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Väter und Vaterschaft heute: Der Einfluss der Väter auf die Erziehung und Sozialisation ihrer Kinder

©2004 Studienarbeit 70 Seiten

Zusammenfassung

Da in der Forschung der letzten Jahrzehnte die Väter oft vernachlässigt und erst in den letzten Jahren in den Fokus genommen, wird in der vorliegenden Studie nun die Rolle des Vaters im europäischen Raum in der Erziehung und Sozialisation seiner Kinder betrachtet werden. Auch sie haben neben den Müttern ihre Bedeutung in der kindlichen Erziehung und können ihren Beitrag zu der positiven Entwicklung ihrer Kinder leisten. Nach einem historischen Abriss wird die heutige Position der Väter analysiert, angefangen bei den Situationen der Väter, über Vaterbilder und -ideale in unserer Gesellschaft, bis zu dem Problem der Vereinbarung von Beruf und Familie. Durch die subjektiven Vaterschaftskonzepte nach Matzner wird veranschaulicht, welche Differenzen zwischen den heutigen Vätern existieren. Die Bedeutung der Väter in der Erziehung wird durch die Bindungstheorie erläutert. Hierbei werden Unterschiede im Engagement bei Töchtern und Söhnen beleuchtet, Unterschiede in der Erziehung von Müttern und Vätern, und auch der Einfluss der Mutter-Vater-Beziehung auf die Erziehung des Vaters wird nicht außen vor gelassen. Durch das Engagement in der Erziehung von Müttern und Vätern, den direkten und indirekten Einfluss der Väter auf die Kinder und die Vorbildfunktion wird die Bedeutung der Väter für die Sozialisation ihrer Kinder verdeutlicht. Abschließend wird ein Resümee gezogen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


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Doch was macht die Väter zu Vätern? Um diese Frage zu beantworten
werde ich im 2. Kapitel einen historischen Überblick über die Entwicklung
der Väter und der Vaterschaft geben, beginnend mit der Wende vom 18.
zum 19. Jahrhundert. Ohne den historischen Hintergrund, kann die heuti-
ge Situation der Väter nicht gänzlich begriffen werden. Im dritten Kapitel
werde ich die heutige Position der Väter, angefangen bei den Situationen
der Väter, über Vaterbilder- und Ideale in unserer Gesellschaft, bis zu dem
schon erwähnten Problem der Vereinbarung von Beruf und Familie, erläu-
tern und nicht zuletzt durch die subjektiven Vaterschaftskonzepte nach
Matzner veranschaulichen, welche Differenzen zwischen den heutigen
Vätern existieren. Das vierte, letzte und für meine Arbeit auch wichtigste
Kapitel handelt von der Beziehung der Väter zu ihren Kindern. Die Bedeu-
tung der Väter in der Erziehung wird durch die Bindungstheorie erläutert,
es werden Unterschiede im Engagement bei Töchtern und Söhnen be-
leuchtet, Unterschiede in der Erziehung von Müttern und Vätern, und auch
der Einfluss der Mutter-Vater-Beziehung auf die Erziehung des Vaters
wird nicht außen vor gelassen. Durch das Engagement in der Erziehung
von Müttern und Vätern, den direkten und indirekten Einfluss der Väter auf
die Kinder und die Vorbildfunktion wird die Bedeutung der Väter für die
Sozialisation ihrer Kinder verdeutlicht. Im letzten Kapitel werde ich ein Re-
sümee aus meiner Arbeit ziehen.
Wie man an dieser Stelle schon erkennen kann, wird die Mutter ein The-
ma am Rande dieser Arbeit sein, welches ich nicht vernachlässigen kann
und will, da die Rollen der Mutter und des Vaters miteinander verknüpft
sind und nur zusammen existieren können. Sie stehen in einer wechsel-
seitigen Beziehung zueinander und ergänzen sich. (vgl. Parke 1982) Es
würde keinen Sinn machen, eine Arbeit über Väter zu schreiben, ohne die
Mütter dabei zu berücksichtigen. Der Bezug der beiden Elternteile muss
stets beachtet werden: Verändert sich die Mutterrolle passt sich auch die
Vaterrolle dieser an und ungekehrt. (vgl. Herlth 2000: 106)
Bevor ich mich der geschichtlichen Entwicklung der Väter widme, möchte
noch klarstellen, dass es den Vater von heute nicht gibt. Es existieren vie-
le verschiedene Vatertypen (vgl. Barbaras & Erler 2002: 83), welche sich
in einigen Punkten ähneln oder widersprechen. Im Folgenden werde ich

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dennoch verallgemeinern bzw. von der Mehrzahl der Väter sprechen, um
überhaupt ein Bild der heutigen Vatertypen zu bekommen und sie greifbar
zu machen. Diese Verallgemeinerung sollte aber ständig im Hinterkopf
bleiben.

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Die Rolle des Vaters in der Geschichte
Auf den folgenden Seiten werde ich einen Überblick über die geschichtli-
che Entwicklung der Vaterrolle und einen Vaterschaft geben.
In der Vergangenheit, sowie auch heute, gab es keine Zeit in der von einer
einzigen Form von Vaterschaf gesprochen werden kann. Alleine durch
unterschiedliche Ethnizität, Klasse oder Religion entstanden beträchtliche
Unterschiede zwischen verschiedenen Vaterrollen und der Ausübung der
Vaterschaft (vgl. Fthenakis 1999: 27).
Über die Vatergestalt in den letzten Jahrhunderten existieren eine Reihe
von Quellen, die Vater-Kind-Beziehung wird aber in den meisten Fällen
nur indirekt behandelt, trotzdem habe ich versuchen diese soweit möglich
darzustellen und einen kurzen Überblick zu schaffen.
2.1
Vaterschaft Ende 18./ Anfang 19. Jahrhundert
­ Väter zwischen Idealen und Realität
Zum Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Väter die Rolle des traditionel-
len Ernährers, der für ökonomische Sicherheit zu sorgen hatte und der für
den sozialen Status der Familie zuständig war. (vgl. Trepp 1996: 34ff,
Herlth 2000: S. 106). Zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften
und sozialen Schichten traten aber beträchtliche Unterschiede der Famili-
enstrukturen auf (vgl. Fthenakis 1999). Trepp betont den damals schon
existierenden Unterscheid zwischen Vateridealen der Gesellschaft, und
der Ausübungen in der Realität. Sie beschreibt den damaligen Vater als
autoritär, betont aber, dass er von seinen Kindern nicht nur gefürchtet,
sondern auch geliebt wurde (vgl. Trepp 1996: 32). Es ist demnach zwi-
schen den Vorstellungen des sozialen Umfeldes über Väter und der realen
Ausübung der Vaterschaft zu unterscheiden, da hier erhebliche Differen-
zen existieren können.
Bis zum Ende 18. Jahrhunderts war die Vaterrolle durch Nähren, Schüt-
zen und Zeigen geprägt, er war das Oberhaupt und der Beschützer der
Familie, welche er in der Öffentlichkeit zu vertreten hatte. Seine Kinder

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waren körperlich und emotional von ihm abhängig und auch die pädagogi-
sche Funktion wurde ihm zugeschrieben. (vgl. Lenzen 1991: 255ff)
So war es der Vater, welcher hauptsächlich für die Erziehung der Kinder
zuständig war. (vgl. Matzner 2004: 136) Werke über die Erziehung, wie
die von Rousseau, wandten sich an die Väter und sprachen ihn als Erzie-
her an. Der Vater sollte für die Kinder der Lehrer sein, die Mutter hingegen
bekam eher die Aufgaben einer Amme zugesprochen (Schütze 1989: 52).
Doch diese Aufgabenteilung konnte in einem solch strengen Maße oft
nicht in eingehalten werden, so beschreibt Trepp in ihrem Artikel über eine
systematische Auswertung von Selbstzeugnissen Hamburger Bürger und
Bürgerinnen, wie eine Mutter u. a. ihren Kindern das Zeichnen lehrte.
,,Damit hatten die Frauen nach Ansicht der Pädagogen ihre Kompetenzen
eigentlich schon überschritten; sollte doch der Vater der Lehrer der Jun-
gen und Mädchen sein. Aber diese Dominanz des Vaters war ein bloßer
theoretischer Entwurf ohne Aussicht auf Realisierung." (Trepp 1996: 43-
44)
Auch das Ideal des autoritären, strengen Vaters, der rational und ohne
jegliche emotionalen Regungen seine Kinder erzieht, kann von Trepp nicht
bestätigt werden. Sie fand verschiedene Fälle, in denen Väter große An-
teilnahme während der Schwangerschaft nahmen und direkt nach der
Geburt Vaterliebe verspürten. (vgl. ebd.: 33f).
Kindestod, welcher zu dieser Zeit häufiger vorkam, wurde von den Eltern,
und auch von Seiten des Vaters, als äußerst schmerzvoll beschrieben.
Auch wünschten viele Väter zu ihren kleinen Kindern eine innige Bezie-
hung und kümmerten sich um ihre Babys. Hieraus lässt sich eine gefühl-
volle Zuwendung auch von Seiten des Vaters ableiten. (vgl. ebd.: 37f)
Mit der Zeit wurde auch der Frau die Notwendigkeit für die kindliche Erzie-
hung zugestanden, diese stand in der Öffentlichkeit aber deutlich hinter
der Bedeutung die dem Vater für die Erziehung seiner Kinder zugemessen
wurde.
,,Obgleich die Pädagogen des achtzehnten Jahrhunderts anfingen die mütterliche
Verantwortung für die psychologische Entwicklung der Kinder Bedeutung zuzu-
messen, schrieben sie doch dem Vater oder anderen männlichen Autoritätsper-

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sonen die Führungsrolle in der Erziehung nach der Säuglingsphase zu, sie soll-
ten sogar schon für Kleinkinder zuständig sein." (Taylor 2000: 42)
Laut Trepp waren die Väter Ende des 18. Jahrhunderts oft noch nicht pri-
mär berufsorientiert, sie hatten sehr großes Interesse am Familienleben.
Doch konnte die Mutter in der Realität mehr Einfluss auf ihre Kinder neh-
men, da die Väter viele Verpflichtungen außerhalb der Familie hatten (vgl.
Trepp 1996: 42). Hier ist deutlich zu erkennen, dass sich die Erziehungs-
maxime von der Praxis absetzen, da die ökonomischen Umstände die
Durchführung dieser Ideale nicht zuließen.
Doch ist auch die machtvolle Position der damaligen Väter nicht zu unter-
schätzen. Für die Erziehung und Sozialisation der Kinder war er von gro-
ßer Bedeutung, er war schließlich Beschützer und Hausvater. (vgl. Matz-
ner 2004: 154) Diese Form, die über Jahrhunderte hinweg existierte, wich
zu dieser Zeit im Bürgertum schließlich einer anderen Entwicklung, welche
einen bedeutenden Einfluss auf die heutigen familiären Beziehungen hat-
te. Es entwickelt sich eine gefühlsbetontere Beziehung zwischen Eltern
und Kindern. Kinder wurden im Bürgertum nicht mehr als Zweck betrach-
tet, d.h. als nützliche Arbeitskraft gesehen, sondern bekamen eine neue
Bedeutung als das Ergebnis der Liebe zwischen den Eheleuten. Die Er-
ziehung der Kinder gewann zunehmend an Bedeutung und die Kinder
wurden als Individuum anerkannt, welches gefördert und erzogen werden
wollte. Theoretisch war der Adressat der Erziehung noch hauptsächlich
der Vater, was durch seine zugeschriebenen Charaktereigenschaften be-
gründet wurde, er sollte sogar bei der Säuglingspflege seine Frau anleiten,
da dieser eine alleinverantwortliche Aufziehung nicht zugetraut wurde. In
den ersten Jahren sollte eine Art Vorbereitung der Kinder auf die väterli-
che Erziehung stattfinden. (vgl. Trepp 1996: 31f)
Bei dieser Rollenverteilung in der Erziehung ist es nicht verwunderlich,
dass die Erziehung des Vaters hauptsächlich den Söhnen gelten sollte, da
diese auf ihre spätere Erziehungsfunktion und Position in der Gesellschaft
vorbereitet werden sollten. (vgl. ebd.: 32)

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Diese Wende zu einem lockereren und ungezwungeneren Umgang mit
den Kindern hat ihren Ursprung in der Industrialisierung, wobei sich in die-
ser Zeit das Arbeitsleben und der Beruf für die Väter zunehmend in den
Mittelpunkt stellten und sich in der Bedeutung über die Familie schoben:
,,Jetzt erst begann sich der Mann primär über seinen Beruf zu definieren; die
Spielräume der Männer wurden enger und andere männliche Verhaltensmuster
erforderlich. Diesen entsprechend demonstrierten die Väter im späteren 19.
Jahrhundert emotionale Distanziertheit, Ernsthaftigkeit und Strenge. Während die
Väter um 1800 einen ganz zentralen Platz in der Familie einnahmen und den
Kindern ungezwungene Emotionalität vorlebten bzw. wie selbstverständlich in die
emotionalen Beziehungen mit eingeschlossen waren, traten sie im Laufe des 19.
Jahrhunderts mehr und mehr in die Peripherie, bis sie als strenge, unnahbare
Autoritäten im Hintergrund der Familie standen. Auch sie hatten natürliche Ge-
fühle, aber sie zeigten sie nicht; gefühlvoll waren die Mütter, aber nicht die Väter
und Männer ­ das hatte Folgen, bis heute." (Trepp 1996: 45)
Durch die Industrialisierung kam auch ein Umschwung in der Erziehung
zustande. Die Mutter wurde immer bedeutender, da der Vater seinen Be-
ruf außerhalb der Familie ausübte und weniger präsent war. Durch diese
Trennung von Betrieb und Familie erlangten die Mütter allmählich die Ver-
antwortung für das Kindeswohl. (vgl. Schütze 1989: 53) Die Frau erhielt
ihre Zuständigkeit für die Erziehung der Kinder und den Haushalt, der Va-
ter hingegen war in der Erziehung oftmals nur noch symbolisch vertreten.
(vgl. Herlth 2000: 106)
Die Frauen waren zwar durch ihre Bindung an das häusliche Umfeld in
ihrer Bildung und Entfaltung der Persönlichkeit benachteiligt, aber auch
die Väter hatten einen Nachteil: Die emotionale Wärme, Zärtlichkeit und
Bindung der Kinder wurde fast ausschließlich an die Mutter gewendet.
(vgl. Schütze 1989: 53).
Fthenakis beschreibt diesen Umschwung in der Familie, zumindest tref-
fend aus der Sicht der Mütter und Kinder, als ein Wandel von einer ,,Pro-
duktionsgemeinschaft innerhalb einer umfassenden Gemeinde" zu einem

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,,geschützten Garten von Liebe und Fürsorge in einer ungastlichen Welt".
(ebd. 1999: 19)
2.2 Das 19. Jahrhundert ­ Der Verfall der Vaterschaft?
Gerade über die Vaterschaft im 19. Jahrhundert gibt es sehr differenzierte
Ansichten. Die eine Seite sieht in diesem Jahrhundert den Beginn des
nicht mehr aufhaltbaren Verfalls der Vaterschaft, die andere Seite verbin-
det diese Veränderungen auch mit Vorteilen für die ganze familiäre Ent-
wicklung.
Die Geschichte sei eine Verfallsgeschichte der Vaterschaft und die Väter
steckten heute in einer tiefen Krise - so beschreibt Lenzen (1991) die Ent-
wicklungen in den letzten Jahrhunderten. Zum Ende des 19. Jahrhunderts
fand, so Lenzen, im Bildungsbürgertum eine Entwicklung zur intimisierten
Privat-Familie statt, welche dem Vater nur noch für die Alimentation und
Allokation in der Familie zuständig machte, ihm kam, wenn überhaupt, nur
noch die Rolle des strengen, autoritären Erziehers zu. Die Mutter hinge-
gen war für interne Organisation der Familie zuständig und ihr galt aus-
schließlich die liebevolle Zuwendung von und mit ihren Kindern. (vgl. ebd.:
200).
In der Schicht der Großbauern und des Landadels hingegen, lebten nach
Lenzen noch verschiedene Generationen in einem Haus, im Prinzip war
es hier jedem möglich jeden zu erziehen, es fand noch keine so zugespitz-
te Rollenverteilung statt.
In den Familien der kleinen Bauern und der Handwerker waren die Kinder
nicht besonders in eine Familie, wie wir sie heute kennen, eingebunden,
sie waren eher vergleichbar mit einer Last, die es zu ernähren galt. Erst
wenn die Kinder in einem arbeitsfähigen Alter waren, welches sie für heu-
tige Verhältnisse recht früh erreicht hatten, waren sie für die Eltern ­ als
Arbeitskraft ­ nützlich. (vgl. ebd.: 201f)
Auch wenn die Industrialisierung zuerst nur in einigen Schichten ihre Aus-
wirkungen hatte, wurden die restlichen Schichten nur etwas später beein-
flusst. So wurde die Familie, und somit auch die Erziehung, verstaatlicht.

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(vgl. ebd.: 205) Die Zerstörung des Vaterkonzepts hat laut Lenzen dem-
nach im 19. Jahrhundert begonnen und fand im 20. Jahrhundert ihren Hö-
hepunkt. Der Vater hatte zuvor eine viel größere Bedeutung, er war Anfüh-
rer der Familie und stand über der wirtschaftlichen Einheit Familie. Dieser
Entwertungsprozess wurde nicht zuletzt durch die Einführung von Aufbe-
wahrungsanstalten für die Kinder, mit der Begründung die Kinder vor ei-
nem Verziehen zu schützen, angetrieben. Hierin sieht Lenzen die ver-
steckte Absicht die Väter der Kinder gleich mit zu erziehen. Eine Abwer-
tung der Vaterrolle fand auch dadurch statt, dass in den Aufbewahrungs-
anstalten, eine Art Erziehungsersatz, ausschließlich von Frauen erzogen
wurde. (vgl. ebd.: 207f) Die väterliche Funktion wurde also, zunächst teil-
weise, auf andere Träger übertragen. Diese Verschiebung hat die Funkti-
onen des Vaters qualitativ abgewertet. Diese Entwicklung ging bis ins 20.
Jahrhundert, bis, nach Auffassung Lenzens, die ursprüngliche Väterlich-
keit endgültig verloren ging. (vgl. ebd.: 252)
Auch Barbaras und Erler beschreiben die Zunahme von Institutionen für
die Kindererziehung. Sie sehen diese aber nicht mit einem Verlust diese
Aufgaben für den Vater verbunden, sondern bringen diese Entwicklung in
Zusammenhang mit der Emotionalisierung der familiären Erziehung und
den familiären Beziehungen.
,,Jedoch ist die Funktionsauslagerung an spezialisierte Erziehungsinstitutionen
lediglich die Kompensation eines Teils des gestiegenen Aufwandes, den moder-
ne im Vergleich zu traditionellen Eltern in die Erziehung ihrer Kinder investieren.
Erziehung und Bildung werden im Zuge des gesellschaftlichen Individualisie-
rungsprozesses und der Ausdifferenzierung immer weiterer gesellschaftlicher
spezialisierter Teilbereiche zunehmend wichtiger. Damit verzeichnen die Familien
aber einen enormen Bedeutungsanstieg ihrer Erziehungsleistungen, die die Vor-
bereitung der Kinder auf die sie erwartenden weiterführenden Ausbildungsinstitu-
tionen gewährleisten muss. Die skizzierten Differenzierungsprozesse haben dazu
geführt, dass sich die moderne Familie in einem bisher unbekannten Ausmaß auf
persönlich-emotionales Zusammenleben spezialisiert hat." (Barbaras & Erler
2002: 53)

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Lenzen hingegen sieht auch die Schule, bzw. die dort unterrichtenden
Lehrer, als ein Elternersatz, der durch seine autoritären Umgangsformen
hauptsächlich den Vater ersetzte. Es wurden neue Konkurrenten für die
Rolle des Vaters geschaffen. ,,Der Vater, insbesondere der Vater des pro-
letarischen Teils der Bevölkerung, verliert im 19. Jahrhundert seine wich-
tigste Erziehungsfunktion an staatliche, hoch organisierte Institutionen mit
totalitärem Charakter." (Lenzen 1991: 211f) Somit konnte der Staat eine
beträchtliche Autorität gegenüber den Kindern und deren Eltern gewinnen.
(vgl. ebd.: 210)
Lenzen beklagt auch, dass die Sozialpädagogik sich in dieser Zeit durch
den Staat kontrollieren ließ und somit zu dessen Instrument wurde. Dies
äußerte sich durch Zwangserziehung und Besserungsanstalten. ,,Pädago-
gische Institutionen und Gefängnis sind enge Verwandte." (ebd.: 211)
Erst die Abgabe der Vaterfunktionen an die Mutter und die Schule, mach-
ten das Konzept der angeblich natürlichen Mutterliebe möglich, welches
heute von vielen Seiten unhinterfragt als biologisch gegeben angesehen
wird. (vgl. ebd.: 212)
Auch Matzner beschreibt die Trennung der Arbeitsstätte vom familiären
Umfeld durch die Industrialisierung. Er sieht die Entwicklung der Vaterrolle
nicht ganz so drastisch wie Lenzen. Der arbeitende Vater befand sich
hauptsächlich im außerhäuslichsten Bereich, er hatte aber, trotz der häufi-
gen Abwesenheit, immer noch Autorität und wurde als Oberhaupt und Va-
ter der Familie akzeptiert. (vgl. Matzner 2004)
Das von Matzner aufgeworfene Bild des Vaters als sozialen Zufall und
biologische Notwendigkeit, d. h. die Mutter fungiert als Erzieherin durch
die materielle Unterstützung des Vaters, welcher nur im indirekten Kontakt
mit den Kindern steht, wird von Parke hingegen als Klischee bezeichnet.
Dieses Bild hat seiner Auffassung nie in solch einem extremen Maße exis-
tiert. (vgl. Parke 1982: 9)
Wie deutlich zu erkennen ist, sind sich die Wissenschaftler über die Aus-
wirkungen der Verlagerung der Arbeitsstätte nicht völlig einig. Sie bestäti-
gen jedoch alle, dass die Vaterrolle einen entscheidenden Wandel erlebt

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hat und die Erziehung sich vom Vater entfernt hat. Über die Tragik dieser
Entwicklung hingegen bestehen sehr differenzierte Auffassungen.
2.3 Väter im 20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert hat sich die Entwicklung der Vaterschaft beträchtlich
beschleunigt, aus diesem Grund habe ich dieses Jahrhundert in zwei Ab-
schnitte eingeteilt. (vgl. Lenzen: 219)
2.3.1 Väter um die Wende zum 20. Jahrhundert
In der ersten Hälft des 20. Jahrhundert fand eine eher dürftige Forschung
zur Vater-Kind-Beziehung statt. (vgl. Matzner 2004: 145) Aus diesem
Grund beschäftige ich mich in den folgenden Abschnitten mit der Verände-
rung der Vaterrolle zu dieser Zeit.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts und zum Anfang des 20. Jahrhunderts
entwickelte sich die zuvor begonnene Veränderung der Vaterschaft weiter.
Der autoritäre Vater verlor für die nachfolgende Generation beträchtlich an
Bedeutung. Dies ging nach Lenzen sogar bis zu einer Vaterablehung. Zu-
vor war der Sohn das Ebenbild des Vaters, er war sogar mit dessen Sün-
den belastet. Die Entwicklung ging an dieser Stelle aber in die andere
Richtung und führte sozusagen zu einem Tausch der Rollen, so wird nicht
mehr der Sohn von seinem Vater gemaßregelt, sondern der Sohn kritisier-
te seinen Vater und wirft ihm vor, dass er nicht so ist wie er. Der Sohn
wurde zum Vater seines Vaters. Zuvor musste der Sohn die Liebe seines
Vaters gewinnen, nun war dies andersherum. Die Kinder erziehen sozu-
sagen ihre Eltern.
Auch die Organisation der Jugendlichen in Jugendgruppen, ersetzte laut
Lenzen den frei gewordenen Platz des Vaters, außerdem wären hier die
Voraussetzungen für das Führerprinzip geschaffen worden. (vgl. Lenzen
1991: 219-230; 253ff)

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Um 1918 verstärkte sich die Suche der Jugend nach einer Alternative zum
Vater nochmals. Die zunehmende Konzentration auf die Jugend und die
Zurückstellung des Vaters äußerte sich auch in einem geringen Geburten-
rückgang. Durch die geringere Anzahl der Kinder stieg die Aufmerksam-
keit für das einzelne Kind. Die 2-Kinderfamilie wurde zum Normalfall, dem
gegenüber standen staatliche Zwangseingriffe, wie Einweisungen von
Kindern in Heime. (vgl. ebd.: 232)
Auch durch das Reichsjugendwohlfahrtgesetz wurden die Erziehungsrech-
te verschoben, zuvor hatten die Eltern das Recht ihre Kinder zu erziehen,
jetzt bekamen die Kinder das Recht, von wem auch immer, erzogen zu
werden. Der Ersatzvater Staat wurde auch durch die Pädagogen getra-
gen, denn die Pädagogik hatte den Anspruch, die Erziehung besser zu
machen, als dies der Vater zuvor tat und dessen Kompetenzen zu über-
steigen. Auch hier wurde der Vater zu Seite gedrängt. (vgl. ebd.: 233) Der
Hintergrund mag eine gute Absicht gewesen sein, nämlich die Kinder gut
zu erziehen, dies wurde aber falsch umgesetzt und führte somit zum fal-
schen Ziel.
Lenzen schreibt, dass die Jugend zu der Zeit, bis zum Ende des zweiten
Weltkrieges, ihren Ersatzvater im Führer gefunden hatte. (vgl. ebd.: 219),
die Hitlerjugend stellte eine Art professionalisierten Vaterersatz dar, au-
ßerdem lehnte sich die Hitlerjugend auch gegen die eigenen Väter auf.
(vgl. ebd.: 234) Lenzen vertritt zwar eine sehr extreme Sicht, aber es las-
sen sich trotzdem viele Parallelen zu Matzner finden. Auch er beschreibt
eine Erosion des Vaterbildes, da der Vater seine wesentliche Funktionen,
darunter auch die pädagogische, verloren hatte. Matzner hingegen betont
aber, dass dies jedoch keinen völligen Bedeutungsverlust des Vaters mit
sich brachte. (vgl.: Matzner 2004: 155)

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2.3.2 Die Abwesenheit der Väter 1945 bis in die 70er
Nach dem zweiten Weltkrieg herrschte eine Große Vaterabwesenheit, die
durch den Krieg begründet war. Viele Väter waren gefallen, waren Kriegs-
gefangene oder sie waren mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Es beginnt,
so Lenzen, eine vergebliche Suche nach einem neuen Vaterkonzept. (vgl.
Lenzen 1991: 219) Da aber eine große Zahl der Väter nicht mehr verfüg-
bar waren, orientierte man sich in eine andere Richtung. Neben dem Staat
tauchte ein anderer, sehr starker, Ersatzvater auf: Die Mütter ­ sie waren
schließlich in vielen Familien der einzige Erzieher der Kinder. (vgl. ebd.:
237)
Auch die 68er Revolte war Lenzens Auffassung nach eine Abrechnung mit
den Vätern, denn sie wurden für die Machtergreifung Hitlers verantwortlich
gemacht. Lenzen spricht in diesem Zusammenhang sogar von vaterfeind-
licher Propaganda die in der Öffentlichkeit verbreitet wurde (vgl. ebd.: 238)
,,Zudem war die 68er Revolte eine verspätete Abrechnung mit den Vätern, denen
die Schuld an der Katastrophe des Hitlerfaschismus ebenso zugerechnet wurde
wie die Unfähigkeit, sich 1945 damit produktiv und in veränderter Absicht ausei-
nandergesetzt zu haben." (Lenzen 1991: 238f)
So konnte auch das falsche Mutterbild, welches auch heute noch oft zu
finden ist, vermittelt werden ­ Die androgyne Mutter wurde erfunden. Eine
allmächtige Mutter, welche beide Elternteile in einem darstellt, auch wenn
solch ein Anspruch in Realität nicht erfüllbar ist. Dieses neue Mutterbild
verdrängt nicht nur die Väter, sondern macht es auch den Kindern schwer
die eigene Identität zu finden, denn nehmen sie sich dieses Ideal als Vor-
bild können sie ihr Ziel niemals erreichen, da es schlicht unerreichbar ist.
Ein Scheitern der Kinder, die diesem Mythos nacheifern ist demnach vor-
programmiert. (vgl. Bopp 1986: 50)
Die ,,Tender Years Doctrine", die Auffassung, dass Mütter in den ersten
Jahren die Betreuung der Kinder übernehmen sollten, da sie dies besser
können, hatte hier ihren Ursprung. (vgl. Matzner 1998: 85) Diese Thematik
werde ich in 4.1.2.2 nochmals aufgreifen.

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Richten wir den Blick auf die Vaterforschung nach dem zweiten Weltkrieg
und in die 60er, ist auch hier zu erkennen, dass das größte Interesse der
Vaterabwesenheit galt. Erst in den späten 70er/ Anfang der 80er wurde in
der Forschung der Vater als Familienmitglied betrachtet. (vgl. Fthenakis
2002: 90)
Zu erwähnen ist noch, dass auf der anderen Seite in den 50ern und 60ern,
trotz der Abwertung der Vaterrolle, die Kernfamilie trotz allem als Leit- und
Vorbild galt. (vgl. Matzner 2004: 144) Väter wurden demnach nicht einfach
vergessen, sie wurden stattdessen mehr an den Rand der Familie ge-
schoben und waren lange nicht mehr so wichtig wie zuvor.
2.3.3 Die neuen Väter
Auch die Frauenbewegung Ende 60er/ Anfang 70er hatte einen beach-
tenswerten Einfluss auf die Entwicklung der Vaterrolle, da die hierdurch
entstandenen Veränderungen der Mutterrolle selbstverständlich auch an
der Vaterrolle nicht spurlos vorbei gingen. Schütze sieht hier den Ursprung
der neuen Väterlichkeit. (vgl. ebd.: 1989: 55)
Zu dieser Zeit kam es zu einer Herausbildung von zwei kontroversen Va-
terbildern. Auf der einen Seite die kaputten, überflüssigen Väter, ohne jeg-
liches Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Familie, die ihre Autori-
tät verloren haben, den Alttag hauptsächlich außer Haus verbringen und
äußerst wenig Kontakt zu ihren Kindern haben. In diesem Fall wurde der
Vater vom eigenständigen Produzierer zum unselbstständigen Angestell-
ten. (vgl. Matzner 2004: 147ff, vgl. Fthenakis 1999: 24) Auf der anderen
Seite die neuen, androgynen Väter, welche engagiert, fürsorglich und
emotional ansprechbar waren. Dies war die optimistischere Variante, da
diese Väter motiviert waren - dies ist ableitbar von der zunehmenden Va-
terbeteiligung ­ und da diese Väter als bedeutend für die kindliche Ent-
wicklung angesehen wurden. (vgl. Fthenakis 1999: 24; vgl. Matzner 2004:
150f)
In der Realität verschwammen diese beiden Vaterbilder miteinander. Denn
der frühere (und heutige) Vater darf nicht ausschließlich als positiv oder

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negativ gesehen werden, auch hierunter befanden sich brutale und auch
liebevolle Väter. (vgl. Matzner 2004: 155)
Das negative Vaterbild entstand zeitlich etwas früher als das Bild der and-
rogynen Väter. Das Bild der versagenden Väter kann zusätzlich in zwei
Typen aufgeteilt werden:
Die, die alles falsch tun und die, die überhaupt nichts tun. Dieses negative
Vaterbild, welches oft von den Müttern vermittelt wurde, erhöht subjektiv
die Qualität der Mutter und lässt diese selbstlos erscheinen, indem sie den
unfähigen Vater von den Kindern fernhält. (vgl. Bopp 1986: 51)
Der Begriff der ,,neuen Väter", welcher zuerst in populärwissenschaftlicher
Literatur auftauchte, beschrieb entweder aktivere, tolerante, emotionalere,
interessiertere Väter oder alleinverantwortliche Väter, die ihre Kinder ohne
Mütter aufzogen (wobei diese Variante erst etwas später entstand). Diese
zweite Variante der neuen Vaterschaft ging sogar so weit, dass Väterlich-
keit als Mütterlichkeit (vgl. Lenzen 1991), auf Grund der Aufgaben die
manche Väter übernahmen, bezeichnet wurde. Diese Aufgaben wurden
durch die eingefahrene Rollenverteilung ausschließlich der Mutter zuge-
sprochen. Auch das Auftauchen von zahlreichen Ratgebern, speziell für
Väter, unterstreicht diese zweite Variante der neuen Väterlichkeit. (vgl.
Matzner 2004: 150-154)
Auch wenn es erfreulich ist, dass, neben den abwesenden Vätern, das
Interesse anderer Väter an ihren Kindern zunahm, gibt es an diesen neu-
en Vätern von einigen Seiten Kritik. Martin zum Beispiel schreibt, dass
diese Väter oft nur mit ihren Kindern spielen wollten und den Müttern die
unangenehmeren Aufgaben überließen. (vgl. Martin 1979: 41f
)
Über die neuen Väter gibt es auffällig viele verschiedenen Auffassungen,
was hauptsächlich an der unklaren Definition und an zeitlich bedingten
Entwicklungen liegen mag. Im folgenden Text werde ich einige knapp er-
läutern.
Bopp beschreibt, dass die damals neuen Väter als Väter ohne Brüste, sie
wurden demnach den Müttern fast gleichgestellt, dargestellt wurden. Die-
se Väter wehrten sich gegen ihre Ausgrenzung in der kindlichen Erzie-

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hung, und wollten ihren Platz dort zurück erobern. Begründet war dies
aber auch durch die Eifersucht auf die enge Beziehung der Mütter zu ihren
Kindern. (vgl. Bopp 1986: 52f)
Diese Form der Väter ohne Brüste ist laut Bopp mit den androgynen Müt-
tern vergleichbar, da sie beide den Anspruch haben für ihr Kinder die bes-
sere Bezugsperson zu sein und alle Aufgaben im Alleingang zu bewälti-
gen. Des Weiteren würden diese Väter gerne die Rolle der Mutter über-
nehmen. Sie ähneln sich demnach in vielen Punkten. (vgl. ebd.: 55ff)
Eine Gefahr die dieses Verhalten mit sich bringt, ist, dass die Vaterschaft
im ursprünglichen Sinne abgeschafft werden würde. Auch beklagt Bopp
den Egoismus dieser Väter, sie geben ihren Kindern nur Zuwendung, da-
mit sie sich selbst bestätigt fühlen. (vgl. ebd.: 55) Hier ist aber auch zu
berücksichtigen, dass die Kinderauf-/erziehung immer mit egoistischen
Hintergründen geschieht. In den früheren Bauernfamilien gebärte man
zum Beispiel Kinder um die landwirtschaftliche Produktion zu erhalten.
(vgl. Lenzen 1991: 201f)
Weiter kritisiert Bopp an diesen androgynen Müttern und Vätern, dass
Mütter und Väter hierbei ihre Natur verleugnen würden, denn er geht von
einer menschlichen Triebhaftigkeit aus, die die Unterschiede von Männern
und Frauen begründen. (vgl. Bopp 1986: 58) An dieser Stelle müsste nun
eine Diskussion über die Sozialisation von Männern und Frauen folgen,
dies würde aber den Rahmen meiner Arbeit sprengen.
Herlth hingegen hat ein positiveres Bild der Neuen Väter. Er beschreibt
diese Väter als interessiert am Umgang mit ihren Kindern, helfend im
Haushalt, als fürsorglich und voll von liebevoller Zuwendung, sie waren
familieninvolviert, aber die Frau hatte in all diesen Tätigkeiten immer noch
dominantere Stellung. (vgl. Herlth 2000: 107) Als Grund für diese neue
Väterlichkeit nennt er eine Anpassung an die neue Frauenrolle. Diese
Frauen hatten einen Beruf und verfügten hierdurch über weniger Zeit für
Kinder und den Haushalt. An dieser Stelle wurden nun die Männer ge-
braucht. Es hat demnach ein entscheidender Bedeutungswandel in der
Familie stattgefunden. (vgl. Herlth 2000: 107, oder auch Burkart & Kohli
1992)

Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Jahr
2004
ISBN (eBook)
9783958209619
ISBN (Paperback)
9783958204614
Dateigröße
421 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Erscheinungsdatum
2015 (Oktober)
Note
1
Schlagworte
väter vaterschaft einfluss erziehung sozialisation kinder
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Titel: Väter und Vaterschaft heute: Der Einfluss der Väter auf die Erziehung und Sozialisation ihrer Kinder
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