Raumkonzepte in der Schedelschen Weltchronik: Die Darstellungen der Länder in Text, Bild und Karte
Zusammenfassung
Das mittelalterliche Verständnis von Geographie ist unserem heutigen weit entfernt. Geographisches Wissen beruhte meist auf Topoi und diente vor allem als Untermalung von Geschichten. Mit den neuen Entdeckungen und der Vergrößerung der bekannten Welt stieg das Interesse und es häuften sich neue erdkundliche Erkenntnisse und Erfindungen. Die Schedelsche Weltchronik steht ganz zu Beginn dieser neuen Entwicklung und zeigt ein großes Interesse an landeskundlichem Wissen. Doch inwieweit ist die Darstellung noch dem Mittelalter verhaftet? Zeigen sich tatsächlich schon Spuren eines neuen geographischen Ansatzes?
In dieser Arbeit werden die Raumkonzepte im späten Mittelalter beleuchtet und es wird die Schedelsche Weltchronik hinsichtlich ihrer geographischen Ansätze untersucht.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
2. Raumkonzepte und geographisches Wissen im späten Mittelalter
Raum ist ein alltägliches, jederzeit fassbares und unumgängliches Phänomen. Räumlichkeit an sich, wie es Karl Schlögel schreibt, „ ist nicht der Rede wert. Über das, was sich von selbst versteht, spricht man nicht. […] Alles, was geschieht, findet nicht nur in der Zeit statt, sondern auch im Raum – das weiß jedes Schulkind.“ [1] Doch gerade durch seine Alltäglichkeit ist Raum ein Phänomen, das „menschliches Handeln und Verhalten grundlegend“ [2] bestimmt. Raum ist nicht nur physisch, real und unmittelbar existent, er kann auch als gesellschaftliches, menschliches Produkt verstanden werden und damit verschiedensten Konzepten und Konstruktionen unterliegen.[3] „Denn während wir Raum im Kleinen täglich erfahren, indem wir ihn begehen, vermessen und verlassen, sind wir gleichzeitig mit einer Unermesslichkeit und Abstraktion von Räumen konfrontiert, die wir nur schwer begreifen können.“[4], schreibt Ingrid Baumgärtner in der Einführung des Bandes „Raumkonzepte: Disziplinäre Zugänge“. Dieses Buch ist eines unter vielen Publikationen der letzten Jahre, welches Raum im Titel trägt. Seit dem Ende der 80er Jahre manifestierte sich in den Gesellschaftswissenschaften der so genannte spatial turn.[5] Raum ist zum beliebten Untersuchungsobjekt avanciert und gleichzeitig werden Raumkonzepte in vielen Forschungsbereichen angewandt. So haben Schlagwörter, wie Raumerfahrung, Raumbewusstsein oder Raumerfassung vor allem im letzten Jahrzehnt auch die Geschichtswissenschaften erreicht.[6]
1987 schrieb Franz Irsigler, „daß die Erforschung von historischen Räumen, Raumstrukturen oder Raummustern seit den späten 50er Jahren in der deutschen und der internationalen Forschung einen außerordentlichen Aufschwung genommen hat“ [7] . Er postuliert eine Kontinuität der Raumforschung zu einer Zeit, als vom spatial turn noch keine Rede war.[8] Die „Methoden, Konzepte oder Theorien“[9], die er präsentiert, beschränken sich auf die Landesgeschichte und auf die Zentralitätsforschung. Bei letzterer wird versucht geographische Raummodelle, z. B. von Heinrich von Thünen oder Walter Cristaller, auf die geschichtliche Zeit anzuwenden, bzw. anzupassen. Was hier deutlich wird ist, dass die Raumforschung bis zum Ende der 80er Jahre hauptsächlich dazu diente geschichtliche Abläufe in eine Raumstruktur einzubetten. Es galt Kulturräume, Herrschaftsräume, Territorien, Provinzen, Länder, Regionen, etc. zu beschreiben und voneinander abzugrenzen. Die politische oder rechtliche Dimension stand hierbei meist im Vordergrund, wie z. B. die Bildung der Territorialstaaten oder die Verfassungsgeschichte. Ein anderer Schwerpunkt lag auf dem Raumgefüge, wie z.B. die Forschungen zum Stadt – Umland Verhältnis.[10]
Mit dem spatial turn änderten sich die Auffassungen der Raumforschung. Raum ist nicht mehr eine absolute Gegebenheit, in der sich Geschichte abspielt,[11] sondern Raum wird konstruiert durch geographische, politische, religiöse, ethnographische und soziale Faktoren. Der Aspekt, dass Raum etwas „Beobachterabhängiges, gesellschaftlich Produziertes“ [12] ist, wird hervorgehoben. Raumkonzepte werden nicht mehr ausschließlich dafür benutzt geschichtliche Räume zu definieren. Mit der Betrachtung der räumlichen Wahrnehmung als Teil des menschlichen Bewusstseins können nun Erkenntnis- und Erfahrungsprozesse beleuchtet werden.
Der Band zur 30. Kölner Mediaevistentagung in Köln im Jahr 1996 zeigt wie umfangreich die Betrachtungsansätze von „Raum und Raumvorstellungen“ für das Mittelalter sein können, sie reichen vom physikalischen Raum bis zum Raum in der Musik. Geographische Raumvorstellungen bilden dabei nur einen kleinen Teil.[13] Insgesamt ist es sogar so, dass übergreifende Publikationen zum geographischen Wissen im Mittelalter eher eine Seltenheit sind. Dies rührt vermutlich daher, dass die Geographie im mittelalterlichen Wissensbetrieb nur eine Randerscheinung war.
Die Grundlagen der Geographie sind in der Antike gelegt worden. Drei der bekanntesten „Geographen“ sind Herodot (490/480 – 424 v. Chr.), der nicht nur als Vater der Geschichte gilt, sondern auch als Vater der Geographie,[14] Plinius der Ältere (23 – 79 n. Chr.), dessen Werk „Naturalis Historia“ das Wissen seiner Zeit über die Natur zusammenfasst und Claudius Ptolämeus (um 100 – um 175 n. Chr.), der mit seiner „Geographia“ das Fundament für die moderne Kartographie schuf. Diese drei und andere antike Autoren[15] wurden im Mittelalter herangezogen, wenn es um geographisches Wissen und dessen Anwendung ging. Eigenständige Forschungen zur Länderkunde, zur Vermessung der Welt oder zur Wirtschaftsgeographie erfolgten in Mitteleuropa dagegen nicht.
Trotzdem war die Geographie immer ein Teil des Lebens. Topographisches Wissen war für Reisende unentbehrlich. Händler verfügten natürlich über wirtschaftsgeographische Kenntnisse und eine konstruierte räumliche Ordnung lag der Religion zu Grunde. Die mappae mundi, universelle Weltkarten des Mittelalters, repräsentieren diese Ordnung. Sie zeigen nicht naturgetreu das Abbild der Welt, sondern sie illustrieren das Welt- und Heilsgeschehen. Sie sind ein „Erzeugnis der Geistesgeschichte“.[16]
Die Erforschung der Geographie des Mittelalters beschäftigt sich mit Einzelaspekten. Wichtige Quelle sind die Weltbilder der mappae mundi, Karten im Allgemeinen, Reise- oder Pilgerberichte und Itinerare.[17] Die Chroniken und Geschichtswerke sind ebenso Quellen um geographisches Wissen des Mittelalters rekonstruieren zu können. Polybios (um 200 – um 120 v. Chr.) forderte, dass ein Geschichtsschreiber die Topographie des Schauplatzes kennen muss. Nicht nur seit ihm ist es Tradition einer geschichtlichen Abhandlung eine geographische Beschreibung des Ortes voran zu stellen oder beizufügen. Für das Mittelalter konstatiert Marie Bláhová: „Ein derartiger situs terrae, eine Beschreibung der Lage und Charakteristik der natürlichen Gegebenheiten des Landes, wurde zum Bestandteil fast jeder mittelalterlichen Staatsvolkgeschichte. Nicht selten kommt dieser Exkurs im Zusammenhang mit der Landnahmeerzählung vor. Die Verfasser versuchten jedoch nicht nur, das Land geographisch zu lokalisieren, seine Natur und sein Klima zu beschreiben, sondern auch seine Eignung für das menschliche Leben zu betonen. In diesem Fall geht die Landbeschreibung zumeist in das Landeslob über.“ [18] Diese Herangehensweise ist auch in der Schedelschen Weltchronik zu finden und zeigt seine Verankerung im Mittelalter. Das Landeslob verharrt mehr in der Verwendung von Topoi anstatt reale Naturbeschreibungen einzubinden. Doch auch letztere kommen in der Weltchronik vor.[19] So gilt für die Chronik, dass sie „typisch für das Produkt einer Zeitenwende [ist], in dem Althergebrachtes und Neues sich durchdringen, also 'Noch' und 'Schon' vermengt sind.“
Die Chronik steht am Beginn einer Zeit, in der der Stellenwert der Geographie wieder stieg. 1492, ein Jahr vor dem Druck der Chronik, schuf Martin Behaim den „Erdapfel“ und Christoph Kolumbus entdeckte Amerika. 1509 erhielt Barthel Stein eine Lektur an der wittenbergischen Universität für die er nur geographische Vorlesungen hielt.[20] 1569 erschuf Gerhard Mercator die erste winkeltreue Karte mit der nach ihm benannten „Mercator-Projektion“. Es sollte zwar noch eine Weile dauern, bis die moderne Geographie mit Alexander von Humboldt (1769 – 1859) begann, doch die Anfänge waren gemacht.
3. Die Schedelsche Weltchronik – Ein Buchunternehmen am Ende des 15. Jahrhunderts
Zum Ende des 15. Jahrhunderts war Nürnberg eine blühende Stadt. Als Freie Reichstadt profitierte sie von der Lage im Herzen des Heiligen Römischen Reichs und war im Spätmittelalter eine der größten Städte des Reiches. Sie war zwar nicht der Sitz einer Universität, doch sie bot vielen Bürgern in wirtschaftlicher Hinsicht sehr gute Perspektiven. Das wirtschaftliche Hoch wirkte sich auf die Bildung und die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Arbeit aus. So „bestand ein auffälliger Zusammenhang zwischen dem Wohlstand einzelner Patrizierhäuser und der Ausdehnung des Humanismus. Dieser Wohlstand ermöglichte Bildungsreisen, gab freie Zeit, besonders am Lebensabend, gab die Mittel, um opulente Bibliotheken zu sammeln, Stipendien zu vergeben, begabte Familienmitglieder ganz freizustellen für Studien.“ [21] Patriziersöhne, darunter auch Hartmann Schedel, reisten nach Italien und kamen angefüllt mit humanistischen Ideen zurück. Nürnberg avancierte zum Zentrum des Humanismus in Deutschland.[22] Für das „größte Buchunternehmen der Dürer-Zeit“, wie Elisabeth Rücker ihr Buch über die Schedelsche Weltchronik untertitelt,[23] bot die Stadt somit „wohl die idealste Umwelt in Deutschland schlechthin“.[24]
Die Schedelsche Weltchronik war ein Gemeinschaftswerk.[25] Zwar wird sie heute nach dem Kompilator des Werkes, Hartmann Schedel, benannt,[26] doch ist ein solches Buch nicht ohne Finanziers, Drucker, Maler und Formschneider zu realisieren. Bemerkenswert ist, dass von den mindestens 10 beteiligten Personen allein fünf in einer Strasse wohnten, in der Gasse unter der Veste, welches heute die Burgstrasse ist.[27] Dies waren Sebald Schreyer (1446 – 1520), Anton Koberger (um 1440 – 1513), Michael Wolgemut (1434/37 – 1519), Albrecht Dürer (1471–1528) und Hartmann Schedel (1440 – 1514).[28] Sebald Schreyer war u. a. am kaiserlichen Hof in Wien und im Pelzhandel tätig, er war Schöffe am Land- und Bauerngericht und Geldzähler in der Losungsstube. Er und der Bruder seiner Frau Sebastian Kammermeister (1146 – 1503), über den nur sehr wenige Informationen vorliegen, finanzierten das Buchunternehmen. Anton Koberger war der Drucker der Chronik. Ihn würde man heute einen Selfmademan nennen. Geboren als Sohn eines Bäckermeisters brachte er es als europaweiter Händler von Büchern in das Nürnberger Patriziat. 1473 begann Koberg zu drucken. Nach und nach baute er ein weit reichendes Netz von Offizin auf und wurde zu einem wohlhabenden Mann. 1504 stellte er die Druckerei ein, da das Handwerk als nicht standesgemäß galt.[29] Zudem war er der Pate von Albrecht Dürer. Dieser wiederum war vermutlich als Lehrling am Druck der Weltchronik beteiligt. Sein Lehrmeister war Michael Wolgemut, der mit seinem Stiefsohn Wilhelm Pleydenwurff erfolgreich eine Malerwerkstatt führte. Beide stellten die Vorlagen und die Holzstöcke für die Chronik her.
Hartmann Schedel studierte in Leipzig und Padua, und wurde 1484 Stadtphysikus von Nürnberg. Er hatte von seinem Vetter Hermann Schedel, der seit dem Tode seiner Eltern[30] sein Förderer war, eine umfangreiche Bibliothek geerbt. Dieser fügte er etliche Werke hinzu. Später bildete sie das Fundament der Bayrischen Staatsbibliothek.[31] Als Büchersammler war Schedel prädestiniert den Text zu der Chronik beizusteuern, indem er ihn aus anderen Werken zusammentrug.
Anton Koberger und Sebald Schreyer waren „Genannte des Großen Rates“ in Nürnberg, was ebenfalls auf Hartmann Schedel zutraf. Die drei studierten Männer dürften nicht nur deswegen in regen Kontakt miteinander gestanden haben. Es ist gut vorstellbar, dass die Schedelsche Bibliothek ein Treffpunkt für geistige Auseinandersetzungen war.[32]
Bemerkenswert ist, dass in Nürnberg am Ende des 15. Jahrhunderts verschiedenen geographisch Interessierten zusammen kamen. Hier sind zu nennen: Erhard Etzlaub (1460 – 1532) ein Doktor aber auch ein Kartograf und Kompassbauer, Martin Behaim (1459 – 1507) ein Tuchhändler, Conrad Celtis (1459 – 1508) ein Dichter und Hieronymus Münzer (um 1447 – 1508) ein Arzt, wie Schedel.[33]
Conrad Celtis und Hieronymus Münzer kommen ebenfalls für eine Mitwirkung an der Schedelschen Chronik in Frage. Münzer war ein „Genannter des Großen Rates“. Er war häufiger auf Reisen und geographisch interessiert. Er könnte die geographischen Beschreibungen als Anhang an die Weltchronik angefügt haben.[34] Celtis wurde von Friedrich III. zum poeta laureatus gekrönt. Trotz dieser Ehrung als Dichter litt er unter Geldnot und wohnte zeitweise bei Sebald Schreyer. Er sollte Teile des Textes der Chronik neu verfassen, wozu es aber nicht mehr kam.
Nicht zu vergessen ist Georg Alt (1450 – 1510). Er übersetzte die lateinische Version der Weltchronik ins Frühneuhochdeutsche. Er hatte studiert und war Kanzlei- und Losungsschreiber. Das Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Menschen mit Geld, Bildung und handwerklichem Geschick ermöglichte die Schaffung der bildreichsten Inkunabel, welche am 12. Juli 1493 in lateinischer Sprache ausgeliefert wurde und fünf Monate später am 23. Dezember in einer deutschen Ausgabe.[35]
Die Schedelsche Weltchronik ist nach der Einteilung der Chroniken von Anna-Dorothee von den Brincken eine imago mundi. „Ein solches Werk kann ausschließlich der sichtbaren Welt und ihren Bewohnern gewidmet sein, also eine geographische-historische Mischung darbieten, es kann aber auch alle oder mehrere Freie Künste mitumschließen oder gar eine Zusammenfassung allen Wissens in einer Enzyklopädie erstreben.“ [36] Und so verspricht denn auch die zeitgenössische Buchhändleranzeige: „Wenn du es liest, wird es dich, wie ich dir versprechen darf, derart fesseln, daß du die Abfolge aller Zeiten nicht zu lesen, sondern leibhaftig zu schauen glaubst. Sehen wirst du nicht nur die Bilder der Kaiser und Päpste, Philosophen, Dichter und anderer berühmter Männer, von denen jeder in der richtigen Tracht des Altertums dargestellt ist, sondern auch die Lage der berühmtesten Städte und Gegenden ganz Europas, ihren Anfang, ihre Blüte und ihren weiteren Zustand.“[37] In dieser vollmundigen Beschreibung ist der bunte Reigen, den die Schedelsche Weltchronik bietet, schon zu erahnen. Er reicht von biblischen Geschichten bis zur Baugeschichte des Salomonischen Tempels, von Berichten über monsterähnliche Menschen aus fremden Erdteilen bis zu Biographien der Heiligen oder von Ärzten.
Der Grundton der Chronik ist eindeutig christlich geprägt und so orientiert sie sich nicht nur mit dem Aufbau, der Einteilung in sieben Weltalter, an der mittelalterlichen Tradition. Es finden sich jedoch viele Einflechtungen von Sagengeschichten, politischer und antiker Geschichte, was dem Werk einen Bezug zum Frühhumanismus verleiht. Ebenfalls in den Humanismus deutet die Funktion als Enzyklopädie, die durch das vorangestellte Register deutlich[38] und durch die zahlreichen Bilder unterstützt wird. Das Buch berücksichtigt viele Quellen und soll Wissen nachschlagbar machen, was eine Neuerung gegenüber älterer Weltchroniken ist, die hauptsächlich eine Orientierung in der Heilsgeschichte und eine pastorale Erbauung bieten sollten.[39]
Das erste Weltalter der Chronik beginnt mit der Erschaffung der Welt und endet mit der Sintflut. Das zweite Alter reicht bis zur Geburt Abrahams, das dritte bis zum Reich Davids, das vierte bis zur babylonischen Gefangenschaft der Juden, das fünfte bis zur Geburt Christi, das sechste bis in die Gegenwart und das siebte behandelt die Ankunft des Antichristen und das Jüngste Gericht. Danach folgt ein Anhang mit den Beschreibungen von Sarmacien, Krakau, Lübeck, Neisse und ein Landeslob Deutschlands.[40] Dieser Teil wird von mir im Folgenden als Anhang bezeichnet. Den Schlussteil der Chronik bildet ein Auszug aus der „Europa“ von Enea Silvio de`Piccolomini (1405 – 1464, ab 1458 Papst Pius II.), im Folgenden von mir als „Europa“ bezeichnet.[41]
Das textliche Werk ist eine Kompilation. Große Teile stammen aus dem Werk „Supplementum Chronicarum“ des Jacobus Foresti aus Bergamo, welches 1483 erstmals in Venedig gedruckt wurde. Andere Teile stammen aus Werken von dem schon erwähnten Piccolomini, von Werner Rolevinck oder Flavius Blondus. Michael Haitz, von dem die bis jetzt einzige Analyse der ursprünglichen Quellen stammt, nennt als Ursprung für die Blätter 202 bis 258 allein 23 Werke von 18 Autoren.[42] Schedel hat „fleißig gesammelt und gelesen, hat Zusammengehöriges zusammengestellt, Überflüssiges ausgeschieden, den Stoff in Teilen anders angeordnet, die Übergänge geglättet und verputzt.“[43] Somit schuf er zwar keinen neuen Text, er war jedoch der Schöpfer einer, nur in seiner Zeit und an seinem Ort existierenden, Zusammenstellung von Wissen und Vorstellungen der menschlichen Geschichte. Die Chronik ist damit nicht nur eine „textlich belanglose Kompilation“ [44] von altbekannten Werken, sondern sie repräsentiert das allgemeine Bildungsgut des deutschen Bürgertums am Ende des Mittelalters.
Schedel verarbeitete nicht die neuesten Erkenntnisse und eine kritische Reflexion gegenüber dem Geschriebenen fehlt. Er stellte die Auffassungen zusammen, die zu seiner Zeit weit verbreitet waren und lieferte damit ein Abbild der spätmittelalterlichen, frühhumanistischen Wissenskultur. Dies wird umso klarer, wenn man die Bedeutung des Buchdrucks hinzunimmt. Die Herstellung eines solchen Buches benötigte große finanzielle Mittel. Brincken stellt daher hinsichtlich der geographischen Aspekte fest: „Der frühe Buchdruck war ein finanzielles Risiko und lohnte nur in Fällen, in denen mit einer breiteren Leserschicht gerechnet werden konnte. Von seinen kartographischen Erzeugnissen und seinen geographischen Traktaten sind daher weniger die neusten Forschungsergebnisse, wohl aber der allgemeine Bildungsanspruch abzulesen.“ [45]
Die bisherigen Untersuchungen galten vor allem kunstgeschichtlichen Aspekten und der Buchgeschichte. Mittelpunkt des Interesses war die Zuweisung der Holzschnitte zu den einzelnen Künstlern und da vor allem der Nachweis einer Mitwirkung von Albrecht Dürer. Für die Buchgeschichte ist von Vorteil, dass die Vorlagen und Verträge noch vorhanden sind, so lässt sich sehr gut der Entstehungsprozess nachvollziehen.[46] Unter dem Blickwinkel des repräsentierten Bildungsanspruchs ist die Chronik jedoch durchaus auch für Forschungen am Text zu verwenden.
Eine Neuerung, die der Schedelschen Chronik zukommt ist der verstärkte Schwerpunkt auf die Geographie. Dazu schreibt Haitz: „Ebensowenig ist der Gedanke der geographischen Schilderung neu. Aeneas Sylvius ist auch hier der grosse Meister, der Geschichte mit Geographie verbinden lehrte, desgleichen Blondus. Aber für eine Weltchronik war noch nie das geographische Element so sehr in den Vordergrund getreten wie bei Schedel. Die wenigen Städtebeschreibungen bei Jacob Philipp nehmen sich den Schedelschen gegenüber, die zudem noch die Pracht der Illustration für sich haben, äusserst dürftig aus. Gerade auf diesem Gebiete liegt der grosse Vorzug Schedels. Ist auch der Gedanke nicht mehr originell, so ist es doch wenigstens die Ausführung des Gedankens.“ [47]
4. Die Länderbeschreibungen
4. 1. Die Auswahl der Länder im Allgemeinen
Die Länderbeschreibungen in der Schedelschen Weltchronik stammen von verschiedenen Autoren (siehe Kapitel 3). Die meisten sind der „Europa“ des Piccolomini entnommen. Diese wurden teilweise wortwörtlich übernommen, jedoch vor allem in der deutschen Ausgabe maßgeblich gekürzt.[48] Eine Quellenanalyse wäre sehr wünschenswert, kann aber von mir im Rahmen dieser Arbeit nicht geleistet werden. Da es sich um eine Kompilation handelt und damit die getroffene Auswahl als Akt eines bewussten Handelns angesehen werden kann und ebenso das Streichen einem bewussten Prozess unterlag, werde ich die Länderdarstellungen so behandeln, als wären sie aus einem geschlossenen Werk. Der Einfachheit halber werde ich Schedel als Autor anführen. Zudem scheint es, zumindest auf den ersten Blick, keine bemerkenswerten Unterschiede in der Art der Beschreibungen in den verschiedenen Teilen der Chronik zu geben.
Die folgende Untersuchung konzentriert sich auf die Länderbeschreibungen, welche in der Chronik in gesonderten Abschnitten aufgeführt werden, das Land wurde also nicht nur als Ort eines Ereignisses erwähnt, wie z. B. das Königreich Israel, sondern mit der Absicht darüber landeskundlich zu informieren. Auf Grund der Kürze dieser Arbeit, wurde von mir die Beschreibung Asiens, Europas und Afrikas, welche nach der Weltkarte auf zwei Blättern erfolgt, nicht mit aufgenommen. Ebenso wurde die Beschreibung des Paradieses von mir ausgespart. Nur soviel: Das Paradies liegt nach der Schedelschen Chronik „weit von vnserm inwonlichem teyl entlegen“ und ihm entspringen die Flüsse Ganges, Nil, Euphrat und Tigris.[49]
Der textliche Aufbau der Länderbeschreibungen ist nicht einheitlich, dennoch lässt sich ein grobes Gerüst feststellen. Meist wird die Beschreibung mit der Herkunft des Namens eingeleitet. Dann folgt eine kurze geographische Beschreibung. Den größten Teil nehmen die geschichtlichen Ausführungen ein.
Wie der Tabelle 1 (siehe Anhang) zu entnehmen ist, sind die Länderbeschreibungen nicht regelmäßig über die Chronik verteilt. Der Großteil entfällt auf den Schlussteil, die „Europa“.
Im Chronikteil basiert das Ordnungssystem auf das Alter der Länder von dem Schedel ausgeht. So werden von ihm das Assyrische Reich und das der Skythen, Amazonien[50], sowie Ägypten im zweiten Zeitalter im Zusammenhang mit dem Turmbau zu Babel gebracht. Medien und Lydien werden am Ende des vierten Zeitalters behandelt. Das Persische Reich findet sich im fünften Weltalter. Die Vorderasiatischen Länder und das einzige erwähnte afrikanische Land (Ägypten) sind mit Macedonia, Spanien, Böhmen, Italien und England, sowie den Inseln nach Annahme Schedels die ältesten Länder.
In der „Europa“ erfolgt die Ordnung nach der Lage des Landes. Beginnend mit Ungarn werden erst die südlichen Länder behandelt, dann geht es über die Länder der Alpen nach Mähren, Schlesien und Polen weiter in den Osten. Nach Livland folgt die Beschreibung der Massageten. Die angegebene Lage zwischen Livland und Preußen entspricht nicht den historischen Gegebenheiten. Dieses Volk war vermutlich zwischen Kaspischem Meer und dem Aralsee ansässig. Jedoch bilden sie mit der angeblichen Lage im Norden Europas eine gute Überleitung zu den Beschreibungen von Preußen und Sachsen. Es folgen die nördlichen Länder und über Seeland und Westfalen geht es weiter südlich bis zu den Schweizern, dem Elsass und Savoyen. Nach einem Abschnitt, der mit „Nota einen zusatz“[51] überschrieben ist und in dem erklärt wird, dass Piccolomini Teile der Deutschen Nation vergessen habe und diese aufgelistet werden, kommen die Beschreibungen der Länder England mit Schottland und Irland, Spanien, Portugal und Italien. Den Abschluss bildet ein Text zur folgenden „Deutschlandkarte“.
Es werden insgesamt 67 Länder und 34 Inseln aufgeführt. Einige werden doppelt behandelt: Spanien, Macedonia, Polen, Welschland (Italien) und Deutschland bei den Ländern. Kreta, Korsika, Zypern, Sardinien, Sizilien und Irland bei den Inseln. Schottland wird als Insel angesehen und auch zweimal erwähnt. England (einmal als Britannien) wird dreimal aufgeführt.
Unter den insgesamt 101 erwähnten Ländern und Inseln sind einige, die nur als Aufzählung vorkommen, vor allem solche, die zu einem größeren Gebiet gehören, so z. B. die Inseln carpathos, cichera, ycharia, samnio, die für die Kykladen aufgelistet werden.[52] Andere werden zwar näher behandelt, aber es finden nur geschichtliche Abhandlungen statt, z. B. Frankreich.
Insgesamt bleiben 78 Beschreibungen, die mindestens eine geographische Angabe aufweisen und für meine Untersuchung von Belang sind. Im Folgenden werden die Beschreibungen in ihre Elemente zerlegt. Es können Aussagen zu den genannten Namen, den Grenzen, den Landschaftsmerkmalen und Ressourcen gemacht werden. Für eine komplette Übersicht der geographischen Elemente in den Beschreibungen können die Tabellen 2 bis 4 im Anhang herangezogen werden.
4. 2. lant, gegent, volck oder reich – Die Namen der Länder
Wie ein Land definiert wird lässt sich manchmal am Namen ablesen. Handelt es sich um ein Reich, also einen Herrschaftsverband, oder ist eine Landschaft oder ein bestimmtes Volk gemeint? In der Chronik werden unterschiedliche Benennungen benutzt. Es sind zum großen Teil die eigentlichen Namen, die heute noch verwendet werden. Bei einzelnen Ländern finden sich neben dem Namen Zusätze, wie lant, gegent oder reich. An anderer Stelle wird der Name des Volkes angeführt. Alle Arten der Benennungen beinhalten unterschiedliche Konnotationen. Eine gegent spricht am ehesten für eine Landschaft, die als bestimmendes Element hinter dem Landbegriff steht. Ein reich weist auf die Herrschaftsform hin und wird durch politische Faktoren definiert. Die Verbindung des Landes mit einem Volk erinnert am ehesten an mittelalterliche Stammesherzogtümer. Die Bezeichnungen in der Chronik zeigen jedoch eine willkürliche Verwendung der unterschiedlichen Begriffe. Ein festgelegtes Konzept hinsichtlich des Zusammenhanges von Begriff und Landeseigenschaft scheint nicht existent zu sein.
Von den 67 Ländern wird bei 41 der eigentliche Landesname verwendet.[53] Bei sieben Ländern wird der Zusatz reich angebracht. Abgesehen von Macedonia und Ägypten handelt es sich um die vorderasiatischen Länder: Königreich Persarum, reich der Medeer, reich der Assyrier, reich Lidoruz und reich Scytharu. Bei fünf Ländern wird der Zusatz gegent angebracht: „Steyer einer gegent Teutsch lands“, „Von Albania der gegent“, „Von Dalmacia der gegent“, „Von Epiro der gegent“, „Von der gegent hystria“[54]. Bei der Steiermark ist durch den Titel schon klar, dass es sich um einen Teil eines größeren Landes handelt. Für Albanien wird im Text die Zugehörigkeit zu Macedonia angegeben, und Istrien sei ein Teil Italiens. Dalmatien und Epiro gehören nach der Europabeschreibung auf Blatt XIII verso zu Griechenland. Alle mit gegent bezeichneten Länder sind demnach Teilstücke eines größeren Landes. Dennoch kann nicht verallgemeinert werden, dass gegent gleichbedeutend mit Unterregion ist, da die anderen Unterregionen nicht so bezeichnet werden.
Bei acht Ländern wird land dazu genommen, Schlesien land, „von grossem Sachsen land“, „Illiria oder windischem land“, Merhern land, Rewssen land, Schotten land, welsch lannds und Bayrnland. Letzteres ist als einziges zusammengeschrieben, wie wir es auch bei den Landesnamen Holland oder England finden. Der Zusatz von land könnte als Mischung zwischen Ländernamen und Volksnamen interpretiert werden, z. B. „den Schotten ihr Land“, oder „das Land der Mähren“. So heißt es am Anfang der Beschreibung von Sachsen: „NAch den Preueßen erhebt sich der Sechsisch nam ein starcks vnd praytz volck“. Etwas weiter wird aber das Land nicht mit einem Volk gleichgesetzt: „In diser rifier sind beschlossen die Thuering Lausitzer vnd Pomern.“
Sechs Länder sind direkt durch die Völker benannt. So heißt es von den Prewßen, Rheinlendern, Schweitzern, Turcken, Thirolischen volck oder volck Massagete.
4. 3. Lageangaben und Grenzziehungen
Für 44 Länderbeschreibungen wird eine Lageangabe gemacht und/oder beschrieben, an was das Land in den vier Himmelsrichtungen grenzt. 32 Länderbeschreibungen weisen eine ungefähre Lageangabe auf. Diese kann ganz allgemein gehalten sein, wie für Assyrien: „in der gegent des aufgangs“ oder für Polen „gegen dem oriennt vnnd mitternacht“[55]. Anderenorts ist die Angabe präziser, z. B. für Medien: „ein gegent in dem kleineren Asia an die land Assirie vnnd Persie vnd an das Hircanisch meer stoßende.“ Weiterhin gibt es bildhafte Beschreibungen, so für Istrien: „ doch stoest sie an welsche land in dem adriaticischen winckel außgeschwaift vnd schier in gestalt einer innseln mit dem meer vmbgeben.“
Bei 23 Ländern wurden Angaben zu den Grenzen gemacht und diese mit Himmelsrichtungen versehen. Oft wird nur davon gesprochen, dass eine Gegend vom Osten einen Fluss, Berg, Land oder ein Volk hat. Es werden häufig Verben verwendet, wie stossen, reichen, berühren, anfangen oder enden, z. B. für die Walachei: „Walachey ist gar ein prayte gegent von den Sibenburgern anfahende bis zu dem Euxinischen meer raichende schier gantz eben vnd der wasser duerftig. gein mittag die Thonaw. vnd gein mitternacht die Rewssen vnd gegen dem fluss Thiram Nomades das Scitisch geschlecht die Tartern genant habende.“ Oder für Epiro: „ EPirus die gegent fahet sich an vom nidergang an dem acroceraunischen gepirg vnd erstreckt sich hin gegen dem auffgang bis in das ambrachinisch tal tawsent vnnd dreyhundert roßlawff. Gegen mitternacht an Macedoniam vnd gegen dem auffgang an achaiam stossende bis hin an den fluss acheloum. Gegen dem nidergang an das Ionicisch meer raichende. “
Im letzten Zitat wird die Größe des Landes zusätzlich mit einer Längenangabe, roßlawff, versehen, an anderer Stelle finden sich schritt oder tagrays als Maßangabe.
Die Beispiele verdeutlichen, dass kein konsequentes, einheitliches Vorgehen bei der Beschreibung vorliegt. In dem Text zu Epiro wird zweimal an unterschiedlicher Stelle die Westseite, nidergang, vorgestellt. Bei der Lagebeschreibung der Walachei werden Eigenheiten des Landes mit eingeflochten.
Bemerkenswert ist, dass das Wort Grenze, oder grenzen, begrenzt, etc. nur einmal benutzt wird. In der Beschreibung Macedonias heißt es: „ Diss landt Macedonia wirt (…) vomm aufgang an der Tracianischen grenitz. von mittemtag an Epirothe thessalie. vomm nidergang an dardania vnd kriechenland. vnnd von mitternacht an Paphlagonia befloßen.“[56]
Insgesamt wird als begrenzender Faktor 74mal ein anderes Land genannt, 31mal ein Meer, 30mal ein Fluss, 25mal ein Volk, 14mal ein Gebirge, und vereinzelt werden besondere Landschaftsmerkmale angebracht, z. B. für Epiro ambrachinisch tal, für Böotien Crisenichen winckel, oder für Spanien seuln herculis. Für Holland wird ein Herzogtum genannt Gellrisch hertzogthumb und bei der Beschreibung Italiens wird die stat Cayetam angeführt.
Die Häufigkeit der Grenzfaktoren steht im direkten Bezug zu der tatsächlichen Begrenzung. Ein Land ist meist von vielen Ländern umgeben, aber nur von wenigen Gebirgen. Flüsse und Meere bieten sich als natürliche Grenzen an. Die 30 Nennungen eines Flusses beruhen auf 16 Flüsse. Mit fünf und sechsfacher Erwähnung sind die klassischen Grenzflüsse Rhein und Donau die Spitzenreiter. Die 31 Nennungen eines Meeres beruhen auf 15 namentlich genannten Meeren.
4. 4. Landschaftsmerkmale
Die Beschreibungen der Landschaft lassen sich auf einige Merkmale reduzieren. So findet die Größe eines Landes und die Erschlossenheit Erwähnung. Das Relief wird mit den Adjektiven bergig, eben, seeig oder waldig bestimmt. Flüsse werden zwar genannt, aber selten deren Verlauf beschrieben. Ebenso finden sich kaum Angaben zum Klima.
Bei 8 Ländern wurde eine Angabe zur Größe gemacht. Spanien, Littauen, Bayern, Thrakien, die Walachei, Polen und Deutschland werden als weytt / weitt, prayt und/oder gross beschrieben. Das Land der Massagete ist das Einzige, bei dem gesagt wird, dass es „ ein klains land“ ist.
Die Erschlossenheit ist ein wichtiger Faktor für ein Land. Unbewohnte Gegenden waren uninteressant, als berichtenswert galt nur die Ökumene. Ein Zitat, welches als Abschluss zu den Beschreibung der Inseln steht, macht dies deutlich: „vnd wiewol noch vil andere innseln sind yedoch dieweil die menschen dar inn nit wonen so werden sie nicht gezelet.“ [57]
So findet die Erschlossenheit 15mal Erwähnung. Dies geschieht vor allem durch die Angabe, ob ein Land viele Städte hat. Öfter wird ein Verb dazu genommen, um das Edle an den Städten hervorzuheben. So finden sich treffenliche, koestliche, hohberuembte, mechtige und nammhaftige stet. Bayern ist wol erpawt, und Polen hat zwar auch nammhaftig steet, gleichzeitig gibt es aber Gebiete, die „vnerpawte vnd in aynoede gelegne“.[58] Am Rande der christlichen Ökumene ist dann in Litauen „kein rechter gepauter weg so sind auch alda selten stett vnd wenig doerffer“.
Drei Länder sind durch Ebenen ausgezeichnet. Die Walachei ist gantz eben, Friesland ist ein „ebens lannd“. Die Steyermark hat „gegen dem auffgang nit klaine ebne“.
Häufiger ist die Erwähnung der Gebirgigkeit. Fünfmal findet das Wort pirgig oder gepirgig Verwendung. Zweimal, für Persien und Istrien, wird mit bergig auch steinig in Verbindung gebracht. Ebenfalls zweimal wird bergig mit viel Berg und Tal umschrieben, so bei Kernten „vil tale vnnd berg “ und bei den Peloponnes „v il tal vnd puehel“. Eine nähere Angabe zu den Namen einzelner Berge findet sich nur in der Beschreibung von Magnesia und Thessalia. Es wird berichtet, dass beide Länder nun unter türkischer Herrschaft stehen und „die aller edelsten berge Olimpius Pieris Pindus Ossa vnd Othris ettwen des Laphitischen volcks sind yetzund dem tuerckischen gewalt vnderworffen.“ [59] Bei der Beschreibung Englands werden Berge als Namensgeber angeführt: „ Engelland ist ein innsel. die die alten von ettlichen weissen bergen. die den ihenen so dahin schiffen vor erscheynen Albion genennet haben.“[60] Bei diesen weissen bergen handelt es sich vermutlich um die typische Steilküste an großen Teilen Englands.
Es werden häufig Namen von Flüssen genannt und teilweise ihr Ursprung und Verlauf beschrieben. Zum Beispiel: „SChlesier land nach Merhern folgende ist nicht ein vnedle gegent. durch die der beruembt fluss die Ader genant in den Hungrischen bergen die gegen dem orient an Schlesier lannd stoßende entspringen in dz baltisch oder teuetsch meer fleueßet.“ [61]
Umfangreiche Beschreibungen von Flussverläufen finden sich in der Beschreibung Deutschlands auf dem Blatt CCLXXXVI recto. Hier werden Rhein, Donau und Elbe beschrieben.
Auffällig ist die Wiederholung bei Bayern und Österreich hinsichtlich der Donau. Für Österreich heißt es: „Die Thonaw fleueßt mittten durch diss land.“ Für Bayern: „Die Thonaw fleueßt schier mitten durch diss Bayerland.“ Die Betonung auf das mittige Durchfließen beruht wahrscheinlich auf der Tatsache, dass die Donau in großen Teilen als Grenzfluss gilt.
Die Kennzeichnung seeig wird immer in Verbindung mit weldig, bzw. waydreich benutzt, so bei Litauen, Holland und Friesland. Allein für sich stehend werden Wälder nur zweimal genannt, so besitzt Germania dicke welde. Für Polen ist die Beschreibung etwas ausführlicher. „Gross namhaftig weld sind durch gantz polnisch land auß darinn man bis in die Littaw vnd Scithiam komen mag vnd ist vil wilprets in denselben welden. vnd in dem mitternachtlichen tayl des polnischen hercinischen walds sind vnder andern gewillde frayssame große thier aurochßen genant die sind dem menschen fast feind vnd gar guot zeessen.“[62] Der hercinische Wald wird wie die Flüsse Rhein, Elbe und Donau nochmals im Deutschlandabschnitt am Ende der Chronik gewürdigt.
Das Klima wird kaum beschrieben oder erwähnt. Für Persien heißt es, dass das Land „ von hytz vnd wint wegen nicht fruchtper “[63] sei. Bei Ägypten wird erwähnt, dass es wenig regnet (siehe unten). Bei Kreta kommt das Klima als Namensgeber auf: „Erstlich ward sie genennt Aerea (dz ist. souil als lueftig) von der guotmessigkeit irs lufts vomm himel“. [64] Und Deutschland wird gemassigter luft bescheinigt.
Für die nördlichen Länder ist zweimal die Tag- und Nachtlänge erwähnenswert. Für Schottland heißt es: „Daselbst sind wir zu winterzeit gewesen als die sunn ein wenig mer dann drey stund das erdreich beleuechtet.“ [65] Und für England: „wenn sich die sunn imm sumer wendet so ist daselbstinn kein nacht. vnd zu wintterlicher sunnwendung kein tag.“ [66]
In der Beschreibung für Litauen findet sich ein Hinweis zum Klima nur bezüglich der unterschiedlichen Mobilität im Sommer und Winter: „Zu sumer zeiten ist vor wassern zu den Littawern nit leichtigclich zekomen. zu wintterzeit fert man vber die gefrornen see.“
4. 5. Natürliche Ressourcen
33 Länder erhalten Hinweise auf ihre Ressourcen. Diese sind zu unterteilen in Wasserverfügbarkeit, Bodenqualität, Pflanzen, Tiere, Bodenschätze und andere Ressourcen.
Für die Wasserverfügbarkeit wird zum einen angeführt, dass ein Fluss eine Gegend befeuchtigt, also hydrologisch beeinflusst, z. B. für Westfalen: „ der fluss Sala befeuechtigt auch das Westuelisch land“. Zum anderen, dass es viele Flüsse, Seen, oder Teiche gibt, so für Kernten „vil see. vil pech vnd fluess“. Für Spanien wird dies spezifiziert durch das Adjektiv schifreich. Bei Ägypten gibt es einen Hinweis, dass es wenig regnet, und dass die Befeuchtung vom Fluss abhängig ist : „nach dem es selten oder nymmer dar inn regent so wirdt die selb erden mit befeuechtung des fluss Nili also fruchper gemacht“.
Insgesamt kommen 14 Erwähnungen der Wasserverfügbarkeit vor, nur drei davon merken an, dass das Land trocken ist. So ist ein Teil von Krain und die Walachei „der wasser duerftig“ und Skythia „bleibt vom fluss vnuerletzet“.
Die Bodenqualität wird über die Fruchtbarkeit angegeben. Fruchtper wird viermal erwähnt, einmal für Polen mit Steigerung: „gar sere fruchtper“[67] und zweimal kommt das Subjektiv vor, z. B. für das Welschland: „ weichet keinem lannd weder in fruchperkeit. noch in dem ruem der waffen.“.[68] Zweimal wird ein Substantiv nach fruchtper gesetzt und damit deutlich was fruchtbar ist, für Deutschland fruchtpere felldung und für Korsika fruchtperer wayd. Des Weiteren gibt es spezielle Fruchtbarkeit, Kernten ist waitzfruchtper und Österreich ist agkerfruchtper. Bei der Beschreibung von Sachsen findet sich eine längere Ausführung mit Ortsangabe: „Vmb Halberstatt ist gar ein fruchtperer erdpodem mit waitz also hoher halme das sie einen man auff einem pferdt sitzende vberraichen.“
Zweimal wird auf die Besonderheit hingewiesen, dass der Boden nur zeitweise oder durch bestimmte Umstände fruchtbar ist. Für Ägypten heißt es: „mit befeuechtung des fluss Nili also fruchper gemacht“ und für Schottland: „vnd wie wol sie eins engen ertreichs ist so ist sie doch der gelegenheit dester fruchtperer.“[69] In der Beschreibung Englands findet sich das Pandon fruchtreich mit örtlicher Beschränkung: „Der groeßtteyl diser innseln ist fruchtreich.“[70]
Die Bestimmung des Gegenteils ist dagegen eher selten. Nur bei Griechenland (Hellis) und Persien wird erwähnt, dass sie nicht fruchtbar sind.
Zu den natürlichen Ressourcen sind auch Pflanzen zu zählen. Häufiger genannt werden Weizen, bzw. Getreide, Wein und der Ölbaum. Getreide und Weizen wird insgesamt fünfmal angeführt, mit dem Zusatz, das Überflüssigkeit oder ein Reichtum herrscht. Ebenfalls fünfmal wird Wein erwähnt, entweder als weingarten, weinreben oder einfach nur wein, z. B. für Korsika: „Dise innsel gepirt ausserhalb des besten weins auch sunst die allersuessisten frucht.“ [71]
Dreimal wird der Ölbaum oder nur Öl erwähnt.
Vereinzelt finden sich Hinweise auf besondere Pflanzen. So heißt es in der Beschreibung der Insel Tile: „alda sind auch pfefferpawmen gleich als die wachalterstawden.“ [72] Safran wird in der Beschreibung Siziliens erwähnt und die Diptamwurzel, ein altes Heilmittel, bei Kreta.
Für Friesland und Schottland ist es bemerkenswert, dass es kein Holz gibt. Österreich wird dagegen als holzreich gekennzeichnet.
Viele Tiere stellen einen Reichtum dar, was öfters erwähnt wird. Für das holzlose Friesland sind die Tiere der einzige Reichtum: „Alles ir vermuegen vnd reichthuemer ist an dem vihe. “[73] An speziellen Tieren werden genannt: Ochsen und Auerochsen, Geiße, Fisch, Pferde, die als überschnell und stark charakterisiert werden und allerfraydigste Hunde.
Wichtig scheint es zu sein, dass keine giftigen oder gefährlichen Tiere vorhanden sind. So heißt es für Kreta: „vnd gepiert keinen wolff. fuechss noch einig ander wild schedlich thier. slangen noch nachtewle.“[74] Nur etwas weiter wird dann aber erzählt, dass es „groß vergifft spynnen“ gibt. In Skythia gibt es nur wenig thier und in Schottland „ daselbst ist kein slang. noch pyne. vnd der fogl seltzam.“ [75] Diese Aufzählung von einem schädlichen Tier und einem Nutztier soll wahrscheinlich die Artenarmut ausdrücken. Der fogl seltzam weist in eine mythische Auffassung des Landes.
Die Bodenschätze lassen sich ebenfalls auf einige wenige reduzieren. Gold, Silber, Eisen und Erze, bzw. Metalle im Allgemeinen werden insgesamt fünfmal genannt. Polen besitzt keine Erze aber Blei und es wird sogar erklärt warum: „Diss land tregt kein ertzte denn allain pley von grosser kelte wegen desselben ertreichs.“ [76] Britannien verfügt über den Gagat und andere Edelstein, Sizilien über den Achat.
Salz ist ein wichtiges Gut. Es wird zwar nur dreimal erwähnt, dafür aber zweimal in einer ansonsten seltenen Ausführlichkeit. Es wird unterschieden, ob es gesiedet wird oder aus der Erde stammt. So heißt es in der Beschreibung Sachsens: „Sachßenlannd hat auch vil gesaltzner oder sawrer prunnen. darauß man weyss saltz seuedet. Bey Limeburg sinnd auch vberfluessig vnnd reich saltzgruoben. von denen vil ebbt vnnd prelaten ire narunng gehabt haben.“ Bei Polen wird neben der Herstellung zusätzlich ausgeführt, dass es Handelsgut ist: „aber alda ist vil saltzs das von dannen in weyte gegent gefueert. dauon entspringt dem gantzen land grosser nutz vnd narung. vnd dem koenig von nichten mer schatzs dann von demselben saltz. dann vnder dem ertreich hawet man gross saltzfelsen. aber außerhalb des ertreichs seuedet man anders saltz auß wasser.“[77]
Eine weitere Ressource ist die so genannte Rauware, Pelze. Sie ist typisch für nordische Länder und wird bei England, Russland und Litauen erwähnt. In Sizilien gibt es dazu als Pandon Felle und Wolle.
Andere Besonderheiten, die als Ressourcen angesehen werden können sind Korallen. Diese werden immerhin zweimal angeführt, bei Sardinien und Sizilien. Vereinzelt genannt werden zudem Waffen, Milch und Käse, sowie Schwefel.
[...]
[1] Schlögel 2004, S. 265.
[2] Schmid/Schmid 2007, S. 9.
[3] Neuere Zusammenfassungen der Raumtheorien und der verschiedenen Raumkonzepte finden sich u. a. bei Miggelbrink 2009, Günzel 2010 oder Sturm 2000.
[4] Baumgärtner/Klumbies/Sick 2009, S. 9.
[5] Je nach Autor und Disziplin auch topographical turn oder topological turn. Zur Unterscheidung und zur Kritik am spatial turn siehe Günzel 2008.
[6] Für den spatial turn in der Geschichte sind als Auftakt zur neuen Beschäftigung mit Raum Heit 1987 und Brunn 1996 zu nennen. Speziell für die Mediävistik: Aertsen/Speer 1998, Moraw 2002, Vavra 2005 und Kundert/Schmid/Schmid 2007.
[7] Irsigler 1987, S. 12.
[8] Dagegen stellen 1998 Jan A. Aertsen und Andreas Speer fest, dass „Raum und Raumvorstellungen im Mittelalter“ ein Desiderat der Mittelalterforschung sei (Aertsen/Speer 1998, S. VII). Sie beziehen dies auf die neuzeitliche Neubestimmung des Raumbegriffs. Ebenfalls einen Bruch in der Forschungsgeschichte sieht Peter Moraw (Moraw 2002, S. 8).
[9] Irsigler 1987, S. 12.
[10] Eine zwar etwas ältere, aber gute Übersicht bietet Graf 1992, S. 128ff und 157ff. Als Überblick zur Forschung siehe auch die Literaturangaben bei Irsigler 1987.
[11] In der Forschung wird dieser Raum Containerraum genannt, siehe u. a. Miggelbrink 2009, S. 74.
[12] Miggelbrink 2009, S. 71.
[13] Aertsen/Speer 1998. Siehe auch den Band: „Ausmessen – Darstellen – Inszenieren. Raumkonzepte und die Wiedergabe von Räumen in Mittelalter und früher Neuzeit“ Kundert/Schmid/Schmid 2007. In keinem der enthaltenen Artikel wird eine geographische Konzeption untersucht.
[14] Nach einem Zitat Alexander von Humboldts in Beck 1982, S. 20. Dagegen nennt Eckart Olshausen Thukydides als Begründer der Geschichtswissenschaft und Polybios als Begründer der historischen Geographie (Olshausen 1991, S. 7).
[15] Für einen Überblick der geographisch arbeitenden antiken Autoren siehe Olshausen 1991, S. 19ff und 64ff.
[16] Brincken 2008, S. 226.
[17] Siehe Kapitel 6. 1.
[18] Bláhová 1998, S. 542.
[19] Elisabeth Rücker macht zu Recht auf die Beschreibung des Rheins auf Blatt CCXXXXIII aufmerksam, welche ein Beispiel einer „individuellen Naturbeobachtung“ gesteigert zum „Erlebnisbericht“ ist (Rücker 1980, S. 185).
[20] Beck 1982, S. 26.
[21] Sprandel 1982, S. 247.
[22] Füssel 1994, S. 14.
[23] Rücker 1988.
[24] Brincken 2008, S. 279.
[25] Die Betonung auf das gemeinschaftliche Wirken findet sich in fast allen Abhandlungen zur Chronik.
[26] Sie wird auch „Liber Chronicarum“ genannt und im englischsprachigen Raum „Nuremberg Chronicle“. Die Chronik erhielt kein Titelblatt als solches. Es wurde jedoch vor dem Register, welches am Anfang der Chronik war, ein Blatt vorgelegt auf dem stand: „Register Des buchs der Chroniken und geschichten mit figurē und pildnussen von anbegiñder welt bis auf diese uñsere zeit.“
[27] Mit Plan der nachbarschaftlichen Gemeinschaft: Rücker 1988, S. 18.
[28] Kurzbiographien zu den im Folgenden genannten Personen finden sich u. a. bei Rücker 1988, S. 20ff, Reske 2000, S. 38ff, Brincken 2008, S. 279f.
[29] Reske 2000, S. 42.
[30] Hartmann Schedels Mutter starb 1445, sein Vater 1451, somit war er mit 11 Jahren Waise (Reske 2000, S. 38).
[31] Rücker 1988, S. 18.
[32] Elisabeth Rücker erwähnt, dass „die große Kostbarkeit der Bücher in damaliger Zeit und die Mühsal ihrer Beschaffung […] geradezu den intensiven Kontakt miteinander“ erzwang (Rücker 1980, S. 191).
[33] Siehe auch die Auflistung bei Rücker 1980, S. 186.
[34] Rücker 1980, S. 186ff.
[35] Als Inkunabeln werden die ersten gedruckten Bücher bezeichnet, die zwischen 1454 (Druck der Gutenbergbibel) und 1500 (eine nicht unumstrittene, willkürlich gezogene Grenze) hergestellt wurden.
[36] Brincken 1969, S. 56. Die anderen Formen sind series temporum – der Schwerpunkt liegt bei der Chronologie und mare historiarum – eine Universalgeschichte aus einer Fülle von Geschichten. Eine Chronik kann und sollte jedoch durchaus Merkmale aller drei Typen enthalten.
[37] Commendatio – Buchhändleranzeige zur Weltchronik, eingeklebt in Hartmann Schedels Handexemplar, München, Bayrische Staatsbibliothek, zitiert nach Füssel 2001, S. 9.
[38] Vgl. Brincken 2008, S. 281.
[39] Vgl. Sprandel 1982, S. 249. Die neue Funktion zeigt sich auch schon bei dem Vorgänger der Schedelschen Chronik, dem „Supplementum Chronicarum“ des Jacobus Foresti aus Bergamo.
[40] Vor dem Anhang steht: „WIewol allererst nach beschluss des buochs vns die nachfolgenden beschreybungen des Polnischen lannds Auch der stett Kraka Luebeck vnd Neyss zu komen sind yedoch haben wir dieselben als neben andern guoter gedechtnus wol wirdig im ende diss buochs nit vnbegriffen laßen woellen.“ (Schedel 2001, Blatt CCLXIII).
[41] Dieser Auszug wurde vermutlich von Hieronymus Münzer kompiliert (Rücker 1980, S. 186ff, Vogel 1994, S. 94ff.).
[42] Vgl. Haitz 1899, Anhang Quellenanalyse.
[43] Vogel 1994, S. 97.
[44] Kommentar von Rücker zur bisherigen Forschung, Rücker 1980, S. 183.
[45] Brincken 2008, S. 265. Der Preis einer teilkolorierten Chronik konnte in England nachgewiesen werden und hatte umgerechnet den Wert von fünf und einen halben Schlachtochsen (vgl. Rücker 1988, S. 88f).
[46] Für einen ausführlichen Überblick zur Forschungsgeschichte siehe Reske 2000, S. 2ff.
[47] Haitz 1899, S. 44.
[48] Siehe Haitz 1899 und den Vergleich der deutschen mit der lateinischen Ausgabe bei Reske 2000, S. 34.
[49] Schedel 2001, Blatt VIII verso. Die Beschreibungen dieser Flüsse sind durchaus beachtenswert, ich möchte aber hier auf Grund der Kürze der Arbeit darauf ebenfalls verzichten.
[50] Amazonien gilt als mythisches Land, welches eventuell auf einer wahren Kernaussage beruht. Die geographische Angabe ist relativ präzise und wurde daher von mir aufgenommen. Zu den Amazonen heißt es: „diss sind scytische weiber gewest. vnd haben erstlich bey dem fluß thanaym gewonet. vnd darnach in ein gegent bey dem fluss termodonta komen.“ (Schedel 2001, Blatt XIX verso). Bei dem Fluss Thanay handelt es sich um den Don in Russland. Dieser teilt nach Schedel Europa von Asien (Schedel 2001, Blatt XIIII verso). Der Thermodon ist vermutlich der heutige Terme Çay in der Nordtürkei.
[51] Schedel 2001, Blatt CCLXXXII verso.
[52] Carpathos heißt heute immer noch so und gehört tatsächlich zu den Kykladen. Welche Inseln jedoch bei den anderen drei gemeint sind ist unklar. Der Name samnio könnte auch von Samnium auf der italienischen Halbinsel stammen.
[53] Bei den Inseln wird immer ausschließlich der Landesname benutzt.
[54] Im Folgenden werde ich der Lesbarkeit halber nur Angaben zum Blatt in Schedel 2001 machen, wenn zum Zitat keine Landesangabe von mir gemacht wird, oder wenn es sich um ein Land handelt, welches doppelt in der Chronik vorkommt. Für die Blattangabe siehe ansonsten Tabelle 1. Anführungsstriche werden bei Zitaten aus der Chronik nur gesetzt, wenn das Zitat länger als zwei Wörter ist.
[55] Schedel 2001, Blatt CCLXXVII verso.
[56] Schedel 2001, Blatt LIIII recto.
[57] Schedel 2001, Blatt XIX recto.
[58] Schedel 2001, Blatt CCLXIII recto.
[59] Schedel 2001, Blatt CCLXXIII verso.
[60] Schedel 2001, Blatt XXXXVI recto.
[61] Schedel 2001, Blatt CCLXXVII recto.
[62] Schedel 2001, Blatt CCLXIII verso.
[63] Schedel 2001, Blatt LXVIII verso.
[64] Schedel 2001, Blatt XXXVIII recto.
[65] Schedel 2001, Blatt CCLXXXIIII recto.
[66] Schedel 2001, Blatt XXXXVI recto.
[67] Schedel 2001, Blatt CCLXIII verso.
[68] Schedel 2001, Blatt XLV recto.
[69] Schedel 2001, Blatt XIX recto.
[70] Schedel 2001, Blatt XXXXVI recto.
[71] Schedel 2001, Blatt XXXVIII recto.
[72] Schedel 2001, Blatt XIX recto.
[73] Schedel 2001, Blatt CCLXXX verso.
[74] Schedel 2001, Blatt XIX recto.
[75] Schedel 2001, Blatt XIX recto.
[76] Schedel 2001, Blatt CCLXIII verso.
[77] Schedel 2001, Blatt CCLXIII verso.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Erstausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2010
- ISBN (PDF)
- 9783956845390
- ISBN (Paperback)
- 9783956840395
- Dateigröße
- 9.2 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Humboldt-Universität zu Berlin
- Erscheinungsdatum
- 2015 (Februar)
- Note
- 1,3
- Schlagworte
- Landschaftsbeschreibung Grenzziehung Geographie Deutschlandkarte Landschaftsbild Topographie Mittelalter