Die Rolle der Modemarke – heute und in der Zukunft
					
	
		©2002
		Masterarbeit
		
			
				76 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Die zunehmende Dynamisierung und Internationalisierung in der Textilbranche stellt eine große Herausforderung für die Markenpolitik der Mode-Hersteller dar. In diesem von kurzlebigen Trends und schnellen Saisonwechseln geprägten Markt können nur die Unternehmen Erfolg haben, die eine bewusst strategisch ausgerichtete Markenpolitik verfolgen. 
Die Gesamtsituation der Branche ist schlecht. Dies lässt sich eindeutig daran erkennen, dass das Warenangebot auf dem Bekleidungsmarkt in etwa um 30% die Nachfrage übersteigt. Die Bekleidungsmode steht in ständigem Wettbewerb mit anderen Wünschen der Verbraucher wie Autos oder Reisen und steigenden Lebenshaltungskosten. Die Modebranche reagiert also sehr sensibel auf allgemeine Konjunkturschwankungen. Den Herstellern machen zudem die verbreitete Produkthomogenität und die auf den Markt drängenden Billiganbieter zu schaffen. Die Modeindustrie klagt über sinkende Umsätze, aber bei Events wie Fußball, Popkonzerten, Musicals und Trendsportarten tobt der Konsumrausch – hier achtet kein Konsument auf Euro und Cent. Die beste Möglichkeit, um ein Stück von diesem Kuchen abzubekommen, um also langfristig auf dem Modemarkt erfolgreich bestehen zu können, ist der Aufbau und die Pflege von starken Markenpersönlichkeiten.
Wurde die Marke in den 1980er Jahren von vielen Experten noch totgesagt, so ist sie heute so vital und faszinierend wie nie zuvor, gerade auch in der Modebranche. Doch wo geht es hin mit der Marke? Und wie wird sich die Modemarke weiterentwickeln? Der Modebranche stehen weitere tief greifende Änderungen bezüglich Internationalisierung, technischen Neuentwicklungen und verändertem Konsumentenverhalten bevor. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie relevant die Modemarke in Zukunft sein wird und wie sie sich präsentieren muss.
	Die Gesamtsituation der Branche ist schlecht. Dies lässt sich eindeutig daran erkennen, dass das Warenangebot auf dem Bekleidungsmarkt in etwa um 30% die Nachfrage übersteigt. Die Bekleidungsmode steht in ständigem Wettbewerb mit anderen Wünschen der Verbraucher wie Autos oder Reisen und steigenden Lebenshaltungskosten. Die Modebranche reagiert also sehr sensibel auf allgemeine Konjunkturschwankungen. Den Herstellern machen zudem die verbreitete Produkthomogenität und die auf den Markt drängenden Billiganbieter zu schaffen. Die Modeindustrie klagt über sinkende Umsätze, aber bei Events wie Fußball, Popkonzerten, Musicals und Trendsportarten tobt der Konsumrausch – hier achtet kein Konsument auf Euro und Cent. Die beste Möglichkeit, um ein Stück von diesem Kuchen abzubekommen, um also langfristig auf dem Modemarkt erfolgreich bestehen zu können, ist der Aufbau und die Pflege von starken Markenpersönlichkeiten.
Wurde die Marke in den 1980er Jahren von vielen Experten noch totgesagt, so ist sie heute so vital und faszinierend wie nie zuvor, gerade auch in der Modebranche. Doch wo geht es hin mit der Marke? Und wie wird sich die Modemarke weiterentwickeln? Der Modebranche stehen weitere tief greifende Änderungen bezüglich Internationalisierung, technischen Neuentwicklungen und verändertem Konsumentenverhalten bevor. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie relevant die Modemarke in Zukunft sein wird und wie sie sich präsentieren muss.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
II 
4 
Die aktuelle und zukünftige Bedeutung der Marke in der  
Modebranche... 29 
4.1  Marke und Mode heute... 29 
4.1.1  Modemarke  ein Widerspruch in sich?... 29 
4.1.2 Definition 
Modemarke... 32 
4.1.3  Von der Markierung zum Markenkult - Entwicklung der Marke bei 
Bekleidungsmode... 32 
4.1.4  Heutige Situation der Modemarke... 34 
4.1.4.1 Arten und Bedeutung... 34 
4.1.4.2 Strategien bei Modemarken... 35 
4.1.4.3 Markenwelten... 37 
4.1.4.4 Aktuelle Probleme der Modemarke... 37 
4.1.5  Konsumentenverhalten in Bezug auf Mode und Modemarken... 40 
4.1.5.1 Impression Management durch Kleidung... 40 
4.1.5.2 Mode und Identität... 40 
4.1.5.3 Kaufmotive für Mode... 41 
4.1.5.4 Stellenwert der Modemarke... 41 
4.2 Zukunft der Mode... 43 
4.2.1  Vom Catwalk in die Warenwelt - durchgestylte Lebenswelten... 43 
4.2.2 Personal 
Fashion...43 
4.2.3 Smart 
Fashion...44 
4.3  Rolle der Modemarke in Zukunft... 45 
4.3.1 Relevanz 
der 
Modemarke... 45 
4.3.2 Gestaltung 
der 
Modemarke... 47 
4.3.3 Situation 
der 
Markenabsender... 50 
4.3.4 Modemarken-Kommunikation... 52 
4.3.5  Risiken und Probleme der Modemarke... 54 
4.3.6  Zehn Thesen zur Zukunft der Modemarke... 55 
5 
Fazit... 56 
Literaturverzeichnis...VII 
Anhang
III 
Abbildungsverzeichnis  
Abbildung   1: 
Die Variablen der Modegestaltung... ........................... 4 
Abbildung   2: 
Umsatzentwicklung der deutschen Bekleidungsindustrie... 6 
Abbildung   3: 
Typologie von Markenwerten... 13 
Abbildung   4: 
Zentrale Determinanten der Markenidentität... 14 
Abbildung   5: 
Das System von Markenidentität (Brand Identity) und Markenimage 
(Brand Image)... 14 
Abbildung   6: 
Marken-Eisberg von Icon... 16 
Abbildung   7: 
Funktionen einer Marke... 17 
Abbildung   8: 
Merkmale des Hyperwettbewerbs... 18 
Abbildung   9: 
Shoppingworld 2010 nach Motiven... 20 
Abbildung 10: 
Polarisierung des Marktes im Jahr 2010... 23 
Abbildung 11: 
,,Wie kann man Postmoderne erzählen?"... 24 
Abbildung 12: 
Anforderungen an die postmoderne Marke... 26 
Abbildung 13: 
Austauschbare Printanzeigen für Modemarken... 38 
Abbildung 14: 
Warum Marken?... 46 
Abbildung 15: 
Vision von Jil Sander... 50 
IV 
Tabellenverzeichnis  
Tabelle   1:  
Charakterisierung des klassischen Markenartikels... 9 
Tabelle   2: 
Modemarke und klassischer Markenartikel in der 
Bekleidungsindustrie... 24 
Tabelle   3: 
Einstellung zu Modemarken... 42 
Tabelle   4: 
Top 15 Markenwertaspekte bei Mode... 49 
Tabelle   5: 
In wen vertrauen Menschen?... 53 
V 
Abkürzungsverzeichnis 
a. a. O  
an anderem Ort 
Abb. 
  Abbildung 
AG 
  Aktiengesellschaft 
BB 
  Brand 
Behavior 
BC 
  Brand 
Culture 
BCO 
  Brand 
Communication 
BD 
  Brand 
Design 
BI 
  Brand 
Identity 
BP 
  Brand 
Philosophie 
BV 
  Brand 
Value 
BRD 
  Bundesrepublik 
Deutschland 
bspw. 
  beispielsweise 
bzgl. 
  bezüglich 
bzw. 
  beziehungsweise 
ca. 
  circa 
CD 
  Compact 
Disc 
d. 
h. 
  das 
heißt 
DM 
  Deutsche 
Mark 
DOB 
  Damenoberbekleidung 
Dr. 
  Doktor 
e-mail 
  electronic 
mail 
etc. 
  et 
cetera 
evtl. 
  eventuell 
f. 
  folgende 
ff. 
  fortfolgende 
FH 
  Fachhochschule 
HAKA 
  Herren- 
und 
Knabenbekleidung 
HNE 
  Haushaltsnetto-Einkommen 
Hrsg. 
  Herausgeber 
i. 
e. 
S. 
  im 
engeren 
Sinn 
inkl. 
  inklusive 
i. w. S.  
im weiteren Sinn 
k. 
A. 
  keine 
Angabe 
Kap. 
  Kapitel 
KOB 
  Kinderoberbekleidung 
VI 
Mio. 
  Millionen 
Mrd. 
  Milliarden 
Nr. 
  Nummer 
o. 
g. 
  oben 
genannt 
o. 
V. 
  ohne 
Verfasser 
POS 
  Point 
of 
Sale 
PR 
  Public 
Relations 
Prof. 
  Professor 
S. 
  Seite 
s. 
o. 
  siehe 
oben 
sog. 
  so 
genannte 
u. 
a. 
  und 
andere 
USA 
  United 
States 
of 
America 
UEP 
  Unique 
experience 
proposition 
USP 
  Unique 
selling 
proposition 
usw. 
  und 
so 
weiter 
v. 
a. 
  vor 
allem 
vgl. 
  vergleiche 
VKF 
  Verkaufsförderung 
www 
  world 
wide 
web 
z. 
B. 
  zum 
Beispiel 
1 
1 Einführung 
Die zunehmende Dynamisierung und Internationalisierung in der Textilbranche stellt eine 
große Herausforderung für die Markenpolitik der Mode-Hersteller dar. In diesem von kurz-
lebigen Trends und schnellen Saisonwechseln geprägten Markt, können nur die Unter-
nehmen Erfolg haben, die eine bewusst strategisch ausgerichtete Markenpolitik verfolgen. 
Die Gesamtsituation der Branche ist schlecht, und dies nicht erst seit dem 11. September 
2001. Dies lässt sich eindeutig daran erkennen, dass das Warenangebot auf dem Beklei-
dungsmarkt in etwa um 30% die Nachfrage übersteigt.
1
 Der Umsatz der deutschen Be-
kleidungsindustrie belief sich im Jahre 2001 auf 10.473 Mio. Euro. Nach 1999 und 2000 
war dies das dritte Jahr in Folge, in dem die Modeindustrie Umsatzrückgänge zu ver-
zeichnen hatte.
2
 Die Bekleidungsmode steht in ständigem Wettbewerb mit anderen Wün-
schen der Verbraucher wie Autos oder Reisen und steigenden Lebenshaltungskosten. Die 
Modebranche reagiert also sehr sensibel auf allgemeine Konjunkturschwankungen. Den 
Herstellern machen zudem die verbreitete Produkthomogenität und die auf den Markt 
drängenden Billiganbieter zu schaffen. Die Modeindustrie klagt über sinkende Umsätze, 
aber bei Events wie Fußball, Popkonzerten, Musicals und Trendsportarten tobt der Kon-
sumrausch  hier achtet kein Konsument auf Euro und Cent.
3
 Die beste Möglichkeit, um 
ein Stück von diesem Kuchen abzubekommen, um also langfristig auf dem Modemarkt 
erfolgreich bestehen zu können, ist der Aufbau und die Pflege von starken Markenpersön-
lichkeiten. Dies zeigen eindrucksvoll Marken wie GAP, GUCCI, LEVIS, ARMANI und 
CHANEL, die bereits Kultstatus erreicht haben und die gegen die erwähnten Probleme 
fast resistent zu sein scheinen. Wurde die Marke in den 1980er Jahren von vielen Exper-
ten noch totgesagt, so ist sie heute so vital und faszinierend wie nie zuvor, gerade auch in 
der Modebranche. Doch wo geht es hin mit der Marke? Und wie wird sich die Modemarke 
weiterentwickeln? Der Modebranche stehen weitere tief greifende Änderungen bezüglich 
Internationalisierung, technischen Neuentwicklungen und verändertem Konsumentenver-
halten bevor. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie relevant die Modemarke in 
Zukunft sein wird und wie sie sich präsentieren muss.  
1
 vgl. Hermanns, A./Brosche, O. (1993), S. 430 
2
 vgl. o. V. (2002a) 
3
 vgl. Fuchslocher, H. (1997), S. 38 
,,Wir leben in einer neuen Markenwelt." 
Tom Peters 
2 
Der Begriff Mode erstreckt sich nicht nur auf den Sektor Bekleidung, sondern auch auf 
viele andere Lebens- und Produktbereiche. Der modische Einfluss und Wandel kann z. B. 
bei Wohnungseinrichtung oder Freizeitgestaltung festgestellt werden.
4
 Als klassisches 
Modegut schlechthin gilt jedoch die Bekleidung. ,,Bei der Bekleidung ist der Modewandel 
durch den saisonalen Wechsel der Kollektionen vorprogrammiert und wird durch das gro-
ße öffentliche Interesse schnell wahrgenommen".
5
 Der Begriff Mode bezieht sich im fol-
genden ausschließlich auf das Modegut Bekleidung, falls nicht ausdrücklich etwas ande-
res erwähnt wird. Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle und Bedeutung der Mode-
marke heute und in Zukunft. Ziel ist es, zuerst die aktuelle Situation mit ihren Chancen 
und Risiken zu analysieren und aufbauend darauf, einen Ausblick und Empfehlungen für 
die Gestaltung und Führung von Modemarken in Zukunft zu geben. Diese Arbeit gliedert 
sich in drei wichtige Kapitel. In den theoretischen Ausgangsüberlegungen wird in Kapitel 
zwei zunächst das Phänomen Mode charakterisiert und näher erläutert. Dieses Kapitel 
soll das Verständnis für das Thema Mode allgemein schärfen. Der Faszination Marke 
widmet sich Kapitel drei. Neben Grundüberlegungen und der aktuellen Situation der Mar-
ke wird hier ausführlich auf die Zukunft der Marke eingegangen. Der Hauptteil, Kapitel 
vier, untersucht die Rolle der Modemarke heute und in Zukunft. Kernpunkte sind die Be-
deutung von Mode und Marke in der heutigen Zeit, die Zukunft der Mode sowie die Rolle 
der Modemarke in Zukunft. Der letzte Teil dieser Ausarbeitung beinhaltet eine Schlussbe-
trachtung der Verfasserin, in der die wesentlichen Erkenntnisse dieser Arbeit nochmals 
hervorgehoben und abschließend beurteilt werden. 
2 Das 
Phänomen 
Mode 
  ,,Der Mode entkommt man nicht. Denn auch wenn Mode aus der Mode kommt, ist  
das schon wieder Mode". 
Karl Lagerfeld, dt. Modeschöpfer 
Die Mode ist ein Phänomen, das in unserer heutigen Gesellschaft große Faszination be-
sitzt. Sie formt unser Erscheinungsbild und ist Ausdruck von Werthaltungen. Ähnlich wie 
die Automobilindustrie mit ihren Autorennen inszeniert sich die Mode selbst. Die Mode ist 
neben Sport und Kunst das Hauptelement der Medienkultur. Sie liefert genau das, was 
der Zeitgeist fordert  permanente Aufregung.
6
 Kritiker bezeichnen Mode als reines 
4
 vgl. Hermanns, A. (1999), S. 11 
5
 Ebenda, S. 11 
6
 vgl. Polte P. P. (1999), S. 150 
3 
Showbusiness, das mit der Realität der Konsumenten und deren Bedürfnissen nichts 
mehr zu tun hat.
7
 Nichts desto trotz ist die Mode heute ein wichtiges und nicht mehr weg-
zudenkendes Element der Unterhaltungsindustrie und zieht die Menschen weltweit in ih-
ren Bann. Die Marktbedingungen für Produkte, die dem Phänomen Mode unterliegen, 
gestalten sich komplizierter als für modeungebundene Produkte. Die Produktlebenszyklen 
sind bedeutend kürzer. Der Kaufentscheidungsprozess  der Konsumenten ist sehr viel 
differenzierter, da modische Produkte als High-Involvement-Produkte gelten und zudem 
einem starken Interesse durch die Öffentlichkeit unterliegen.
8
2.1  Begriffsdifferenzierung Mode, Trend und Stil 
Die Sprache der Mode unterliegt einem raschen Wandel. Permanent entstehen neue Be-
griffe, um die aktuelle Mode zu beschreiben. In der Modeberichterstattung der Medien 
finden sich Begriffe wie ,,New Look", ,,Neuer Trend" und ,,Modestil".
9
 Aufgrund dieser 
sprachlichen Vielfalt ist eine Abgrenzung der wesentlichen Begriffe ,,Mode", ,,Trend" und 
,,Stil" notwendig. HERMANNS definiert Mode als ,,eine durch das menschliche Streben 
nach Abhebung und Anpassung bewirkte Änderung der Lebens- und Konsumgewohnhei-
ten breiter Bevölkerungsschichten ..., die nach einer gewissen Zeit durch eine erneute 
Veränderung aufgehoben wird".
10
 Im Gegensatz zur Mode als kurzfristiger Kulturform, die 
regelmäßig von einer neuen differenzierten Mode abgelöst wird, bezeichnet Trend den 
über einen längeren Zeitraum vorherrschenden Zeitgeschmack (Zeitgeist). ,,Mode spiegelt 
den Zeitgeist wider; sie reagiert, sie selbst verändert nichts"
11
, ist sich PIEDBOEUF sicher. 
Diese Meinung ist jedoch kritisch zu hinterfragen. Mode simuliert Zukunft. Oftmals drü-
cken Menschen neue Denkweisen durch ein verändertes Kleidungsverhalten aus, bevor 
sie ihr komplettes Verhalten ändern. Nach Ansicht der Verfasserin ist Mode also kein rein 
reaktives Phänomen. Kapitel 5.2 geht auf diesen Punkt genauer ein. Im Gegensatz zu 
Mode ist Stil die langfristige, ästhetische Grundhaltung in einer Gesellschaft, die Mode- 
und Zeitgeschmackänderungen integriert und somit überdauert. Die Übergänge zwischen 
den einzelnen Begriffen sind allerdings fließend und erschweren eine exakte Abgren-
zung.
12
7
 vgl. Schneppen, A. (1997), S. 1 
8
 vgl. Ebenda, S. 11
9
 vgl. Barthes, R. (1985), S. 309 
10
 Hermanns, A. (1991), S. 16 
11
 Piedboeuf, H. L. (1999), S. 172 
12
 vgl. Schäfer, B. (1987), S. 3 
4 
2.2  Charakter der Bekleidungsmode 
2.2.1  Variablen der Modegestaltung 
Die grundlegenden Merkmale der Mode sind ihr permanenter Wandel und ihr vergängli-
ches Wesen. Dies betrifft in erster Linie die Produktgestaltung. Diese umfasst die vier 
Gestaltungsvariablen Form, Farbe, Faser bzw. Material und Dessin (Muster), die den mo-
dischen Wandel bestimmen.
13
Abbildung 1: Die Variablen der Modegestaltung 
(Quelle: Hermanns, A. (1999), S. 17) 
Vor allem die Farbe kann sich von Saison zu Saison stark verändern, während Form, Fa-
ser und Dessin meist nur leicht modifiziert werden.
14
2.2.2 Moderisiko 
Ein weiterer wichtiger Bestimmungsfaktor der Mode ist ihre starke Unberechenbarkeit, 
was sie zu einem ,,High-Risk-Produkt" macht. Die Ursache für das Moderisiko liegt in der 
Unsicherheit der Anbieter hinsichtlich der zukünftigen modischen Entwicklung.
15
 Zum ei-
nen entstehen sehr schnell neue Einflüsse aufgrund sich ändernder Bedürfnisse und Prä-
ferenzen der Verbraucher. Diese gilt es in die neuesten Kollektionen einfließen zu lassen. 
Zum anderen dauert der Entstehungsprozess für eine Kollektion von der Idee über die 
Produktion bis zum Kauf der fertigen Kleidungsstücke durch den Endverbraucher über ein 
Jahr. Diese Tatsache macht die Berücksichtigung aktueller Einflüsse in den Kollektionen 
zu einem schweren Unterfangen. ,,Der Produktplanungsprozess in der Modebranche ist 
13
 vgl. Hermanns, A. (1999), S. 16 
14
 vgl. Ebenda, S. 16 
15
 vgl. Ebenda, S. 18 
FORM 
FASER 
DESSIN 
FARBE 
Mode 
5 
schwieriger als in jeder anderen Konsumgüter- oder Investitionsgüterbranche".
16
 Die fol-
genden Umstände untermauern die hohe Bedeutung und Aktualität des Moderisikos:
17
  Die Angebotszyklen verkürzen sich, d. h. das ,,Modekarussell" dreht sich immer 
schneller. 
  Es besteht ein Überangebot am Bekleidungsmarkt. 
  Der Einzelhandel legt seine Orderzeitpunkte zunehmend in Richtung Saisonbeginn, d. 
h. die sog. Vororderquote nimmt ab. 
  Es existiert kein Modediktat mehr. 
Der Erfolg einer Kollektion und somit die Existenzberechtigung  von Designern und Kon-
fektionären hängt letztendlich von der Akzeptanz der Ware beim Endverbraucher ab, die 
sich nur sehr schwer im voraus erahnen lässt.  
2.3 Deutscher 
Modemarkt 
heute 
Schon seit einigen Jahren muss die deutsche Textilwirtschaft mit Umsatzeinbußen, Pro-
duktionsrückgängen, Betriebsschließungen und Personaleinsparungen kämpfen. Der tex-
tile Gesamtmarkt stabilisierte sich zwar, der Niedergang der Bekleidungsindustrie hält 
jedoch an.
18
 Der deutsche Modemarkt hatte im Jahr 2001 ein geschätztes Marktvolumen 
von 60 Mrd. Euro zu Einzelhandelspreisen. Der Anteil der Ausgaben für Bekleidung und 
Schuhe an den privaten Konsumausgaben in Deutschland sinkt kontinuierlich: von 7,8% 
in 1993 auf 6,2% in 2001. Auf dem Modemarkt, dessen Gesamtvolumen stetig zurück-
geht, herrscht ein starker Verdrängungswettbewerb. Einen gestiegenen Umsatz konnten 
2001 nur der Versandhandel, Young-Fashion-Spezialisten  und Modefilialisten verzeich-
nen. Ein harter Preiskampf, das Vordringen von Branchenfremden wie Tschibo und die 
Internationalisierung lassen den selbständigen Fachhandel unter Druck geraten. Jedes 
Jahr geben 5% der Textilgeschäfte auf.
19
 Die Umsatzentwicklung der deutschen Beklei-
dungsindustrie ist rückläufig, wie Abbildung 2 zeigt.  
16
 Fuchslocher, H. (1997), S. 89 
17
 Hermanns, A. (1999), S. 18 
18
 vgl. Focus Verlag (Hrsg. 2001), S. 7 
19
 vgl. Focus Verlag (Hrsg. 2002), S. 4 
6 
Abbildung 2: Umsatzentwicklung der deutschen Bekleidungsindustrie 
(Quelle: Focus Verlag (Hrsg. 2001), S. 7) 
Betrachtet man den Modemarkt, so muss man gleichermaßen auch den Luxusgütermarkt 
beachten, denn der Übergang ist fließend, da sich Luxusmarken wie bspw. ESCADA bei-
den Märkten zuordnen lassen. Nachdem 2000 das Jahr der Nobelmarken war, brach der 
Markt für Luxusgüter nach  den Anschlägen vom 11. September 2001 ein, da hier, neben 
der Abhängigkeit von den Konsumausgaben allgemein, eine hohe Abhängigkeit von der 
Reisetätigkeit vorliegt. Er schrumpfte in 2001 um etwa 5% bis 10%. Experten rechen erst 
im Jahr 2003 mit einer Erholung sowohl des Mode- als auch des Luxusgütermarkts.
20
Während die Luxusmarken vor allem in Italien und Frankreich angesiedelt sind, dominie-
ren in Deutschland Anbieter des mittleren Genres. Und die beiden Sportgiganten PUMA 
und ADIDAS-SALOMON. Anhang 1 gibt einen Überblick über die Top 30 Bekleidungsher-
steller mit ihren wichtigsten Marken. 
Unternehmen, die auf eine klare und professionelle Markenpolitik setzten, wie BOSS, 
ESCADA, S.OLIVER und ESPRIT, stehen auf der Gewinnerseite. Sie beweisen, dass 
sich eine konsequente Markenpolitik im Modesektor auszahlt. Ihre Erfolgsstrategie be-
steht darin, ihre Labels auf immer mehr Produktfelder auszudehnen und Flächen im Han-
del durch eigene Shop-in-Shops zu besetzten. Mit dieser Strategie erzielen vor allem jun-
ge Systemanbieter und Premiummarken Wachstum. Auf der Verliererseite stehen die 
Bekleidungshersteller mit mittelständischen Strukturen. Diesen kleinen Firmen fällt es 
20
 vgl. o. V. (2002g) 
24,7
23,5
22,4
22,5
22,6
21,3
21
0
5
10
15
20
25
1
2
3
4
5
6
7
Umsatzentwicklung der deutschen 
Bekleidungsindustrie 
(in Mrd. DM)
24,7
23,5
22,4
22,5
22,6
21,3
21
0
5
10
15
20
25
1
2
3
4
5
6
7
Umsatzentwicklung der deutschen 
Bekleidungsindustrie 
(in Mrd. DM)
1994 
1995 
1997  1998 
1999 
2000 
2001 
Quelle: Statistisches Bundesamt (www.gesamttextil.de) 
7 
zudem schwer, sich gegen die stärker werdende ausländische Konkurrenz zu behaupten. 
Insgesamt kann festgestellt werden, dass der Markt sich polarisiert: erfolgreich ist auf der 
einen Seite preiswerte modische Ware (wie H&M, ESPRIT, ZARA etc.) und auf der ande-
ren Seite die Qualitäts-Konfektion des oberen Genres. Der große Bereich, der sich in der 
Mitte positioniert, wird in die Zange genommen und gerät zunehmend in Bedrängnis.
21
Kapitel 4.3.2 widmet sich diesem Thema ausführlicher. 
2.4  Mode und Symbol 
Oftmals wird behauptet, dass Mode etwas symbolisiere. Ein Symbol ist Träger einer In-
formation, die eine Nachricht an alle darstellt, also auch an die Person, von der das Sym-
bol ausgeht.
22
 Die folgende Auflistung zeigt, was Mode symbolisieren kann:
23
a) Mode 
symbolisiert 
Wissen/Kennerschaft 
Das modische Verhalten einer Person zeigt ihr Bescheidwissen in Sachen Mode. Die Tat-
sache, sich angemessen, schick und up to date zu kleiden, symbolisiert Kennerschaft, 
wenn es um Geschmack und Stil sowie die Orientierung an modischen Leitlinien geht. 
b) Mode symbolisiert Zugehörigkeit 
Die Art sich zu kleiden signalisiert Zugehörigkeiten zu bestimmten Gruppen oder sozialen 
Schichten. Gleichzeitig symbolisiert die Mode aber auch die Abgrenzung gegenüber 
Gruppen, denen man nicht angehören und von denen man sich abheben möchte. 
c) Mode 
symbolisiert 
Status/Reichtum 
Diese Symbolfunktion der Mode war früher besonders ausgeprägt, als die Mode noch 
ausschließlich der herrschenden Schicht vorbehalten war und der Unterschied zwischen 
arm und reich extremer als heute am äußeren Erscheinungsbild sichtbar wurde und durch 
Kleiderordnungen manifestiert wurde. Doch auch heute wird Status und Reichtum durch 
die Art sich zu kleiden, vor allem durch die Auswahl der (Designer)Marke symbolisiert. 
d) Mode symbolisiert Identität/Selbst 
Mode spielt bei der Identitätsbildung und Selbstverwirklichung eines Menschen eine ganz 
entscheidende Rolle. Für den Träger symbolisiert und unterstreicht die Mode seine Identi-
tät. 
e) Mode 
symbolisiert 
Erfolg/Erfolgsstreben 
Im beruflichen Zusammenhang wird das Outfit fast schon strategisch eingesetzt. Der Trä-
ger ist bestrebt, den Eindruck, den er auf andere macht, über die Art sich zu kleiden, kon-
trollieren zu können. Oftmals herrscht in der Business-Mode eine große Konformität vor; 
21
 vgl. Focus Verlag (Hrsg. 2001), S. 8 
22
 Mead, G. H. (1968), S. 94 
23
 vgl. Wiswede, G. (1999), S. 131 ff. 
8 
Menschen imitieren beruflich höher gestellte Personen kleidungsmäßig, da deren Stil sich 
zu kleiden eng mit deren beruflichem Erfolg in Verbindung gebracht wird. 
f) Mode 
symbolisiert 
Schönheit/Ausstrahlung 
Menschen, die als schön und attraktiv beurteilt werden, sind in aller Regel auch gut ge-
kleidet. Mode hat seit jeher den Anspruch erhoben, Schönheit und Ausstrahlung zu för-
dern. Mode unterwirft sich zwar dem vorherrschenden Zeitgeist, kann durch besondere 
Akzentsetzung das aktuelle Schönheitsideal jedoch verändern. 
Die Symbolfunktion der Mode muss stets vor dem Hintergrund unterschiedlicher kulturel-
ler Kontexte gesehen werden: Modesymbole variieren kultur- ,gruppen-, situations-, zeit-, 
geschlechts- und altersspezifisch.
24
2.5  Mode als Simulant der Zukunft 
,,Mode ist Seismograf des Wandels"
25
, so ist es in der Studie ,,Mode Macht Märkte" des 
Trendbüros Hamburg in Auftrag der Zeitschriften Freundin und Textilwirtschaft zu lesen. 
Neue Denkweisen drücken sich zuerst auf ästhetischer Ebene aus, bevor die Menschen 
ihr Verhalten ändern. Die Mode geht auf soziale, ökonomische und technologische Ver-
änderungen ein, indem sie diese in Schnitte, Farben und Stoffe übersetzt. Mode ist also 
ein soziokultureller Transformator des Bewusstseinswandels.
26
 Sie probt die Zukunft ohne 
Risiko. In der heutigen Zeit individueller Stilvielfalt ohne Dresscodes erlebt die Modein-
dustrie einen Anzugboom. Wenn Flexibilität regiert, sich den Menschen zig verschiedene 
Möglichkeiten auftun, die Aktienmärkte einbrechen und feste Regeln schwinden, sehnen 
sich die Menschen nach Stabilität -  und dies kommt im Fall des Anzugbooms in klassi-
scher Kleidung zum Ausdruck. Mode gibt also Ausdruck über die Träume und Ängste der 
Menschen.
27
 ,,Mode führt einen permanenten Dialog mit dem Leben auf der Straße", kon-
statiert Pierre Bergé, Mitbegründer von Yves Saint Laurent.
28
 Diese Behauptung lässt sich 
durch weitere Beispiele aus der Geschichte belegen: die Hippies kämpften auf ästheti-
scher Ebene für die Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen und setzten die bür-
gerliche Kleiderordnung außer Kraft, in den Achtzigern setzten die Yuppies Schönheit mit 
Erfolg gleich und kleideten sich dementsprechend, die puristischen Outfits der 90er offen-
barten die Suche der Menschen nach Spiritualität und Sinn.
29
24
 vgl. Wiswede, G. (1999), S. 133 
25
 Freundin Verlag GmbH/Trendbüro ( Hrsg. 2001), S. 6 
26
 vgl. Baumann, S. (2001), S. 26 
27
 vgl. Freundin Verlag GmbH/Trendbüro ( Hrsg. 2001), S. 8 
28
 vgl. Ebenda, S. 8 
29
 vgl. Ebenda, S. 9 
9 
3 Faszination 
Marke 
3.1  Definition und heutiges Verständnis der Marke 
Die Marke  sie war und ist Gegenstand vieler wissenschaftlicher Untersuchungen. Heute 
wissen wir, welche Kraft von ihr ausgeht, welch bedeutsamer Schlüssel sie für den Markt-
erfolg von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen ist. Entsprechend bezeichnet 
KAPFERER Marken als ,,das wichtigste Kapital des Unternehmens".
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 Im Laufe der Zeit 
hat die Bedeutung und Definition von Marken bis heute zahlreiche Veränderungen durch-
gemacht. Lange Zeit war die merkmalsbezogene Definition von MELLEROWICZ prägend. 
Gemäß seiner Auffassung sind Markenartikel ,,...für den privaten Bedarf geschaffene Fer-
tigwaren, die in einem größeren Absatzraum unter einem besonderen, die Herkunft kenn-
zeichnenden Merkmal (Marke) in einheitlicher Aufmachung, gleicher Menge sowie in 
gleich bleibender oder verbesserter Güte erhältlich sind und sich dadurch sowie durch die 
für sie betriebene Werbung die Anerkennung der entsprechenden Wirtschaftskreise (Ver-
braucher, Händler und Hersteller) erworben haben...".
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 Tabelle 1 fasst die in der Literatur 
am meisten genannten Merkmale des Markenartikels zusammen. 
Tabelle 1: Charakterisierung des klassischen Markenartikels 
(Quelle: Gaiser, B. (2001), S. 7) 
Diese Sichtweise hat sich im modernen Marketing geändert. Eigenschaften wie Qualität, 
Menge und Aufmachung sind nur in relativem Sinne gleich bleibend, denn gerade ein er-
folgreicher Markenartikel muss sich in einem permanenten Innovationsprozess befinden, 
um nicht zu überaltern. Außerdem ist bei der Charakterisierung in Tabelle 1 der Geltungs-
bereich zu eng bemessen. Marken beschränken sich heute längst nicht mehr auf ,,fast 
moving packaged goods". Die Kraft der Marke ist heute ebenso wichtig im Investitions- 
30
 Kapferer, J. N. (1992), S. 9
31
 Mellerowicz, K. (1963), S. 11 
Merkmale des klassischen Markenartikels 
  Vorliegen einer Fertigware (eines ,,fast moving packaged good") 
  Markierung, d. h. besondere Verpackungsgestaltung und Namensgebung 
  Gleich bleibende Aufmachung 
  Gleich bleibende oder verbesserte Qualität 
  Gleich bleibende Menge 
  Verbraucherwerbung 
  Hoher Bekanntheitsgrad und hohe Anerkennung im Markt 
  Weite Verbreitung im Absatzkanal (Ubiquität) 
10 
und Dienstleistungsbereich. Das Markenkonzept wurde sogar ausgeweitet auf den Non-
Profit-Bereich und auf Ingredient-Brands (z. B. Intel, Shimano). Selbst Personen sind heu-
te Marken (z. B. Madonna). Bei diesen Formen der Marke greifen die Charakteristika aus 
Tabelle 1 nicht bzw. nicht komplett.
32
 Heute fließen außerdem psychologische und soziale 
Aspekte wie Emotionen, Motivationen, Einstellungen und Konsumentenverhalten in die 
Markenbetrachtung mit ein. Es ist immens wichtig, dass eine Marke heute die Fähigkeit 
zur emotionalen Differenzierung besitzt, um in der Flut von Angeboten überhaupt wahrge-
nommen zu werden. Die Formel für den Markenbegriff unter Berücksichtigung psycholo-
gischer Aspekte lautet:
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Aus der Sicht des modernen Markendesigns muss eine erfolgreiche Marke folgende 
Merkmale erfüllen: 
1. Ein eigenständiges, mit Bedeutung versehenes Markenbild besitzen, das Attraktivität, 
Einzigartigkeit, Klarheit und einen überzeugenden Benefit aufweist, 
2. Kontinuität und Dynamik in ihrem Lebenszyklus mit frühzeitiger Orientierung an ver-
änderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Konsistenz in ihrem inneren Auf-
bau haben, 
3.  hohen Qualitätsstandard und Innovationsfähigkeit besitzen, 
4. Glaubwürdigkeit, 
Loyalität, 
Sympathie 
und Vertrauen (Markenguthaben) aufbauen.
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Der Begriff ,,Marke" wird auf die verschiedensten Weisen definiert und es gibt keinen rich-
tigen oder falschen Markenbegriff. Die Definitionen sind immer abhängig von der jeweili-
gen Betrachtungsweise. Die vorliegende Arbeit legt die klassische Markenartikeldefinition, 
wie sie in Tabelle 1 zu finden ist, zugrunde. Allerdings mit der Erweiterung, dass Marken 
emotional differenzieren müssen und sich nicht ausschließlich auf fast-moving-packaged-
goods beziehen. 
3.2 Hersteller-, 
Handels- 
und 
Luxusmarke 
Die Herstellermarke ist am weitesten verbreitet und entspricht dem klassischen Markenar-
tikelkonzept. Sie ist in allen Bereichen, sei es im Dienstleistungs-, im Konsum- oder Inves-
32
 vgl. Gaiser, B. (2001), S. 7 
33
 vgl. Linxweiler, R. (1999), S. 56 
34
 Ebenda, S. 57 
M
ARKE 
=
+
B
EDEUTUNG FÜR DEN 
K
ONSUMENTEN
 P
RODUKT
 L
EISTUNG
11 
titionssektor vertreten. Bei dieser Form der Marke wird der Name des Herstellers mehr 
oder weniger prominent als Absendermarke (Qualitätsmarke, Reassurance) verwendet. 
Dies wird über die verschiedensten Produktgattungen praktiziert, so dass es kein Urpro-
dukt gibt, das als Ausgangspunkt diese Herstellermarke verbreitet hat.
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Im Vergleich zu Herstellermarken sind Handelsmarken die Waren- oder Firmenzeichen, 
mit denen eine Handelsunternehmung oder Verbundgruppe Waren markiert oder markie-
ren lässt, um die so gekennzeichneten Waren exklusiv und im allgemeinen in den eigenen 
Verkaufsstätten zu vertreiben. Der Unterschied zur klassischen Herstellermarke basiert 
damit im wesentlichen auf zwei Merkmalen: die Distribution ist auf das Handelsunterneh-
men beschränkt, das die jeweilige Handelsmarke geschaffen und eingeführt hat, und die 
Marketing-Urheberschaft liegt bei diesem Handelsunternehmen. Der Trend zur Handels-
marke kam spürbar in den siebziger Jahren zum Durchbruch und hält bis heute an. Der 
Handel nutzt die eigenen Marken zur Profilierung, zur Ertragssteigerung, zur Verbesse-
rung der Verhandlungsposition gegenüber den Herstellern und zur Reduzierung der Liefe-
rantenanzahl. 
Nach der Definition im Lexikon werden Produkte dann als luxuriös betrachtet, wenn sie 
,,als Gesamtheit (Schmuck) oder in einzelnen Komponenten Eigenschaften haben, die 
deutlich über dem Bereich des Nützlichen und Nötigen hinausgehen."
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 ,,Luxusmarken 
sind noch oberhalb der Premiummarke positioniert."
37
 Luxusmarken sind Marken der 
Kennerschaft. Sie werden von Kennern gekauft und von Kennern hergestellt. Es sind 
Marken, die in einem bestimmten Bereich für höchste Qualität und Perfektion stehen und 
eine hohe Anbieterautorität genießen, die zum integrierenden Bestandteil des Produktnut-
zens wird.
38
 So sind Luxusmarken ihrem Wesen nach Herstellermarken. Sie sind Aus-
zeichnung der Produkte, die ihren Namen tragen und geben dem Konsumenten Sicher-
heit, Glaubwürdigkeit und Leistung. Ebenfalls übernehmen diese Luxusmarken Image - 
Leader - Aufgaben. Konsumenten von Luxusmarken möchten nicht nur Kunden eines 
guten, namhaften Unternehmens sein, sie sind anspruchsvoll und wissen, was das Unter-
nehmen auszeichnet.
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 Luxusmarken spielen vor allem in den Bereichen des demonstra-
tiven Konsums wie Kleidung, Accesories und Uhren eine große Rolle. 
35
 vgl. Hauser, U. (1997), S. 162 
36
 Bruhn, M. (1994), S. 646 
37
 Pepels, W. (1996), S. 540 
38
 vgl. Ebenda, S. 540 
39
 vgl. Bruhn, M. (1994), S. 648 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Erstausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2002
- ISBN (Paperback)
- 9783956843853
- ISBN (PDF)
- 9783956848858
- Dateigröße
- 8.1 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Hochschule Pforzheim
- Erscheinungsdatum
- 2015 (Februar)
- Note
- 1,3
- Schlagworte
- Markenkult Statussymbol Luxus Kleidung Textilwirtschaft Markenpolitik Branding
- Produktsicherheit
- BACHELOR + MASTER Publishing
 
					