] Fast ohne Gegenwehr, denn die deutsche Hauptverteidigungslinie war im Zuge natürlicher Hindernisse, wie den Masurischen Seen errichtet[26], konnten russische Truppen[27] in Ostpreußen einfallen, da an den Grenzen nur vereinzelt deutsche Grenzsicherungstruppen vorhanden waren und dem russischen Vorstoß nicht standhalten[28] konnten. Kolonnen von Flüchtlingstrecks behinderten zu allem Übel den Vormarsch heranrückender deutscher Truppen.[29]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten [30]

Abb. 1: Ostpreußen 1914/1915

b. Deutscher Vormarsch

Der bereits pensionierte General der Infanterie Paul von Hindenburg erhielt das Oberkommando an der Ostfront und löste General von Prittwitz ab. Generalmajor Erich Ludendorff wurde Hindenburg als Generalstabschef zur Seite gestellt und ersetzte somit den Grafen Waldersee.[31] Ihnen gelang es durch kühne Manöver[32], die schlecht geführten und ausgebildeten russischen Truppen, der Narewarmee zu schlagen.[33] Der russische Vormarsch auf Ostpreußen konnte in der Schlacht bei Tannenberg[34] erfolgreich gestoppt werden. In der Schlacht an den Masurischen Seen[35] konnten die russischen Truppen, unter der Führung Rennenkampffs[36], aus deutschem Reichsgebiet zurückgedrängt werden.[37] Die einzige verbliebene Chance der 8. deutschen Armee, Ostpreußen zu behaupten, nämlich die russischen Armeen nacheinander zu schlagen, wurde dadurch genutzt.[38]

Auf Grund einer langsamen und trägen Verlegung der russischen Truppen in die Einsatzräume sowie einem unvollständigem und lückenhaften Kommunikationsnetz, geriet der russische Angriff ins Stocken. Die Russen führten zu ihrem eigenen Nachteil einen offenen und nur dürftig verschlüsselten Sprechfunkverkehr, der mühelos von der deutschen Führung im Osten abgefangen und unmittelbar übersetzt werden konnte. Zudem war das deutsche Militär durch Spionagemaßnahmen in Friedenszeiten bestens über die russischen Operationspläne im Bilde.[39]

Mangelnde Koordinierung und Kommunikation bei den russischen Angriffen, bessere Fernmelde- und Eisenbahnverbindungen sowie Vorteile der innern Linie bei den Deutschen, gekoppelt an geographische Bedingungen, begünstigten schließlich das russische Scheitern.[40]

Bereits im Oktober 1914 wurden erneut Teile Ostpreußens von russischen Truppen eingenommen, in dessen Folge etwa 350.000 Deutsche flohen. Durch ein gut organisiertes Programm wurde die Evakuierung und Versorgung dieser Flüchtlinge bewerkstelligt. Die endgültige Vertreibung der Russen aus Ostpreußen[41] erfolgte erst nach der Winterschlacht in Masuren (7.-21. Februar 1915).[42]

Von März bis September 1915 wurde das Gebiet Litauens von deutschen Truppen besetzt. Neben der Evakuierung des Verwaltungsapparates[43], verfolgten das russische Militär auch die Taktik der „verbrannten Erde“[44] und hinterließ den vorrückenden deutschen Verbänden ein Bild der Unordnung und Verwüstung. Große Bevölkerungsteile schlossen sich der flüchtenden russischen Armee an.

Der eigentliche Beginn einer großräumigen Besatzungsherrschaft im Osten markierten die deutschen Offensiven im April 1915 nach Kurland und im Mai/Juni 1915 durch Polen.[45]

Bereits am 8. Mai 1915 wurde das in Lettland, auch Kurland genannt, gelegene Libau von deutschen Einheiten genommen und bis Anfang August des gleichen Jahres stießen die deutschen Truppen bis Mitau (Jelgava) vor. An diese Erfolge von 1915 erinnerte später der Begriff des „großen Vormarsches“, da sich der Bewegungskrieg im Osten, auf einer Frontbreite von mehr als 1.000 Kilometern, positiv gegenüber dem Stellungskrieg im Westen abhob.[46] Auch hier trat der Umstand einer Massenflucht der lettischen Bevölkerung ein. Sogar Zwangsevakuierungen und Verlagerungen von Industrieanlagen wurden seitens der Russen vorgenommen um zu verhindern, dass die nachrückenden Deutschen einen strategischen Vorteil daraus schlagen könnten. Dies geschah im besetzten Kurland sowie im unbesetzten Livland, was eine hohe Arbeitslosigkeit in beiden Ländern zur Folge hatte.[47]

In Folge der rücksichtslosen Vorgehensweise der Russen mit der dortigen, eigenen Bevölkerung, kam es zur Gründung von nationalen Selbsthilfe Komitees und Flüchtlingsorganisationen.[48]

Im September 1915 konnte schon ein enormer Gebietsgewinn im russischen Zarenreich vermeldet werden.[49] Gegen Ende des Jahres 1915 erreichten die vorstoßenden deutschen Truppen die Düna im Norden und standen kurz vor der Großstadt Riga. Weiter rückten sie über Wilna vor, besetzten Teile Weißrusslands und Wolhyniens[50].

Nach der Besetzung von Teilen Lettlands kam es auf das Drängen lettischer Dumaabgeordneter zur Etablierung national-lettischer Verbände im Sommer 1915. Diese Verbände schlossen sich den regulären deutschen Streitkräften an und kämpften mit ihnen gemeinsam an der „Dünafront“ gegen das zaristische Russland. Nicht in unerheblichem Maße trugen diese lettischen Schützeneinheiten zu einer Identitätenbildung und zur Entfaltung eines nationalen Selbstbewusstseins bei. Während der russischen Revolution und des russischen Bürgerkrieges wechselten diese Truppen jedoch die Front und kämpften auf der Seite der Bolschewiki.

Erst im September 1917 konnten die deutschen Truppen über die Düna vorstoßen und am 3. September Riga nehmen[51]. Im unmittelbaren Anschluss daran folgte die Einnahme der Inseln Ösel, Moon und Dagö. Unterbrochen durch die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk, kam es erst Ende Februar zu einem weiteren Vormarsch bis Dorpat (Tartu), Reval (Tallinn) und Narwa.[52]

Um die Jahreswende 1917/1918 war die militärisch-politische Lage, aus allgemeinen Gesichtspunkten betrachtet, dahingehend interessant, dass sich die Mittelmächte gegenüber der Entente strategisch und außenpolitisch in einer außergewöhnlich günstigen Lage befanden und die Initiative des Handelns zurückgewonnen hatten. Abwehrerfolge im Westen gegen die Engländer, der Durchbruch im Süden an der Isonzofront und der Zusammenbruch der Kerenski-Offensive im Osten untermauerten diese Lage. Letztere beschleunigte zu allem Übel für die Russen sogar noch den Ausbruch der Revolution durch die Bolschewiki. General Ludendorff erklärte zu diesem Punkt: „Die russische Revolution ist kein Glücksfall für uns gewesen, sondern die natürliche und notwendige Folge unserer Kriegführung.“[53]

Das Aufkommen der Bolschewiki erweckte Hoffnungen auf der deutschen Seite, zum Beispiel alle Feinde Deutschlands auf Dauer auseiander zu treiben und eine Verständigung zwischen Deutschland und Russland über das ganze Osteuropa und einen großen Teil von Asien zu erreichen sowie eine Brücke zur japanischen Macht zu schlagen, wie es Professor Hoetzsch am 12. Dezember 1917 zum Ausdruck brachte.[54]

Innenpolitisch befanden sich die Mittelmächte jedoch in einer schwerwiegenden Krise. Innere Gegensätze, Streiks und Hungersnot wirkten sich neben der allgemeinen Kriegsmüdigkeit schlecht auf die Stimmung im Reich aus.[55] Ein schneller Separatfrieden im Osten würde also nicht nur positiv auf die Moral sowie den Kriegs- und Siegeswillen der Deutschen wirken, sondern auch die Möglichkeit für eine Erzwingung der Entscheidung im Westen bieten.

Die ebenso, wie die Deutschen, kriegsmüden Entente versuchten mit allen Mittel einen Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und Russland zu verhindern, denn sie hatten seit mehr als drei Jahren zum ersten Male wieder die Kampfesinitiative zu Gunsten der deutschen Seite verloren und waren zutiefst über diese Lageentwicklung besorgt. England und Frankreich waren am Ende ihrer Kräfte und der Ausbruch der Oktoberrevolution in Russland verschlimmerte die Lage der Westmächte zusätzlich.[56]

Auf der russischen Seite waren drei wenig erfolgreich verlaufene Kriegsjahre zu verzeichnen. Die durch die Bolschewiki hervorgerufene revolutionäre Stimmung und Auflösungserscheinungen bei den russischen Truppen, eine allgemeine Kriegsmüdigkeit und eine Wirtschaft die am Boden lag, beschleunigten diese Prozesse enorm.

Am 3. Dezember begannen in der polnischen Festungsstadt Brest-Litowsk die Verhandlungen mit der russischen Seite. Zunächst ging es um die Vereinbarung eines Waffenstillstandes, welcher dann am 15. Dezember festgelegt wurde. Das Deutsche Reich hatte somit die Herauslösung Russlands aus der Koalition der Kriegsgegner erreicht. Mit dem 22. Dezember[57] gingen die beiden Delegationen zum nächsten Schritt über und nahmen die förmlichen Verhandlungen zwischen den Delegationen der Mittelmächte und des bolschewistischen Russlands über die Friedensbedingungen auf.[58] Am 10. Februar 1918, einem Tag nach Erlangung der Unabhängigkeit der Ukraine, kam es aus Protest gegen diesen Separatfrieden, zum Abbruch der Friedensverhandlungen durch Trotzki und seiner russischen Delegation, jedoch ohne das die Verhandlungen zu einem Beschluss gekommen waren.[59] Die deutsche Führung entschied sich daraufhin zur Wiederaufnahme der militärischen Operationen.[60] Für die Wiederaufnahme der Kämpfe an der Ostfront standen zu Beginn etwa 50 Divisionen zur Verfügung. Der am 18. Februar 1918[61] begonnene deutsche Angriff verlief ohne große Probleme. Widerstände seitens der russischen Armee gab es faktisch nicht mehr. Auch gab es keine revolutionären Aktionen der Sozialisten in Deutschland. Die deutschen Truppen drangen innerhalb weniger Tage über Minsk hinaus weiter vor. Livland, Estland und die Ukraine wurden besetzt.[62] Deutsche Soldaten besetzten nun ein Gebiet bis zur Linie Narwa, Pleskau, Mogilew und nach ihrem Vorstoß in die Ukraine auch Odessa, die gesamte Krim Halbinsel sowie der Gebiete westlich und am unteren und mittleren Lauf des Don.[63] Unter dem Deckmantel dieser „Polizeiaktion“[64], wurden bis Ende April 1918 im Norden die Reste Weißrusslands und des baltischen Raumes eingenommen.[65] Dieser sehr schnelle Vormarsch war maßgeblich der Nutzung des Eisenbahnnetzes zu verdanken. Er wird auch als Eisenbahnvormarsch bezeichnet.[66]

Bereits am 19. Februar kam es zu einem Friedensgesuch der Sowjets. Die Bolschewisten in Petrograd sahen ihre Herrschaft durch den Vormarsch der Deutschen gefährdet. Auf Lenins Drängen wurde die Bereitschaft zu einem sofortigen Friedensschluss erklärt.[67] Die Restteile der russischen Armee leisteten kaum Widerstand und so konnte Kiew (ukrainischКиїв/Kyjiw) bereits am 1. März erreicht werden.[68]

Eine Antwort der OHL auf das russische Friedensgesuch vom 19. Februar erfolgte am 23. Februar mit neuen Bedingungen. Diese Bedingungen beinhalteten unter anderem die Räumung Finnlands, Lettlands, Estlands und der Ukraine von der russischen Armee sowie deren vollständige Demobilisierung. Russland hatte endgültig kapituliert und musste nun sämtliche Bedingungen akzeptieren. Die Antwortfrist für die Russen betrug 48 Stunden und für die Verhandlungen waren maximal drei Tage vorgesehen. Unter General Erich Ludendorff legte die OHL die Kapitulationsbedingungen vor. Bevollmächtigter der OHL war General Max Hoffmann.

Die militärischen Operationen der deutschen Truppen führten zu einem völligen Zusammenbruch des russischen Widerstandes.[69] Am 3. März 1918 kam es in Folge dessen zur Unterzeichnung des Friedensvertrag in Brest-Litowsk.[70] Seine Ratifizierung erfolgte am 15. März vom Obersten Sowjet.

Die Unterzeichnung des Traktats geschah jedoch unter dem Eindruck der deutschen militärischen Drohung und unter Protest. Die Bolschewiki befürchteten den Erfolg der Oktoberrevolution aufs Spiel zu setzen.

Im August 1917 befanden sich etwa 1,9 Millionen, im Dezember etwa 1,5 Millionen und im März 1918 immer noch etwa 1,1 Millionen deutsche Soldaten auf dem östlichen Kriegsschauplatz an der Front oder in den besetzten Gebieten.[71]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[72]

Abb. 2: Ostfront 1914-1919

III. Die deutschen Kriegsziele im Baltikum

Freilich waren vor Kriegsbeginn 1914 noch keine konkreten Kriegsziele und Vorstellungen im Deutschen Reich vorhanden und formuliert[73], da diese ihre Grenzen im europäischen Mächtesystem fanden. Seit Ende August 1914 beschäftigten sich jedoch die zuständigen Ressorts mit Kriegszielplanungen für alle nur denkbaren Eventualitäten.[74]

Parallel zum deutschen Vormarsch im Osten und somit den Ereignissen an der Ostfront, entwickelten sich schließlich auch die deutschen Kriegsziele für diese dort eroberten Gebiete weiter.

Bereits zu Beginn des Weltkrieges 1914, als die Lage der Mittelmächte an der Ostfront noch bedrohlich schien, präsentierte Reichskanzler von Bethmann-Hollweg in seinem „Septemberprogramm“[75], Perspektiven für die Schaffung von Puffersaaten und solchen Staaten, die wirtschaftlich eng an das Deutsche Reich gebunden sein sollten[76], um sie von Russland zu lösen. Zu allererst ging es um die reichsnahen Gebiete in Polen[77] und des westlichen Zarenreichs. Als Legitimierung dieser Ansprüche, vor Allem im Baltikum, dienten einstige mittelalterliche Siedlungen Deutscher[78] sowie das dortige Engagement des Deutschen Ordens seit dem 13.Jahrhundert.[79] Der Historiker Johannes Haller schrieb in diesem Zusammenhang, dass von Rechts wegen in jedem Schulbuch stehen sollte, dass Livland bis 1561 zum Deutschen Reich gehört hat.[80] Als weitere Legitimationsgrundlage des deutschen Engagements im Baltikum dienten auch Schriften und Erhebungen, die auf einer mehr oder weniger wissenschaftlichen Grundlage basierten.[81]

Trotz eines erwarteten Deutschen Sieges sollte der Krieg mit einem Friedensschluss beendet werden, welcher auf einen Ausgleich aller beteiligten Staaten hinzielte.[82]

Erst im Laufe des Krieges wurde ersichtlich, dass Deutschland auf dem östlichen Kriegsschauplatz mehr Erfolg als im Westen haben würde, somit wuchsen auch die Ziele und Forderungen der Regierung und vor allem der Obersten Heeresleitung. Bestärkt wurden diese Forderungen auch dadurch, dass immer größere Gebiete im Feindesland besetzt wurden.

a. Politisch

Im Deutschen Reich wurden die Kriegsziele zu einem Kernproblem der Politik während des Krieges.[83]

Konkrete Kriegsziele für das Baltikum gab es nicht, jedoch kam es immer wieder zu politischen Vorstößen bezüglich dieses Themas. Begründet waren diese Vorstöße auch durch Übergriffe estnischer- und lettischerseits auf die deutschbaltische Führungsschicht. Diese Übergriffe äußersten sich beispielsweise in der Zerstörung deutscher Herrensitze in Liv-, Est- und Kurland durch „undeutsche“ Bauern.[84] Der Hauptgrund war allerdings, dass sich der Deutsche Adel in den baltischen Provinzen Russlands, vom Zaren abwandte. Die deutsche Führungsschicht in den Ostseeprovinzen stand dem russischen Zaren loyal gegenüber, jedoch war das Zarenhaus bald nicht mehr in der Lage die Interessen der Deutschen in Gänze mitzutragen, sodass sich die Deutschbalten dem Deutschen Kaiserreich zuwandten und dem russischen Zaren den Rücken kehrten.[85]

In einer ausführlichen „Denkschrift“ vom 16. Januar 1906, die der livländische Landrat Max von Sivers-Römershof dem Auswärtigen Amt in Berlin zugänglich machte, setzte er das Schicksal der Deutschbalten in den Ostseeprovinzen in sehr direkter Weise mit dem außenpolitischen Interesse des Deutschen Reiches in Relation:

„Wenn das Deutschtum in den baltischen Provinzen gerettet werden soll, so ist als erste Maßregel unter allen Umständen eine Beschaffung ausreichender Geldmittel für die Rittergutsbesitzer erforderlich, da sonst fast der ganze Adel dem Banquerotte verfallen und seiner Güter verlustig gehen wird. […] Zur Vermeidung des andernfalls bevorstehenden Untergangs der deutschen Kultur können nur zwei Wege führen - der eine – wahrscheinlich leider nicht in Aussicht genommene – würde in der Annexion der baltischen Provinzen durch Deutschland bestehen, der andere in der Schaffung der ‚offenen Thür‘ in diese Provinzen.“[86]

In derselben Denkschrift formulierte er sogar Zukunftsperspektiven aus: „Für den Fall der Annexion würde Deutschland nur um die militärische Sicherung des neuen Besitzes besorgt zu sein brauchen, da die Landesverwaltung und nationale Sicherung ohne den geringsten Kraftaufwand seitens des Deutschen Reiches durch die baltischen Ritterschaften und die deutschen Bürgerschaften praestirt werden würden. In dieser Beziehung würde die deutsche Regierung bloß ihre Wünsche zu denominieren haben, während die baltischen Standschaften dank ihrer großen politischen Schulung diese Wünsche praecise und erfolgreich durchzuführen verstehen würden. Jede der deutschen Regierung genehme Reform oder Abolition der baltischen Provinzialverfassungen würde ebenfalls widerstandslos durchführbar sein. Die Letten und Esten würden in kurzer Frist germanisiert werden, und bedürfte es dazu sogar keinerlei Zwangsmaßregeln, da diese Nationalitäten sich viel mehr von Erwägungen des praktischen Vorteils leiten lassen, als von nationalistischen Veleitäten.“[87]

Bereits am 22. April 1906 bestätigte der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Tschirsky, einen Brief Sivers, dass Deutschland angesichts eines Zerfalls des kaiserlichen Russlands „die Gelegenheit nicht ungenutzt lässt“, d.h. in den baltischen Provinzen militärisch eingreifen würde, falls eine Rücksichtnahme auf die monarchische Solidarität sich erübrigte.[88]

Zu einem weiteren Vorstoß kam es am 30. Mai 1906, als von Sivers-Römershof in einem Gespräch mit von Tschirsky, die trostlose Lage der deutschen Balten vortrug. Nach diesem Gespräch vertrat von Tschirsky, der ausgeprägte Sympathien für die Deutschbalten hegte, selbst die Ansicht, dass ein Einschreiten Deutschlands notwendig wäre, sobald sich nach einem möglichen Zusammenbruch des kaiserlichen Russland ein selbstständiges Polen konstituiere. Allerdings dürfe Polen niemals einen Ostseezugang erhalten.[89]

Am 19. März 1907 erläuterte Sivers eindeutige Ziele für die Deutschbalten. In dieser weiteren Denkschrift formulierte er, „dass es zur dauernden Erhaltung des Deutschtums in den baltischen Provinzen nur einen Weg gibt, nämlich den der numerischen Stärkung des Deutschtums und der Germanisation oder der Verdrängung der Letten und Esten.“[90]

Im Gegensatz zu den Ansichten Sivers standen diejenigen Broedrichs. Dieser forderte, dass die Germanisierung, die er als selbstverständliche Folge der Entwicklung betrachtete, nicht durch administrative Schritte zwangsweise erzielt werden sollte. Vielmehr sei „die eingesessene Bauernbevölkerung auf das sorgsamste zu schonen und zu fördern.“ Nur wenige distanzierten sich von dieser Politik überhaupt. Paul Schiemann sagte: „Jeder Versuch einer Germanisierung in den Ostseeprovinzen, ja jeder Verdacht, dass ein solcher Versuch überhaupt unternommen werden könnte, macht uns alle Letten und Esten bis auf den letzten Mann zum erbitterten Feinden.“[91]

Der Königsberger Theologieprofessor Friedrich Lezius, der ein führendes Mitglied des Alldeutschen Verbandes war und dort im ultrakonservativen Lager stand, schrieb am 25. September 1914 an seinen Kollegen und Freund Reinhold Seenberg: „Gott gebe, dass der Krieg nicht in drei Monaten zu Ende ist, denn dann bringt er so gut wie nichts ein, namentlich im Osten bleibt dann Russland ganz ungeschwächt.“ Weiter schrieb er: „Ich hoffe, dass England den Weg in die Ostsee sich bahnt und sich mit der russischen Flotte vereinigt, dann wird man in Berlin begreifen, dass wir Riga und Kronstadt besitzen und Russland für den nächsten Revanchekrieg von der Ostsee ausschließen müssen.“ Seine Kriegszielerwartungen gingen erheblich weiter als die meisten der anderen. Unter den Deutschbalten gab es nur sehr wenige, die eine Annexion der russischen Ostseeprovinzen teilten, jedoch befürworteten ausschließlich alle eine Abtretung dieser Gebiete von Russland.[92]

Nach den unverhofften Anfangserfolgen des Feldzuges in Litauen und Kurland stieg die Flut der Eingaben und Denkschriften, in denen die Reichleitung von verschiedenen Interessensgruppen dazu aufgefordert wurde, einen Teil des Baltikums oder sogar die gesamten Ostseeprovinzen zu annektieren.[93] Darüber hinaus gab es weitere Aktivitäten von Deutschbalten. Zu nennen ist hier Adalbert Volck, der Anfang 1916 aus Russland über Skandinavien nach Berlin geflohen war und wenig später die „Ostland GmbH“ mitbegründete, um unter anderem durch die Veröffentlichungen statistischen Zahlenmaterials über die Ostseeprovinzen die Deutschen von den ökonomischen Vorteilen einer Annexion zu überzeugen.[94] Weitere Maßnahmen der „Ostland GmbH“ waren die Kapitalbeschaffung zum Wiederaufbau und zur Ankurbelung der Wirtschaft in den baltischen Gebieten.[95] Auch einfache Reichtagsabgeordnete, wie beispielsweise der Sozialdemokrat Eduard David, standen Gebietserwerbungen im Baltikum positiv gegenüber. David schrieb am 5. August 1916 in sein Tagebuch: „Ich vertrete die positive Programmaufstellung für den Osten: Polen unabhängig, Litauen und Kurland an Deutschland; ‚Verbrechen‘, Russland diese Gebiete länger zu überlassen.“[96]

Mit diesen Vorstößen politischer Natur wurde versucht das aktive Interesse des Auswärtigen Amtes zu erlangen. Diese Vorstöße waren jedoch nur teilweise erfolgreich und traten erst nach den militärischen Erfolgen der deutschen Truppen im Osten, allen voran im Baltikum, erneut auf den Plan.

Als im Januar 1918 die Ritterschaften Livlands und Estlands „im Namen des ganzen Landes“ und unter Berufung auf ihr historisches Recht, „staatsrechtliche Verträge“ schließen zu können, die Loslösung von Russland proklamierten und sich unter den Schutz des Deutschen Reiches zu stellen suchten, gewannen die Hoffnungen[97] der Deutschbalten eine neue Aktualität.[98]

Aus den Erinnerungen Friedrich von Bergs geht hervor, dass ein Anschluss der baltischen Länder an Preußen-Deutschland auch Ende März 1918 noch aktuell war. Die baltischen Barone Stackelberg, Trausche, Schilling und Stryk baten am 13. Februar 1918 den Reichskanzler um rasche Hilfe durch „Deutschlands Machtwort und Schwert.“ Auch der Kaiser verfolgte dieses Ziel eines Anschlusses klar.

Von den Baronen von Stryk und von Schilling bekam dieser am 24. Februar 1918 sogar die Krone Estlands und Livlands angeboten.[99] Am 8. März 1918 beschloss der, bis auf ein entschuldigtes Mitglied, vollständige versammelte kurländische Landesrat einstimmig, den Deutschen Kaiser und König von Preußen zu bitten, die Herzogskrone von Kurland anzunehmen.[100] Laut Friedrich von Berg wurden im Auswärtigen Amt diese neuen Umstände und Forderungen zwar zur Kenntnis genommen, jedoch fehlte dort das Verständnis für die Bedeutung des Deutschtums im Baltenlande. Von Berg ging sogar soweit zu sagen, dass das Auswärtige Amt den Deutschbalten ganz kühl gegenüberstand und den Anschluss selbst nicht wünsche.[101]

b. Militärisch

Noch vor dem Kriegsbeginn, im Jahre 1913, ließ der Generalstabschef Moltke (der Jüngere), die jährliche Überarbeitung der Aufmarschpläne gegen Russland einstellen, da er sie nicht für dringlich erachtete.[102] Dies belegt, dass Deutschland selbst 1913 noch keine aggressiven Pläne gegen das russische Zarenreich hegte.

Die zunächst nur mäßigen Fortschritte an der Ostfront führten bereits im November 1914 dazu, die deutsche Strategie für den Ostfeldzug zu überdenken. Tirpitz[103] regte im Zuge dessen sogar einen Separatfrieden mit Russland an, um anschließend das gesamte militärische Potential Deutschlands nach Westen gegen Frankreich und England zu werfen. Diese Gedanken zu einem Separatfrieden mit Russland wurden von Falkenhayn[104] erneut aufgegriffen und nach einer Unterredung mit dem Reichskanzler vom 18. November in eine schriftliche Fassung gebracht. Bethmann-Hollweg beauftragte daraufhin zivile und militärische Experten, darunter auch Hindenburg und Ludendorff, mit der Benennung von Mindestzielen für einen solchen, etwaigen Friedensschluss.[105] Durch die Verbesserung der militärischen Lage an der Ostfront rückte die Konzeption eines „polnischen Grenzstreifens“[106] immer mehr in den Fokus und ein Separatfrieden wurde unwahrscheinlicher.

Im Angesicht des Triumphes über Russland gab es maßlose Eroberungspläne der OHL. Die Generalität beharrte auf einen reinen Siegfrieden und beanspruchte den deutschen Machtbereich soweit als möglich nach Osten auszuweiten. Damit sollte der Entstehung eines blockadesicheren[107] deutschen Großreiches, bis fast an den Kaukasus, nichts mehr im Wege stehen. Weiterhin war es von großem Interesse für die OHL, möglichst schnell zu einem Abschluss der Verhandlungen zu kommen, um Truppen frei für die Westfront zu machen. Mit der Hilfe von neuen Kräften wollte General Ludendorff die militärische Entscheidung zu Gunsten des Reiches erzwingen.[108]

Bereits die Ernennung von Hindenburg und Ludendorff zu den Herren der Obersten Heeresleitung am 28. August 1916 zog den endgültigen Triumph der militärischen Instanzen über die Politiker nach sich.[109] Als wesentliches deutsches Kriegsziel wollten sie einen formal selbstständigen, faktisch jedoch von den Mittelmächten abhängigen polnischen Staat errichten. Im „Polenmanifest“ vom 5. November 1916 wurde diese Vorbedingung erfüllt, in dem die baldige Errichtung eines polnischen Staates mit erblicher Monarchie und konstitutioneller Verfassung in Aussicht gestellt wurde. Weitere Forderungen des umfassenden Kriegszielprogramms waren unter anderem, nach der Anerkennung des Königreichs Polens, Gebietserweiterungen Deutschlands in Kurland und Litauen sowie die Schaffung eines polnischen Grenzstreifens östlich der Grenzen Ostpreußens.[110] Auch im Zwist mit der politischen Führung, an der Jahreswende 1917/18, über die Kriegsziele im Osten sowie über die Verhandlungstaktik in Brest-Litowsk setzten sich die Militärs durch. Nach Rücktrittsdrohungen Hindenburgs und Ludendorffs, machte die Reichsregierung so weit gehende Zugeständnisse, dass von ihren ursprünglichen Vorstellungen nichts übrig blieb.[111]

Militärisch-strategische Gesichtspunkte waren „Grenzberechtigungen“, die von der Gegenseite als „Annexionen“ bezeichnet wurden sowie wirtschaftliche Vorteile und der Kampf um Einflusssphären. Reichskanzler Graf Hertling umriss die Ziele gegenüber Russland wie folgt: „Russland gegenüber ist die außerordentliche schwierige Aufgabe zu lösen, ein gutes wirtschaftliches und politisches Verhältnis mit dem neuen Russland herzustellen, uns den Rücken militärisch vollständig frei zu machen, gleichzeitig aber von dem bisherigen Russland gewaltige Gebietsteile loszulösen und diese Gebietsteile zu wirkungsvollen Bollwerken an unserer Grenze auszugestalten.“[112]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten [113]

Abb. 4: Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff

c. Sonderfall Brest-Litowsk

Bereits am 7. Mai 1917 hatte Reichskanzler von Bethmann-Hollweg Friedensbedingungen für Russland entworfen. Darin befand sich auch die Herauslösung Kurlands und Litauens aus dem russischen Staatsverband. Seine Meinung dazu war, dass den Russen ein Verzicht auf diese Provinzen „schmackhaft“ gemacht werden könne, „indem man diese als selbstständige Staaten frisieren würde, jedoch militärisch-politisch und wirtschaftlich“ an Deutschland anschließe.[114]

Auch Kühlmann verfolgte dieses Ziel. Er bemühte sich, unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker, mit Kurland, Litauen und Polen autonome und selbständige „Randstaaten“ zu etablieren und diese von Russland loszulösen. Wirtschaftlich, politisch und militärisch sollten diese, wie von Bethmann-Hollweg es bereits äußerte, eng mit den Mittelmächten verbunden bleiben.[115] Angestrebt wurde sogar kurzzeitig eine volle Zollunion mit dem Deutschen Reich herzustellen.[116]

Kühlmann wollte, wie er sich 1948 in seinen Erinnerungen dazu bekannte, „auf dem Selbstbestimmungsrecht fußend, den Punkt des annexionslosen Friedens unterhöhlen“ und „was wir an territorialen Zugeständnissen brauchen, uns durch das Selbstbestimmungsrecht hereinholen.“[117] Dabei meinte er vor allem die neuen Pufferstaaten[118] (auch als „Randstaaten“[119] bezeichnet), welche das Deutsche Reich unmittelbar vor Russland abschirmen sollten.

Wichtigstes Ziel war jedoch nach wie vor, so schnell als nur möglich die „Sprengung der Entente.“ Dies sei für Deutschland „wichtiger als alles andere.“ Ein deutsch-russischer Sonderfrieden mit der Beteiligung Deutschlands an der wirtschaftlichen und industriellen Erschließung Russlands wäre ein Gewinn, wie es der deutsche Mehrheitssozialist russischer Herkunft, Alexander Parvus-Helphand formulierte. Weiter folgerte er: „Das würde uns stark genug machen, um England und Amerika, auch eventuell im wirtschaftlichen Krieg, standzuhalten.“[120] Mit diesem Zitat werden hier wiederum die Befürchtungen der Alliierten, allen voran Wheeler-Bennetts, bestätigt[121] und die These Mommsens, dass im Gegensatz zur deutschen und österreichischen Öffentlichkeit, die politische und Oberste Heeresleitung es nicht „sonderlich eilig“ hätten einen Sonderfrieden zu schließen[122], ganz eindeutig widerlegt.

In Deutschland war man bedacht sich im Osten genehme Verhältnisse zu schaffen und das wirtschaftliche Potential des russischen Raumes soweit wie möglich nutzen zu können, um auf Grund dieser Basis den Krieg im Westen mit gesteigerter Kraft fortsetzen zu können.[123]

Am 29. November 1917 erklärte der neue Reichskanzler Graf Georg von Hertling, der Nachfolger des gescheiterten Michaelis, in einer Rede vor dem Reichstag die Bereitschaft zu einem Friedensschluss mit Russland.[124] Unter der Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker, mit Kurland, Litauen und Polen autonome und selbständige „Randstaaten“ zu etablieren und diese von Russland loszulösen, wiederholte er die Forderungen Kühlmanns.[125] Dieser Erklärung Hertlings war ein Friedensangebot der Russen vom 28. November 1917 vorhergegangen.[126] Sie beinhaltete beispielsweise: „dass es wieder zu einem nachbarschaftlichen Verhältnis kommen wird, besonders auf wirtschaftlichem Gebiete. […] Was die ehemals dem Zepter des Zaren unterworfenen Länder, Polen, Kurland, Litauen, betrifft, so achten wir das Selbstbestimmungsrecht ihrer Völker.“[127]

Kaiser Wilhelm II. tendierte sogar dazu „mit Russland in eine Art Bündnis- oder Freundschaftsverhältnis“ zu treten. Er unterbreitete Kühlmann diesen Vorschlag ebenfalls am 29. November 1917.[128] Umgesetzt wurde diese Intention des Kaisers jedoch nicht, allerdings wird hier deutlich wie sehr selbst dem Kaiser an „normalen Verhältnissen“ zu Russland gelegen hatte.

Ende Januar 1918 fasste Kaiser Wilhelm II. die bisherigen Ergebnisse kurz und knapp zusammen: „1. Das Baltikum ist von uns erobert und besetzt! 2. Russland kriegt es nicht wieder.“ 3. Da viele Deutsche darinnen wären, würde es unter die Einflusssphäre Deutschlands kommen. 4. Die einzelnen Teile erhielten freiheitliche Institutionen, „sobald Ruhe und Ordnung“ dort eingetreten wären. „Also nehmen wir es erst mal fest in die Hand, […] ohne uns von Maximalisten Vorschriften machen zu lassen über Volksabstimmungen pp., die sie bei sich verbieten und verhindern.“[129]

Dieser 4. Punkt des Kaisers widerlegt die These Mommsens[130], dass die deutschen Unterhändler in Brest-Litowsk unter dem Einfluss des Kaisers und der OHL keinen Augenblick daran gedacht hätten, das bolschewistische Friedensangebot ohne Annexionen und Kontributionen auch nur in Ansätzen aufzugreifen. Vielmehr wird aus dem Zitat des Kaisers deutlich, dass es sich mit der Besetzung um einen zeitlich begrenzten Übergangszustand handeln sollte, bis „Ruhe und Ordnung“, hergestellt durch eigene, dortige Sicherheitskräfte der neu entstandenen Staaten, herrsche.

Der österreichisch-ungarische Außenminister fasste die Problematik der Meinungsverschiedenheit der beiden Parteien konkret zusammen: „Die Russen wollen natürlich nicht, dass die Abstimmung stattfindet, solange deutsche Bajonette im Lande sind – und die Deutschen sagen wieder, dass der beispiellose bolschewistische Terrorismus ein jedes Wahlresultat verfälschen wird, da die ‚Bourgeois‘ ja nach Bolschewikenauffassung keine Menschen sind […]. De facto fürchten beide Streitteile den Terror der Gegenseite, und beide wollen ihn selbst ausüben.“[131]

Am 3. März 1918 erfolgte die Unterzeichnung des Friedensvertrages von Brest-Litowsk. Dieser Sonderfrieden wurde zwischen dem Deutschen Kaiserreich, seinen Verbündeten Österreich-Ungarn, der Türkei und Bulgarien und dem bolschewistischen Russland geschlossen.[132]

Die in Artikel 6 des Vertrages von Brest-Litowsk fixierte Bestimmung über Estland und Livland, besagte, dass „Estland und Livland […] gleichfalls ohne Verzug von den russischen Truppen und der russischen Roten Garde geräumt [werden].“ „Estland und Livland werden von einer deutschen Polizeimacht besetzt, bis dort die Sicherheit durch eigene Landeseinrichtungen gewährleistet und die staatliche Ordnung sichergestellt ist […].“[133] Dieser Umstand bedeutete nun weder die Annexion dieser Länder durch Deutschland noch die staatsrechtliche Loslösung von Russland und spiegelt in ihrer Unentschlossenheit die gegensätzlichen Auffassungen zwischen OHL und der Reichsleitung wider. Der Reichskanzler versuchte es zunächst mit der von Kühlmann empfohlenen Politik und Kühlmann ließ somit am 17. März 1918 der OHL mitteilen, dass sich das Deutsche Reich diesen Ländern gegenüber in einem ganz anderen Verhältnis als zu Kurland befinde: „Wir wollen uns in Est- und Livland nicht festsetzen, sondern nur im Vertragswege in freundschaftliche Beziehungen zu ihnen treten.“ Ludendorff und Hindenburg rückten jedoch nicht von ihrer Absicht ab, Livland und Estland mit Preußen vereinigen zu wollen.[134]

Letztendlich verlor Russland Polen, Litauen, Kurland sowie das westliche Livland; weiter verpflichteten sich die Russen dazu Estland und das restliche Livland zu räumen sowie die staatliche Selbstständigkeit der Ukraine und Finnlands anzuerkennen[135]. Die Regelung der Zukunft dieser Gebiete sollte im Einvernehmen mit dem Deutschen Reich mit den dortigen Völkern nach dem Selbstbestimmungsrecht erfolgen. Weiter verzichteten die Mittelmächte auf Annexionen und Reparationen. Erst nach Abschluss des Zusatzabkommens[136] zum Friedensvertrag von Brest-Litowsk, am 27. August 1918 in Berlin, verlangten die Mittelmächte eine Kriegsentschädigung in der Höhe von sechs Milliarden Goldmark.

Russland sollte darin außerdem die Unabhängigkeit Estlands und Livlands sowie Georgiens anerkennen[137], was es auch tat.[138] Vor allem setzte die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL), ihre Vorstellungen hinsichtlich einer territorialen Neugliederung der ehemals russischen Gebiete, durch.[139]

Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes zwischen dem Deutschen Kaiserreich und den Staaten der Entente am 11. November 1918, wurde Deutschland auch dazu gezwungen die Annullierung des Friedensvertrages von Brest-Litowsk zu bestätigen. Die Bolschewiki in Russland erklärten daraufhin den Frieden von Brest-Litowsk am 13. November 1918 für aufgehoben.[140]

Um der Gefahr des drohenden Bolschewismus zu widerstehen mussten die deutschen Truppen, die sich noch auf russischem Territorium befanden, besonders diejenigen im Baltikum, ausharren und auf Befehle der alliierten Sieger des Krieges warten, damit sich die Entente-Staaten eine Handhabe im Russischen Bürgerkrieg sichern konnten.[141] Nach Abzug der deutschen Truppen wurde die Ukraine bereits 1919 von der Roten Armee zurückerobert. Finnland wahrte seine Unabhängigkeit, unterlag jedoch ebenfalls der sowjetischen Einmischung.

[...]


[1] Rönnefarth, Helmuth K. G.: Konferenzen und Verträge: Vertrags-Ploetz; ein Handbuch geschichtlich bedeutsamer Zusammenkünfte und Vereinbarungen; Teil 2, Bd. 3: Neuere Zeit, 1492-1914, Würzburg 1958, S. 378-380; siehe auch: Schultze-Rhonhof, Gerd: 1939 - der Krieg, der viele Väter hatte: der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg, München 2003, S. 43

[2] Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg: Texte und Dokumente 1914-1918, München 1982, S. 26

[3] siehe auch: Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg, München 1978, S. 42 bis 49

[4] Fiedler, Siegfried: Heerwesen der Neuzeit: Taktik und Strategie der Millionenheere, Bonn 1993, S. 83

[5] Ebd., S. 184

[6] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 44; Fiedler, Siegfried: Heerwesen der Neuzeit, S. 165

[7] Fiedler, Siegfried: Heerwesen der Neuzeit, S. 179; Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg, S. 26; Binder, Gerhart: Epoche der Entscheidungen: Eine Geschichte des 20. Jahrhunderts Mit Dokumenten in Text u. Bild, Stuttgart 1960, S. 71

[8] höchstens 42 Tage; siehe: Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 44; siehe auch: Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich…, S. 28; welcher „sechs Wochen“ schreibt

[9] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 44

[10] Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich…, S. 28

[11] Fiedler, Siegfried: Heerwesen der Neuzeit, S. 184: „Bei der letzten persönlichen Unterredung in Karlsbad am 12. Mai 1914 stellte der Partner (das Deutsche Reich) resigniert fest: ‚Also mindestens sechs Wochen müssen wir unseren Rücken herhalten gegen Russland‘.“

[12] Liulevicius, Vejas Gabriel: Die deutsche Besatzung im „Land Ober Ost“ im Ersten Weltkrieg, in: Kronenbitter, Günther: Besatzung: Funktion und Gestalt militärischer Fremdherrschaft von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, Paderborn 2006, S. 94; Stone, Norman: The Eastern Front, S. 44, 45

[13] Schultze-Rhonhof, Gerd: 1939 - der Krieg, der viele Väter hatte, S. 44

[14] Ebd., S. 45; siehe auch: Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 34

[15] Telegramm des Kaisers an den russischen Zaren, vom 31. Juli 1914, 14 Uhr: „Auf Deinen Appell an meine Freundschaft und Deine Bitte um meine Hilfe habe ich eine Vermittlungsaktion zwischen Deiner und der österreichisch-ungarischen Regierung aufgenommen. Während diese Aktion im Gange war, sind Deine Truppen gegen das mit mir verbündete Österreich-Ungarn mobilisiert worden, wodurch, wie ich Dir schon mitgeteilt habe, meine Vermittlung beinahe illusorisch gemacht worden ist. Trotzdem habe ich sie fortgesetzt. Nunmehr erhalte ich zuverlässige Nachrichten über ernste Kriegsvorbereitungen auch an meiner östlichen Grenze. Die Verantwortung für die Sicherheit meines Reiches zwingt mich zu defensiven Gegenmaßregeln. Ich bin mit meinen Bemühungen um die Erhaltung des Weltfriedens bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen. Nicht ich trage die Verantwortung für das Unheil, das jetzt der ganzen zivilisierten Welt droht. Noch in diesem Augenblicke liegt es in Deiner Hand, es abzuwenden. Niemand bedroht die Ehre und die Macht Russlands, das wohl auf den Erfolg meiner Vermittlungen hätte warten können. Die mir von meinem Großvater auf dem Totenbett überkommene Freundschaft für Dich und Dein Reich ist mir immer heilig gewesen, und ich habe treu zu Russland gestanden, wenn es in schwerer Bedrängnis war, besonders in seinem letzten Kriege. Der Frieden Europas kann von Dir noch jetzt erhalten werden, wenn Russland sich entschließt, die militärischen Maßnahmen einzustellen, die Deutschland und Österreich-Ungarn bedrohen.“ siehe: Binder, Gerhart: Epoche der Entscheidungen: Eine Geschichte des 20. Jahrhunderts Mit Dokumenten in Text u. Bild, Stuttgart 1960, S. 59

[16] Depesche des Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg, an die deutsche Botschaft in St. Petersburg, welche als „Dringend!“ eingestuft wurde: „Trotz noch schwebender Vermittlungsverhandlungen und obwohl wir bis zur Stunde keinerlei Mobilmachungsmaßnahmen getroffen haben, hat Russland seine ganze Armee und Flotte, also auch gegen uns, mobilisiert. Durch diese russischen Maßnahmen sind wir gezwungen, zur Sicherung des Reiches die drohende Kriegsgefahr auszusprechen, die noch nicht Mobilmachung bedeutet. Die Mobilmachung muss aber erfolgen, falls Russland nicht binnen 12 Stunden jede Kriegsmaßnahme gegen uns und Österreich-Ungarn einstellt und uns hierüber bestimmte Erklärungen abgibt. Bitte sofort Herr Sasonow mitteilen und Stunde der Mitteilung drahten…“ siehe: Binder, Gerhart: Epoche der Entscheidungen: Eine Geschichte des 20. Jahrhunderts Mit Dokumenten in Text u. Bild, Stuttgart 1960, S. 60

[17] Binder, Gerhart: Epoche der Entscheidungen, S. 55; Schultze-Rhonhof, Gerd: 1939 - der Krieg, der viele Väter hatte, S. 45; Berghahn, Volker: Der Erste Weltkrieg, S. 37; Berghahn schreibt jedoch 24 Stunden; auch vertritt er die These, dass in Berlin in den letzten Julitagen nichts wichtiger war, als den Russen bei der Veröffentlichung der Mobilmachungsorder den Vortritt zu lassen. Weiter hätte die Regierung es geschafft das Deutsche Reich als den Angegriffenen hinzustellen.

[18] Die deutsche Reichsregierung erklärte, wie Frankreich, am 1. August 1914 die Mobilmachung der Truppen; siehe: Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 33

[19] Schultze-Rhonhof, Gerd: 1939 - der Krieg, der viele Väter hatte, S. 45; Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 282

[20] Dabei handelte es sich lediglich um die 8. Armee, mit einer Stärke von 153.000 Mann unter dem Befehl des Generals von Prittwitz; siehe: Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 48; siehe auch: Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 294; siehe auch: Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich…, S. 59

[21] Schultze-Rhonhof, Gerd: 1939 - der Krieg, der viele Väter hatte, S. 45, 49

[22] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 49

[23] bis 1946 Gumbinnen; seit 1946 in Gussew umbenannt; Stadt im ehemaligen Ostpreußen, heute in der östlichen Hälfte der russischen Exklave Kaliningrad

[24] Binder, Gerhart: Epoche der Entscheidungen, S. 74; siehe auch: Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich…, S. 64

[25] Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich…, S. 62

[26] Ebd., S. 59

[27] zwei große russische Armeen (1. Armee und 10. Armee), mit etwa 650.000 Mann standen den deutschen Verteidigern gegenüber; siehe: Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 49; siehe auch: Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg, S. 26; Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich…, S. 59

[28] Der Befehlshaber des I. Armeekorps, General v. François sträubte sich gegen eine kampflose Preisgabe Ostpreußens an die Russen und stellte sich, mit seinem aus Einheimischen bestehenden Armeekorps, in einem Gefecht, am 17. August 1914, bei Stallupönen dem Feind. Auf Befehl v. Prittwitz musste jedoch auch er sich zurückziehen; siehe: Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg, München 1978, S. 62

[29] Liulevicius, Vejas Gabriel: Die deutsche Besatzung im „Land Ober Ost“ im Ersten Weltkrieg, S. 94

[30] Abb. 1: Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 765

[31] Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich…, S. 65; Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 49; Mommsen, Wolfgang J.: Handbuch der deutschen Geschichte, S. 43

[32] größtenteils von Major Hoffmann im Stab OberOst ausgearbeitet worden; siehe: Mommsen, Wolfgang J.: Handbuch der deutschen Geschichte, S. 43; siehe auch: Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich…, S. 65, 66; dieser schreibt jedoch, dass Max Hoffmann bereits Oberstleutnant war und Generalstabsoffizier von v. Prittwitz; unterstützt wurde Hoffmann von Generalmajor Grünert

[33] Berghahn, Volker: Der Erste Weltkrieg, S. 74; siehe auch: Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg, S. 28

[34] 26.-30. August 1914; siehe: Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 49; siehe auch: Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 294; mit dem Namen Tannenberg bezeichnet, um die Niederlage von 1410, des Deutschen Ordens unter Hochmeister Ulrich von Jungingen gegen eine gemeinsame Streitmacht des Königreiches Polen unter König Władysław II. Jagiełło und des Großherzogtums Litauen unter Großfürst Vytautas wettzumachen; Catarius datiert die Schlacht auf den Zeitraum 27. und 29. August; siehe: Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg, S. 28

[35] 5.-15. September 1914; siehe: Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 49; Catarius datiert die Schlacht auf den 8.-10. September 1914; siehe: Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg, S. 28

[36] Paul Georg Edler von Rennenkampff (russ. Павел Карлович Ренненкампф, transkribiert Pawel Karlowitsch Rennenkampf); war ein General der russischen Armee und Generaladjutant von Zar Nikolaus II.;* 17. April 1854 auf Konofer / Estland; † 1. April 1918 in Taganrog; Deutschbalte; führte die 1. Armee

[37] Liulevicius, Vejas Gabriel: Die deutsche Besatzung im „Land Ober Ost“ im Ersten Weltkrieg, S. 94; Berghahn, Volker: Der Erste Weltkrieg, S. 74; Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 295

[38] Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich…, S. 61

[39] Ebd., S. 58

[40] Ebd., S. 61

[41] Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg, S. 28

[42] Liulevicius, Vejas Gabriel: Die deutsche Besatzung im „Land Ober Ost“ im Ersten Weltkrieg, S. 94; siehe auch: Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 50

[43] Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 368

[44] Liulevicius, Vejas Gabriel: Die deutsche Besatzung im „Land Ober Ost“ im Ersten Weltkrieg, S. 95; Liulevicius, Vejas Gabriel: KriegslandimOsten, S. 17; Manning, Clarence A.: Theforgottenrepublics, New York 1952, S. 131; Oberbefehlshaber Ost/ Presseabteilung Ober Ost: DasLandOberOst, S. 79

[45] Pohl, Dieter: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 26

[46] Liulevicius, Vejas Gabriel: Die deutsche Besatzung im „Land Ober Ost“ im Ersten Weltkrieg, S. 95

[47] Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 368

[48] Ebd., S. 369

[49] Pohl, Dieter: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 26

[50] Landschaft in der nordwestlichen Ukraine; nur ein Teil des historischen Wolhynien entspricht der heutigen Oblast Wolhynien als ukrainischer Verwaltungseinheit

[51] siehe auch: Pohl, Dieter: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 26; siehe auch: Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg, S. 31; Rauch, Georg von: Geschichte der baltischen Staaten, S. 36

[52] Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 369

[53] siehe auch: Karl Kraus: Glossen, Aufsätze, Vorträge; 1917: Wie Hindenburg und Ludendorff unter Paul Goldmanns Einwirkung zu Pazifisten wurden; http://www.textlog.de/35961.html, vom 12.09.2009

[54] Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk 1918 und die bolschewistische Weltrevolution, Münster 1960, S. 15; Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 264, 265

[55] Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk…, S. 15

[56] Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk …, S. 16

[57] Grevelhörster spricht in seinen Aufzeichnungen, auf Seite 113, vom 20. Dezember 1917 als Beginn der Verhandlungen; 22. Dezember siehe auch: Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 352; Fischer, Fritz: Griff nach der Weltmacht, S. 419

[58] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 113; Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk…, S. 23

[59] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 114; siehe auch: Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 355

[60] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 114

[61] siehe auch: Pohl, Dieter: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 26

[62] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 114; Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 94, 95

[63] Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 266

[64] Potthoff, Heinrich: Friedrich v. Berg als Chef des Geheimen Zivilkabinetts 1918, S. 114; siehe auch: Pohl, Dieter: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 26

[65] Pohl, Dieter: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 26

[66] Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 355

[67] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 114, 115

[68] Berghahn, Volker: Der Erste Weltkrieg, S. 95

[69] Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 266

[70] Ebd., S. 95

[71] Ebd., S. 266

[72] Abb. 2: Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 763

[73] Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg, S. 174

[74] Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 303

[75] Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 304

[76] siehe auch: Mommsen, Wolfgang J.: Handbuch der deutschen Geschichte, S. 61, 62

[77] Fischer, Fritz: Griff nach der Weltmacht, S. 102

[78] Pohl, Dieter: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 27

[79] Der Deutsche Orden besaß seit 1226 Ländereien östlich des Deutschen Reiches im heutigen Baltikum. Nachdem dieses Land dem päpstlichen Besitz unterstellt wurde, begann man systematisch mit der Eroberung und Christianisierung dieser Gebiete. Der Auslöser zu diesem Engagement war, dass Herzog Konrad I. von Masowien, erhebliche Probleme hatte, die im Norden seines Herrschaftsgebietes ansässigen Pruzzen, zu Christianisieren. Konrad I., der aus dem Hause der Piasten stammte und somit Pole war, eroberte das Kulmerland, welches an der Weichsel liegt, im Jahre 1220. In Folge dessen kam es sogar zu Gegenangriffen und Verwüstungen seitens der Pruzzen. Mit der Eroberung des Kulmerlandes hatte man aber dennoch den Ausgangspunkt für das weitere Vordringen in den Osten geschaffen. Da man im Begriff war die Initiative zu verlieren, kam der Deutsche Orden zur „Hilfe.“ Dieses Niemandsland wurde dann vom Deutschen Orden erobert und gesichert. So kam es um 1231 in Thorn und 1233 in Kulm, zu den Kreuzzügen gegen die Pruzzen. Im Jahr 1283 war „Preußen“ endgültig erobert. Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen siedelte 1309, den Hauptsitz des Ordens von Venedig auf die Ordensburg Marienburg, um. So wurde nun auch deutlich wo der Schwerpunkt der neuen Ordenspolitik lag. Die höchste Entfaltung erlangte der Deutsche Orden in den Jahren 1351 bis 1382 unter Winrich von Kniprode. Es wurden noch weiter östlich gelegene Gebiete und Ländereien erobert. So zum Beispiel „Kurland“, „Livland“ und „Estland.“ Das ehemalige Niemandsland wurde christianisiert und Städte wie Riga wurden gegründet; siehe auch: Oberbefehlshaber Ost/ Presseabteilung Ober Ost: DasLandOberOst: Deutsche Arbeit in den Verwaltungsgebieten Kurland, Litauen und Bialystok-Grodno, Stuttgart 1917, S. 13; siehe auch: Manning, Clarence A.: Theforgottenrepublics, S. 11-24; Rauch, Georg von: Geschichte der baltischen Staaten, S. 13-16; Lieven, Anatol: The Baltic revolution, S. 42-46

[80] Lenz, Wilhelm: Baltische Propaganda im Ersten Weltkrieg. Die Broschürenliteratur über die Ostseeprovinzen Russlands, in: Ezergailis, Andrew: Die baltischen Provinzen Russlands zwischen den Revolutionen von 1905 und 1917, Köln 1982, S. 195

[81] Ergebnisse: Aus dem Inhalt der vorausgehenden, auf wissenschaftlicher Grundlage ruhenden Ausführungen ergeben sich folgende Schlussfolgerungen: 1. Die Kultur der Ostseeprovinzen ist deutsch. Sie ist es seit der Gründung der Deutschen Kolonie gewesen, ihre ganze Geschichte hindurch, auch in der polnischen, schwedischen und russischen Zeit, und ist es noch heute. 2. Auch die Kultur der Letten und Esten ist deutsch. Sie verdanken sie den Deutschen, insbesondere den Pastoren und nicht zum wenigsten auch dem Adel und den Ritterschaften, in den Städten dem deutschen Bürgertum. Die Ostseeprovinzen sind das deutscheste aller russischen Grenzgebiete. 3. Der russische Einfluss hat zwar in hohem Grade zersetzend und zerstörend gewirkt. Doch ist der Einfluss ein äußerlicher und er wird im Wesentlichen durch die russischen Beamten aufrechterhalten. Wenn diese fortfallen, wird er verschwinden. 4. Die Letten und Esten haben im Hinterlande keine Stütze, weil sie nur Völkersplitter sind und im Hinterlande andere Völkerschaften (Russen) wohnen, die den Letten und Esten nicht weniger fernstehen, als die Deutschen. 5. Das Land ist fast durchweg evangelisch. Ebenso wie die Deutschen sind es auch die Letten und Esten. Griechisch-orthodox ist ein kleiner Teil von ihnen, sonst nur die eingewanderten russischen Beamten. Der griechisch-orthodoxe Bruchteil der Bevölkerung, der gewaltsam und künstlich convertiert worden ist, neigt zum Protestantismus und tritt sicherlich zu ihm über, wenn Gewissensfreiheit besteht. 6. Die drei Provinzen bilden ein Kulturgebiet und gehören daher zusammen. Sie haben einen Glauben, eine Kultursprache (das Deutsche), eine Verfassung, mit nur lokalen Abweichungen. Der Umstand, dass im Norden Esten, im Süden Letten wohnen, spielt keine Rolle, weil beide Völker nur eine Kultur, die deutsche, haben. 7. Die drei Provinzen gehören auch geographisch zusammen. Gerade der nördliche Teil ist durch den Peipussee von Russland scharf geschieden. Vom Südende des Peipus bis zur Düna ist vielfach Sumpfland, das auch strategisch einen guten Abschluss gewährt. Das hat schon Moltke erkannt. Auch sind die Ostseeprovinzen wegen ihrer räumlichen Nähe leichter zu behaupten, als jede überseeische Kolonie. 8. Das Land ist dünn bevölkert und bietet daher eine ausgiebige Siedlungsmöglichkeit. Es ist fast so groß wie Bayern und Württemberg zusammen, und der Überschuss seiner Produktion an landwirtschaftlichen Gütern ist so groß, dass er den Fehlbetrag der deutschen Landwirtschaft decken würde. 9. Das Land hat bisher wenig Eisenbahnen, und auch die sonstigen Verkehrseinrichtungen lassen viel zu wünschen übrig. Es bietet daher für Industrie und Technik ein großes Arbeitsfeld. 10. Die Ostseeprovinzen haben ein großes Hinterland und den großen Dünastrom, der es mit diesem Hinterlande verbindet. Deshalb war ihr Handel von jeher sehr entwickelt und ist noch sehr entwicklungsfähig. 11. Die Verwaltung des Landes bietet keine Schwierigkeiten, weil seine Bewohner seit Jahrhunderten an Selbstverwaltung gewöhnt sind. 12. Nur die Beherrschung der Ostseeprovinzen sichert die Beherrschung der Ostsee und ihres Handels, das Dominium maris Baltici; siehe in: Die Deutschen Ostseeprovinzen Russlands, geschichtlich, kulturell und wirtschaftlich dargestellt von Kennern der Baltischen Provinzen, Berlin 1915, S. 71

[82] Pohl, Dieter: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 25

[83] Cartarius, Ulrich (Hrsg.): Deutschland im Ersten Weltkrieg, S. 174

[84] Krupnikov, Peter: Der Meinungskampf in der Publizistik Deutschlands über die sozialen und nationalen Probleme der Revolution von 1905 in Lettland, in: Ezergailis, Andrew: Die baltischen Provinzen Russlands zwischen den Revolutionen von 1905 und 1917, Köln 1982, S. 175

[85] Strazhas, Abba: The Land Oberost and Its Place in Germany’s Ostpolitik, 1915-1918, in: Vardys, V. Stanley: The Baltic States in Peace and War, 1917 - 1945, The Pennsylvania State University Press 1978, S. 44

[86] Pistohlkors, Gert von: Zielkonflikte deutsch-baltischer Politik…, S. 130, 131

[87] Ebd., S. 131

[88] Ebd., S. 135

[89] Ebd., S. 125, 126

[90] Ebd., S. 149

[91] Lenz, Wilhelm: Baltische Propaganda im Ersten Weltkrieg, S. 200

[92] Ebd., S. 187

[93] Janßen, Karl-Heinz: Die baltische Okkupationspolitik des Deutschen Reiches, S. 220

[94] Lenz, Wilhelm: Baltische Propaganda im Ersten Weltkrieg, S. 194

[95] Taube, Arved Freiherr von: Die baltisch-deutsche Führungsschicht und die Loslösung Livlands und Estlands von Russland, in: Hehn, Jürgen von: VondenbaltischenProvinzen zu denbaltischen Staaten: Beiträge zur Entstehungsgeschichte der Republiken Estland und Lettland 1917 - 1918 , Marburg 1971, S. 135

[96] Matthias, Erich: Das Kriegstagebuch des Reichstagsabgeordneten Eduard David: 1914 bis 1918, Düsseldorf 1966, S. 191

[97] Lieven, Anatol: The Baltic revolution, S. 57

[98] Pistohlkors, Gert von: Zielkonflikte deutsch-baltischer Politik nach der revolutionären Krise von 1905, S. 153

[99] Potthoff, Heinrich: Friedrich v. Berg als Chef des Geheimen Zivilkabinetts 1918, S. 117, 118

[100] Baer, Casimir Hermann: Der Völkerkrieg; Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914; Bd. 27, Achtes und neuntes Kriegshalbjahr: von Februar 1918 bis November 1918, Stuttgart 1922, S. 234

[101] Potthoff, Heinrich: Friedrich v. Berg als Chef des Geheimen Zivilkabinetts 1918, S. 117, 118

[102] Schultze-Rhonhof, Gerd: 1939 - der Krieg, der viele Väter hatte, S. 39; Hillgruber, Andreas: Deutsche Großmacht- und Weltpolitik…, S. 86

[103] Alfred Peter Friedrich Tirpitz, ab 1900 von Tirpitz war ein deutscher Großadmiral und Nachfolger des Staatssekretärs des Reichsmarineamts Friedrich von Hollmann; * 19. März 1849 in Küstrin; † 6. März 1930 in Ebenhausen bei München

[104] Erich von Falkenhayn war ein deutscher General, osmanischer Marschall und im Ersten Weltkrieg Kriegsminister und Chef des Großen Generalstabs; *11. September 1861 in Burg Belchau/ Westpreussen; † 8. April 1922 in Schloss Lindstedt bei Potsdam

[105] Geiss, Imanuel: Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg, München 1978, S. 93

[106] Ebd.

[107] siehe auch: Berghahn, Volker: Der Erste Weltkrieg, S. 57, 96

[108] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 113

[109] Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 326

[110] Ebd., S. 333; Rauch, Georg von: Geschichte der baltischen Staaten, S. 43

[111] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 114

[112] Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk…, S. 56

[113] Abb. 4: Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 313

[114] Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk…, S. 17

[115] Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 354

[116] Steglich, Wolfgang: DieFriedenspolitikderMittelmächte 1917/18, Bd. 1 ; Wiesbaden 1964, S. 235

[117] Krummacher, Friedrich A.: Krieg und Frieden: Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehungen; von Brest-Litowsk zum Unternehmen Barbarossa, München 1970, S. 39; Fischer, Fritz: Griff nach der Weltmacht, S. 419

[118] Hahlweg, Werner: Der Friede von Brest-Litowsk: ein unveröffentlichter Band aus dem Werk des Untersuchungsausschusses der Deutschen Verfassungsgebenden Nationalversammlung und des Deutschen Reichstages, Düsseldorf 1971, S. XLI

[119] Fischer, Fritz: Griff nach der Weltmacht, S. 418

[120] Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk…, S. 18

[121] Der Britische Historiker Wheeler-Bennett erklärte, dass ein industrialisiertes Russland, jetzt aufgebaut durch den organisatorischen Genius Deutschlands, eine Vision heraufbeschwören würde, welche kein westlicher Europäer mit Gleichmut betrachten könnte. Die Befürchtung, dass Deutschland und ein von Deutschland abhängiges Russland vereint in einem Weltkrieg gegen Großbritannien unüberwindlich sein würden, war allgegenwärtig.

[122] Mommsen, Wolfgang J.: Handbuch der deutschen Geschichte, S. 139

[123] Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 354

[124] Grevelhörster, Ludger: Der Erste Weltkrieg…, S. 113

[125] Mommsen, Wolfgang J.: Handbuch der deutschen Geschichte, S. 139

[126] Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk…, S. 23

[127] Fischer, Fritz: Griff nach der Weltmacht, S. 418

[128] Fischer, Fritz: Griff nach der Weltmacht, S. 418

[129] Ebd., S. 41

[130] Hirschfeld, Gerhard: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, S. 26

[131] Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk…, S. 54

[132] Ebd., S. 6

[133] Baumgart, Winfried: Deutsche Ostpolitik 1918: Von Brest-Litowsk bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, Wien 1966, S. 64, 65

[134] Ebd.

[135] Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 355

[136] Verzicht Sowjetrusslands auf Estland, Lettland und Georgien und die Verpflichtung, entgegen den Bestimmungen in Artikel 9 des Friedensvertrages von Brest-Litowsk, zu Reparationszahlungen in Höhe von sechs Milliarden Goldmark. Weiter gab es eine Zusage der deutschen Seite, Weißrussland zu räumen und nicht zugunsten der Feinde der bolschewistischen Regierung zu intervenieren

[137] Mommsen, Wolfgang J.: VomImperialismus bis zum Kalten Krieg, S. 360

[138] Rauch, Georg von: Geschichte der baltischen Staaten, S. 47

[139] Hahlweg, Werner: Der Diktatfrieden von Brest-Litowsk…, S. 56

[140] Ebd., S. 58

[141] Ebd., S. 64; Manning, Clarence A.: Theforgottenrepublics, S. 146

Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Jahr
2009
ISBN (PDF)
9783955497217
ISBN (Paperback)
9783955492212
Dateigröße
5.3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Erscheinungsdatum
2015 (Februar)
Note
1,5
Schlagworte
Deutsches Reich Ludendorff Ostfront Kaiserreich Ober Ost

Autor

Benjamin Faust, Master of Arts in History und Offizier der Bundeswehr, wurde 1984 in Kirn/Nahe, Rheinland-Pfalz geboren. Sein Studium der Geschichtswissenschaften an der Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr in Hamburg, schloss der Autor im Jahre 2011 mit dem akademischen Grad des Master of Arts erfolgreich ab. Während des Studiums widmete sich der Autor schwerpunktmäßig der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung Mittel- und Osteuropas. Seine Erfahrungen als Offizier in der Bundeswehr eröffneten dem Autor u.a. auch die Möglichkeit einer Betrachtung und Bearbeitung der Thematik unter militärischen Gesichtspunkten. Die Motivation, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen, begründet der Autor damit, die geschichtlichen Abläufe begreifbar zu machen, um die Gegenwart verstehen zu können.
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Titel: Die deutsche Besatzung im Land des „Oberbefehlshaber Ost“ während des Ersten Weltkrieges
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