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Grundlagen einer erfolgreichen Anzeigengestaltung

©2005 Studienarbeit 53 Seiten

Zusammenfassung

Die Anzeige – das ist jenes Werbemittel, welches sich als Kuckucksei im fremden Nest behaupten muss. Der Leser kauft eine Zeitschrift der Inhalte, nicht der Werbung wegen – diese unterbrechen ihn im schlimmsten Fall nur in seiner Lektüre. Im gesamten Printbereich gibt es nichts Vergleichbares: das Behaupten in direkter Nachbarschaft von Gleichgesinnten. Daher ist es wichtig die Grundlagen und Tipps zur Gestaltung zu kennen und für eine erfolgreiche Anzeigenwirkung umzusetzen. In der vorliegenden Studie werden zunächst die Begriffe Werbemittel und Anzeige definiert und deren Zusammenhang wird erklärt. Es folgt eine Auflistung und Erläuterung der unterschiedlichen Werbeträger, deren Kenntnis unabdinglich für eine erfolgreiche Anzeigengestaltung ist. Schließlich bildern die Copy-Strategie, formale und sprachliche Gestaltungsgrundlagen, sowie die vor und nach der Anzeigenschaltung durchführbaren Messverfahren den Hauptteil dieser Arbeit.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


2
2 Grundlagen und Begriffsklärung
2.1 Definition Werbemittel
,,Unter einem Werbemittel wird die konkrete Anzeige, oder der Spot verstanden, der in
verschiedenen Werbeträgern ... geschaltet wird."
1
So Meffert.
Die Autoren Poth und Poth definieren den Begriff Werbemittel als ,,alle konkreten, d.h.
sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungsformen der Werbebotschaft. Die wichtigsten
Werbemittel sind Anzeigen, Spots, Werbefilme."
2
Unter Werbemittelgestaltung verstehen sie die ,,kreative Umsetzung der Werbebot-
schaft, d.h. Gestaltung von Anzeigen, Werbebriefen und Plakaten, Entwicklung von
Spots und Werbefilmen. ... Die emotionale und innovative Gestaltung des Werbemittels
und der Einsatz von Aktivierungstechniken sind neben den optischen Wirkungen
(Größe und Farbigkeit) entscheidend für die Erzielung von Aufmerksamkeitswirkungen
und Abhebungen im Konkurrenzfeld."
3
Die Autoren der Zeitschrift Focus sehen in der Werbemittelgestaltung die Aufgabe
,,die Werbekonzeption unter Berücksichtigung werbemittelspezifischer Erfordernisse in
konkrete Werbemittel zu übersetzen."
4
2.2 Definition Anzeige
Poth und Poth definieren im Weiteren die Anzeige als ,,das Kommunikationsmittel, das
für die Printmedien die wichtigste Erlösquelle darstellt".
5
Sie sehen in den Anzeigen
trotz des enormen Wachstums der elektronischen Medien nach wie vor das führende
Kommunikationsmittel. Durch die Direktwerbung nimmt ihrer Ansicht nach die Bedeu-
tung als Kommunikationsmittel sogar zu.
6
1
Meffert, H.., Marketing, 2000, S.709.
2
Poht, L., G./ Poth, G., S., Gabler Kompakt-Lexikon Marketing, 2003, S.563.
3
Poht, L., G./ Poth, G., S., Gabler Kompakt-Lexikon Marketing, 2003, S.564.
4
Focus: Internet, Werbemittel, 08.04.2005, 15.45 Uhr.
5
Poht, L., G./ Poth, G., S., Gabler Kompakt-Lexikon Marketing, 2003, S.22.
6
Vgl. Poht, L., G./ Poth, G., S., Gabler Kompakt-Lexikon Marketing, 2003, S.22.

3
Die Autoren des Focus sehen in der Anzeige eine ,,öffentliche Ankündigung oder
Bekanntmachung, die im Auftrag und im Interesse des Bekanntmachenden und in der
Regel auch gegen Bezahlung als Werbebotschaft in einer ... Druckschrift abgedruckt
wird."
7
Sie unterscheiden weiterhin die unterschiedlichen Anzeigenarten nach Inhalt,
Zweck, Funktion, Auftraggeber, Platzierung, Gestaltung und Form.
8
Hoebel definiert den Begriff ähnlich. Er beschreibt die Anzeige als eine üblicherweise
gegen Entgelt erfolgte, nicht redaktionelle Veröffentlichung in einer Druckschrift, durch
die sich der Mitteilende an den Leser der Druckschrift wendet. Er unterscheidet
die verschiedenen Anzeigenarten zur Vereinfachung nur nach Inhalt, Auftraggeber,
Platzierung und nach technischen Gesichtspunkten.
9
Ganz andere Einteilungskriterien findet man bei Urban. Er bezieht sich auf die
Lasswell-Formel: WER sagt WAS zu WEM, WIE, WO und WANN. Auf Basis dieses
Organisationssystems macht er fünf Anzeigentypen fest:
1.
Die Verkaufsanzeige: Auftraggeber und Konsument stehen in einem engen
Verhältnis. Der Gestalter kann einen großen Einfluss geltend machen.
2.
Die Image-Anzeige: Auftraggeber und Gestalter sind stark aufeinander bezogen.
Die Formulierung der Botschaft spielt hier eine große Rolle.
3.
Die Medien-Anzeige: Texter und Grafiker gestalten medienbezogen. Die Anzei-
genbotschaft bezieht sich auf den jeweiligen Werbeträger.
4.
Die Testimonial-Anzeige: Gestalter und Konsument beziehen sich aufeinander.
Letzterer ist Referenz der Anzeige.
5.
Die Saison-Anzeige: Auftraggeber und Gestalter stehen in Abhängigkeit zur
Erscheinungsweise. Es entstehen typische Oster-, Urlaubs- oder Herbstanzeigen.
10
7
Focus: Internet, Anzeige, 08.04.2005, 15.35 Uhr.
8
Vgl. Focus: Internet, Anzeige, 08.04.2005, 15.35 Uhr.
9
Hoebel, H., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.35.
10
Vgl. Urban, D., 99 Grundmuster der Anzeigengestaltung, 1995, S.VIII.

4
2.3 Werbeträger
Die Aufgabe der Werbeträger ist es Werbebotschaften mit Hilfe von Werbemitteln an
die Konsumenten heranzuführen.
11
Diese allerdings sind kritischer geworden und durch
die zunehmende Reizüberflutung oft ablehnend gegenüber Werbung. Die Bereitschaft,
Botschaften aufzunehmen ist stark davon abhängig, ob sie in der richtigen Form, im
richtigen Umfeld und zur rechten Zeit vermittelt werden.
12
,,Entscheidend für den
Erfolg der Werbewirkung als Absatzvorbereitung ist also... die Kenntnis über die
Funktion des Werbeträgers und seinen richtigen Einsatz."
13
Zu unterscheiden sind nach Poth und Poth: Printmedien, Elektronische Medien, Medien
der Außenwerbung, Medien der Direktwerbung und die neuen Informations- und insbe-
sondere Kommunikationstechnologien wie Internet, E-Mail, u.a.
14
Hoebel ergänzt in
dieser Aufzählung noch die Filmtheater in ihren unterschiedlichen Formen Dias, Kurz-
film und Werbefilm.
15
Um sicherzustellen, dass die Zielgruppen tatsächlich erreicht
werden und um durch Wiederholungen Aufmerksamkeit zu erzeugen, werden meist
mehrere dieser Kommunikationsmedien miteinander gemixt.
16
Im Bereich der reinen Printmedien unterscheidet Joliet die Kommunikationsmedien:
Zeitung, Publikumszeitschrift, Fachzeitschrift, Special Interest und Stadtillustrierte.
17
Hoebel teilt die Werbeträger ähnlich ein, ergänzt sie allerdings noch um ein weiteres
Medium, die sogenannten Supplements der Tageszeitungen.
18
11
Vgl. Poht, L., G./ Poth, G., S., Gabler Kompakt-Lexikon Marketing, 2003, S.228.
12
Vgl. Hoebel, H., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.174.
13
Hoebel, H., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.174.
14
Vgl. Poht, L., G./ Poth, G., S., Gabler Kompakt-Lexikon Marketing, 2003, S.228.
15
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.199.
16
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.173.
17
Vgl. Joliet, H., Anzeigen wirksam gestalten, texten, plazieren, 1991, S.309.
18
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.185.

5
2.3.1 Die Zeitung
Die klassischen örtlichen Tageszeitungen werden in einem begrenzten regionalen
Gebiet gelesen. Sie sind im Abonnement verbreitet und behaupten sich als hoch-
wirksamer Werbeträger. Regionalzeitungen haben ihre Stärke in der orts- und ziel-
gruppengenauen Einsatzmöglichkeit.
19
Die Kauf-, oder Boulevard-Zeitungen erzielten in den letzten Jahren einen enormen
Anteil am Zeitungsmarkt. Sie sind ebenfalls als regionale Werbeträger zu nutzen,
doch stehen hier Anzeigen für Markenartikel und Veranstaltungen im Vordergrund,
weniger der Handel.
20
Der sie charakterisierende Einzelverkauf über Kioske oder
Bahnhofsläden hat zur Folge, dass sie sich jeden Tag aufs Neue über Schlagzeilen
und Aktualität vermarkten müssen. Diese sollten so prägnant wie möglich sein und
stark hervorgehoben werden.
21
Typische Beispiele für Boulevard-Zeitungen sind:
Bild, Express, Hamburger Morgenpost, u.a.
22
Anzeigenblätter erscheinen wöchentlich und kostenlos. Sie erfreuen sich hoher Auf-
merksamkeit und Beliebtheit bei den Lesern, weil sie vor allem Themen aus dem
persönlichen Umfeld der Konsumenten aufgreifen.
23
Die überregionalen Tageszeitungen runden die unterschiedlichen Medien des Gesamt-
werbeträgers Zeitung ab. Diese sprechen vor allem die gehobene Leserschaft an,
die durch eine enge Leser-Blatt-Bindung charakterisiert wird.
24
Genutzt werden die
Überregionalen von einschlägigen Markenartikelunternehmen, Banken und anderen
Dienstleistern. Von besonderer Bedeutung sind unter anderem die Stellenange-
bote, die sich meist an Führungskräfte richten, sowie Immobilienanzeigen und
19
Vgl. Joliet, H., Anzeigen wirksam gestalten, texten, plazieren, 1991, S.309.
20
Vgl. Joliet, H., Anzeigen wirksam gestalten, texten, plazieren, 1991, S.309.
21
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.184.
22
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.184.
23
Vgl. Joliet, H., Anzeigen wirksam gestalten, texten, plazieren, 1991, S.310.
24
Vgl. Joliet, H., Anzeigen wirksam gestalten, texten, plazieren, 1991, S.310.

6
Wirtschaftsinserate.
25
Aktuelle Beispiele sind die Frankfurter Allgemeine, die Welt und
das Handelsblatt.
26
2.3.2 Die Zeitschrift
Das weite Feld der Zeitschriften kann man in drei Hauptgruppen einteilen: Publikums-
zeitschriften, zu denen auch Frauen-, Jugend- und Programmzeitschriften zählen,
Fachzeitschriften und Special-Interests.
Publikumszeitschriften bieten eine überregionale Verbreitung zu relativ günstigen
Preisen und rationellen Abwicklungsmöglichkeiten. Eine Produktwiedergabe ist
,in Farbe' möglich und die Zeitschriften erreichen ähnlich wie Zeitungen den
Bevölkerungsquerschnitt mit relativ wenig Abweichungen. Diese Vorteile machen die
Publikumszeitschrift zu einem beliebten Printmedium zur Verbreitung von Botschaften,
zur Imagepflege oder zur Unterstützung des Handels.
27
Fachzeitschriften, das sind Publikationen über bestimmte Fachgebiete, die größtenteils
der beruflichen Information und Fortbildung nach fachlichen Kriterien abgrenzbarer
Zielgruppen dienen. Fachzeitschriften erscheinen periodisch und werden überwiegend
postalisch vertrieben. Der große Vorteil für den Werbetreibenden liegt hier in der
genauen Segmentierung der Zielgruppen.
28
Special-Interest-Zeitschriften richten sich zwar an die breite Bevölkerung, jedoch
jeweils mit spezieller Thematik wie zum Beispiel ,Wohnen und Leben', ,Essen und
Trinken' oder ,Familie und Kinder'. Diese Zeitschriften werden besonders intensiv
genutzt und die Leser bauen eine große emotionale Bindung zu dem Medium auf.
Werbetreibenden bieten sie eine große Chance eine erfolgreiche Anzeigenwerbung
umzusetzen.
29
25
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.183.
26
Vgl. Joliet, H., Anzeigen wirksam gestalten, texten, plazieren, 1991, S.310.
27
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.175.
28
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.176.
29
Vgl. Joliet, H., Anzeigen wirksam gestalten, texten, plazieren, 1991, S.314.

7
2.3.3 Stadtillustrierte
Der redaktionelle Teil von Stadtillustrierten beschäftigt sich überwiegend mit der
sogenannten Szene. Die Berichte beziehen sich auf Veranstaltungen, Musik oder Sport
und sprechen so vor allem junge Menschen, vornehmlich aus Großstädten an. Mit den
Stadtmagazinen steht denjenigen Werbetreibenden, die vor allem Jugendliche
ansprechen wollen ein ganz neues, erfolgsversprechendes Medium zur Verfügung.
30
2.3.4 Supplements der Tageszeitungen
Mit Supplements (englisch = Ergänzung) sind vierfarbige Beilagen gemeint, die im
Illustriertenformat der Abonnementzeitung meist einmal wöchentlich ohne Mehrkosten
für den Leser beigefügt werden. Für die Konsumenten werden sie als zusätzliche
Leistung angesehen und daher meist positiv beurteilt. Unterschieden werden drei
Formen an Beilagen: unterhaltende, meinungsbildende Supplements, die wie ihre über-
regionalen Trägerobjekte (Süddeutsche Zeitung oder Die Zeit) die gehobene Zielgruppe
der Meinungsträger ansprechen, Zielgruppen-Supplements, die sich vornehmlich an
junge Leser wenden und die Programm-Supplements, wie rtv, prisma oder BWZ
Bunte Wochenzeitung. Die Kosten für die Herstellung solcher Beilagen werden im
wesentlichen durch Anzeigeneinnahmen gedeckt.
31
2.4 Vor- und Nachteile von Anzeigenwerbung
Hoebel nennt in seinen Ausführungen fünf Vorteile, die eine Anzeige im Vergleich mit
anderen Werbemitteln in ihrer Wirksamkeit so bedeutsam machen:
1.
Eine Anzeige ist nicht an Raum und Zeit gebunden. Sie kann zu Hause oder im
Bus, morgens oder abends, allein oder im Kreise der Familie genutzt werden.
2.
Eine Anzeige ist keine flüchtige Botschaft. Im Gegensatz zu beispielsweise
Plakaten kann man sie ausschneiden, aufheben, mitnehmen, nachlesen.
30
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.193.
31
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.185.

8
3.
Die Zeitungsanzeige erreicht alle Verbraucherschichten.
4.
Eine Zeitungsanzeige ist ein schnelles Werbemittel, weil die Zeitung täglich
erscheint und weil die Disposition keine lange Vorlaufzeit benötigt.
5.
Eine Anzeige erscheint in einem redaktionellen Umfeld, das der Konsument
erwartet.
32
Grimm fügt dem noch weitere Vorzüge hinzu. Eine positive Eigenschaft sieht er in der
unbeschränkten Verfügbarkeit des Anzeigenraumes. Die Veröffentlichung von
Anzeigen kann je nach Erscheinungsweise des Werbeträgers ganz genau geplant und
gesteuert werden. Zielt man mit seiner Anzeige auf eine bestimmte Konsumentengruppe
ab, so ist dies über die Veröffentlichung in Fachzeitschriften ohne große Streuverluste
möglich. Auch die Intensität der Nutzung ist ein großer Vorzug der Anzeigenwerbung.
Leser bauen beispielsweise bei Special-Interest-Zeitschriften eine große emotionale
Bindung zum Druckmedium auf und beschäftigen sich intensiv und wiederholt mit
diesem. Damit ergeben sich hohe Kontaktchancen. Auch die große Variabilität der
Gestaltungsmöglichkeiten ist ein Vorteil. Das weitgehende Fehlen von technischen
Sachzwängen ermöglicht außerdem eine Vielzahl problemgerechter Lösungen.
33
Herrmann interpretiert eine Studie der IMAS International 2004, in der es darum geht,
welche Werbeformen von den Konsumenten als störend empfunden werden und wie
hoch im Verhältnis dazu die durchschnittlichen Schaltkosten für das jeweilige Medium
sind.
34
,,Die von den Konsumenten mit Abstand am meisten akzeptierte Marketing-
Form sind die vermeintlich langweiligen ,stillen', statischen Medien."
35
Anzeigen in
Anzeigenblättern erfuhren in dieser Studie immerhin eine Akzeptanz von 83 %.
In Tagezeitungen werden allerdings nur noch 78 % der Leser nicht gestört und 77 % der
Befragten empfanden Anzeigen in Zeitschriften, wie auch Beilagen in Printmedien als
akzeptabel. Spitzenreiter in der Verbraucher-Akzeptanz sind mit 85 % die Plakate
in Bushaltestellen. Der Unterschied zu den Anzeigenblättern ist nicht allzu groß,
zu beachten ist allerdings, dass die Werbung an der Bushaltestelle weitaus geringere
32
Vgl. Hoebel, J., Neue Anzeigenpraxis, 1996, S.36.
33
Grimm, R.,: Internet, Anzeigenwerbung, 08.04.2005, 15.30 Uhr.
34
Vgl. Herrmann, F., Werbeformen, 06/2004, S.5.
35
Herrmann, F., Werbeformen, 06/2004, S.5.

9
durchschnittliche Schaltkosten aufweist, als alle drei Formen der Anzeigenwerbung.
36
,,Die Werbeformen, die die höchste Verbraucher-Akzeptanz erreichten ­ gemessen an
den Tausender-Kontakt-Preisen ­ [sind] z.T. deutlich günstiger .. als jene Werbeformen,
die in der Gunst der Verbraucher wesentlich weiter unten rangieren."
37
Quelle: In Anlehnung an Herrmann, F., Werbeformen, 06/04, S.5.
Abbildung 1: Welche Werbeformen stören Sie kaum oder überhaupt nicht?
Weitere Nachteile sieht Herrmanns darin, dass das Lesen von Anzeigen kaum andere
Beschäftigungsmöglichkeiten zulässt, die Bedeutung der Zeichen, sowie die Reihen-
36
Vgl. Herrmann, F., Werbeformen, 06/2004, S.5.
37
Herrmann, F., Werbeformen, 06/2004, S.5.

10
folge der Identifikation von den Lesern größtenteils selbst bestimmt wird und Anzeigen
weniger unterhaltsam sind, als beispielsweise ein TV-Spot.
38
38
Herrmanns, A.: Internet, Werbemittel, 08.04.2005, 15.45 Uhr.

11
3 Gestaltungsgrundlagen
3.1 Copy-Strategie
Um den Kreativen der Werbeabteilung oder auch externer Werbeagenturen Anhalts-
punkte und Richtlinien zu liefern, legt das Unternehmen ein Werbekonzept, eine
sogenannte Copy-Strategie fest. Diese setzt sich damit auseinander ,,was" der Ziel-
gruppe ,,wie" gesagt werden soll.
39
Das ,,Was" umfasst das Werbeziel, die Entwicklung eines kommunikativen Ver-
sprechens und die Begründung des Versprechens. Bei dem Versprechen geht es vor
allem darum, den Zielgruppen einen einfachen, klaren und wettbewerbsfähigen Nutzen
einzuräumen.
40
Dabei positioniert man das Produkt so, dass eine möglichst große
Annäherung an die Idealvorstellungen der Konsumenten gegeben ist.
41
Das ,,Wie" befasst sich mit der Gestaltung der Botschaft. Dabei sind besonders der
Grundton, der Stil, die Wortwahl und die formalen Elemente herauszuarbeiten.
Alle Elemente sollten zusammen passen, damit ein einheitliches Bild entsteht und die
Botschaft ohne Verluste übermittelt werden kann.
42
So müssen beispielsweise das Text-
Bild-Verhältnis, das Anspracheniveau und ein Slogan festgelegt werden. Darüber
hinaus spielen auch die Anordnung der Gestaltungselemente und die Gestaltung der
Atmosphäre ein wichtige Rolle.
43
Die Voraussetzungen sind eine detaillierte Zielgruppen-Analyse und die Definition der
Werbebotschaft. Auch müssen in vorweggehenden Überlegungen die Werbeträger, bzw.
ein eventueller Mix festgelegt werden, um optimal auf die oben genannten Punkte
eingehen zu können.
44
39
Vgl. Meffert, H., Marketing, 2000, S.709.
40
Vgl. Kotler, P. / Bliemel, F., Marketing-Management, 2001, S.944.
41
Vgl. Meffert, H., Marketing, 2000, S.711.
42
Vgl. Kotler, P. / Bliemel, F., Marketing-Management, 2001, S.944.
43
Vgl. Meffert, H., Marketing, 2000, S.711.
44
Vgl. Joliet, H., Anzeigen wirksam gestalten, texten, plazieren, 1991, S.18.

12
3.2 Die richtige Idee
,,Ideenfindung ­ ein Synonym für Kreativität. ... Es besteht die Möglichkeit durch freies
schöpferisches Denken neue Ideen von herausragender Qualität produzieren zu können.
... Kreativität ist nicht nur die Schaffung von Neuem, sondern die Bereitschaft und
Fähigkeit, bereits Existierendes neu zu sehen."
45
In dieser Aussage sieht Urban den
Schlüssel zur Ideenfindung. Er geht von bereits bestehenden Anzeigen aus und
verändert diese nur durch Zerlegung und Neukombination, durch Änderung der
Mengen- oder Größenverhältnisse von Text und Bild oder durch Einsatz neuer Gestal-
tungsmittel.
46
Um den Einstieg zur Ideenfindung einfacher zu gestalten, rät Simon seinen Lesern:
,,Stellen Sie sich vor, Sie würden dafür 2000 DM erhalten".
47
Diese Vorstellung regt
seiner Meinung nach die Konzentration an und lässt bessere Ergebnisse erwarten.
48
Ein zweiter Trick lautet: ,,Machen Sie sich eine Liste von allen Merkmalen und
Vorteilen, die Ihnen zu dem Objekt der Anzeige einfallen".
49
Natürlich werden nicht
sämtliche Informationen in die Anzeige aufgenommen, doch manchmal treten dabei
verkaufsfördernde Aspekte zutage, die sonst im Verborgenen geblieben wären.
Eine dritte Möglichkeit nach Simon bietet das Finden eines besonderen Merkmales,
welches das Objekt von anderen abhebt und so einzigartig macht. Dieses sollte in den
Vordergrund gestellt werden, auch wenn es damit die Zielgruppe einschränkt.
Sein wichtigster Tipp besagt, dass der Mensch als einzelnes Individuum angesprochen
werden soll. Nur so wird er sich selbst und seine Interessen mit dem Angebot identifi-
zieren. Umsetzen lässt sich dies, indem man einen einzelnen Menschen der Zielgruppe
ins Auge fasst und die Anzeige so gestaltet, als ob sie sich nur an ihn allein richtet.
50
Joliet nennt eine Art Checkliste zur Beurteilung von Werbeideen, die seiner Meinung
nach berücksichtigt werden sollte, bevor die Idee umgesetzt wird. Demnach soll das
45
Urban, D., Anzeigen gestalten, 1995, S.60.
46
Vgl. Urban, D., Anzeigen gestalten, 1995, S.64.
47
Simon, H., K., Wie textet man eine Anzeige, die einfach alles verkauft, 1991, S.11.
48
Vgl. Simon, H., K., Wie textet man eine Anzeige, die einfach alles verkauft, 1991, S.11.
49
Simon, H., K., Wie textet man eine Anzeige, die einfach alles verkauft, 1991, S.11.
50
Vgl. Simon, H., K., Wie textet man eine Anzeige, die einfach alles verkauft, 1991, S.13.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Erscheinungsjahr
2005
ISBN (eBook)
9783958209183
ISBN (Paperback)
9783958204188
Dateigröße
926 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Leuphana Universität Lüneburg
Erscheinungsdatum
2015 (Oktober)
Schlagworte
grundlagen anzeigengestaltung
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