Israelisch-Palästinensischer Konflikt am Beispiel der Fernsehnachrichten der öffentlich-rechtlichen Sender
©2013
Bachelorarbeit
59 Seiten
Zusammenfassung
Wie Journalisten und Medien über andere Länder referieren, prägt unsere Wahrnehmung und Vorstellung über diese Länder entscheidend und nachhaltig. Massenmedien fungieren in der interkulturellen Kommunikation als Schnittstelle zwischen dem Weltgeschehen und der Bevölkerung. Durch die Abbildung bestimmter Themen und die Auslassung anderer konstruieren Medien eine spezifische Realität, die bei Geschehnissen im Ausland von den Zuschauern auf Grund der fehlenden eigenen Erfahrungen oder alternativer Informationsquellen nicht oder nur schwer überprüfbar sind. Diese konstruierte mediale Realität kann Auswirkungen auf den gesellschaftlichen und politischen Umgang mit anderen Ländern und Nationen haben. Insbesondere die als einseitig negativ und falsch kritisierte Berichterstattung über die Konflikte im Nahen Osten, sprich der Auseinandersetzung von Israelis und Palästinensern, steht seit Jahrzehnten lang schon im Fokus. Gerade diese Berichterstattung ist besonders kontrovers, weil mit ihr oft eine Antisemitismusdebatte verbunden ist: Dürfen Medien Israel kritisieren? Wo ist die Grenze zwischen legitimer Israelkritik und Antisemitismus? Ist die Kritik nur ein Vorwand, um judenfeindliche Ideen und Gefühle zu artikulieren? Werden gar antisemitische Vorurteile und Stereotype transportiert? Welche Rolle nehmen die Medien bei der Vermittlung von Informationen, speziell im Hinblick auf die Berichterstattung über den Nahostkonflikt ein? Tatsache ist, dass die Gratwanderung zwischen Antisemitismus und Israelkritik schmal ist.
Vor diesem Hintergrund macht sich diese Arbeit das Ziel zur Aufgabe, durch eine Inhaltsanalyse der Auslandsberichterstattung über den Nahost-Konflikt im ARD und ZDF im November 2012 die Berichterstattung beider öffentlich-rechtlicher Sender abzubilden und so die oben genannte Forschungslücke zu schließen. Es gilt aufzuzeigen, ob und in welchem Maße antiisraelische Tendenzen im Alltagsdiskurs der Nachrichten und damit in der gesellschaftlichen Mitte verankert sind.
Vor diesem Hintergrund macht sich diese Arbeit das Ziel zur Aufgabe, durch eine Inhaltsanalyse der Auslandsberichterstattung über den Nahost-Konflikt im ARD und ZDF im November 2012 die Berichterstattung beider öffentlich-rechtlicher Sender abzubilden und so die oben genannte Forschungslücke zu schließen. Es gilt aufzuzeigen, ob und in welchem Maße antiisraelische Tendenzen im Alltagsdiskurs der Nachrichten und damit in der gesellschaftlichen Mitte verankert sind.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Sender abzubilden und so die oben genannte Forschungslücke sofern dies im
Umfang dieser Arbeit möglich ist - zu schließen. Es ist zu prüfen, ob die
Journalisten von ARD aktuell und ZDF heute berechtigte Kritik an der Politik der
israelischen Regierung äußern oder die Politiker und Bevölkerung Israels
ungerechtfertigt zum aggressiven und erbarmungslosen Gegner der
,,unschuldigen" Palästinensern im Nahostkonflikt degradieren. Dabei ist auch zu
klären, inwiefern die Hauptnachrichtensendungen der ARD und ZDF in ihrer
Funktion als innerjournalistische Meinungsführer antiisraelische Züge tragen oder
sogar an antisemitische Stereotype anknüpfen. Es gilt aufzuzeigen, ob und in
welchem Maße antiisraelische Tendenzen im Alltagsdiskurs der Nachrichten und
damit in der gesellschaftlichen Mitte verankert sind. Hierbei muss jedoch
ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass es nicht Ziel dieser Arbeit ist,
vereinfachende und einseitige Schuldzuweisungen an den Medien auszuüben.
Aufgrund des begrenzten Rahmens einer Bachelorarbeit ist die Analyse der
Berichterstattung über den Nahost-Konflikt notwendigerweise bestimmten
Beschränkungen unterworfen, da es unmöglich ist, das gesamte Spektrum aller
Sendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen über diese Thematik zu
berücksichtigen. Aus diesem Grund ist der Fokus dieser Arbeit die
Nachrichtenberichterstattung in ARD und ZDF in der Woche vom 12. bis zum 16.
November 2012. Wichtig hierbei ist der Verweis darauf, dass die öffentlich-
rechtlichen Sender nicht getrennt voneinander untersucht werden sollen, um
Unterschiede in der Nahost-Berichterstattung aufzuzeigen. Es sollen vielmehr
generelle Tendenzen in der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender
aufgezeigt und identifiziert werden.
Der erste Teil dieser Arbeit besteht aus drei Kapiteln, die sich jeweils mit den
theoretischen Grundlagen beschäftigen. Dazu zählt die News Bias Theory, die
Begriffsbestimmungen von Antisemitismus und Antizionismus sowie eine
Definition von (antisemitischen) Stereotypen, von Vorurteilen und von
Nahostkonflikt in seiner engeren Bedeutung stark durchgesetzt und wird daher auch in dieser Arbeit
verwendet (vgl. dazu IAK 2005: 12).
2
Feindbildern. Die wichtigsten Erkenntnisse der vorangegangen Kapitel werden
abschließend in einer Zusammenfassung gebündelt. Die drei Kapitel bilden
zusammen die theoretische Basis für die empirische Analyse. Den Kern der Arbeit
bildet der empirische Teil. Mit den Ergebnissen der quantitativen und qualitativen
Analyse und auch den Erkenntnissen aus dem theoretischen Teil soll schließlich
die zentrale Fragestellung beantwortet werden:
Welche Bilder über Israel vermittelt das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen
den Zuschauern und welche dominierenden Perspektiven sind in der aktuellen
Nahost-Berichterstattung zu erkennen?
I
THEORETISCHER TEIL
In den folgenden Ausführungen soll das Augenmerk des ersten Kapitels zunächst
auf die Forschungsrichtung der News Bias-Terminologie sowie auf die Ergebnisse
bisheriger Untersuchungen gerichtet werden. Daraufhin gilt es im nachfolgenden
zweiten Kapitel sich der komplexen Terminologie des Antisemitismus
zuzuwenden. In diesem Kontext ist es notwendig zunächst die Bedeutungen der
Begriffe Antisemitismus (Kap. 2.1) sowie Antizionismus (Kap. 2.2) zu klären,
insofern dies überhaupt möglich ist. Wie es um den Antisemitismus im 20.
Jahrhundert bestellt ist, legt Kapitel 2.3 offen, an das sich eine Zusammenfassung
des theoretischen Teils anschließt (Kap. 3).
1.
Israel und der Nahostkonflikt in den deutschen Nachrichten
Kaum ein Thema ist in Deutschlands Medienlandschaft so präsent wie Israel und
der Nahostkonflikt. Mehrmals die Woche, wenn nicht sogar täglich, präsentieren
die heimischen Medien, seien es die Printmedien, das Fernsehen oder auch
Internet und Radio, die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern im Nahen
Osten. Der Bevölkerung werden jeden Tag aufs Neue unzählige Bilder von
Anschlägen in Israel, Angriffen und militärischen Aktionen in den
palästinensischen Gebieten und eine Vielzahl an Toten aus der Zivilbevölkerung
3
präsentiert. Das Bild einer endlos laufenden Gewaltspirale zwischen Israelis und
Palästinensern wird zugleich durch unzählige Beiträge in Zeitungen und
Diskussionsrunden indoktriniert.
Das Verhältnis zwischen Deutschland und Israel ist schwierig und einzigartig.
Begründet ist dieses durch die Verantwortung Deutschlands für die Shoa, den
systematischen Mord an etwa sechs Millionen Juden Europas durch die Nazis in
der Zeit des Nationalsozialismus. Diese Vergangenheit ist und bleibt das tragende
Element für die deutsch-israelische Beziehung und prägt bis heute das Verhältnis
zwischen Juden und Deutschen. Dementsprechend sind die deutsch-israelischen
Beziehungen vielschichtig und äußerst kompliziert und vor allem ,,keine normalen
Beziehungen" (Oz, 2005, S. 7). Diese gemeinsame Vergangenheit liegt auch in
der Tatsache begründet, dass die deutschen Medien den Konflikt im Nahen Osten
zwischen den Israelis und den Palästinensern mit besonderer Aufmerksamkeit
verfolgen. In diesem Zusammenhang ist auch die Diskussion, ob Deutsche
aufgrund der nationalsozialistischen Vergangenheit ihres Landes Kritik an Israel
üben dürfen, so aktuell wie nie.
Den europäischen Medien wird von Politikern und Antisemitismusforschern
häufig eine parteiliche Nahost-Berichterstattung zu Ungunsten Israels
vorgeworfen. Diese Meinung vertritt auch Shimon Stein, welcher von 2001 bis
2007 israelischer Botschafter in Deutschland war. Nach ihm sei die
Berichterstattung zum Nahost-Konflikt teilweise unausgewogen. So werde bei
Gewaltaktionen überwiegend die israelische Armee gezeigt und die Hisbollah
kaum, geht es aber um Opfer, dann seien überwiegend Libanesen und viel
weniger Israelis im Vordergrund (vgl. Steinbeis, 2006). So entstünde bei der
Öffentlichkeit eine klare Vorstellung darüber, wer der Angreifer und wer die
Angegriffenen sind (ebd.). In diesem Zusammenhang spricht der deutsche
Journalist und Autor Richard C. Schneider (2012) von ,,Kausalzusammenhänge",
die erst im letzten Drittel des Berichts kommen und so von den Zuschauern kaum
noch wahrgenommen werden. Dies führt dazu, dass die gezeigten Bilder und
Überschriften den Angriff der Israelis so stark fokussieren, dass der
vorangegangene Angriff der Palästinenser sich im Bewusstsein nicht festsetzt. Er
4
postuliert weiter: ,,Alle sind schnell bei der Beurteilung und Verurteilung der
,Players` in Nahost und natürlich ist die Verurteilung Israels lauter, aggressiver
und schriller" (ebd.). Auch der niederländisch-jüdische Schriftsteller Leon de
Winter schreibt: ,,Ich klage die europäischen Medien der Inkompetenz an, der
Bequemlichkeit und der Parteilichkeit (...)." (2002, S. 42) Zudem kam der
Judenkongress des Zentralrats der Juden
2
kam bei seiner Diskussion zum Thema
,,Vorurteile, Hass, Klischees das Bild Israels und der Juden in den Medien" zu
dem Schluss: Das Bild Israels habe sich deutlich verschlechtert und werde
verzerrt dargestellt, die Medien seien insgesamt tendenziell pro-palästinensisch
(Kauschke, 2001 zitiert nach Behrens, 2003, S. 6).
Vor diesem Hintergrund versucht die News Bias Theory, welche im folgenden
Kapitel dargelegt wird, zu untersuchen, ob die Berichterstattung, hier am Beispiel
des Nahostkonflikts, von Verzerrungen geprägt ist.
1.1
News Bias Theory
,,Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Totschweigen - und von dieser
Waffe macht er oft genug Gebrauch." (zitiert nach Weischenberg, 1995, S. 170)
Dies schrieb der Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky in der Zeitschrift
,,Weltbühne" vom 13. Oktober 1921. In dem Artikel geht es um die
Wahrhaftigkeit in den Medien, sprich ob Medien und Journalisten die Welt so
darstellen, wie sie ist oder ob sie die Realität in den Medien nach Belieben ändern.
Tucholsky kommt zu dem Schluss: ,,Was da steht, das ist nicht die Welt. (...) Man
sollte sich lieber an das Original halten." (ebd.)
Die Frage nach Abbildung und Konstruktion von Realität in den Medien wird seit
über einem halben Jahrhundert im Rahmen der Kommunikationswissenschaft
diskutiert und erforscht. Wie wird ein Ereignis zur Nachricht und welche Rolle
spielt der Journalist als Vermittler von Ereignissen in den Massenmedien? Das
sind die zentralen Fragen der News Bias
3
-Forschung.
2
Der Kongress fand vom 1. Bis 4. November 2001 in Düsseldorf statt. Neben rund 3000 Juden nahmen
Journalisten, Publizisten und Politiker teil.
3
,,News" ist das englische Wort für Neuigkeit oder auch für Nachricht.
,,Bias" bedeutet wörtlich übersetzt:
"Neigungen, Vorurteile, Voreingenommenheiten".
5
Der Journalist ,,erschafft" Nachrichten erst durch Beobachtung und Bearbeitung
von Ereignissen. Mark Fishman (1982) "betont, daß Ereignisse nicht an sich
bestehen, sondern erst durch Wahrnehmung konstituiert werden, wobei
Journalisten eine zentrale Rolle einnehmen: nur was sie als Ereignis erkennen und
worüber sie berichten, ist im eigentlichen Sinne ein Ereignis." (Staab, 1990, S.
102f.) In der News-Bias-Forschung geht es darum ,,Unausgewogenheiten,
Einseitigkeiten und politische Tendenzen in der Medienberichterstattung zu
messen sowie Aufschluss über deren Ursachen zu erlangen" (ebd., S. 27). Es
sollen somit ,,bewusste Verzerrungen in der Berichterstattung" (Kunczik &
Zipfel, 2005, S. 266) untersucht werden. In der News Bias-Forschung wird
demnach danach gefragt, wie sich politische Einstellungen von Journalisten und
ihre Nachrichtenauswahl zueinander verhalten oder wie politische Einstellungen
sich auf die Selektion auswirken. Zum Lösen ihrer Forschungsfragen bedienen
sich die Forscher hauptsächlich zweier Methoden. Zum einen mit experimentellen
Studien, in denen die Nachrichtenauswahl respektive die Berichterstattung durch
Journalisten oder andere Versuchspersonen stimuliert. Dazu gehören drei
Untersuchungen von Jean S. Kerrick, Thomas E. Anderson und Luita B. Swales
(1964), welche zeigten, dass progressive Journalistik-Studenten, die für eine
Zeitung schreiben sollten, besonders viele konservative Argumente wählten. Dies
galt analog für konservative Journalistik-Studenten, die für eine progressive
Zeitung schreiben sollten. War jedoch keine redaktionelle Linie vorgegeben,
wurden die Aspekte ausgewählt, die der eigenen persönlichen Einstellung
entsprachen. Auch der Versuch von Roy E. Carter (1959), welcher 142 Studenten
von verschiedenen Universitäten aus den Nord- und den Südstaaten der USA
einen Artikel über einen Raubüberfall schreiben ließ, in dem zwei mögliche Täter
der eine weiß und der andere schwarz vorkamen, sollte untersuchen, welche
Studenten den Schwarzen bzw. den Weißen als Tatverdächtigen ansahen und
warum (vgl. Staab, 1990, S. 27). Da die Experimente nur mit Studenten und nicht
mit im Beruf stehenden Journalisten durchgeführt wurden, ist die Übertragbarkeit
der Studienergebnisse zwar aufschlussreich aber auch begrenzt. Im Rahmen der
Studie von Flegel und Chaffee (1971) wurden in den siebziger Jahren acht
Journalisten einer progressiven und neun einer konservativen Zeitung zwecks
6
ihrer politischen Einstellungen befragt. Des Weiteren nahmen Flegen und Chaffee
eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung vor, wobei nicht der selektierende
Journalist, sondern der Reporter als ,,erstes ,Gate` im Kommunikationsprozess"
im Vordergrund steht. In ihrem Summary stellen sie abschließend fest, dass
Reporter sich sehr von ihrer persönlichen Meinung leiten lassen und sich dessen
auch bewusst sind (vgl. S. 645). Der deutsche Medienwissenschaftler Hans
Mathias Kepplinger (1994) stellte in einer Befragung von Journalisten
verschiedener Zeitungen, Radio- und Fernsehstationen fest, dass knapp die Hälfte
aller Redakteure instrumentelle Aktualisierung akzeptierte. Das bewusste
Herunterspielen von Informationen (die instrumentelle Verschleierung) fand
hingegen nur jeder sechste vertretbar.
4
Weiterhin fand er in einem Experiment mit
denselben Journalisten heraus, dass die Meinungen der Journalisten einen
signifikanten Einfluss auf die Nachrichtenauswahl hatten und die Journalisten
somit nachweisbar eher Meldungen veröffentlichten, welche ihre Sicht des
Konfliktes stützen
5
: ,,Die jeweils ,,eigene" Seite wurde bildhaft gesprochen
nicht verteidigt, sondern aus dem Schussfeld genommen, die andere Seite dafür
um so heftiger attackiert" (Kepplinger, 1989, S. 214).
Eine zweite Methode der ,,News Bias"-Forschung ist die Inhaltsanalysen in
Kombination mit Journalistenbefragungen oder anderer Kriterien. Ziel dabei ist
es, Zusammenhänge zwischen der politischen Tendenz der Berichterstattung und
der politischen Einstellung von Journalisten, Verlegern und Herausgebern zu
exponieren und verzerrende journalistische Einflüsse auf die Berichterstattung zu
lokalisieren. Eine der ersten Untersuchungen auf inhaltsanalytischer Ebene
lieferten 1954 Malcom W. Klein und Nathan Maccoby. Diese untersuchten im
Jahr 1952 die Berichterstattung des Präsidentschaftswahlkampfs in den USA. Als
Ergebnis konnten sie eine einseitige Berichterstattung am jeweils favorisierten
Kandidaten lancieren. Prorepublikanische Zeitungen beachteten den Kandidaten
Eisenhower stärker, wohingegen die pro-demokratischen Zeitungen den
Gegenkandidaten Stevenson stärker fokussierten. (S. 285-296). Dies wurde als
Beleg für eine einseitige Berichterstattung gewertet und zeigte, dass subjektive
4
Die Zahlenangaben beziehen sich auf das Thema ,,35-Stunden-Woche". Zwischen den Vertretern
verschiedener Mediengattungen zeigten sich deutliche Unterschiede.
5
Dieses Ergebnis zeigte sich für alle drei untersuchten Themen (Kepplinger, 1994, S. 227).
7
Einstellungen von Journalisten Einfluss auf die Berichterstattung haben. Auch
lässt sich oft eine Verbindung zwischen politischer Tendenz eines Artikels bzw.
Beitrages und der politischen Einstellung des Journalisten, der den Bericht
produziert hat, herstellen. Der Kommunikationswissenschaftler Klaus Schönbach
führte 1971 ebenfalls eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung über die Berliner
Verhandlungen der Alliierten in Tageszeitungen und Hörfunksendern von ARD
und ZDF durch. Er kam zu dem Ergebnis, dass Nachrichten häufig an die
Kommentare angeglichen wurden (,,Synchronosation"
6
), jedoch galt dies nicht für
die gesamte Berichterstattung und nicht für alle Medien gleichermaßen (vgl. S.
48ff., 78ff., und 143ff.). Ähnliches gilt für die politische Einstellung von
Herausgebern bzw. Verlegern: Die News Bias-Forschung hat gezeigt, dass
Berichte oft einer redaktionellen Linie entsprechen. An dieser Stelle wird deutlich,
dass sich die News Bias-Forschung in Teilen mit der Gatekeeper-Theorie
überschneidet (vgl. Staab, 1990, S. 27-40, Burkart, 1998, S. 278). Auch
Weischenberg (1992, S. 67) präzisiert für beide Ansätze (Gatekeeper und News
Bias): ,,Diese Bedingungen und Regeln werden von diesen Ansätzen verdeutlicht,
geben jedoch keine Auskunft darüber, wie genau diese Wirklichkeitsentwürfe
aussehen." Luhmann geht noch einen Schritt weiter: ,,Die Massenmedien
,,manipulieren" die öffentliche Meinung. Sie verfolgen ein nichtkommuniziertes
Interesse. Sie produzieren bias." (2004, S. 78)
Die Forschung des News Bias stößt an ihre Grenzen, da ausschließlich politische
Einstellungen von Journalisten und Verlegern als Ursache für Verzerrungen im
Fokus stehen. Bei vielen Nachrichten kann jedoch davon ausgegangen werden,
dass die politische Linie der Redaktion keine ausschlaggebende Rolle spielt und
Redaktionen pauschal keine politischen Linien unterstellt werden können. So
auch im Hinblick auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland,
welcher gleichzeitig das Untersuchungsobjekt dieser Arbeit darstellt und der
Wahrung politischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit verpflichtet ist.
6
Für Klaus Schönbach ist Synchronisation die gleichsinnige Vermischung von Nachricht und Meinung.
8
Um nun eine Aussage über News Bias in der Nahost-Berichterstattung der
Tagesschau der ARD sowie der heute-Sendung des ZDF treffen zu können, soll
im Rahmen dieser Arbeit lediglich die einseitige Bewertung durch Journalisten
geprüft werden. Die sogenannten ,Statement Bias` beschreiben die Wirkung
subjektiver Meinungen der Journalisten in den Nachrichten, gemessen am
Ausmaß wertender Statements (vgl. Donsbach & Rentsch, 2011, S. 61). Weitere
Indikatoren für News Bias wie ,Gatekeeping Bias` und ,Coverage Bias` (vgl.
Beyer, 2007, S. 7f.) werden nicht beachtet. Um eine Bewertung vornehmen zu
können, soll hier die 50/50-Regel Anwendung finden, d.h. eine 50:50-Aufteilung
der beiden Konfliktparteien ist Richtwert zur Abschätzung der Statement Bias.
1.2
Studien und ihre Ergebnisse
Empirische Studien zu News Bias in der deutschen Fernsehberichterstattung zu
Israel und Nahost oder allgemein zur deutschen Berichterstattung bezüglich dieser
Thematik gibt es kaum. Lediglich in den Analysen von Medien Tenor (2003a/b)
und IFEM (2002) werden parteiliche Verzerrungen (Bias) berücksichtigt, jedoch
nicht geprüft, inwiefern antisemitische Stereotype einen Platz im deutschen
Nachrichtenfernsehen finden (vgl. Beyer, 2007, S. 9). In den meisten Studien und
Untersuchungen zur Nahost-Thematik werden vielmehr die tendenziöse
Berichterstattung über den Nahostkonflikt sowie die Position Israels in diesem
Konflikt fokussiert. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über bisherige
Studien gegeben werden.
Eine im Auftrag des ,,American Jewish Committee" (AJC) vom ,,Duisburger
Institutes für Sprach und Sozialforschung" (DISS, 2002) erstellte empirische
Studie zur Darstellung Israels während der zweiten Intifada im Zeitraum von
September 2000 bis August 2001 hat beispielsweise deutschen Printmedien die
Verbreitung antisemitischer Vorurteile in der Nahost-Berichterstattung
vorgeworfen. Von ,,zunehmend aggressiven Tönen gegen Israel" (Lutz, 2002)
sprach die Leiterin des Berliner AJC-Büros, Deidre Berger, bei der Vorstellung
der Studie, die auf 427 analysierten Artikeln aus sieben Tageszeitungen und
einem Magazin beruht. Der Studie zufolge wurde der israelische Premierminister
9
Ariel Scharon wesentlich schärfer beurteilt als die Regierungschefs anderer
demokratischer Staaten und häufig mit Ausdrücken betitelt, die fehlende Vernunft
und Fanatismus suggerierten. Es fielen unter anderem die Begriffe
,,Kriegstreiber", ,,Haudegen" sowie ,,Fanatiker" und ,,Bulldozer". Scharon wurde
somit als Symbolfigur für das Scheitern des Friedensprozesses im Nahen Osten
dargestellt, so die Studie. Der Präsident Jassir Arafat hingegen erfahre nicht die
gleiche negative Beschreibung. Generell wurde das Handeln der palästinensischen
Akteure weniger berücksichtigt. Des Weiteren stellte sich heraus, dass die
angebliche militärische und politische Überlegenheit der Israelis gegenüber den
Palästinensern mit Formulierungen wie «Panzer gegen Steine» herausgestellt
wurden, während das Handeln der palästinensischen Seite weniger berücksichtigt
wurde. Allerdings würden auch Palästinenser häufig negativ dargestellt.
Die vom Bonner Forschungsinstitut, Media Tenor, in Deutschland durchgeführte
Studie über die deutsche TV-Berichterstattung bestätigt, dass Großteils Israel im
Diskurs im Nahen Osten als Aggressor und Schuldiger dargestellt wird und damit
die Verantwortung für die Gewalt und dessen Folgen trägt (vgl. Media Tenor,
2003a/b und 2006). Media Tenor weist ebenfalls darauf hin, dass Israel in den
deutschen Medien einseitig als Kriegsland dargestellt wird, in dem es keinen
normalen Alltag gebe (vgl. Medien Tenor, 2004, S. 74f.).
Eine weitere Studie, die diese Thematik betrifft, wurde im Jahr 2002 im Auftrag
von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) durch das Institut für
empirische Medienforschung/IFEM erstellt und bezieht sich auf die
Hauptausgaben der Nachrichten von ARD, ZDF, RTL und SAT.1 in der Zeit von
Januar 1999 bis März 2002. Insgesamt wurden 1951 Nachrichtenbeiträge
quantitativ und 891 Nachrichtenbeiträge inhaltsanalytisch ausgewertet. Anlass zur
Untersuchung waren neben dem wissenschaftlichen und politischen Interesse an
der journalistischen Behandlung dieses äußerst komplexen Themas, auch die in
der deutschen Gesellschaft vermuteten Einflüsse dieser Berichterstattung auf das
Bild Israels. In Abwägung der Einzelbefunde kommt die Studie zu dem Schluss,
dass ein wesentlicher Medieneffekt des Terrors darin liegt, Israel als Militärmacht
in eine sichtbare Aggressorrolle zu bringen.
10
Im Hinblick auf die Berichterstattung kommt der deutsche Medienforscher Rolf
Behrens (2003) im Rahmen seiner Studie über das Israel-Image beim ,,Spiegel" zu
dem Schluss, dass die Meldungen über Israel von auffälligen immer
wiederkehrenden Stereotypen bestimmt sind und ,,der Staat Israel stereotyp als
brutaler, expansiver und rassistischer Staat voller Missstände dargestellt wird,
dessen Gesellschaft innerlich zerrissen sei und sich im Niedergang befinde." (S.
170) In seiner Studie untersuchte er 345 Artikel aus der Zeit der ersten Intifada
(1987-1992) und der sogenannten El Aksa Intifada im Zeitraum von September
2000 bis zum 8. April 2002. Die Erkenntnis seiner Analyse geht über das
vermittelte Israel-Bild hinaus und betrifft die politischen Folgen der
Berichterstattung: Ihm zu Folge kommt ,,Den beiden Nationen Deutschland und
Israel [...] in zunehmendem Maße die gemeinsame historische und aktuelle
Sichtweise abhanden. Während sich die meisten Israelis von ihren Nachbarn
bedroht fühlen, sieht die Mehrheit der Europäer Israel heute als den Aggressor
und Störenfried." (Behrens, 2004, S. 42) Laut Behrens wird eine Berichterstattung
über Israel, wie sie der Spiegel und andere Medien praktizieren, auf mittelfristiger
Sicht dazu führen, ,,dass das heute noch häufig beschworene ,besondere
Verhältnis` zwischen Deutschland und Israel ein Ende findet" (ebd.) und es, wie
Behrens weiter postuliert, in unser aller Interesse und Verantwortung liegt, dieser
Entwicklung entschieden zu begegnen (vgl. ebd.).
Die aktuellsten Befunde liefert die vergleichende Analyse der deutschen
Presseberichterstattung über die 2. Intifada im Gaza-Krieg von Maurer & Kempf
(2011). Diese kommen zu dem Ergebnis, dass die Berichterstattung insgesamt von
negativen Nachrichten dominiert wird, dabei jedoch beide Konfliktparteien
gleichermaßen in ein schlechtes Licht gerückt werden. Sie konstatieren weiterhin,
dass, falls tatsächlich eine Stärkung anti-israelischer oder sogar antisemitischer
Einstellungen stattgefunden hat, dies dann nicht auf einem anti-israelischen Bias
der Berichterstattung zurückzuführen ist. Im folgenden Kapitel sollen nun die
Begriffe Antisemitismus und Antizionismus definiert und von einander
abgegrenzt werden, um daran anschließend das Israelbild in Deutschland zu
erläutern.
11
2.
Antisemitismus, Antizionismus und Israelbild in
Deutschland
Wenn es um den Nahostkonflikt und Israel geht, fallen in Politik und Medien
schnell die Begriffe Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik ohne
überhaupt zu wissen, was es mit den Begriffen auf sich hat. Was ist der
Unterschied zwischen Antisemitismus und Antizionismus und wo verläuft die
Grenze zwischen Israelkritik und Judenfeindschaft? Wo hört legitimer Kritik an
Israel auf und wo fängt Antisemitismus an? Um diese Fragen zu beantworten, gilt
es zunächst zu klären, was Antisemitismus und Antizionismus bedeuten, d.h. wie
sich beide definieren und voneinander abgrenzen lassen und wann Israelkritik mit
ihnen zusammenfällt. Dazu ist es unerlässlich beide Begriffe auch vom Begriff
,,Rassismus" abzugrenzen und zu unterschieden. Dem widmen sich die folgenden
Kapitel 2.1 und 2.2. Im Anschluss daran werden die Begriffe ,,Stereotyp",
,,Vorurteil" und ,,Feindbild" geklärt (Kap. 2.3) und die den Juden
zugeschriebenen stereotypischen Merkmale benannt.
An dieser Stelle muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die
nachfolgenden Ausführungen, auf Grund der Begrenztheit dieser
wissenschaftlichen Arbeit und der Komplexität des Themas, lediglich die
Antisemitismus-Thematik umreißen und einen allgemeinen Überblick geben.
2.1
Zum Begriff des Antisemitismus
,,Antisemitismus [ist] das wohl älteste soziale und politische Vorurteil überhaupt,
das im 20. Jahrhundert im millionenfachen Völkermord mit noch lange
anhaltenden Folgen ausgelebt wurde."
(Benz, 1996, S. 8)
Um den Antisemitismus verstehen zu können, ist es unumgänglich die Geschichte
der Judenfeindschaft zu kennen, in der das negative Judenbild geprägt wurde. Seit
jeher werden Juden in die klassische Funktion des Sündenbocks gedrängt.
Betrachtet man die Geschichte des jüdischen Volkes, so wird auch ersichtlich,
dass Juden geradezu prädestiniert dafür sind, für diese Rolle instrumentalisiert zu
werden (vgl. Waibl-Stockner, 2009, S. 13). Die Wurzeln des Judenhasses reichen
weit in die Vergangenheit zurück und sind eng mit der christlichen
12
Judenfeindschaft verbunden (vgl. ebd.). Die Feindschaft gegen Juden und das
Judentum entstanden zeitgleich mit dem Christentum. Die Kreuzigung Christi als
das Schlüsselereignis wurde häufig als Anlass empfunden, die Juden als
sogenannte ,,Christusmörder" zu verfolgen und zu ermorden. ,,Der Vorwurf des
Christenmordes war Ausdruck des christlichen Bewusstseins, Empfänger der
biblischen Verheißungen zu sein, wogegen die Juden als Verweigerer des
göttlichen Heilsplanes als gottlos, amoralisch, verbrecherisch wahrgenommen und
mit Heiden, Ketzern und Häretikern auf die gleiche Stufe gestellt wurden." (Benz,
2004b, S. 36) Seinen Ursprung hat der Begriff Antisemitismus im 19. Jahrhundert
in Deutschland und wurde wahrscheinlich das erste Mal von dem Antisemiten
Wilhelm Marr verwendet, um die alte, religiös motivierte Judenfeindschaft von
einer neuen säkularisierten und rassisch begründeten abzugrenzen (vgl. Bergmann
2002, S. 6). Diese Bezeichnung ist jedoch im Hinblick auf seine Semantik
irreführend, da Antisemiten nicht die Angehörigen der semitischen Sprachfamilie
(z.B. die Araber) bekämpfen, sondern ausschließlich die Anhänger der jüdischen
Religionsgemeinschaft. Diese Menschen werden fälschlich als einheitliche
Rassengruppe betrachtet (vgl. Strauß, Haß, & Harras, 1989, S. 77). Somit hat der
Begriff Antisemitismus mit semitischen Sprachen oder gar ,,Rassen" nichts zu
tun, diente aber zur Propagierung des modernen Antisemitismus. Die
Bezeichnung diente damals als ideologisches Konstrukt und bezog sich
ausschließlich auf die Juden. Trotz dessen verbreitete sich der ,,falsche" Begriff
sehr schnell und wird auch heute noch als Oberbegriff für alle Arten von
Judenfeindschaft verwendet. Im Theologisches Fach- und Fremdwörterbuch von
Hauck und Schwinge (2010, S. 21) wird der Ausdruck Antisemitismus
folgendermaßen definiert: ,,durch die mtl.-neu-zeitl., urspr. (pseudo-)rel.
motivierte Judenfeindschaft vorbereitete, gegen das Judentum (angebl.
minderwertige) Rasse gerichtete Einstellung; führte im dt. Faschismus zur
Verfolgung von 6 Mill. Juden". Doch auch diese Definition vermag nicht die
Komplexität und Facetten des Antisemitismus darstellen und ist aus diesem
Grund unzureichend.
Antisemitismus zu definieren ist immer wieder Gegenstand zahlreicher Literatur,
Studien und Diskussionen und ebenso vielfältig wie seine Erscheinungsformen
13
sind die Definitionen und Theorien zum Antisemitismus (vgl. Benz, 2001, S. 137;
Benz, 2004, S. 9). Obgleich bis heute keine einheitliche,
allgemeinverbindliche Erläuterungen existiert, so enthalten dennoch viele
Definitionen einen wiederkehrenden Kern. So definiert Bergmann (2011, S. 36)
7
Antisemitismus folgendermaßen:
,,Der Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als
Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort
oder Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren
Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse
Einrichtungen."
Der Kommunikationspsychologe Prof. Dr. Wolfgang Frindte (2006, S. 21f.)
definiert den Antisemitismus als eine kalkuliert inszenierte Konstruktion, mit
denen Nichtjuden die Juden als Juden diskriminieren und zu diffamieren
versuchen. Sie sprechen den Juden die Rechtmäßigkeit ihrer Existenz als
Mitglieder sozialer Gemeinschaften ab (vgl. ebd.).
Der Politikwissenschaftler und Leiter des Berliner Zentrums für
Antisemitismusforschung Wolfgang Benz (2004) hingegen fasst den
Antisemitismusbegriff allgemeiner und stellt fest, dass es sich bei Antisemitismus
um die Gesamtsumme bzw. den Oberbegriff aller Formen von Judenfeindschaft
handelt. Dieses spezifiziert er wie folgt:
,,Denn zum Wesen des Antisemitismus gehört einerseits die offene Beleidigung,
der verbale und brachiale Angriff gegen den einzelnen Juden, und andererseits
die Verständigung der Nichtjuden über angebliche Eigenschaften, Absichten,
Handlungen, die den Vorwand bieten, die Juden als Gesamtheit abzulehnen bis
zu ihrer Verfolgung und Vernichtung." (S. 9)
Benz (2001, S. 129) versteht unter Antisemitismus ,,die Gesamtheit
judenfeindlicher Äußerungen, Tendenzen, Ressentiments, Haltungen und
Handlungen unabhängig von ihren religiösen, rassistischen, sozialen oder
sonstigen Motiven." Und auch Pfahl-Traughber (2007) beschreibt Antisemitismus
als ,,eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche ideologische Begründungen
für die pauschale Feindschaft gegen und Herabwürdigung von Juden". Gorden W.
Allport (1971) betont ebenfalls, dass der Antisemitismus als ,,das beständigste
7
Englische Originalfassung: http://fra.europa.eu/fraWebsite/material/pub/AS/AS-WorkingDefinition-
draft.pdf; die deutsche Übersetzung wird auf der Internetplattform des European Forum on Antisemitism,
Task Force Education on Antisemitism beim American Jewish Committee bereitgestellt.
14
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Erstausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2013
- ISBN (PDF)
- 9783956846168
- ISBN (Paperback)
- 9783956841163
- Dateigröße
- 1.2 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Erscheinungsdatum
- 2015 (Februar)
- Note
- 1
- Schlagworte
- Antisemitismus Antizionismus News Bias Israelbild Stereotyp Islam