Unternehmensgründung in der Modebranche: Businessplan mit einer Vertriebsplanung B2B
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
2.2 Unternehmensziele und –profil
Die MODAGENT platziert ihre Dienstleistung im Textilgewerbe und ist einerseits Vermittler zwischen der deutschen Bekleidungsindustrie und den türkischen Textilunternehmen sowie Mode-Designern, andererseits Textilhersteller von Strickwaren für Damen- und Herren-Oberbekleidung. Mode ist für MODAGENT nicht nur der Spaß an neuen Trends, sondern eine Lebenseinstellung, die es ermöglicht, mit sicherem Gespür Trends bereits im Voraus zu erkennen. Da das Engagement im Umgang mit den Kunden und Produkten zu den Stärken von MODAGENT zählt, wird es möglich sein die Lust an neuen Trends auch bei den Kunden zu wecken und eine fruchtbare Zusammenarbeit zum Ergebnis zu haben. Bei der Wertschöpfung und Kundenorientierung stehen im Mittelpunkt, hohe Qualität im Dienst am Kunden zu bieten und die grundlegende Verpflichtung zur Qualität der Produkte.
Gegründet wird die Agentur als Einzelfirma mit Ausrichtung primär auf die Bundesrepublik Deutschland und sekundär auf die europäischen Nachbarländer als Absatzgebiet. Gegebenenfalls wird die Agentur später in eine GmbH umgewandelt. Lokaler Sitz der Firma ist zunächst ein Büro in Bielefeld. Ab 01.09.2006 wird eine Bürofläche von ca. 50 m² in einer Bürogemeinschaft angemietet. Die Ausstattung des Büros orientiert sich nach dem Geschäftszweck und wird mit dem Eigenkapital des Gründers finanziert. Für finanzierungs- und steuerrechtliche Fragen steht die Sparkasse als Ansprechpartner und Berater zur Verfügung. Sie bietet Sicherheit im finanzrechtlichem Rahmen. Die Geschäftsführung wird der Gründer übernehmen. Zielgruppe der Agentur sind Modeunternehmen mit einer Fokussierung auf hochwertige Mode.
Ein bedeutender Leistungsbereich von MODAGENT ist das Familienunternehmen in der Türkei – Dilek Sahin Tekstil ist Bekleidungshersteller und fertigt Strickwaren für Damen und Herren.
Zum Unternehmen:
Dilek Sahin Tekstil ist eine Strickwarenfirma, die nach eigenen Entwürfen Damen- und Herren-Oberbekleidung herstellt. Die 1990 gegründete Firma ist eine der führenden Textilwarenfirmen in der Türkei, die im Verlauf der letzten Jahre gehobene Mittelstandpositionen auf dem Markt errungen hat. Die ausschließlich vom firmeneigenen Designer entwickelten Kollektionen stehen unter der Prämisse der günstigsten Qualitäts-Preis-Relation, ohne dabei auf aktuellstes Design zu verzichten.
Hochwertigste Garne von besonderer Geschmeidigkeit und äußerste Sorgfalt bei der Endverarbeitung sind die unverkennlichen Gütezeichen der Firma Dilek Sahin Tekstil. Bei einer Produktionskapazität von über 200.000 Kleidungsstücken pro Jahr ist Dilek Sahin Tekstil in der Türkei führend im Hinblick auf modernste Technik in der Produktion, kaufmännische Beweglichkeit und modische Kreativität bei den Produkten. Die Fertigungsanlagen bestehen aus hochmodernen elektronisch gesteuerten Maschinen jüngster Generation. Auf diese Weise können alle Entwurfs- und Gestricksarten produziert werden, einschließlich der nahtlosen Fertigung (knit and wear), die heute als höchster Ausdruck des technologischen Fortschritts gilt.
Dilek Sahin ist auf dem türkischen Markt unter den beiden Labels:
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und
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mit Marktartikeln der Damen- und Herrenbekleidungsbranche im Eigenmarken-Portfolio vertreten. Der Produktionsumfang setzt sich aus 50% für Kunden im Inland und 50% für Kunden im Ausland zusammen. Die Kollektionen werden in erster Linie nach Russland, Griechenland und in andere europäische Ländern exportiert. In exklusiver Lizenz wird außerdem für die prestigereichen Modemarken der Türkei Orka Group (Tween, ADV, Damat), Sarar, Beymen Club, Polo Garaje, Boyner Kaufhäuser, Koton Kaufhäuser, RBJ Jeans, Derin Kaufhäuser und Ipek Yol als Hersteller produziert.
Das Ziel ist es, durch die quantitativen und qualitativen Produktionen, jahrelangen Erfahrungen, sowie der Infrastruktur und branchenspezifischen Vorstellungen nicht nur in der Türkei, sondern auch im Ausland die Kollektionen, mit Unterstützung von MODAGENT, unter einem neuen Label DiSalva zu vermarkten.
Als erstes plant MODAGENT die Etablierung am deutschen Textilmarkt. Dazu ist es zunächst nötig, Referenzkunden und Kooperationspartner zu gewinnen. Besonders werden dabei Unternehmen mit führender Leistungsgemeinschaft mittelständischer Handelsunternehmen der Textil- und Bekleidungsbranche mit internationaler Ausrichtung angesprochen. Dabei findet zunächst eine Fokussierung auf die regionalen Unternehmen am Standort der MODAGENT statt. Für das erste halbe Jahr wird aktiv die Zeit genutzt, Kontakte zu verschiedenen Unternehmen aufzubauen.
Die nachfolgende Darstellung zeigt, welche Schritte zur Umsetzung des Geschäftsplans bereits erledigt worden sind und wie die weiteren Meilensteine aussehen:
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2.3 Geschäftsidee
Das A und O des Geschäftsplans ist natürlich die Geschäftsidee. Im folgenden wird diese Idee näher erläutert. Ferner wird auf Dienstleistung und Produkte, sowie Vorteile für die Kunden und, für den geplanten Markterfolg auf die Zielgruppen eingegangen.
2.3.1 Dienstleistung und Produkte
Die Türkei ist der drittwichtigste Exporteur von Textilien in die EU nach China sowie Mittel- und Osteuropa. Europa ist ein hart umkämpfter Modemarkt, auf dem sich die türkischen Hersteller durch hohe Qualitätsstandards erfolgreich gegen die Flut preiswerter Waren aus dem Fernen Osten behaupten. Der Anspruch lautet: Höchste Qualität direkt auf die Kunden zugeschnitten. Das erfordert eine schnelle Reaktion auf aktuelle Modetrends. Oft vergehen nur drei bis vier Wochen vom Design einer neuen Kollektion bis zur Auslieferung. Deutschland, das allein im ersten Halbjahr 2005 Textilien im Wert von 1,2 Mrd. Euro aus der Türkei importierte, ist ein wichtiger Markt.[1]
Die türkischen Textilhersteller produzieren nicht nur Qualitätsware für namhafte Mode-Labels, sondern viele kreieren auch eigene Marken. So arbeitete die Unternehmerin Dilek Sahin mit dem von ihr gegründeten Unternehmen Dilek Sahin Tekstil von 1990 an zunächst ausschließlich für Marken wie Orka Group (Tween, ADV, Damat), Sarar, Beymen Club, Polo Garaje, Ipek Yol, RBJ Jeans und den Kaufhäusern Derin, Boyner und Koton. Die produzierten Textilien werden in den genannten Kaufhäusern im In- und Ausland, vor allem aber in den Ländern Deutschland, Holland, Spanien, Österreich, Russland, Dänemark, Belgien und Frankreich zum Verkauf angeboten.
Insbesondere besteht eine sehr enge und lange Geschäftsbeziehung mit dem türkischen Modeunternehmen Koton, da Dilek Sahin Tekstil seit der Gründung bis zur heutigen Entwicklung der Marke Koton als exklusiver Hersteller von Strickwaren für die Damen- und Herrenoberbekleidung tätig ist.
Koton startet mit Shops bei SinnLeffers:
Die Münchener Koton Textil Group GmbH, Tochter der türkischen Koton Teks San TIC in Istanbul, verstärkt ihre Präsenz auf dem deutschen Markt. Anfang 2005 eröffnen laut Geschäftsführer Frank Beeck zunächst vier Shop-in-Shops der DOB-Marke Koton in Filialen der Hagener SinnLeffers AG auf Flächen von rund 35m². Außerdem soll im nächsten Jahr der erste Flagship-Store in Deutschland eröffnet werden. Derzeit werde nach rund 600m² großen Standorten in den Toplagen deutscher Top 7-Städte wie Köln und München gesucht. Kotons Kernzielgruppe sind Frauen zwischen 20 und 35. Beeck vergleicht die modische Ausrichtung mit Marken wie Esprit, S.Oliver und Street One. Bislang hat Koton hier zu Lande 300 Wholesale-Kunden. Der Umsatz der türkischen Muttergesellschaft hat sich in den vergangen vier Jahren versiebenfacht, in diesem Jahr werde er voraussichtlich bei 90 Mill. Dollar (67,8 Mill. Euro) liegen. Neben den eigenen Labels ist das Unternehmen im Private Label-Bereich aktiv.[2]
Die Grenzen zwischen Handel und Herstellern verwischen und verstärken den Wettbewerb, der geprägt ist von hohen preisgünstigen Importen aus dem Ausland. Als Reaktion darauf hat die Bekleidungsbranche in Deutschland ihre Beschaffungs- und Absatzmärkte globalisiert. Bereits 90 Prozent der Kleidung wird im Ausland produziert.[3] Durch die Kooperation von Dilek Sahin Tekstil als Hersteller und MODAGENT als deutsche Niederlassung wird strategisch ein wichtiger Standort in Deutschland erschlossen. Mit der geplanten Einführung der Eigenmarke DiSalva wird eine Expansion auf weitere Länder in Europa bis 2008 angestrebt.
Im speziellen werden für Kunden folgende Dienstleistungen angeboten:
- umfassende Beratung
- Zusammenstellung eines individuellen Produktsortiments sowie
- Unterstützung bei Marketing- und Werbeaktionen
Generell umfasst das Leistungsangebot:
- eine enge Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und die Repräsentation der von MODAGENT vertretenen Firmen
- Kundengewinnung / Kundenbetreuung
- Unterhaltung eines Bürobetriebes (ständige Erreichbarkeit und Abwicklung aller anfallenden Verwaltungsarbeiten)
- sonstige Kundendienste (Reklamationsbearbeitung)
Ziel ist es, jedem Kunden durch einen umfassenden Service, die Bereitstellung individueller Produkte und Dienstleistungen sowie eine Optimierung seines Angebotes aufzuzeigen. Durch die ständige Erreichbarkeit, kann kompetent auf Fragen und Probleme reagiert werden.
2.3.2 Kundennutzen / Kundenvorteile
MODAGENT wird zukünftig von mehreren Auftraggebern (Herstellern) damit betraut, deren Produkte, speziell Textil- und Modewaren, an Kunden zu vermitteln und Verträge in deren Namen abzuschließen. Er vermittelt zwischen festen und wechselnden Geschäftspartnern auf der Abnehmerseite. Auf der Lieferantenseite werden zum Beginn der Geschäftstätigkeiten, Vermittlungen für das Unternehmen Dilek Sahin Tekstil getätigt. Verhandlungen mit weiteren Geschäftspartnern werden sich nach der geschäftlichen Entwicklung sowie den Anforderungen der Kunden richten.
Der Inhalt der Geschäftstätigkeit liegt im Verkauf und in der Beratung von Kunden. Zu diesen zählen zunächst hauptsächlich Einzel- und Großhändler sowie Fachgeschäfte in der Region Ostwestfalen, und nach der Einführungsphase auch darüber hinaus. Zu den zentralen Dienstleistungen zählt die Vorstellung neuer Produkte, die Beratung hinsichtlich neuer Kollektionen sowie Abnahme-, Liefer- und Zahlungskonditionen. Der Gründer führt sämtliche Gespräche und Verhandlungen bis hin zur Auftragserteilung.
MODAGENT ist bewusst, dass es für die vermarkteten Produkte und Dienstleistungen einen noch zu erschließenden Markt gibt. Durch die Zusammenarbeit mit renommierten Herstellern der türkischen Bekleidungsbranche wird die Firma in der Lage sein, zukünftige Kunden entscheidende Wettbewerbsvorteile zu sichern. Unter der Nutzung von kaufmännischen und persönlichen Qualifikationen sowie beruflichen Erfahrungen des Gründers, schafft diese Tätigkeit einen sicheren und zukunftsweisenden Arbeitsplatz. Bei der angestrebten Erzielung von Kundenzufriedenheit und Kundenbindung kann diese Tätigkeit, die eine große Herausforderung für den Gründer darstellt, geprägt von Verantwortung und hohem Qualitätsbewusstsein, ein hohes Maß an Selbstbestätigung und Erfolgsgefühl vermitteln.
Zu den wichtigsten Aufgaben der Handelsvertretung gehören die qualifizierte und umfassende Kundenberatung, die Neukundengewinnung, die Pflege des vorhandenen Kundenstammes sowie die Marktbeobachtung. Durch Markt- und Warenkenntnisse wird MODAGENT in der Lage sein, für jeden Interessenten ein passendes Angebot an Waren zusammen zu stellen. Da die Firma als Vertreter mehrerer Anbieter tätig sein wird, können Kunden weitaus objektiver beraten werden, da nicht der unbedingte Verkauf von Produkten eines Herstellers im Vordergrund steht. Der Handelsvertreter möchte nicht an den Bedürfnissen der Abnehmerseite vorbei verkaufen und wird deren Wüsche und Vorschläge an die Hersteller herantragen. Für die Kunden ist MODAGENT ein wichtiger und kompetenter Geschäftspartner, der ein umfassendes Produktsortiment anbieten kann, das es diesen ermöglicht, Waren unterschiedlicher Qualität und Preislagen zu beziehen. Im Falle von eventuellen Reklamationen steht der Geschäftsführer als Ansprechpartner selbstverständlich zur Verfügung.
2.3.3 Zielgruppen / Zielkunden
MODAGENT steht nicht nur für eine Monomarke, sondern für eine Vielzahl von Marken, die unterschiedliche Mode- und Bekleidungsbedürfnisse von Frauen und Männer bedienen. Kernkompetenzen sind die Herstellung und der Vertrieb von zeitgemäßen Kollektionen, maßgeschneidert für fest umrissene Zielgruppen.
Die Hauptzielgruppen B-2-B sind:
- Einzelhandel
- Großhandel
- Fachgeschäfte (Bekleidung allgemein)
Hier kommen sowohl kleine wie auch größere Firmen als Kunde in Betracht. Allerdings werden zunächst die Unternehmen im Umkreis von 50 Kilometern angesprochen. Nach Erschließung dieses Gebietes wird auch überregional verkauft.
Zum Aufbau der Handelsvertretung werden auf bereits bestehende Kontakte zurückgegriffen, die aus der Beteiligung als Aussteller (Dilek Sahin Tekstil) auf der Messe CNR[4] Istanbul Moda Show im Februar 2006 bestehen. Vor allem werden dabei in der ersten Phase europäische Modeunternehmen angesprochen. Denn aus diesem Bereich kommen bereits die ersten Referenzkunden.
Denkbar als Zielkunden sind aber auch Endverbraucher (B-2-C), denn das Internet-Shopping boomt. Aber neben gängigen Produkten wie Büchern und DVDs, bei denen die Exemplare identisch sind und es daher keiner speziellen Probe bedarf, werden auch Gegenstände interessanter, die die Kunden normalerweise vorher sehen und anprobieren wollen, beispielsweise Kleidung. Studien kommen zu dem Schluss, dass sich das Einkaufsverhalten ändert. Die Konsumenten gehen teilweise noch ins Geschäft, um beispielsweise den Dolce & Gabbana - Anzug anzuprobieren, aber den Kauf tätigen sie dann im Internet, wo sie bis zu fünfzig Prozent einsparen. Einige unabhängige Quellen bestätigen, dass der gesamte Sektor mit dem Internet Shopping wächst. Laut Ledbury Research[5] würden fünf Prozent der Menschen Kleidung und Mode online kaufen, im Vergleich mit 23 Prozent, die Schmuck und 58 Prozent, die Wein online kaufen würden. IMRG[6] hat herausgefunden, dass der Verkauf von Modegegenständen um 475 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden konnte.[7]
2.3.4 E-Business / E-Commerce
Geschwindigkeit, Verfügbarkeit, Trend und Gefallen – das sind entscheidende Faktoren für die Textil- und Modebranche. Und dabei handelt es sich um genau jene Bereiche, in denen das Internet seine besondere Stärke entfalten kann. Via Internet kann man Geschäftsvereinbarungen rascher unter Dach und Fach bringen oder z.B. Termingeschäfte schneller abwickeln, und Bestellungen für Lieferungen aus fernen Ländern lassen sich schneller platzieren.
Das Internet bringt für die Textilbranche enormen Zeitgewinn: Bestellungen per E-Mail oder mittels Anbindung an elektronische Marktplätze sind blitzschnell getätigt. Der Hauptvorteil elektronischer Beschaffung besteht darin, dass sich die entsprechenden Geschäftsvorgänge standardisieren lassen, was Kostenersparnisse mit sich bringt.
Zur Realisierung der Internetpräsenz von MODAGENT wird das Content Management System[8] Joomla! eingesetzt. Es eignet sich ausgezeichnet für kleinere und mittlere Auftritte, aber auch große Portale sind mit diesem System bereits realisiert worden. Joomla! ist sehr einfach zu bedienen und sorgt damit für schnellen Erfolg beim Anwender. Ein weiteres Merkmal ist seine Flexibilität. Mit Hilfe einer Fülle von Erweiterungen lassen sich viele zusätzliche Funktionalitäten in Joomla! integrieren.
Joomla! bietet folgende Vorteile:
- jederzeit und von überall Zugriff auf die Website (PC mit Browser und Internet-Anschluss)
- Navigation wird automatisch erzeugt
- Inhalte können zeitgesteuert verwaltet werden
- Verfügung über eine Benutzer- und Rechteverwaltung
- keine Software wird benötigt
- keine Programmierkenntnisse werden benötigt
- Inhalte können mehrfach benutzt werden
- Layout wird zentral verwaltet und bietet viel Raum für Veränderung
Als Open-Source-Produkt[9] ist Joomla! lizenzkostenfrei. Das System ist mit Abstand das am weitesten verbreitete Open Source Web Content Management System der Welt. Das Entwicklerteam geht momentan von etwa 5.000.000 Installationen auf öffentlichen Webservern aus. Es gibt 25.000 registrierte Entwickler mit 1.000 Projekten, die Joomla erweitern. Es wird auf der ganzen Welt benutzt. Die Bandbreite reicht von sehr einfachen Homepages bis hin zu komplexen Geschäftsanwendungen.
Für MODAGENT ergeben sich große Chancen im Internet, denn der Trend ist unübersehbar: Der Textilhandel im Internet ist im Kommen. Denn im allgemeinen Wachstum des Online-Geschäfts um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 13 Milliarden Euro in 2005 schneiden die Bekleidungs-Shops immer besser ab. 36 Prozent der Internet-Käufer haben Produkte der Warengruppe Kleidung und Sportartikel im Internet bestellt, damit ist dieser Bereich nach Büchern und Zeitschriften der zweitstärkste Bereich im E-Commerce nach einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes. Viele Textilhändler tun sich noch schwer, den Vertiebskanal Internet in vollem Umfang zu nutzen. Nur 65,3 Prozent verfügen über eine eigene Website, entgegen dem positiven Käufertrend liegt damit der Textileinzelhandel im Branchenvergleich auf dem vorletzten Platz. Bekleidungseinzelhändler trauen dem Internet bislang kein großes Potenzial zu. So vermuten sie häufiger als ihre Kollegen in anderen Einzelhandelsbranchen, dass ihre Kunden keinen Online-Vertrieb wünschen. Somit erklärt es sich auch, dass nur 65,3 Prozent über eine eigene Website und damit der Textileinzelhandel im Branchenvergleich den vorletzten Platz belegt.[10]
Im Bereich des Textilhandels ist es durch den Einsatz neuer Technologien möglich, schneller und direkter auf Absatzschwankungen einzugehen. Die Vernetzung der Geschäftsprozesse (B-2-B und E-Commerce[11] ) ermöglicht eine genauere Analyse der Kunden-Anforderungen. Im B-2-C Bereich bietet das Internet vor allem die Möglichkeit, gezielt spezielle Zielgruppen anzusprechen und Nischenmärkte zu erschließen. Für die erfolgreiche Vermarktung durch das Internet ist vorgesehen, sich an einem virtuellen Marktplatz ebay Express für Neuwaren zu positionieren.
Im Herbst will eBay[12] in Deutschland mit eBay Express einen Marktplatz starten, auf dem gewerbliche Anbieter ausschließlich Neuware zum Festpreis verkaufen. In den USA startet eBay Express schon im Frühjahr 2006. EBay Express soll eine einfache Suche und präzise Suchergebnisse mit Vorschau sowie bebilderte und gut strukturierte Produktbeschreibungen kombinieren. In einem Warenkorb werden Artikel verschiedener Anbieter gesammelt und in einem Betrag sicher bezahlt, das Konzept erinnert damit an T-Onlines ElectronicScout24. Auf dem neuen Marktplatz dürfen ausschließlich geprüfte gewerbliche Anbieter verkaufen, die ein spezielles Anmeldeverfahren durchlaufen und sich zu den eBay-Express-Servicestandards verpflichtet haben. So dürfen nur Neuwaren angeboten werden und die Ware muss spätestens innerhalb von zwei Tagen nach der Information über den Zahlungseingang versendet und dem Fernabsatzrecht entsprechend ein Widerrufs- sowie Rückgaberechte angeboten werden. Sollte einmal etwas schief gehen, will eBay in die Bresche springen und in unbegrenzter Höhe über den gesamten Kaufbetrag einstehen.
Durch die Kombination von eBay und eBay Express sollen Händler mit einem Angebot ganz unterschiedliche Zielgruppen erreichen können - und das zunächst einmal ohne zusätzliche Kosten. Anders als in den USA - wo eBay Express bereits im Frühjahr 2006 eingeführt wird - können Anbieter in Deutschland auch exklusiv bei eBay Express anbieten. Bezahlen können Kunden die Einkäufe sofort in einem Betrag per elektronisches Lastschriftverfahren, Kreditkarte oder PayPal[13]. EBay Express bzw. PayPal wickeln die Zahlung ab, informieren die Anbieter über den Geldeingang und versprechen ab diesem Zeitpunkt jedem Anbieter Zahlungssicherheit, d.h., das Risiko geplatzter Lastschrift- oder Kreditkartenzahlungen wird von eBay getragen.[14]
2.4 Branche und Markt
Eine hohe Wertsteigerung des Unternehmens ist nur bei einem großen Marktpotenzial zu erwarten. Dieses Potenzial gilt es durch eine Analyse von Branche und Markt zu ermitteln. Im folgenden wird ein Überblick über die Branche gegeben. Ferner schließen der Branchen- und Marktanalyse die Bestimmungen der Zielgruppen und des geplanten Markterfolgs an.
2.4.1 Gesamtmarkt
Die türkische Wirtschaftsentwicklung und – in ihrem Gefolge – die Entwicklung der deutsch – türkischen Wirtschaftsbeziehungen befinden sich nunmehr im vierten Jahre einer außerordentlichen Boom-Phase. Deutschland ist seit langen Jahren der mit Abstand größte Handelspartner der Türkei. Auch gegenwärtig partizipiert die deutsche Wirtschaft in vollem Umfang am Boom am Bosporus. 2004 war das türkische Wirtschaftswachstum mit fast zehn Prozent höher als das aller OECD[15] -Staaten. Das bilaterale Handelsvolumen stieg zwischen 2001 und 2003 jährlich um zwei Milliarden Euro von zwölf über vierzehn auf sechszehn Milliarden. 2004 legte es noch einmal über 20 Prozent zu und erreichte knapp zwanzig Milliarden Euro. Obwohl nicht nur die deutschen, sondern auch die türkischen Lieferungen deutlich steigen, zeigt die bilaterale Handelsbilanz der letzten drei Jahre aus deutscher Sicht stets positive Salden.[16]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 Deutsche Einfuhrgüter 2004/05[17]
Die Textil- und Bekleidungsindustrie zählt gemessen am Umsatz und an der Zahl ihrer Beschäftigten zu den größten Industriegruppen in Deutschland. Die deutsche Textil- und Modeindustrie ist eine der wichtigsten Konsumgüterbranchen des Landes, auch wenn ein Großteil des inländischen Bedarfs mit Einfuhren aus anderen Ländern gedeckt wird. Die Wachstumsmärkte der Zukunft liegen aber nicht in Westeuropa, sondern in anderen Kontinenten. Aus diesem Grund verlagert auch die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie einen Teil ihrer Produktion in andere Länder. Sie kann damit ihre Position auf anderen Märkten stärken. Zugleich profitiert sie von im Vergleich zum Inland meist niedrigeren Kosten.[18]
In einer aktuellen Verbandsumfrage des Institutes der deutschen Wirtschaft in Köln, wurde vom Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie, auf die Einschätzung der allgemeinen Stimmungslage in den Unternehmen des Wirtschaftszweiges folgendes erläutert:
Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie ist in einer unverändert schwierigen Situation, gleichwohl zeigen sich auch vereinzelt Lichtblicke.
Insgesamt ist die Spanne in der Umsatzentwicklung der einzelnen Sparten außerordentlich breit.
Sie beginnt mit einer Minusrate von fast 12 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum und reicht bis zu einem Zuwachs von knapp 4 Prozent. Die Gesamtbranche verzeichnet mit einem Umsatz von 17,1 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2005 einen Rückgang von 1,5 Prozent. Getrennt betrachtet ergibt sich allerdings aufgrund des schwachen Jahresverlaufs im Berichtszeitraum bei Textil mit 9,7 Milliarden Euro ein Minus von 3,5 Prozent. Positive Meldungen hingegen in der Bekleidungsindustrie: hier wird mit 7,4 Milliarden Euro ein Plus von 1,3 Prozent ausgewiesen.
Und auf die zu erwartende Produktions-, preisbereinigtes Umsatz- bzw. Geschäftsergebnis für das Jahr 2006 des Wirtschaftszweiges wurde folgendes erläutert:
Trotz des spürbar verbesserten Konjunkturausblicks in der Gesamtwirtschaft ist für die Textil- und Bekleidungsunternehmen der Dreh- und Angelpunkt ihrer Absatzsituation eine deutliche Verbesserung des Konsumklimas. Es besteht jedoch nur verhaltener Optimismus, dass es zu einer deutlichen Belebung des Inlandsgeschäfts kommt. Inwieweit der Export wieder seiner Rolle als Stabilitätsfaktor gerecht wird ist dagegen offen. Daher erwarten die Textil- und Bekleidungsunternehmen für 2006 lediglich, dass es gelingt, die Talfahrt weiter zu stoppen und das beim Umsatz zumindest das Vorjahresniveau gehalten werden kann. Mit Blick auf den anhaltend massiven Wettbewerbs- und Kostendruck werden weitere Rationalisierungsmaßnahmen und Produktionsverlagerungen ins Ausland unvermeidbar sein. Die Produktion wird auch 2006 im Jahresdurchschnitt aller Voraussicht nach in der Textil- und Bekleidungsindustrie zurückgehen. Es ist jedoch zu hoffen, dass die Rückgänge niedriger ausfallen als 2005.[19]
2.4.2 Modekonsum
Zu den Trends von August 2005 bis Januar 2006, sagt Dr. Ulla Ertelt vom Frankfurter Beratungsunternehmen HML Modemarketing folgendes:
"Der DOB[20] -Markt ist in der Menge leicht zurückgegangen. Es wurde aber wertiger gekauft. Die Zahl der Käufe ist um 0,6 Prozent gesunken, der Wert stieg dagegen um 0,9 Prozent. Der HAKA[21] -Markt halte sich relativ stabil. Wenn man den Zeitraum August bis November 2005 mit den Monaten August bis Januar 2006 vergleicht, zeigt sich aber, dass der Markt etwas an Menge und Wert nachgelassen hat."
Vier Mal jährlich befragt HML Männer und Frauen ab 14 Jahren in 1400 Haushalten zu ihren Vorlieben beim Kauf von Bekleidung und Schuhen. Dabei ordnen sich die Konsumenten in die Segmente gehobener Markt, Markt der Mitte und Preismarkt ein. Diese Gliederung richtet sich nach dem Anspruchsniveau und dem Modegrad der Befragten. Die detaillierten Daten:
Der DOB-Markt von August 2005 bis Januar 2006
- Frauen kaufen weniger, aber teurer. Was heißt das im Detail? Die treibende Kraft sei der Markt der Mitte gewesen, so Ertelt. Der Preismarkt dagegen liege bei Menge und Wert im Minus und habe zur Entwicklung des Gesamtmarktes nicht viel beigetragen. Der gehobene Markt halte sich stabil. Auch hier sei etwas wertiger eingekauft worden. Im Dezember und Januar ging die Zahl der Käufe allerdings zurück.
- Ein Blick auf die Produktgruppen zeigt: Die Gewinner waren Röcke. Sie haben im Wert sogar zweistellig zugelegt. Auf Rang zwei halten sich die Jeans. "Die Euphorie hat etwas nachgelassen, die Entwicklung ist aber immer noch sehr gut“, so Ertelt. Erstaunlicherweise haben auch Kleider stark zugelegt, vor allem im Preismarkt. "Allerdings auf niedrigem Niveau“, schränkt Ertelt ein. "Das Kleid war modisch angesagt. Bei H&M hat man viele Kleider gesehen. Vor allem die Kundin, die preisgünstig und modisch kauft, hat zugeschlagen.“
- Kaum wurde es kalt, wurden Pullover und Strickjacken gekauft. Strickwaren hätten im Dezember und Januar aufgeholt, dafür haben Wirkwaren verloren.
Der HAKA-Markt von August 2005 bis Januar 2006
- Die Verschiebungen zwischen der ersten Saisonhälfte (August bis November) und der gesamten Herbst / Wintersaison (August bis Januar) seien in der HAKA weniger stark als in der DOB. Männer haben laut Ertelt weiterhin wertig gekauft. Der Gesamtmarkt hat im Wert mit plus 1,4 Prozent stärker zugelegt als in der Menge (plus 0,3 Prozent).
- Die Zuwächse im Markt der Mitte und im gehobenen Markt seien nicht mehr so stark wie in der ersten Saisonhälfte, beide Segmente liegen aber in Menge und Wert noch deutlich im Plus. Der Preismarkt hat erneut verloren. Der Wertverlust habe sich etwas verringert, er liege aber immer noch im zweistelligen Bereich. "Formelles kommt im Preismarkt einfach nicht an“, sagt Ertelt. "Anzüge, Hemden und Strick haben hier dicke Minuszahlen.“ Diese Produkte würden überwiegend im gehobenen Markt gekauft.
- Für Anzüge sei in diesem Segment auch wieder mehr Geld ausgegeben worden. Jacken verzeichnen im Markt der Mitte kräftige Zuwächse. Auch die Mantelkäufe seien entsprechend der Jahreszeit wieder gestiegen.
- In der HAKA wurden Jeans nach wie vor viel gekauft. Im gehobenen Markt hat die Nachfrage etwas nachgelassen. Für die Jahreszeit ungewöhnlich ist, dass Wirkwaren besser abgeschnitten haben als Strick.[22]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3 DOB- und HAKA-Markterhebung für 5 Jahre (1999-2004)[23]
Fazit:
Nach drei Jahren rückläufiger Marktentwicklung zogen 2004 erstmals die Umsätze wieder an. Dabei liegt die HAKA deutlicher im Plus als die DOB, hier waren auch höhere Preise durchsetzbar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4 Gewinner und Verlierer DOB[24]
Fazit:
Aus der Nachfrage-Entwicklung August 2005 bis Januar 2006 in der DOB in den alten Bundesländern im Vergleich zum Vorjahr, hat sich eine gesteigerte Nachfrage nach Röcken, Jeans, Kleider, Strickwaren und Kostümen/ Hosenanzügen entwickelt. Eine gesunkene Nachfrage hat sich indessen entwickelt nach Mäntel, Blusen, Jacken, Wirkwaren und Hosen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5 Gewinner und Verlierer HAKA[25]
Fazit:
Aus der Nachfrage-Entwicklung August 2005 bis Januar 2006 in der HAKA in den alten Bundesländern im Vergleich zum Vorjahr, hat sich eine gesteigerte Nachfrage nach Jeans, Jacken, Wirkwaren, Mäntel und Strickwaren entwickelt. Eine gesunkene Nachfrage hat sich indessen entwickelt nach Anzügen, Hemden, und Hosen.
[...]
[1] Vgl. [LG].
[2] Vgl. [TWN01].
[3] Vgl. [BRB].
[4] Istanbul International Exhibition Centre = Internationale Messe und Ausstellungen.
[5] http://www.ledbury-research.com
[6] http://www.irmg.org
[7] Vgl. [ZDN].
[8] Ein Content Management System ist ein Anwendungsprogramm, das die gemeinschaftliche Erstellung und Bearbeitung des Inhalts von Text- und Multimedia-Dokumenten ermöglicht und organisiert.
[9] Open-Source-Produkt = frei verfügbares Produkt.
[10] Vgl. [ECC].
[11] E-Commerce = Elektronischer Handel.
[12] Die Firma eBay ist ein weltweit tätiger Anbieter von Internetauktionen.
[13] PayPal ist ein, von einer 100%igen Tochtergesellschaft der Firma eBay betriebenes, Online- Bezahlsystem, das als Micropayment-System und zur Begleichung höherer Beträge zum Beispiel beim Einkauf und Verkauf im Online-Handel genutzt werden kann.
[14] Vgl. [glm].
[15] Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist eine internationale, strikt zwischenstaatliche Organisation. Sie hat ihren Sitz in Paris.
[16] Vgl. [OWLW, S. 6 ff.].
[17] (in [OWLW] aus: Boom am Bospurus, S. 7).
[18] Vgl. [GTM].
[19] Vgl. [IWV].
[20] DOB = Damenoberbekleidung.
[21] HAKA = Herrenoberbekleidung.
[22] Vgl. [TWN02].
[23] (in [TWN02] aus: Die Trends August 2005 bis Januar 2006).
[24] (in [TWN02] aus: Die Trends August 2005 bis Januar 2006).
[25] (in [TWN02] aus: Die Trends August 2005 bis Januar 2006).
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Erstausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2006
- ISBN (PDF)
- 9783956848445
- ISBN (Paperback)
- 9783956843440
- Dateigröße
- 9.8 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Fachhochschule Bielefeld
- Erscheinungsdatum
- 2015 (Februar)
- Note
- 1,7
- Schlagworte
- Textilhandel Internet Textilindustrie strategische Vertriebssteuerung Absatz Vertrieb