Die 'Villa der Lilien': Ein minoisches Gebäude in Amnisos auf Kreta
©2012
Bachelorarbeit
45 Seiten
Zusammenfassung
Die in diesem Buch behandelte 'Villa der Lilien' stellt, aufgrund ihrer qualitativ hochwertigen Architektur und aufgrund ihrer berühmten Ausstattung mit Fresken, wie dem bekannten Lilienfresko, dem Minzenfresko und dem Papyrusfresko, ein wissenschaftlich und historisch herausragendes Monument der Minoischen Kultur der Ägäischen Bronzezeit dar.
Anhand der Architektur des Gebäudes kann man Rückschlüsse auf Zeitstellung, Bedeutung und Funktion des Baues ziehen. Ebenso ist es möglich, Erkenntnisse darüber durch eine Auswertung der in der 'Villa' gefundenen Reste, der Ausstattung und des Inventars zu gewinnen. Das sind bei der 'Villa der Lilien' als Bestandteil der ursprünglichen Ausstattung die Freskenbruchstücke und als Bestandteil des ursprünglichen Inventars die gefundene Keramik.
Zu beachten sind die großen Herausforderungen und offenen Fragestellungen, die beim Blick auf den topographischen Kontext der 'Villa der Lilien' und bei der vorgenommenen Einordnung in den Bautyp 'Minoische Villa' auftauchen. Aus dem Befund ergeben sich insgesamt sehr wichtige Kenntnisse über dieses Gebäude, das 3500 Jahre unter der Erde seiner Entdeckung harrte.
Anhand der Architektur des Gebäudes kann man Rückschlüsse auf Zeitstellung, Bedeutung und Funktion des Baues ziehen. Ebenso ist es möglich, Erkenntnisse darüber durch eine Auswertung der in der 'Villa' gefundenen Reste, der Ausstattung und des Inventars zu gewinnen. Das sind bei der 'Villa der Lilien' als Bestandteil der ursprünglichen Ausstattung die Freskenbruchstücke und als Bestandteil des ursprünglichen Inventars die gefundene Keramik.
Zu beachten sind die großen Herausforderungen und offenen Fragestellungen, die beim Blick auf den topographischen Kontext der 'Villa der Lilien' und bei der vorgenommenen Einordnung in den Bautyp 'Minoische Villa' auftauchen. Aus dem Befund ergeben sich insgesamt sehr wichtige Kenntnisse über dieses Gebäude, das 3500 Jahre unter der Erde seiner Entdeckung harrte.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
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In unmittelbarer Nähe zu Amnisos, nämlich nur 7 km in südwestlicher Richtung, befindet sich
ein Hauptort und das nach unserem Kenntnisstand ehemals größte Zentrum der Minoischen
Kultur, der Palast von Knossos und die minoische Stadt, die den Palast umgeben hat (siehe
Abbildung 1). Amnisos muss zu diesem Zentrum, allein schon bedingt durch die geringe
räumliche Entfernung und die Zeitgleichheit der Besiedlung, in engster funktioneller, kulturel-
ler, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher Verbindung gestanden haben.
Die Stadt Amnisos war nämlich eine der Hafenanlagen von Knossos, das selbst nicht direkt
am Meer, sondern einige Kilometer landeinwärts liegt. Amnisos war vielleicht der Haupthafen
(6), oder ein Nebenhafen. Ein weiterer Hafen von Knossos befindet sich unter dem heutigen
Iraklio, der antike Name dieses Hafens ist jedoch unbekannt, auch weil er nicht gut erforscht
ist und größtenteils unter der modernen Bebauung liegt.
Ob Amnisos Haupt-oder Nebenhafen von Knossos war, ist somit jedoch nicht endgültig ge-
klärt, zumal in der Literatur auch von einem dritten Hafen gesprochen wird (Hagia Theodo-
rioi), denn es ist insgesamt flächenmäßig zu wenig von der minoischen Infrastruktur ergraben.
Das Siedlungsgebiet von Amnisos zum Beispiel umfasst mindestens 200000 m² (7), aber
hiervon sind ,,nur" 5200m² archäologisch erschlossen. Die Einwohnerzahl des minoischen
Amnisos ist ebenso unbekannt, es gibt Schätzungen, die ca. 10000 Einwohner vermuten (8).
Die Anlage von Häfen, Städten und Palästen in räumlicher Trennung, aber funktioneller Ab-
hängigkeit voneinander, wirft ein Schlaglicht auf das hohe Entwicklungsniveau der Minoi-
schen Kultur als erste europäische Hochkultur. Es ist ein Niveau, das zu dieser Zeit mit dem
von Ägypten, Mesopotamien, Syrien, also anderen zeitgleichen Hochkulturen die Anrainer
des Mittelmeeres waren, keinen Vergleich zu scheuen braucht. Die Natur der Minoer als See-
fahrer und in einem weiten geographischen Raum, im Mittelmeerraum nämlich, Handel trei-
bende Menschen machte solche komplexen Hafenstrukturen erforderlich. Der Entwicklungs-
stand der minoischen Ökonomie, der einen umfangreichen Export und Import von verschie-
denen Waren über das Meer einschloss, bedingte also zwingend die Errichtung solcher Hafen-
anlagen zur Abwicklung der anfallenden Arbeiten wie der Abwicklung von Verlade-
Vorgängen usw. und für viele andere Zwecke, wie Verwaltung, Instandhaltung und Lagerung.
__________________________________________________________________________________________
(6) Ebd.; Seite 36, Zeile 32
(7) Schäfer, Jörg: Amnisos. Nach den archäologischen, historischen und epigraphischen Zeugnissen des Alter-
tums und der Neuzeit. Berlin 1992, Seite 336, Zeile 12
(8) Geiss, Heinz: Reise in das alte Knossos. Prisma-Verlag. Leipzig 1981, Seite 36, Zeilen 29-34
5
In diesem Kontext muss man auch die Hafensiedlung Amnisos und die 'Villa der Lilien' stel-
len. Die große Bedeutung, die das minoische Amnisos - auch für nicht-minoische Anrainer-
staaten des des Mittelmeeres - besessen haben muss, wird auch deutlich durch die Erwäh-
nung des Platzes in zeitgleichen bronzezeitlichen, nämlich ägyptischen und mykenischen,
sowie in späteren griechischen Schriftquellen. Konkret handelt es sich dabei um folgende
Nennungen:
·
mindestens 37mal auf Linear-B Tafeln aus Knossos (als a-mi-ni-so) (9), die auf
SMIIIB datiert werden. Hier wird die sehr enge Beziehung von Amnisos und
Knossos in administrativer und wirtschaftlicher Hinsicht sehr deutlich
·
auf einer Stele am Grabtempel des ägyptischen Pharaos Amenophis III., dort direkt
hinter Knossos zusammen mit anderen Orten aufgelistet (10)
·
außerdem wird Amnisos auch in späterer Zeit, durch die Griechen bei Homer in der
Odyssee als wichtiger und ehrwürdiger Platz erwähnt (11)
Unter der Leitung des berühmten griechischen Archäologen Spyridon Marinatos fanden erst-
malig in den Jahren 1932-1934 Grabungen in der Ebene von Amnisos statt. Diese führten zur
Identifizierung des Fundplatzes als aus den Schriftquellen bekannte antike Stätte Amnisos und
es wurden unter anderem folgende Gebäude bzw. Komplexe hierbei ergraben:
·
die 'Villa der Lilien' (Grabungsareal A in Abbildung 2), ein repräsentatives Gebäude
·
das Brunnenhaus oder fountain building (B), eine große minoische Wasserver-
sorgungsanlage, ein Quellhaus
·
das ,,Megaron" (C), ein minoisches rechteckiges Gebäude unklarer Funktion
·
das ,,Heiligtum des Zeus Thenatas" (D), eine große minoische Struktur unklarer Funk-
tion (Hafengebäude?), in späterer Zeit weiter in Benutzung
Diese Gebäude gruppieren sich um den Paliochora-Hügel, und zwar am Fuß von dessen
Nord-und Ostseite. Sie wurden alle in minoischer Zeit erstmalig aufgebaut und genutzt. Teil-
weise wurden diese Gebäude aber auch schon in minoischer Zeit wieder zerstört, wie z.B. die
__________________________________________________________________________________________
(9) Schäfer, Jörg: Amnisos Harbour-Town of Minos? In: Robert Laffineur/ Lucien Basch (édités par):"Thalassa.
L'Egée préhistorique et la mer." Actes de la 3e Rencontre égéenne internationale de l'Université de Liège, Station
de recherches sous-marines et océanographiques, Calvi, Corse, 23-25 avril 1990
(10) Helck, W.: Amnisos in einem ägyptischen Text Amenophis` III. In: Schäfer, Jörg: Amnisos. Nach den ar-
chäologischen, historischen und epigraphischen Zeugnissen des Altertums und der Neuzeit. Berlin 1992, Seite 13,
Zeilen 1-3
(11) Marinatos, Spyridon: Kreta, Thera und das mykenische Hellas. Hirmer Verlag. München 1986 (4. Aufl.),
Seite 20, Zeile 26
6
'Villa', die ca. 1500 v. Chr. (traditionelle, kurze Chronologie-siehe 3.6 Datierung) zerstört
wurde. Andere Gebäude jedoch wurden auch noch in späteren Phasen und Zeiten, wie z.B. zur
Zeit der Zeit der achäischen Okkupation Kretas (ab 1450 v. Chr. - siehe 3.6 Datierung), in den
zeitlich anschließenden Phasen, und z.B. das ,,Heiligtum des Zeus Thenatas" in der grie-
chisch-römischen Zeit genutzt. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch schwere Brüche in der
Besiedlungskontinuität von Amnisos gegeben haben kann und muss. Nicht umsonst ist diese
Ebene ja in historischer Zeit für die Griechen mehr ein Ort der Sage und keine minoische Ha-
fensiedlung mehr gewesen, eben weil fast keine Kenntnis mehr darüber vorhanden war. Es
muss also Zeiten gegeben haben, in der die Ebene von Amnisos weitgehend komplett verlas-
sen war und ihre Geschichte zum größten Teil vergessen wurde.
In den Jahren 1963 und 1967 erfolgten wieder Grabungen unter der Leitung des griechischen
Archäologen Stylianos Alexiou in den Grabungsarealen E,F,G,H (siehe Abb. 2). Diese brach-
ten Überreste weiterer minoischer Bauten zum Vorschein, z.B. Wohngebäude und Wirt-
schaftsgebäude wie eine Anlage zum Mahlen von Getreide (12) die in die mittel-und spätmi-
noische Zeit datieren. Die Grabungsareale dieser Grabung liegen in der Ebene zwischen dem
Fluss Karteros im Westen und dem Paliochora-Hügel im Osten. Hier hat sich die minoische
Hafensiedlung erstreckt. Ein Gebäude der Grabung liegt heute teilweise unter Wasser, bedingt
durch die Senkung der Nordseite der Insel Kreta durch geologische Prozesse und Veränderun-
gen des Meeresspiegels des Mittelmeeres über die Jahrtausende. In den Jahren 1983-1985
erfolgten Nachgrabungen der früher ergrabenen Strukturen unter der Leitung von Jörg Schäfer.
Hierbei wurden auch die Überreste der 'Villa der Lilien' restauriert.
Insgesamt spiegelt sich die Bedeutung des Platzes Amnisos in der minoischen Zeit auch darin
wider, ,,[...] daß für die neupalatiale Epoche vom Areal A im Osten bis zum Areal F im Wes-
ten immer wieder Bauten nachgewiesen sind, deren architektonische Qualität 'palatial' ist."(13)
Der Begriff 'palatial' bezeichnet hierbei repräsentative minoische Bauten, die architektonische
Elemente aufweisen, die sonst nur bei den minoischen Palästen von Knossos, Phaistos, Malia
und Kato Zakros zur Ausführung kamen (wie z.B. Polythyronsäle-"Räume mit vielen Türen").
__________________________________________________________________________________________
(12) Alexiou, St.: Areale H. G. F. E.: Bericht über die Ausgrabungen der Jahre 1963 und 1967 In: Schäfer, Jörg:
Amnisos. Nach den archäologischen, historischen und epigraphischen Zeugnissen des Altertums und der Neuzeit.
Berlin 1992, Seite 16, Zeile 12
(13) Schäfer, Jörg: Amnisos. Nach den archäologischen, historischen und epigraphischen Zeugnissen des Alter-
tums und der Neuzeit. Berlin 1992, Seite 343, Zeile 32-34
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So wird die typisch minoische, kleinteilige und verwinkelte, sozusagen 'labyrinthartige' In-
nengliederung der Räume (v.a. im Südostbereich bei den Räumen 2-6) durchbrochen durch
zwei große Bereiche, die Säulen- bzw. Polythyronarchitektur aufweisen und gepflasterte Vor-
plätze besitzen (Raum 1, Vorhalle 7a und gepflasterter Hof 7b).
Die 'Villa der Lilien' weist somit eine besondere Architektur auf, die große Fragen hinsicht-
lich der Funktion des Gebäudes aufwerfen.
Diese Architektur kann man bezeichnen als Element einer minoischen Villenarchitektur oder
als Element einer Art des Bauens, die auch in den minoischen Palästen, also in Knossos
Phaistos, Malia und Kato Zakros, angewandt wurde, nämlich der schon eingangs (auf Seite 8
unten) erwähnten palatialen Bauweise. Diese weist einen kanonartigen Charakter bei der Aus-
gestaltung auf und tritt bei der 'Villa' in Amnisos in Erscheinung mit
·
der Fassadenarchitektur, d.h. repräsentativ gestalteten Außenmauern (siehe 3.2), in
Amnisos noch nachweisbar v.a. an den westlichen und nördlichen Außenmauern
und an einem Teil der südlichen Außenmauern
·
dem Polythyronsaal, dem ,,Raum der vielen Türen" (Raum 1), auch ,,Minoische
Halle" genannt, sowie dessen vorgelagerten, mit Schieferplatten gepflastertem Hof
·
dem ,,Lustralbad", einem Raum, der ein tieferes Bodenniveau als die restlichen
Räume des Gebäudes aufweist, im nordöstlichen Bereich der 'Villa' (Raum 11, sie-
he 3.1)
·
der künstlerischen Ausstattung mit sehr qualitätvollen Fresken im Obergeschoß
(siehe 3.5)
·
der Mehrstöckigkeit (Zweistöckigkeit) des Gebäudes, die sich aus der Füllschicht
vom Zerstörungshorizont und dem Vorhandensein einer Treppe rekonstruieren lässt
·
den Säulenstellung in einem exponierten, besonderen Bereich (Vorhalle 7a und ge-
pflasterter Hof 7b-siehe Abbildung 6)
·
der Pflasterung der Fußböden im Gebäude und bei den Vorplätzen nördlich von
Raum 1 und bei Eingangsareal 7b, teilweise mit rechteckigen Platten (siehe 3.4)
·
dem Einsatz von Fußbodenestrich in verschiedenen Farben zur Dekoration (weiß
und rot)
und der insgesamt aufwendigen, einen reinen Zweck-Funktions-Wirtschafts- oder Wohnbau
weit überschreitende Bauweise, die einer im Einzelnen leider nicht ganz genau zu erhellenden
Funktion gedient haben muss. Das Gebäude gehörte somit zusammen mit anderen Gebäuden,
die eine 'palatiale' Architektur aufwiesen, zu den besonderen Bauten der Hafensiedlung
Amnisos.
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An der Ostseite des Eingangsbereiches befand sich ein Durchgang, der in den Raum 6 führte,
und an der Südseite dieses Raumes 6 befand sich ein Durchgang, der zu der Treppe führte,
über die man in das Obergeschoss gelangen konnte (Raum 5).
Nördlich des Raumes 6 schloss sich der repräsentative und große Polythyronsaal an (Raum 1).
Dieser wird durch 7 Türwangenbasen, die die Aufhängung für die Türen bildeten, in einen
äußeren und einen inneren Bereich unterteilt.
Nordöstlich dieses Polythyronsaales schloss sich der ,,Lustralbad" genannte Raum an, der sich
durch ein abgesenktes Bodenniveau auszeichnet (Raum 11).
Südlich des Polythyronsaales befinden sich kleine Räume, nämlich Raum 4, der als Korridor
bezeichnet wird, sowie die Räume 2 und 3, die in der ersten Bauphase ursprünglich einen ein-
zigen Raum bildeten (siehe Abbildung 5).
Östlich des Raumes 2 befindet sich der Raum 12, dessen Funktion nicht klar ist, da er größ-
tenteils in seinen ursprünglichen Ausmaßen nicht erhalten ist.
Wieder an der der Westseite des Gebäudes, am Hügelhang, befinden sich die Räume 10 und
13, die ursprünglich ebenfalls nicht zur ersten Phase der 'Villa' gehörten, spätere Anbauten
darstellen und in Zusammenhang mit der Hangstützmauer stehen (siehe Abbildung 6 links).
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Raum 3
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Raum 16
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Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Erstausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2012
- ISBN (PDF)
- 9783955495671
- ISBN (Paperback)
- 9783955490676
- Dateigröße
- 14.9 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Humboldt-Universität zu Berlin
- Erscheinungsdatum
- 2015 (Februar)
- Note
- 1,7
- Schlagworte
- Bronzezeit Minoer Architektur Fresko Griechenland Lilienfresko