Reaktionen auf die Pest: Die Neuzeit entsteht
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1.2 Der mittelalterliche Kenntnisstand über die Pest
Heutzutage wissen wir ziemlich genau, wie sich die Pest konkret ausbreitete, doch im 14. Jahrhundert war der Kenntnisstand der Gelehrten, bzw. der Ärzte bezüglich der Ausbreitung, der Ursache und der Therapie der Pest erschreckend gering.[1] Beim Versuch dessen Ursprung zu erklären, wurde vielfach von einer Strafe Gottes ausgegangen, was seinen Ursprung in der biblischen Weltanschauung hat, in der Sünder eben allein durch die Macht Gottes ihre Bestrafung fanden. Bei einem medizinischen Ansatz musste indessen von einem pandemischen Charakter der Pest ausgegangen werden, was bedeutet, dass sich die Krankheit über Länder- und Kontinentalgrenzen hinweg ausbreitete. Im Spätmittelalter bedurfte es nun einer Interpretation, welche die Ansteckungsgefahr und die Mortalitätsrate plausibel machte. Diese Aufgabe erfüllte das Pariser Pestgutachten vom August 1348. Dieses ging von einer ungünstigen Planetenkonstellation im Jahr 1345 aus. Dort sind die drei oberen Planeten im Haus Wassermann zusammengetreten und haben durch ihre schlechten Ausdünstungen den Pesthauch auf die Erde geschleudert, der, von den Menschen eingeatmet, zur Infizierung geführt haben soll.[2] Im Grunde verschleierte das genannte Pestgutachten lediglich die Hilflosigkeit der Ärzte und die berühmte Pariser Fakultät befand sich in der undankbaren Situation, auf Befehl weise zu sein. Schnell waren daher, wie so oft, die Minderheiten als vermeintliche Urheber der Epidemie ausgemacht. Besonders hart traf es die Juden des Mittelalters. Durch den Irrglauben beseelt, die Juden hätten die Brunnen vergiftet und damit die Pest ausgelöst, starben zahlreiche jüdische Gemeinden im Zuge der Pogrome aus.[3]
Die spätmittelalterlichen Mediziner beriefen sich zum Bekämpfen der Pest auf antike Fachautoritäten wie Hippokrates, Galen und andere, die der humoralpathologischen Krankheitslehre anhingen. Diese Lehre geht davon aus, dass die Gesundheitsstörungen auf ein Ungleichgewicht der vier Körpersäfte Blut, Schleim und gelbe sowie schwarze Galle zurück zu führen seien. Nach der Überzeugung der antiken und mittelalterlichen Ärzte stellte den eigentliche Pestvorgang einen Überschuss an feucht-warmem Blut dar, welches eine Gefahr der Fäulnis für innere Organe barg. Diese Fäulnis, so nahm man an, gelange über die Luft oder über die Nahrung in den Körper. Die Verunreinigung der Luft erklärte man sich durch Ausdünstungen (Miasmen), deren Entstehen und Zusammensetzung hingegen sehr umstritten waren. So galten ein feuchtschwüles Klima, die Südwinde, die Luft über stehenden Gewässern sowie Sümpfen und der Atem eines Erkrankten als besonders gefährlich. Darüber hinaus konnten auch zur Fäulnis neigende Speisen wie Fisch, den Magen und Darm infizieren. Da die Pest auf verdorbene Lebensmittel und Blut zurückgeführt wurde, versuchten die Ärzte mit dem Aderlass, die Menge des vermeintlich schädlichen Blutes zu verringern und durch Einläufe sowie Brechmittel die Fäulnisgase aus dem Körper zu schleusen.[4]
Die mittelalterliche Gesellschaft unternahm zahlreiche Anstrengungen die epidemischen Ausmaße der Pest einzudämmen. In der Regel gingen hierbei die Initiativen von Stadtgemeinden aus, in deren Bestrebungen sich sowohl Ärztekollegien und religiöse Körperschaften als auch zunehmend landesherrliche Obrigkeiten unterstützend einschalteten. Bewährte sich dabei eine Maßnahme, wurde sie von Gemeinde zu Gemeinde weitergegeben. Als nützlich erwiesen sich hierbei die Kadaverbeseitigung, Leichenbestattung, Vertreibung bzw. Isolation der Erkrankten, Quarantänemaßnahmen, Errichtung von Sondersiechenhäusern und von Nahrungsspeichern für den Notfall.[5]
Als sicher gilt, dass die Pest um 1330 in Zentralasien epidemische Ausmaße annahm, von wo aus sie sich dann in östlicher Richtung nach China, in westlicher Richtung nach Südrußland ausbreitete. Nach Europa drang die Pest über die Hafenstädte am Nordufer des Mittelmeers von Messina aus nach Süditalien und von dort aus nach Venedig und weiter Richtung Osten und Norden, wo die Pest schließlich 1348 die Steiermark und 1349 Wien erreichte. Gleichzeitig gelangte die Epidemie auch nach Polen, Ungarn, Frankreich, Italien, Spanien und England. Kurze Zeit später gelangte die Seuche schließlich über Frankreich und die Schweiz 1349 auch nach Deutschland und wütete in Köln, Hamburg, Bremen, Lübeck, und Magdeburg. Diese erste große Pestwelle des Spätmittelalters, von den Zeitgenossen „magna mortalitas“ - das große Sterben genannt, grassierte vermutlich bis 1353, als in Russland die letzten Krankheitsfälle dieser Epidemie bekannt wurden. Nach Schätzungen sind während der fünfjährigen Epidemie 30% der Gesamtbevölkerung Europas gestorben. Wobei sowohl die Gesamtbevölkerung, welche auf 60 Millionen Menschen geschätzt wird, als auch die 30% Mortalitätsrate lediglich Annahmen sind, die zum einen auf zeitgenössischen Erzählungen und Chroniken beruhen, zum anderen auf Taufregistern, Steuerlisten, Notariatsakten, Testamenten, Sitzungsprotokollen und ähnlichen Zeugnissen fußen. Etwas problematisch sind die Annahmen unter anderem, weil die zeitgenössischen Verfasser ob der beängstigenden persönlichen Erfahrungen mit der Pest, die Angaben über die Sterblichkeitsrate weitaus höher ansetzten als sie tatsächlich waren und die Chronisten dies wohl auch aus dramaturgischen Gründen taten. Zum Teil basieren die Annahmen aber auch schlicht, auf Zeugnissen, wie z.B. Steuerlisten, die außerordentlich lückenhaft sind.[6] Denn die Arithmetik spielte in allen Jahrhunderten, außer es handelte sich um die Festlegung von Feiertagen, eine sehr untergeordnete Rolle und schließlich ist im Zuge der Jahrhunderte ebenfalls eine Menge an auswertbaren Material verloren gegangen.[7] Alles in Allem sind dadurch präzise Aussagen zum Bevölkerungsverlust während der Pest unmöglich.[8]
Geht man davon aus, die Mortalitätsrate und die Schätzungen über die Gesamtbevölkerung sind korrekt, bedeutet das, dass der Pest in dieser ersten großen Pestwelle des Mittelalters bereits 18 Millionen Menschen zum Opfer fielen,[9] was einem guten Drittel der europäischen Gesamtbevölkerung entspräche. Zweifellos waren die Verluste in den Städten höher als auf dem Land, da sich die Seuche in den Städten durch die enorme Bevölkerungsdichte und schlechten hygienischen Verhältnissen besonders rasch verbreiten konnte.[10] Ferner zeichneten sich in der Mortalitätsrate regionale Schwankungen ab und so blieben einzelne Gebiete von der Epidemie sogar gänzlich verschont.[11] Je enger die Menschen zusammenlebten, umso größer war die Ansteckungsgefahr. Infolgedessen starben mehr Mönche und Nonnen als Einsiedler, mehr Städter als Bauern. Die Bevölkerungsverluste der Pest im 14. Jahrhundert dürften auch deshalb so hoch gewesen sein, da, bedingt durch die Landflucht, immer mehr Menschen in den Städten lebten.[12] Die großen Bevölkerungsverluste blieben selbstredend nicht ohne wirtschaftliche und soziale Folgen.[13] Der hohe Verlust an Menschenleben führte zu einem Durchbrechen des sozialen Gesellschaftsgefüges in den Städten und der Neuordnung gesellschaftlicher Konventionen, so kam es nach der Pest zu Hochzeiten, die zuvor als nicht standesgemäß galten.[14]
Daneben bedeutete die hohe Mortalitätsrate oftmals das Ende der Großfamilie als Lebensform und alternde Hinterbliebene, welche keine Angehörigen zu ihrer Versorgung mehr hatten, waren vermehrt auf institutionelle Versorgungsstrukturen angewiesen. Auch Handel, Gewerbe und Landwirtschaft litten gleichermaßen unter der erhöhten Sterblichkeit, da es ihnen schlicht an Arbeits- und Fachkräften fehlte.[15] Es schlossen sich weitere Phänomene den genannten Seuchenzügen an. Die wichtigsten Begleiterscheinungen waren das Geissler- und Flagellantentum, die steigenden Getreidepreise, die Landflucht, die Judenpogrome, der Moralverfall und die immer mehr ins Wanken geratene Institution Kirche, die der Pest nichts entgegenzusetzen hatte. Diese Aspekte sollen im Verlauf dieser Arbeit fokussiert und näher beleuchtet werden.
2. Die Folgewirkungen der Pest
„Wieviele tatkräftige Männer, wieviele schöne Frauen, wieviele anmutige Jünglinge, denen, von anderen zu schweigen, Galen, Hippokrates und Äskulap eine blühende Gesundheit bescheinigt hätten, speisten am Morgen mit ihren Verwandten, Gesellen und Freunden, um am Abend darauf in der anderen Welt mit ihren Vorfahren zu tafeln.“[16]
Der enorme Anstieg der Sterblichkeit im Zuge des Schwarzen Todes konnte ohne Zweifel nicht ohne Auswirkungen bleiben. Die Arbeit unterscheidet dabei direkte und indirekte Folgewirkungen, die als Begleiterscheinungen der Pest auftreten. In diesem zweiten Kapitel soll es inhaltlich nun um die direkten Folgewirkungen gehen. Damit sind all jene Folgen gemeint, die entweder in die Zeit der Pestwellen 1348/39 fallen, wie die Judenpogrome und die Geißlerzüge, oder jene, welche durch die hohe Mortalitätsrate und deren Auswirkungen bedingt sind. Wobei die direkten Folgen noch einmal unterschieden werden müssen, in solche, die infolge der Epidemie durch einen konkret Mangelerscheinung an etwas ausgelöst werden, wie z.B. der Mangel an Arbeitskräften, und in solche, welche durch die Angst vor der Pest selbst bedingt werden. Zum Teil ist die Pest bei letzterem allerdings nur als Deckmantel genutzt worden, um sich unliebsamer Gläubiger zu entledigen.
2.1 Ein Mangel an Arbeitskräften
Durch die hohe Mortalitätsrate während der Pest fehlte es in der Zeit nach der Pest akut an Arbeitskräften. Das 14. Jahrhundert war nämlich gänzlich auf die Ernte angewiesen, nicht nur für die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln, sondern auch für das entsprechende Saatgut des Folgejahres. Infolge der Pest allerdings konnte eine Bestellung der Felder und ein Aussäen im Frühjahr auf Grund der fehlenden Arbeitskräfte nicht mehr gewährleistet werden.[17]
„Deshalb wurden sie [die Bauern] in ihren Sitten wie die Städter locker und kümmerten sich nicht mehr um ihren Besitz und ihre Arbeit. […] wo[durch] das Getreide vernachlässigt dastand und weder geschnitten, geschweige denn geerntet wurde.“[18]
Zum einen ist an dieser Stelle des Dekamerons ersichtlich, welche Haltung Boccaccio gegenüber der Sittenhaftigkeit der Städter vertritt. Viel interessanter hingegen, dass Boccaccio eben jenes „nicht Bestellen“ der Felder nicht mit der hohen Sterblichkeitsrate in einen Zusammenhang bringt, sondern als Grund dafür den Sittenverfall angibt. Weiter führt Boccaccio als Ursache für das mangelnde Säen des Folgejahres an, dass die Bauern den Tod bereits erwarteten und deshalb all jenes verzehrten, was sie vorfanden.[19] Dieser Aspekt ist durchaus einleuchtend. Denn es hat sicherlich auch Sicht der Bauern wenig Sinn ergeben für das nächste Jahr auszusäen, wenn sie davon ausgingen, das nächste Jahr gar nicht erleben zu werden. In der einschlägigen Literatur wird in diesem Zusammenhang wiederholt von einem Mangel an Arbeitskräften gesprochen, weswegen diese Arbeit im weiteren Verlauf dies ebenfalls als solches benennen wird. Letztendlich werden beide Faktoren sowohl der Sittenverfall als auch der steigende Mangel an Arbeitskräften während der Pestwelle, ausschlaggebend für die niedrigen Erträge der Ernte der Folgejahre gewesen sein. Obwohl das Wort Sittenverfall an dieser Stelle lediglich in Ermangelung eines besseren Begriffs gebraucht wird und keinesfalls wertend gemeint sein soll. Der von Boccaccio angesprochene Sittenverfall, wird zwar wie von ihm beschrieben stattgefunden haben, ist aus Sicht dieser Arbeit aber nicht als Sittenverfall zu bezeichnen.
Zunächst hatte die durch die hohe Sterblichkeitsrate bedingte Lebensmittelknappheit lediglich Auswirkungen auf die Versorgung der Städte. Zwar war die Zahl der Konsumenten ebenso gesunken, wie die Zahl der Produzenten, doch es fand keine Anpassung des zu leistenden Umfangs in der landwirtschaftlichen Produktion an den Rückgang der Arbeitskräfte statt, sodass es zu einer vorübergehenden Preissteigerung kam. Die wiederum nach der Pestepidemie erheblich unter den vorherigen Stand fiel. Zum Teil war dies darin begründet, dass die weniger ertragreichen Ackerflächen aufgegeben wurden, was wiederum die Durchschnittsproduktion anstiegen ließ und dadurch zu einem enormen Überangebot der landwirtschaftlichen Erzeugnisse führte, in dessen Folge des Preise wieder rasant fielen. In den Städten hingegen kam es durch die erhöhte Mortalitätsrate zu einer Konzentration zahlreicher Erbschaften, deren Begünstigte nur noch in geringer Zahl am Leben waren, sodass es vermehrt zu einer Anhäufung erheblicher Privatvermögen kam.[20]
Boccaccio fügt diesem Phänomen in seinem Dekameron noch einen weiteren Aspekt hinzu:
„Wieviele denkwürdige Geschlechter, wieviele reiche Erbschaften, wieviele berühmte Vermögensschätze blieben ohne rechtmäßigen Nachfolger!“[21]
Demnach blieben die Erbschaften also nicht nur in wenigen Händen, für einige gab es gar keine rechtmäßigen Erben mehr. Darüber, was dann mit dem Vermögen geschah, lässt sich nur spekulieren. Vermutlich eignete sich den Besitz dann ein unrechtmäßiger Erbe an oder er fiel der Stadt zu. Laut Zinn bedeutete die Dezimierung der Bevölkerung in der Tat, dass die durchschnittliche Kapitalausstattung pro Kopf, bzw. pro Arbeitskraft abrupt in die Höhe schnellte, da die materielle Hinterlassenschaft der Toten den Reichtum der Überlebenden mehrte. Zweifellos verteilte sich die Steigerung des Reichtums recht ungleichmäßig, sodass sie meist, die bereits vermögenderen Mittel- und Oberschichten begünstigte.[22]
Im Allgemeinen führte dies zu einem Wachstum der Nachfrage nach gewerblichen Produkten, da der vereinzelte Anstieg des Vermögens eine Menge an ungenutztem Kapital freisetzte, was nun zum Kauf verschiedenster Produkte, bis hin zu Luxusgütern führte. Dabei stiegen die Preise für handwerkliche Produkte erheblich an, weil die reduzierten Vertreter der Handwerksberufe die erhöhte Nachfrage nach deren Angebot nicht zu decken vermochten. Die Historiker sind sich in sofern einig, dass die Bauern und Grundbesitzer, angesichts der fallenden Agrarpreise, erhebliche Einkommenseinbußen hinzunehmen hatten.[23] Vasold bezeichnet die fallenden Preise für Agrarprodukte und die im Gegensatz dazu steigenden Preise für gewerbliche Produkte, als eine Verzerrung des Preisgefüges.[24] Die weiteren Auswirkungen auf die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie auf einzelne Berufsgruppen werden allerdings recht unterschiedlich bewertet.[25]
Insbesondere für die Löhne der Landarbeiter gibt es zwei gegensätzliche Thesen. Eine These nimmt an, dass die Löhne der Landarbeiter stiegen, da die Landflucht und die Mortalitätsrate dafür sorgten, dass es einen Mangel an Arbeitskräften auf dem Land, ähnlich denen der Handwerksberufen in der Stadt, gab und somit die Landarbeiter höhere Löhne fordern konnten. Die Gegenthese geht im Gegensatz dazu davon aus, dass eben jene Löhne der Landarbeiter nicht stiegen, da, um das nicht Bestellen der Felder zu verhindern, 1350 in einer landesherrlichen Verordnung Höchstlöhne festgesetzt worden sind. Diese Höchstlöhne durften und sollten das Lohnniveau vor der Pest nicht übersteigen. Außerdem ist den Bauern der Abzug verboten worden, um ein Suchen nach anderen Grundherren und besseren Bedingungen vorzubeugen. Überdies gab es vor der Pest auf dem Land einen erheblichen Bevölkerungsüberschuss, der zwar durch die Pest zunächst abgebaut worden war, wegen der Minderung der landwirtschaftlichen Arbeitsfläche allerdings immer noch vorhanden war.[26] Bevölkerungsüberschuss gab es auf dem Land nicht zwangsläufig, weil es dort wirklich zu viele Menschen gab, sondern vielmehr, da die landwirtschaftliche Nutzfläche immer weiter zurück ging und es zu einer Verengung des Nahrungsspielraums kam. Die Landflucht setzte jedoch nicht nur dadurch ein, sondern auch, weil etliche der Abhängigkeit zum Grundherren entgehen wollten, denn in der Stadt winkten persönliche Freiheit und die Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg, was ebenfalls einen gesellschaftlichen Aufstieg bedeutete. Die Städte profitierten von dieser Entwicklung ebenso, denn sie waren vor allem wegen den dort herrschenden schlechten hygienischen Verhältnissen, die eine hohe Sterblichkeit bedingten, auf die Zuwanderung angewiesen. Ferner war auf dem Land die Relation Geburten und -Sterberate wesentlich ausgewogener.[27] Vertiefend wird dieses Thema im weiteren Verlauf der Arbeit, genauer im dritten Kapitel, beleuchtet. An dieser Stelle wird bereits deutlich, wie groß die Auswirkungen solcher Epidemien auf die Wirtschafts- und Sozialstruktur waren.[28] Nicht nur der Mangel an Quellen macht es schwer die Auswirkungen einzuschätzen, sondern auch, wie Manfred Vasold argumentiert, weil Getreidepreise ein schlechter Indikator für die Bevölkerungsentwicklung gewesen seien, da diese den demographischen Schwund keineswegs sofort anzeigen würden. Demnach fielen die Getreidepreise in Europa tatsächlich, deutlich erkennbar allerdings erst ab 1375. Ferner wandeln sich die Getreidepreise nicht proportional zur demographischen Veränderung, selbst wenn die Bevölkerungszu- bzw. – abnahme ebenso die Nachfrage reguliert. Erschwerend zur Entwicklung des Getreidepreises kommt hinzu, dass es zu der Zeit in Europa zusätzlich eine Klimaanomalie gab, welche auf Grund von kälteren Witterungsverhältnissen, vielfach für schlechte Ernten sorgte. Somit hätten sich theoretisch der Preisverfall infolge der absinkenden Bevölkerung einerseits und die Preissteigerung infolge der schlechten Witterung andererseits sogar ausgleichen können. Dies taten sie aber nicht, was im Dritten Kapitel noch dargelegt wird, denn die Überproduktion und sinkenden Löhne der Landarbeiter hielten an.[29]
2.2 Das Geißlertum
Egon Friedell benennt die Geißlerfahrten als Begleiterscheinung und Parallelepidemie der Pest. Die Flagellanten (also die Geißler) waren hierbei besonders übereifrige Religiöse, die in großen Scharen, düstere Lieder singend und fahnenschwingend, von Gemeinde zu Gemeinde zogen. Dabei waren sie mit schwarzen Mänteln und mit absonderlichen Mützen bekleidet, an welchen ein rotes Kreuz leuchtete. Sobald die Flagellanten eine Gemeinde erreichten, wurden die Glocken geläutet und alle Städter strömten zur Kirche. Dort warfen sich die Geißler nieder, um sich unter Gesängen und Gebeten stundenlang selbst zu geißeln. Daneben sind „vom Himmel gefallene Briefe“ verlesen worden, welche das sündhafte Treiben von Laien und Pfaffen verdammten sowie die Gemeinde zur Buße aufforderten.[30] Jene „Himmlischen Briefe“ waren, laut Gerüchten zumindest, im Auftrag Gottes in Jerusalem deponiert worden, als eine letzte und einschüchternde Warnung an die Menschheit. Eben diese Briefe schilderten die Entrüstung Jesu Christis über die Verstocktheit der Menschen und warnten gleichzeitig vor einer drohenden Höllenstrafe. Dementsprechend riefen die Briefe Jung und Alt zur Buße auf, versprachen aber zugleich Rettung, alsbald sich die Menschheit bessert und bekehrt.[31]
Die Geißelung selbst hatte den Anspruch das „wahre“ Abendmahl zu sein, da sich in ihrem Verlauf das Blut der Geißler mit dem des Heilands vermischen würde. Resultat dessen war, dass die Priester für unwürdig und überflüssig erklärt und während der Andachtsübung nicht geduldet wurden. Bedingt durch eine allgemeine Verunsicherung während der Pestjahre war die Wirkung der Geißlerzüge auf die verängstigten Menschen ungeheuer groß, sodass sich mit der Zeit immer mehr Menschen, von Friedell gemeinhin gar als unreine Elemente bezeichnet, wie Abenteurer, Deklassierte, Bettelvolk, Maniker und Pervertierte den Geißlerzügen anschlossen.[32] Ähnliches führte hierzu auch der zeitgenössische Chronist Closener aus, der sowohl Zustimmung als auch Kritik gegenüber der Wirkung der Geißlerzügen äußert. Laut Closener weinten Umstehende und spendeten Geld zum Kauf von Fahnen und Kerzen. Ebenso hätten sich aber auch „Bösewichter“ unter die Büßer gemischt, um, von gastfreundlichen Häusern eingeladen, bequemer leben zu können, was sie entgegengesetzt des ursprünglichen Sinns des Geißlertums noch verdorbener machte. Closener merkt hierzu allerdings ebenfalls an, dass etliche rechtschaffen geblieben wären. Insgesamt fällt Closeners Urteil über die Geißler eher kritisch aus, denn das eigentliche Ziel, die Pest fernzuhalten, hätten die Geißler nicht erreicht. Solange sie da waren, starben genauso viele Menschen wie zuvor. Möglicherweise haben jene Büßer die Ausbreitung der Pest sogar begünstigt, da sie von Stadt zu Stadt und von Gemeinde zu Gemeinde zogen und so als Träger der Krankheit fungiert haben könnten.[33]
Wie bereits erwähnt, geht Friedell davon aus, dass die Geißlerfahrten eine Parallelepidemie waren, die durch die allgemeine Psychose ausgelöst wurden, merkt aber an, dass es sich nicht um eine bloße Folgeerscheinung der Pest handelt und damit keineswegs nur der einfache Versuch einer religiösen Therapie ist. Vielmehr sei die Pest dabei nur der Anknüpfungspunkt, da derartige seelische Massenerkrankungen zu jener Zeit ebenfalls unabhängig von der Pest auftraten.[34] Das Ritual des Geißlerzugs war nicht neu, doch trat es bis dato nicht in dieser exzessiven Form auf.[35] Schon beginnend mit dem 13. Jahrhundert, kam es wiederholt zu Geißlerzügen. Für die Zeit der Pest sind sie seit September 1348 belegt. Jene Geißlerzüge breiteten sich von der Steiermark im ganzen Gebiet des Deutschen Reiches aus, in Polen, in Teilen Frankreichs und Englands sowie in den Niederlanden. Die Geißler waren als Bruderschaft organisiert und wer büßen wollte, musste sich für 33 ½ Tage zur Teilnahme verpflichten, was der Anzahl der Lebensjahre Jesu Christus entspricht. Beim Geißlerzug wechselten sich dann Prozessionen, Gebete, Bekenntnis der Sünden sowie anschließende öffentliche Bußübungen ab. Hierbei geißelten sich die Betroffenen mit Riemen, in welche Nadeln eingeflochten waren, selbst und danach erfolgte die Freisprechung von den Sünden durch einen Meister, welcher wohlgemerkt ein Laie war. Den Unbußfertigen drohten die Geißler unterdessen mit ewiger Höllenqual.[36]
Das Fluchtverhalten der Menschen gegenüber der Pest war keineswegs nur räumlich gerichtet, sondern drückte sich gleichzeitig in ihrem religiösen Verhalten aus, da die Menschen neben kirchlichen Gnadenmitteln und Heiligtümern ebenfalls bei Wunderheilern, Scharlatanen und Erleuchteten letztendlich Sicherheit suchten.[37] Die Unsicherheit und Angst vor dem nahenden Tod bot den idealen Nährboden für das Phänomen „Geißlerzug“ und die Flagellanten stießen bei den Menschen auf offene Ohren, weil ihre Lehren den Zeitgeist aufgriffen und demgemäß das einzig Richtige gegen die Pest unternahmen: Buße.[38] Darüber hinaus lechzten die Menschen zur Zeit des Schwarzen Todes geradezu nach Endzeitmythen und apokalyptischen Voraussagungen, nach Heilslehrern und Rettern der Welt, weil sie ihnen das Gefühl gaben, in ihr Schicksal aktiv eingreifen zu können und sie sich diesem nicht einfach ergeben musste.[39]
In der Steiermark waren die ersten Züge der Geißler von starken Unwettern begleitet, welche die Wein- und Getreideernte vernichteten, sodass man die Geißler bald als Vorboten des Todes wahrnahm. Dabei versuchten sich die die Flagellanten im günstigsten Fall eben in noch pestfreien Orten einzufinden, um eben mit der noch nicht infizierten Bevölkerung gemeinsam Gott anzurufen und um Verschonung zu bitten. Zusätzlich dazu überzeugten die Geißler ihr zeitgenössisches Publikum durch ihre Disziplin, ihre spirituelle Kraft und vor allem durch ihre volkstümliche Rhetorik während der Geißlerpredigten. Zudem begruben die Flagellanten ohne Ausnahme alle Pesttoten, selbst wenn die Infektionsgefahr hoch war und sich nicht mal mehr ein Angehöriger fand, der diese Aufgabe übernehmen wollte und symbolisierten u.a. dadurch ihre besondere moralische Überlegenheit. Allein schon diese Tatsache muss auf die jeweiligen Gemeinden erheblichen Eindruck gemacht haben.[40] Ausgelöst durch die zahlreichen Menschen, die sich den Flagellanten anschlossen, bildeten sich aus den jeweiligen Zügen bald weitere, welche wiederum durchs Land zogen und die Lehren des Geißlertums verbreiteten.[41] Dabei kontrollierten sich die Flagellanten gegenseitig, ob die Verbote und Verpflichtungen, die das Geißlertum seinen Anhängern auferlegte, eingehalten wurden. Beispielsweise war es den Flagellanten strengstens Verboten mit Frauen zu reden, geschweige denn zu verkehren. Hingegen des Verbots mit Frauen zu reden, war offenbar die Einwilligung der eigenen Ehefrau Vorbedingung für die Teilnahme. Überdies wurde speziell auf die finanzielle Absicherung der Anwärter geachtet, so sollten diese wenigstens über 4 Pfennige am Tag verfügen, um ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten zu können, da den Geißlern jegliches betteln strengstens verboten war. Dass die Kandidaten unterdessen nicht lügen durften und versprechen mussten, gebeichtet, bereut und vergeben zu haben, ist dabei selbstredend. Obendrein war den vier Meistern, denen die Leitung des Zuges oblag, absoluter Gehorsam zu leisten.[42]
Die Geißler kamen seit dem Frühjahr 1349 aus Österreich und wurden zunächst freudig empfangen. Die anfängliche Euphorie schwang allerdings kurz darauf um, da der durch die Ankunft der Geißler ausgelöste Ausnahmezustand in vielerlei Hinsicht günstige Bedingungen für das Aufkommen einer partiellen Kriminalisierung bot.[43] Mehr und mehr verband man mit dem Namen der Geißler Unfrieden, Unruhe, Mord und Totschlag und das nicht nur, weil sie den Raum für die Kriminalisierung boten, sondern auch, weil die Mitglieder selbst zunehmend kriminell wurden und sich z.B. sexuellen Ausschreitungen und einem offenen Aufruhr gegen den Klerus hingaben.[44] Aufgrund dessen blieben den Geißlern bereits ab Herbst des gleichen Jahres immer mehr Stadttore verschlossen. Der Klerus selbst hatte einen großen Anteil daran, dass die Geißlerzüge rapide abnahmen. Denn in ihrem gesamten Habitus und ihrer Kleidung, in ihrem im Auftreten sowie ihrem Verhalten stellten die Flagellanten das Bußmonopol der Amtskirche in Frage, was einer der Hauptgründe war, die Geißlerbewegung seitens der Kirche von beginn an zu unterbinden.[45] Des Weiteren brachten die Flagellanten den Klerus gegen sich auf, in dem sie, freilich ohne es direkt zu artikulieren, wichtige Dogmen sowie Gesetze der Kirche bestritten und das Priesteramt, die Priesterbeichte, Absolution, Sakramentspende, Ablass und Seelenmesse in Frage stellten. Wobei einschränkend hinzugefügt werden muss, dass nicht klar ist, ob diese 1349 erkennbare Radikalisierung überall in gleicher Weise stattfand, da den Geißlern vor allem ein überregionaler institutioneller Zusammenhang fehlte.[46] Beim Bekämpfen der Geißlerbewegung scheuten vor allem die Bischöfe nicht, weltliche Gewalten für sich in Anspruch zu nehmen, nachdem sie vorher von Papst Clemens VI, in der Bulle vom 20.Oktober 1349, nahezu direkt dazu aufgefordert wurden. In dieser Bulle wird die Geißlerbewegung verurteilt, unter anderem, weil sie es gewesen sei, die zu breiten Judenmorden aufgerufen habe. Dafür lassen sich innerhalb der Ereignischronologie allerdings keinerlei Belege finden, die diese These bestätigen würden, weswegen diese Anschuldigungen aus heutiger Sicht wenig plausibel scheinen.[47] Zudem lassen sich weder in den erhaltenen Liedern noch in den Predigten antisemitischen Äußerungen oder Aufrufe zu Judenmorden finden.[48] Beim Pogrom von Nürnberg, was im nächsten Kapitel noch genauer behandelt wird, waren die Geißler bereits Monate vor den Judenmorden in der Stadt und die eigentlichen Ursachen für die Pogrome sind genau bekannt. Der Papst nahm diese antijüdischen Umtriebe lediglich in die Bulle auf, um deren Sündenregister möglichst lang zu machen und die wahren Schuldigen zu entlasten.[49] Die Geißler können von den Judenmorden, auch wenn sie meist anderen zugeschrieben werden (siehe Kapitel 2.3), nicht gänzlich freigesprochen werden, da es durchaus in einigen Chroniken Berichte über die Ausschreitungen und Angriffe der Flagellanten gegen die Juden gibt. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass diese Berichte der meist kirchlichen Autoren ganz im Sinne der päpstlichen Bulle den Vorwurf des Antisemitismus bewusst hochspielten. In einer anderen zeitgenössischen Theorie von Jean d´Outremeuse wird die Behauptung aufgestellt, die Flagellanten hätten zumindest indirekt die Schuld an den Judenpogromen, da diese durch ihre hochgeschraubten aber nicht erfüllbaren Erwartungen die Jagd nach Schuldigen voran getrieben und somit die Judenverfolgung auslösten hätten.[50]
Ob die Geißler nun direkt, indirekt oder schlicht gar nicht an den Pogromen beteiligt waren, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Sicher ist, dass der Irrationalismus Triumphe feierte. Den Feind zu kennen beruhigte die Menschen und so wurden vornehmlich Feindbilder generiert, wo es vonnöten war, sodass vor allem Randgruppen wie die Juden, dieser Ideologie unschuldig zum Opfer fielen.[51]
2.3 Die Judenpogrome
Neben den Geißlerzügen als Begleitphänomen der Pest, bzw. als Parallelepidemien, gab es noch ein weiteres Phänomen: Die Judenverfolgung. Jene Verfolgungen standen zwar nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Geißlerzügen, doch gingen diese den Judenpogromen meist voraus. Beide stellten Symptome einer aufkeimenden Kollektivangst dar, die sich in irrationalem Verhalten zu entladen versuchte.[52]
Vermutlich von Südfrankreich aus kam das Gerücht auf, die Juden hätten die Brunnen vergiftet[53], um dem Christentum zu schaden, es gar auszulöschen.[54] Jenes Gerücht verbreitete sich,[55] da die Information direkt in den Schriftverkehr zwischen den Behörden Einzug hielt,[56] schneller als die Pest selbst in die benachbarten Länder und löste regelrechte Judenschlächtereien aus. Friedell spricht gar von einem ebenfalls pathologischen und epidemischen Charakter dieser Judenverfolgung, welcher aber nicht direkt nur mit der Pest zu tun hätte, da solcherlei Erscheinungen zu allen Zeiten möglich wären und waren. Bei der Judenverfolgung bekundeten die Juden einen blinden Heroismus, welcher bei der Geschichte der Judenpogrome wiederholt sichtbar wurde. So stürzten sich Frauen, deren Gatten auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, mit ihren Kindern zusammen gleichfalls in die Flammen. Einige jüdische Gemeinden zündeten sich ganz und gar selbst an, um den Pogromen zu entgehen.[57] Einerseits um zu verhindern, dass sie in die Hände der aufgebrachten Menge fallen, andererseits um dabei die Ausbeute für die Peiniger zu verringern. Aus Furcht, die ganze Stadt könnte in Flammen aufgehen, ließen die Stadthäupter Straßburgs die Juden zusammen treiben, damit diese dann in einem eigens dafür hergerichteten Holzhaus verbrannt werden konnten.[58]
Die Stellung der damaligen Welt zur Judenfrage war eine zwiespältige und so hatte die Judenverfolgung, neben ganz deutlich religiösen Motiven auch soziale Gründe. Auf der einen Seite tolerierten sowohl die geistlichen als auch die weltlichen Machthaber die Juden, sie erkannten ihnen sogar gewisse Begünstigungen zu. Diese waren nämlich teils als Geldgeber, teils als Vermittler der arabischen Kultur, teils als Ärzte geschätzt. Außerdem waren die meisten von ihnen sehr gebildet und ergiebige Besteuerungsobjekte. Auf der anderen Seite vergaß das „gemeine“ Volk den Juden nicht, dass sie diejenigen waren, die den Heiland getötet hatten und das Evangelium verleugneten. Und so konnte sich damalige Welt psychoanalytisch noch nicht damit abfinden, dass sich die Juden, so wenige und so verstreut wie sie waren, hartnäckig dem Christentum entzogen.[59] Bereits im Hochmittelalter gab es etliche Pogrome, da die Juden nicht nur durch den konfessionellen Unterschied, sondern auch durch die rechtliche Sonderstellung sowohl gesellschaftlich als auch psychologisch isoliert waren. Bereits ab 1215 waren die Juden als Außenstehende gebrandmarkt, ab da an waren sie gezwungen den Judenhut zu tragen. Im gleichen Jahr konstatierte Papst Innozenz III., dass alle Juden auf Grund ihres Mordes an Christus ewig zur Sklaverei verdammt wären. Ab dem 13. Jahrhundert blieben ihnen dann zusätzlich diverse Berufsgruppen verwehrt, sodass ihnen die Handwerkszünfte und die meisten öffentlichen Ämter verschlossen blieben, wodurch der Beruf des Geldverleihers vielerorts eine jüdische Domäne wurde. Vor allem, da das Geldverleihen den Christen, zumindest auf dem Papier, verboten war. Dieser Fakt konnte allerdings die Gründung einflussreicher Banken im 14. Jahrhundert nicht verhindern. Die Monopolstellung des Darlehensgeschäftes blieb den Juden und den Heiden überlassen und obgleich es häufig trotzdem von christlichen Geldverleihen unterlaufen wurde, war das Geldgeschäft für die Juden von finanziellem Vorteil, sozial allerdings diskriminierend. Gewiss wäre es aber vermessen anzunehmen, dass die doch relativ großen jüdischen Gemeinden Deutschlands auch nur überwiegend im Geldgeschäft tätig waren. Sie waren durchaus auch in Berufen tätig, wo sie direkte Konkurrenten der Christen waren, wie als Ärzte, Kaufleute, Schneider, Schuhmacher etc., was wiederum Misstrauen und Neid schürte.[60] Besonders anheizend für die Bevölkerung wirkte bei der Verfolgung der Juden ebenso der jüdische Wucher. War doch das Judentum die einzige Religion, der das Zinsnehmen nicht verboten war. Und so waren es einige, die mit dem Verbrennen der Juden vor allem das Verbrennen der Schuldbriefe bewirken wollten. Dabei interessierte es niemanden, dass den Juden eben viele andere Berufe verwehrt waren und dass die Zinsen meist von den Machthabern gefordert wurden. Die Juden gaben diese lediglich an ihre Gläubiger weiter.[61]
Bereits im Sommer 1348 wurden in Frankreich und Spanien Juden umgebracht, nachdem sie vorher unter Folter gestanden hatten, dass sie im Rahmen einer weltweiten jüdischen Verschwörung mit Gift gefüllte Leinen- oder Ledersäckchen in Quellen und Brunnen geworfen hätten. Dem gleich sind in Europa zahlreiche Juden vor Gericht gebracht und, nach unter Folter erzwungenen Geständnissen, ermordet worden. Anfänglich kam es dabei vor den Hinrichtungen noch zu Gerichtsverfahren und Anhörungen. Später sind unter anderem in Basel, Freiburg sowie Konstanz ganze jüdische Gemeinden ausgelöscht worden, ohne den Schein der Legalität angesichts eines Gerichtsverfahrens überhaupt noch zu erwecken.[62] Meist sind die Juden hierbei durch das Verbrennen getötet worden. Teilweise sind sie aber auch durch Rädern, Begraben bei lebendigem Leibe oder durch das Ersticken und Ertränken im Sumpf hingerichtet worden. Eines haben diese Hinrichtungsarten gemeinsam – sie sind Todesstrafen für besonders schwere Verbrechen.[63] Die Judenpogrome blieben aber längst nicht nur auf die genannten Städte beschränkt und so fanden sie in fast 100 Städten in Süddeutschland, den Rhein hinunter und schließlich bis in die Niederlande, in Franken, in Thüringen sowie in Sachsen statt. Die Ausmaße jener Judenpogrome waren so groß, dass einige Historiker von der schwersten Katastrophe des Judentums vor dem Nationalsozialismus sprechen. Im Zusammenhang mit der Pest und der Frage, ob die Pest die Judenpogrome auslöste, ist allerdings viel entscheidender, dass all diese Pogrome der Pest oft um Monate voraus gingen. In einigen Städten, wie Nürnberg zum Beispiel, fanden zwar Judenpogrome statt, von der Pest wurden sie aber verschont. Alles in allem lässt sich daraus folgender Rückschluss ziehen: die Judenpogrome des Jahres 1349 stehen nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Pest, sondern maximal mit der Angst vor der Pest.[64]
Der Verlauf der Pogrome lässt hingegen deutlich werden, dass es sich bei der Ermordung der Juden nicht bloß um eine spontane Reaktion der vor Angst erstarrten Masse handelte. Die Planung und Organisation der Pogrome zeigt nämlich, dass es sich dabei viel eher um eine aggressive Bevölkerung handelte, welche die Juden als Sündenböcke auserkoren hat und das nicht nur bezüglich der Pest. Denn Judenpogrome waren ein allumfassendes Problem während des Mittelalters, wodurch die Begründung, die Bevölkerung handelte aus Angst vor der Pest, schlicht nicht ausreichend ist. In den Jahren und Jahrzehnten vor der Pest kam es ebenso zu wiederholten Judenpogromen.[65] Es trat eine Wechselwirkung in Kraft, denn zum einen waren die Judenpogrome zwar geplant und damit keine spontane Reaktion der Menschen, zum anderen war es aber vermutlich durchaus so, dass die Angst vor der Pest die Hemmschwelle der Bevölkerung herabsetzte und sich die Aggressionen gegen einen imaginären, inneren Feind - den Juden richtete.[66] Dementsprechend müssen noch andere, vermutlich ökonomische Gründe, vorliegen, um die Pogrome zu erklären. Der Straßburger Chronist Fritsche Closener stellte sehr signifikant fest, dass das Gift, was die Juden tötete, ihr Vermögen gewesen sei. Daraus lässt sich ableiten: Die Pogrome sind die erfolgreichen Versuche, lästige Gläubiger loszuwerden. Bestätigt wird diese Annahme dank der Tatsache, dass es nach den zahlreichen Pogromen tatsächlich wiederholt zum Schuldenerlass gekommen ist. Der Schuldenerlass war hierbei aber nicht der einzige Vorteil, den der Mord an den Juden mit sich brachte. Zusätzlich gingen die Ansprüche der ermordeten Juden auf deren Mörder über. Dem rechtlichen Status nach waren die jüdischen Einwohner der Städte des Reiches Eigentum des Königs. In der Praxis hingegen waren diese Eigentumsrechte oftmals in den Händen anderen Stadt- oder Territorialherren oder den Städten selbst. Wer auch immer diese Rechte innehatte, hat durch die oft exzessiven Steuerabgabenforderungen an den Juden gut verdient.[67] Aber nicht nur die Territorialherren und Städte verdienten an den Morden, denn auch der aufgewühlte „Mob“, der die Juden verfolgte, ist dafür vergütet worden. Gefundenes Barvermögen ist vom Rat unter z.B. den Handwerker aufgeteilt worden, was die Pogrome und die Aggressionen selbstverständlich weiterhin anheizte. Kurz darauf setzte wohl bei einigen der Beteiligten und Nutznießern das schlechte Gewissen ein, da nach den Pogromen etliche ihren Anteil an der Beute ihrem Beichtvater gespendet haben.[68]
Wie vielfältig sich das Geld der Juden einsetzen ließ, zeigt das Beispiel von Karl IV., der sogar soweit ging, seine eigenen Ansprüche auf Steuerleistungen, z.B. der Nürnberger Juden, an verschiedene Herren zu verpfänden oder zu verleihen, die ihn während der Auseinandersetzung um die Thronfolge finanziell unterstützt hatten. Die Steuerabgaben, welche die Juden zu leisten hatten, waren folglich so hoch, dass sie gut und gerne mit anderen größeren finanziellen Leistungen gleich zu setzen waren. Dadurch brauchte es nun einen Ersatz, denn die Ermordung der Juden bedeutete einen Verlust an Steuereinnahmen. Dieser Verlust wurde ausgeglichen, in dem, im Falle der Ermordung der Juden, deren Erbe und Eigentum verpfändet wurde. In der Geschichte der Nürnberger Juden versprach der König am 2. Oktober 1349 bei der Verleihung verschiedener Privilegien dem Stadtrat sogar Straffreiheit für den Fall der Beschädigung eben jener Juden. Wenig später, am 16. November des gleichen Jahres, erwirkte der Nürnberger Rat zusätzlich eine Urkunde, die der Stadt das Recht auf den Abbruch mehrerer Judenhäuser und einer Synagoge für das Errichten einer Kirche und zweier städtischer Plätzen zusprach. Am 5. Dezember fand dann schlussendlich in Nürnberg das Pogrom statt, bei welchem 562 Juden ermordet wurden. Eine ganz ähnliche Urkunde gab es im Februar 1349 unter Herzog Stephan II. von Niederbayern, der die Landeshuter Juden gegen 600 Gulden an Albrecht von Staudach verpfändete. Besonders bezeichnend ist hierbei, dass die Urkunde nicht von Steuereinnahmen durch die Juden, sondern vom Verkauf des jüdischen Eigentums spricht. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Ermordung der Landeshuter Juden von Anfang an vorgesehen war und kurze Zeit später dann auch erfolgte.[69]
Die beiden Beispiele stehen hier nur exemplarisch für die Judenpogrome im Mittelalter. In anderen Städten lief dies aber durchaus ähnlich ab. Deutlich wird hierbei ganz klar, dass die Pest als Deckmantel benutzt wurde, um sich sowohl die Schuldbriefe und damit die Gläubiger vom Hals zu schaffen als auch sich am Eigentum der Juden zu bereichern.
Bemerkenswert ist es, obwohl es die Kirche selbst war, die im 13. Jahrhundert die Juden zu Sklaven erklärte, dass sich etliche mittelalterliche Päpste für die Juden aussprachen und sich folglich zu ihren Fürsprechern machten. Nicht zuletzt mit theologischen Argumenten selbst, weil das Christentum gewissermaßen aus dem Jüdischen Glauben hervorgegangen war. So verurteilte Innozenz VI. es beispielsweise, dass die Juden ohne Anklage, ohne Geständnis und ohne Überführung beraubt und unterdrückt wurden. Im 13. und 14. Jahrhundert gab es zahlreiche Anschläge gegen jüdische Gemeinden, sodass der Antisemitismus im 14. Jahrhundert so „populär“ geworden war, dass schon geringere Anlässe als die Pest ausgereicht hätten, die Massen gegen die Juden aufzubringen. Die jeweiligen Päpste verteidigten konsequent die Juden, auch wenn es genug Kleriker gab, die sich dem Antisemitismus anschlossen. Zur Zeit der Pest, als die Judenverfolgung bekanntermaßen ihren traurigen Höhepunkt erreichte, verbot Papst Clemens VI. in einer Bulle vom 26.September 1348, die Juden auszuplündern, ohne Gerichtsverfahren zu töten sowie gewaltsam zu bekehren. Ferner wies er darauf hin, dass die vermeintlichen Brunnenvergifter der Pest ebenso erlagen, wie die Christen. Auch anderswo versuchten beispielsweise der niedere Klerus, Behörden und Obrigkeiten nicht selten, die Verfolgten zu schützen, doch beugten sie sich meist dem „Volkswillen“.[70] Die Rolle der weltlichen Herrscher indes blieb ambivalent und umstritten, womit es vermessen wäre, allein den aufgeheizten Massen die Schuld an den Pogromen zu geben, da es durchaus, wie bereits beleuchtet, für die Machthaber einige Vorteile brachte, die Juden ermorden zu lassen. Vermutlich waren sie gar nicht mal so selten diejenigen, die die Menge zusätzlich anstachelten, bzw. den Schuldigen Straffreiheit gewährten. Indem nämlich die weltlichen Herrschen auf die eigenen Ansprüche am materiellen Erbe der Juden verzichteten, reduzierten sie die Steuerlast der Massen und mehrten gleichzeitig das öffentliche Vermögen.[71]
Überall, wo Quellenmaterial erhalten ist, wird deutlich und belegbar, dass die Judenmorde fast immer der Pest voraus gingen. Dabei spielten zur Zeit des Schwarzen Todes wirtschaftliche und politische Überlegungen eine erhebliche Rolle. Fast genauso schwer wog dabei aber, die, wie Bergdolt sie nennt, entstehende Massenpanik, ausgelöst durch die Pest, die sich dann in Angst, Unzufriedenheit, Machtgier, Habsucht und Hoffnungslosigkeit im Hass auf die Juden entlud. Während lange Zeit angenommen wurde, dass die Obrigkeit, also Stadtadel, Episkopat, Feudalherren und König, mäßigend auf das Volk einwirkte und dem Volk lediglich bei den Pogromen nachgab, lässt sich diese Polarisierung nicht mehr aufrecht erhalten. Bedingt durch das Taktieren einiger Stadtväter mit den Schutzrechten und Ausbeutungsprivilegien der Juden, vor allem auch durch die Zuteilung des Erbes der Juden und zugesicherte Straffreiheit, besiegelte die Obrigkeit gewissermaßen die Pogrome und förderte die Ermordung der Juden.[72]
Bei den Judenpogromen der Jahre 1348/1349 griffen vielerlei Rädchen ineinander. Zum einen war es natürlich der aufgebrachte „Mob“, aufgestachelt von der Angst vor der Pest, aber auch von den sozialen Ungerechtigkeiten der Zeit. Zum anderen war es die Obrigkeit, welche den Pogromen nicht nur nachgab, sondern diese auch noch begünstigte, in dem sie mit dem Erbe und den Schutzgeldern der Juden taktierten. Hinzukamen dann auch noch religiöse Gründe, bzw. die Andersartigkeit und Fremdheit der jüdischen Bräuche und, dass die Juden oftmals tatsächlich die Fremden waren, da diese oftmals im gesamten Mittelalter gezwungen waren, ihren Standort zu wechseln und somit immer die „Neuen“ und „Fremden“ in den Städten waren. Die Pest ist demnach keinesfalls als der ausschlagebene Grund der Pogrome anzusehen, denn wie ausführlich dargelegt worden ist, müssen viele Faktoren berücksichtig werden, um die Judenverfolgung erklären zu können. Vielmehr könnte man dem Schwarzen Tod hierbei eine Art Katalysatorfunktion zuschreiben, welche die Verfolgung zusätzlich begünstigte. Wäre aber die Pest nicht eh auf fruchtbaren Boden gestoßen, wäre das Ausmaß dieser Pogromwelle niemals so groß gewesen.
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[1] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 22.
[2] Keil, Gundolf: Seuchenzüge des Mittelalter, S. 115-116.
[3] Tuchman, Barbara: Der ferne Spiegel, S. 111.
[4] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 21-24.
[5] Keil, Gundolf: Seuchenzüge des Mittelalters, S. 117.
[6] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 13-14.
[7] Fossier, Robert: Das Leben im Mittelalter, S. 47.
[8] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S, 13-14.
[9] Ebd., S. 14.
[10] Keil, Gundolf: Seuchenzüge des Mittelalters, S, 114.
[11] Keil, Gundolf: Pest im Mittelalter, S. 98.
[12] Ohler, Norbert: Sterben und Tod im Mittelalter, S. 24.
[13] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S, 14.
[14] Jankrift, Kay Peter: Krankheit und Heilkunde im Mittelalter, S. 97.
[15] Ebd. S. 97.
[16] Boccaccio, Giovanni: Dekameron. Zitiert nach: Bergdolt, Klaus: Die Pest in Italien, S. 51.
[17] Tuchman, Barbara: Der ferne Spiegel, S. 103.
[18] Boccaccio, Giovanni: Dekameron. Zitiert nach: Bergdolt, Klaus: Die Pest in Italien. S. 50.
[19] Ebd., S. 50.
[20] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 15-16.
[21] Boccaccio, Giovanni: Dekameron. Zitiert nach: Bergdolt, Klaus: Die Pest in Italien, S. 51.
[22] Zinn, Karl Georg: Kanonen und Pest, S. 187-188.
[23] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben. S. 15-16.
[24] Vasold, Manfred: Pest, Not und schwere Plagen, S. 65.
[25] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben. S. 15-16.
[26] Ebd., S. 15-16.
[27] Kellenbenz, Hermann: Die Wiege der Moderne, S. 16.
[28] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 15-16.
[29] Vasold, Manfred: Die Pest. Ende eines Mythos, S. 118-119.
[30] Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit, S. 98.
[31] Klaus, Bergdolt: Der Schwarze Tod in Europa, S. 109.
[32] Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit, S. 98.
[33] Ohler, Norbert: Sterben und Tod im Mittelalter, S. 162.
[34] Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit, S. 98.
[35] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 20.
[36] Ohler, Norbert: Sterben und Tod im Mittelalter, S. 261.
[37] Keil, Gundolf: Pest im Mittelalter, S. 99.
[38] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben. S. 20.
[39] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa. S. 111-112.
[40] Ebd., S. 111-112.
[41] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben. S. 20.
[42] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 112.
[43] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 20.
[44] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 115.
[45] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 20.
[46] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 115-118.
[47] Wilderotter, Hans [Hrsg.] Das große Sterben, S. 20.
[48] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 118.
[49] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 20.
[50] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 115-118.
[51] Ebd., S. 118-119.
[52] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 106.
[53] Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit, S. 99-100.
[54] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 17.
[55] Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit, S. 99.100.
[56] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 18.
[57] Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit, S. 99-100.
[58] Ohler, Norbert: Sterben und Tod im Mittelalter, S. 258-259.
[59] Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit, S. 99-100.
[60] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 119-121.
[61] Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit, S. 99-100.
[62] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 18.
[63] Ohler, Norbert: Sterben und Tod im Mittelalter, S. 258.
[64] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 18.
[65] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 18.
[66] Ohler, Norbert: Sterben und Tod im Mittelalter, S. 258.
[67] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das gro0e Sterben, S. 18.19.
[68] Ohler, Norbert: Sterben und Tod im Mittelalter, S. 260.
[69] Wilderotter, Hans [Hrsg.]: Das große Sterben, S. 19.
[70] Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, S. 122-124.
[71] Ebd., S. 133.
[72] Ebd., S. 139.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Erstausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2012
- ISBN (PDF)
- 9783955495985
- ISBN (Paperback)
- 9783955490980
- Dateigröße
- 323 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
- Erscheinungsdatum
- 2015 (Februar)
- Note
- 2,1
- Schlagworte
- Dekameron Judenverfolgung Mittelalter Verwandlung Europa
- Produktsicherheit
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