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Im Anfang schuf Gott…: Eine Auslegung des Schöpfungshymnus

©2005 Studienarbeit 42 Seiten

Zusammenfassung

Gen 1,1-2,4a - das ist der erste Schöpfungsbericht des Alten Testaments. Zumindest Christen und Juden ist dieser Bericht gemeinsam und es gibt immer noch Auseinandersetzungen um das Verständnis dieses Textes. Die Sekte der Kreationisten will den Schöpfungsbericht wörtlich verstehen. Der moderne, wissenschaftliche Mensch wiederum beäugt ihn als ein veraltetes, schönes Märchen. Wie steht es nun tatsächlich um den Schöpfungsbericht? Wie kommt es überhaupt zu diesem Text? Wie ist das Sechstagewerk des Schöpfergottes theologisch zu deuten? Das vorliegende Fachbuch nähert sich mit wissenschaftlichen Methoden etwas genauer an diese Fragestellungen an, um dem interessierten Leser etwas mehr zu bieten als die Meinungen religiöser Extremisten oder wissenschaftsgläubiger Menschen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


3. Übersetzung Gen 1,1–2,4a

Der Text in Übersetzung nach Claus Westermann[1]:

1Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.

2Die Erde war noch öde Wüste, und Finsternis lag auf der Urtiefe,

und Gottes Sturm bewegte sich über der Wasseroberfläche.

3Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

4Und Gott sah, daß das Licht gut war.

Und Gott schied das Licht von der Finsternis.

5Und Gott nannte das Licht Tag, die Finsternis aber nannte er Nacht.

Und es ward Abend, und es war Morgen, ein Tag.

6Und Gott sprach: Es entstehe eine Feste inmitten der Wasser,

dass sie eine Scheidung bilde zwischen Wasser und Wasser. ‚Und es geschah so.’

7Und Gott machte die Feste und schuf eine Scheide

zwischen den Wassern oberhalb der Feste und den Wassern unterhalb der Feste.

8Und Gott nannte die Feste Himmel.

Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein zweiter Tag.

9Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unterhalb des Himmels

an einen Ort, daß das Trockene sichtbar werde. Und es geschah so.

10Und Gott nannte das Trockene Erde,

die Ansammlung des Wassers aber nannte er Meer.

Und Gott sah, dass es gut war.

11Und Gott sprach: Die Erde lasse junges Grün sprossen:

Pflanzen, die Samen hervorbringen,

,und´ Fruchtbäume, die Früchte bringen nach ihrer Art auf Erden,

(Früchte,) in denen ihr Samen ist. Und es geschah so.

12Und die Erde ließ frisches Grün sprossen:

samentragende Pflanzen nach ihrer Art,

und Bäume, die Früchte bringen, in denen ihr Samen ist, nach ihrer Art.

Und Gott sah, daß es gut war.

13Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein dritter Tag.

14Und Gott sprach: Es sollen Lichter entstehen an der Feste des Himmels,

zu scheiden zwischen dem Tag und der Nacht;

dabei sollen sie als Zeichen dienen, Zeiten, Tage und Jahre zu bestimmen.

15Und sollen als Leuchten an der Feste des Himmels dienen,

daß es hell sei auf der Erde. Und es geschah so.

16Und Gott macht die beiden großen Leuchten:

die größere Leuchte zum Beherrschen des Tages

und die kleinere Leuchte zum Beherrschen der Nacht, dazu die Sterne.

17Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, über die Erde zu leuchten,

18über den Tag und die Nacht zu herrschen

und zwischen Licht und Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, daß es gut war.

19Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein vierter Tag.

20Und Gott sprach: Die Gewässer sollen wimmeln von lebenden Wesen,

und Vögel sollen flattern über die Erde an der Feste des Himmels.

21Und Gott schuf die großen Seeungeheuer

und alle lebenden, sich regenden Wesen, die im Wasser wimmeln nach ihrer Art,

und alle geflügelten Vögel nach ihrer Art.

Und Gott sah, daß es gut war.

22Und Gott segnete sie, indem er sprach:

Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt das Wasser im Meer,

und die Vögel sollen sich mehren auf Erden.

23Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein fünfter Tag.

24Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor,

von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es.[2]

25Und Gott machte die wilden Tiere nach ihrer Art

und das Vieh nach seiner Art

und alle Tiere, die auf dem Boden kriechen, nach ihrer Art.

Und Gott sah, daß es gut war.

26Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen

nach unserem Bilde, uns ähnlich!

Sie sollen herrschen über die Fische im Meer

Und über die Vögel am Himmel

Und über das Vieh und über alle ‚wilden Tiere´

Und über alles Gewürm, das auf der Erde sich regt.

27Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde,

nach dem Bilde Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.

28Und Gott segnete sie, ‚indem er sprach’:

Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde und macht sie euch untertan!

Herrschet über die Fische im Meer und die Vögel am Himmel

Und über alles Lebendige, dass sich auf Erden regt!

29Und Gott sprach: Hiermit übergebe ich euch

alle samentragenden Pflanzen auf der ganzen Fläche der Erde

und alle Bäume, an denen Samentragende Baumfrüchte sind,

sie sollen euch zur Nahrung dienen.

30Dagegen allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels

und allen Kriechtieren auf der Erde, (allem) was Lebensatem in sich hat,

(gebe ich) alles Gras und Kraut zur Nahrung. Und es geschah so.

31Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und es war sehr gut.

Und es ward Abend, und es ward Morgen, der sechste Tag.

2 1 So wurden der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer vollendet.

2Und am siebten Tag vollendete Gott sein Werk, das er gemacht hatte.

Und am siebten Tag ruhte er von all seinem Werk, das er gemacht hatte.

3Und Gott segnete den siebten Tag, und er heiligte ihn;

denn an ihm ruhte er von all seinem Werk, das Gott wirkend geschaffen hatte.

4Dies ist die Entstehung des Himmels und der Erde,

als sie geschaffen wurden.

4. Historische Nachforschungen

Wer diesen Text eingehend gelesen hat, wird sofort von der Sachlichkeit überwältigt sein, die dieser Text ausstrahlt. Es ist also kaum verwunderlich, dass es auch heute noch einen ständigen Diskurs zwischen Glaube und Wissenschaft gibt, dessen Gegenstand das priesterliche Schöpfungswerk ist. Ein Beispiel findet sich insbesondere in der amerikanischen Kultur und bei christlichen Fundamentalisten: Die so genannten Kreationisten gewinnen Anhänger und vertreten eine Haltung, die das Schöpfungsgeschehen wörtlich versteht.[3] Zur Klärung dieser Verhältnisse, aber auch zur Klärung vieler anderer Ansichten, die zu Missverständnissen führen, hat es eine herausragende Bedeutung, das Thema des Schöpfungsglaubens historisch – kritisch zu beleuchten. Gerhard von Rad weist ausdrücklich darauf hin:

„Wer 1.Mos. 1 auslegt, muß sich über eines im Klaren sein: Dieses Kapitel ist Priesterlehre, ja es enthält die Essenz priesterlichen Wissens in konzentriertester Form […]. Größer jedenfalls scheint uns die Gefahr, daß der Ausleger hinter dem konzentrierten Lehrgehalt zurückbleibt.“[4]

Diese Aussage von Rads darf man keinesfalls missverstehen. G. von Rad weist darauf hin, dass sich in Gen 1 nicht nur geballtes theologisches Wissen, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnis verbirgt.[5] Eine einseitige Sichtweise, die sich auf den Wortlaut beschränkt, ist daher schlichtweg falsch. Aber auch der umgekehrte Schluss, jegliche wissenschaftliche Aussagekraft zu leugnen, erscheint so, als würde man Gen 1 nur einen Teil seiner Aussagekraft zugestehen. Um dem priesterlichen Wissen auf die Spur zu kommen, hilft ein Überblick über die Tradition der Schöpfungsmythen.

Mit unseren Augen in eine Zeit geblickt, die etwa 2550 Jahre in die Vergangenheit zurückreicht, sollte uns sogleich sichtbar werden, dass alleine die Art zu Denken, wie auch die Art zu schreiben und Texte zu lesen, uns wahrscheinlich für immer verschlossen bleiben wird. Schon Rückblicke in die jüngste Vergangenheit beweisen uns sehr schnell, wie sich das menschliche Denken und damit die Literatur verändern.

Vor diesem Problem stehen wir auch in unseren wissenschaftlichen Nachforschungen, wenn wir die priesterliche Schöpfungserzählung lesen. Im alten Orient war die Vorstellung üblich, dass im Urzustand die Erde ganz mit Wasser bedeckt war. Die Schöpfungsmythen der Sumerer, Babylonier und Ägypter ähneln sich. In den griechischen Mythen taucht Okeanos als der „Erzeuger der Götter“ auf.[6] Ein ebenfalls weit verbreiteter Mythos, den wir auch in Gen 1 finden, ist der Trennungsmythos.[7] Auch Bilder von der Finsternis und dem Wind tauchen immer wieder in anderen Schöpfungsmythen auf. Der Schöpfungsbericht steht also in dieser lang vergangenen Welt nicht alleine. Neben den Schöpfungsberichten sind viele Texte in weisheitlicher Tradition, nicht nur im Alten Testament selbst, sondern auch in fremden Religionen, zu finden, die Parallelen zu Gen 1 beinhalten. Vor allem die ägyptischen Hymnen und das „babylonische Lehrgedicht“ weisen in unregelmäßiger Reihenfolge auf eine Schöpfung von Baum, Fruchtbaum, Kraut, Tiere, und Menschen, hin.[8]

„Zweifellos bestehen zwischen den Aufzählungen der Schöpfungswerke im Hymnus und den Reihenbildungen der weisheitlichen Listenwissenschaft gewisse Gemeinsamkeiten, die kaum zufällig sind. Ja, die Ähnlichkeiten gehen so weit, daß mit einer Verwandtschaft zu rechnen ist.“[9]

Auch Claus Westermann, der in seinem Biblischen Kommentar Gen 1–11 behandelt, sieht Gen 1, und die folgenden 10 Kapitel in Genesis, tief eingebunden in den gesamten Pentateuch.[10] Über die Parallelen von Gen 1 ist hier folgendes zu finden:

„Es ist nicht zufällig, sondern im Gegenstand dieses Teiles der Bibel begründet, dass es für Gen 1–11 so viele religionsgeschichtliche Parallelen, mehr oder weniger ähnliche Darstellungen der Schöpfung und der Sintflut, aber auch anderer Geschehnisse gibt. Es ist der Teil der Bibel, der am tiefsten in die Geschichte der Religionen hineinragt. Denn alle Religionen der Menschheit haben es auf irgendeine Weise und in irgendeinem Sinn mit dem Urgeschehen zu tun, von dem auch Gen 1–11 handelt.“[11]

Westermann hebt hier also eine beeindruckende Tatsache hervor, die beim alleinigen Lesen von Gen 1 gar nicht zum Vorschein kommt. Es sind nicht nur die Juden bzw. die phönizisch – kanaanäische Kultur, die Urgeschichten vorzuweisen haben. Alle Religionen haben in bestimmter Weise mit dem Urgeschehen zu tun und finden ihre Parallelen im Schöpfungsbericht. Diese historische Erkenntnis stellt den Schöpfungsbericht in ein anderes Licht. Hier zeigt sich nicht nur die Frage aller Menschen nach dem „woher“, sondern hier scheint das Wissen von P auch in beeindruckender Weise Textgestalt angenommen zu haben.

5. Aufbau

Von den Exegeten wird Gen 1,1–2,4a als eine Erzählung angesehen. „Gen 1,1–2,4a ist eine Erzählung. Auch wenn diese Bestimmung erheblich zu modifizieren ist, muß von dieser Grundbestimmung ausgegangen werden.“[12] Die Erzählung kann charakterisiert werden als eine gänzlich undramatische. Die Übergänge von einem Schöpfungsakt zum nächsten sind klar abgegrenzt und oft durch Wiederholungen und typische Formeln gekennzeichnet. Das macht das Schöpfungsgeschehen zu einem völlig undramatischen Geschehen, das keine Spannung zulässt. An die Stelle dieser fehlenden Dramatik rückt die eben angesprochene Wiederholung von Formeln. Dies ist sehr eigentümlich für das Alte Testament. Der gesamte Schöpfungsbericht ist durchzogen von immer gleichen Sätzen. Dadurch wird eine feierliche Monotonie erreicht, die das Schöpfungsgeschehen gleichsam aus dem Alten Testament heraushebt und ihm eine besondere Stellung zuweist.[13] Andere Schöpfungserzählungen sind weit weniger monoton und vielmehr durch Spannung beherrscht. Gerade in dem Epos Enūma eliš, das wegen der Ähnlichkeit zu Gen 1,1–2,4a bei den Exegeten immer wieder angeführt wird zeigt, sich dieser Unterschied:

„Es ruhte der Herr, ihren Leichnam zu betrachten,

das Ungeheuer zu teilen, Kunstvolles zu schaffen.

Er hälftete sie wie eine Muschel(?) in zwei Teile,

er setzte ihre eine Hälfte hin, den Himmel bedeckte er (mit ihr).

Er zog einen Riegel, postierte Wächter,

ihre Wasser nicht herauszulassen, bestellte er sie.“[14]

Hier stellt der Leser im Unterschied zu Gen 1,1–2,4a schnell eine Spannung fest, die zu dem im Vergleich fast realistisch anmutenden Text von Gen 1,1–2,4a im krassen Gegensatz steht. In diesem sprachlichen Grundschema des Aufbaus zeigt sich bereits ein fundamentaler Unterschied zu Enūma eliš, der vornehmlich in der Spannung und der dunklen Atmosphäre liegt, die der Text dem Leser vermittelt.

Die Schöpfungsgeschichte Gen 1,1–2,4a ist, wie es die Ziffernzählung zeigt, nicht nur auf das erste Kapitel beschränkt, sondern findet seinen eigentlichen Schluss erst in Gen 2,4a: „Dies ist die Entstehung des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden.“ Allerdings ist diese Aussage auch umstritten, da 2,4a zwar hauptsächlich zu P gerechnet wird, F. M. Cross ihn jedoch als Überschrift zu 2,4b zieht.[15] Die acht Schöpfungswerke, die in Corpus 1,3-31 zu finden sind, sind auf sechs Tage verteilt und ergeben ein Formelwerk, das im Rhythmus 1:1:2:1:1:2 auftaucht.[16] Die allgemeine Exegese betrachtet laut Seebass die folgende Gliederung[17]:

1,1 Überschrift

1,2–2,1 Schöpfung

2,2–3 Schluss

2,4a (red.) Unterschrift

Dieser Vorgabe soll der Text hier nicht folgen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird er in mehrere kleinere Textabschnitte gegliedert, die auch im Folgenden einzeln behandelt werden: Dazu gehören Überschrift und Einleitung, die acht Schöpfungswerke, die Ruhe Gottes und das damit verbundene Sabbatgebot, sowie der Schlussteil: 1,1.2; 1,3.4.5; 1,6.7.8; 1,9.10; 1,11.12.13, 1,14.15.16.17.18.19; 1,20.21.22.23; 1,24.25; 1.26.27.28.29.30.31; 2,1.2.3; 2,4a.

In diese Gliederung wurden auch die stereotypen Wiederholungen und Formeln integriert:

I. Wortbericht: 8mal
II. Vollzugsbestätigung: 7mal
III. Tatbericht: 7mal
IV. Namengebung: 3mal
V. Billigungsformel: 7mal
VI. Tageszählung: 6mal[18]

Sie werden nicht aus dem Text herausgehoben und extra behandelt, weil sie essentiell zum Schöpfungsakt gehören. Beispielsweise die Wiederholung der Formeln „Und Gott sah, daß es gut war.“, und „Und es ward Abend, und es ward Morgen, der n-te Tag.“, sind nicht aus den einzelnen Textabschnitten wegzudenken. Diese stereotypen Wiederholungen und Formeln einzeln zu behandeln, könnte dazu führen, dass diese Formeln entweder einen zu hohen oder einen zu niedrigen Stellenwert im Text bekommen. „Jede Erzählung, welcher Art auch immer, ist als Ganzheit konzipiert und zuerst als Ganzheit zu hören; Wir bekommen diese Ganzheit in den Blick, wenn wir nach dem Einsatz, dem Abschluss und der Mitte oder dem Höhepunkt des erzählten Geschehens fragen.“[19] Den Höhepunkt finden wir in der Erschaffung des Menschen in Gen 1,26–28. Dieser Höhepunkt soll noch etwas ausführlicher in Kap 5.9 behandelt werden. Der Schluss hebt sich wie oben schon angedeutet dadurch ab, dass er in das nächste Kapitel der beiden Schöpfungserzählungen hineinragt, nämlich bis in Gen 2,4a. Dem Einsatz dieser Erzählung, der gleichzeitig Beginn der Hl. Schrift ist, soll das folgende Kapitel eigens gewidmet sein.

5.1 Überschrift und Einleitung (Gen 1,1–1,2)

„Gegenüber dem nominalen Zustandssatz V 2 stellt V 1 einen Verbalsatz dar, dessen Verbum im Perfekt konstruiert ist. Das einleitende Zeitadverb ändert diesen Charakter des Satzes nicht.“[20] Mit diesem Argument begründet W. H. Schmidt, dass die Schöpfung als abgeschlossenes Geschehen schon in Gen 1,1 voraus beschrieben sei. In Konsequenz hat für ihn Gen 1,1 drei Aussagen[21]:

1. Gott hat alles geschaffen.
2. Gott hat alles geschaffen.
3. Gott hat alles geschaffen.

Trotz W. H. Schmids Behauptung ist der Satz „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ umstritten. Es stellt sich die Frage ob Gen 1,1 ein Hauptsatz oder ein untergeordneter Satz ist. Diese Frage ist nach Westermann sehr wichtig, da „mit der Entscheidung in der syntaktischen Frage zugleich Entscheidungen darüber fallen, ob in dem Bericht von der Schöpfung in Gn 1 die creatio ex nihilo gemeint sei oder nicht; ob der Bericht eine schon vorhandene Materie als ‚Rohmaterial’ für die Schöpfung voraussetze oder nicht.“[22] Eine beeindruckende Erkenntnis der Exegeten ist die Tatsache, dass V 1 in dieser Form in der gesamten Vorgeschichte der Schöpfungserzählungen keine Parallelen hat. Dies lässt den Schluss zu, dass Gen 1,1 nicht nur Beginn, Überschrift und Ende darstellt, sondern noch eine weitaus größere Bedeutung hat.[23] Der Satz, „Am Anfang schuf Gott Himmel und die Erde.“, zieht sich gleichsam als Leitmotiv durch die ganze Schöpfungserzählung hindurch. Dabei kann der These W. H. Schmidts in seinen drei Kernaussagen über V 1 zugestimmt werden.[24] Auch Westermann kommt zu dem Schluss, dass Gen 1,1 eine Überschrift ist, aber zugleich auch mehr als eine bloße Überschrift.[25] V 1 ist eine wesentliche Aussage, die eigentlich jeden einzelnen Vers von Gen 1,1–2,4a überschreibt, beschreibt, verstärkt und schließlich deutet. Man könnte die drei Kernaussagen von W. H. Schmidt noch um die Position erweitern, dass V 1 über der gesamten Schöpfungsgeschichte schwebt und in jedem folgenden Vers deutlich macht: Aussage 1, 2 und 3 treffen genau hier zu.

Der universale Anspruch von V 1 liegt in der Wortfolge „Himmel und Erde“. Die Aussage dieser Wortfolge ist nicht nur beschränkt auf „nur den Himmel“ und „nur die Erde“, sondern ist allumfassend gedacht. Gott hat nach Gen 1,1 also nicht nur Himmel und Erde geschaffen, sondern in Konsequenz auch das All, das Universum und alles Existierende.[26] Werden die drei Kernaussagen von W.H. Schmidt weitergedacht, so lässt dies eine Frage nach dem creatio ex quid nur schwer aufkommen. Die philosophische Frage nach der creatio ex nihilo soll hier nicht geklärt werden. Betreibt man aber eine klare Textanalyse, so findet sich weder in V 1 noch in allen übrigen Versen eine Aussage über das, aus was Gott die Erde schuf. Eine mögliche, wenn auch paradoxe Antwort auf die Frage aus was Gott schuf, wäre prinzipiell: „Am Anfang“. Dieses kurze Wort „Am Anfang“ impliziert nämlich nicht nur das „Wann“, sondern eigentlich auch das „Wo“ und damit auch das „Woraus“.

Ich möchte hier auf ein anschauliches Modell zurückgreifen: Stellt man sich den Anfang naturwissenschaftlich als einen Punkt vor, so ist dieser Punkt eindeutig definiert mit der Koordinate: „Am Anfang“. Diese Koordinate hat aber weder Ort, noch Zeit, noch Materie, noch Antimaterie, sondern nur die einzige Bestimmung: „Am Anfang“. Es sind daher meiner Ansicht nach Theorien, ob creatio ex nihilo oder Ähnliches, hinfällig, wenn man nur nahe genug am Text bleibt. Es bleibt nur die Möglichkeit, das Wort „Am Anfang“ sprachwissenschaftlich zu beleuchten, was jedoch außerordentlich schwierig ist, wenn man bedenkt, dass der Text mindestens 2550 Jahre alt ist und die Forscher über keine Zeitzeugen verfügen, für die diese hebräischen Worte alltäglich sind und die befragt werden könnten.

„Gen 1,2 beschreibt, für sich betrachtet den Zustand der Welt, bevor Gott mit der Schöpfung begann.“[27] Hier ist mit anderen Worten beschrieben, dass sich V 2 von V 1 abhebt. Man geht davon aus, dass V 2 ein selbständiger von P geprägter Satz ist.[28] Dieses Argument ist schlüssig und lässt sich gut mit den drei Kernthesen von W.H. Schmidt vereinbaren. Die Tatsache, dass Schmidt u. a. V 1 nur für eine „lapidare“ Überschrift halten[29], verweist die Textanalyse in unnötige Grenzen. Gerade V 1, der eigentlich als Überschrift und Deutung mit Hilfe der Kernaussagen Schmidts in allen weiteren Versen seine Verwendung und seinen Sinn finden kann, zeigt durch dieses Potential eine größere Qualität als eine lediglich „lapidare“ Überschrift es zeigen könnte. In Analogie zu dieser Aussage ist also W. H. Schmidt auch zu widersprechen, wenn er im obigen Zitat das Substantiv „Schöpfung“ verwendet. In V 1 hat Gott schon Himmel und Erde geschaffen. Salopp gesprochen ist die Grobarbeit also schon vollbracht. In V 2 folgt nun der Zustand dieser bereits geleisteten Schöpfung Gottes. „Öde Wüste“ und „Finsternis“ beherrschen die Erde. Es kann also durchaus von einer „Grobschöpfung“ gesprochen werden. Dies allerdings liegt im Widerspruch zu W. H. Schmidt. Er vermutet den Beginn der Schöpfungserzählung in V 2, während V 1 erst später dazugekommen sei.[30] Wenn seine Begründungen auch auf den ersten Blick stichhaltig erscheinen, so bemerkt man doch bei genauerem Hinsehen, dass es einen linearen Zusammenhang zwischen V 1 und V 2 geben könnte. V 1 scheint dann nicht mehr allein zu stehen, sondern gewinnt genau die Dimension, die ihm weiter oben zugeschrieben wurde. Damit kann auch folgendes Zitat von W.H. Schmidt kritisch betrachtet werden:

„Diese Tradition von Gen 1 verstand Schöpfung als Ordnung des Chaotischen. Von ihr sticht V 1 als etwas völlig anderes und vorbildlos einziges ab. Er kennt kein vorgefundenes Chaos, stellt vielmehr als abgeschlossenes Geschehen fest: Am Anfang schuf Gott alles. V 1 steht V 2 in kritischer Interpretation gegenüber.“[31]

In V 1 kann kein Chaos vorgefunden werden, weil Gott gerade das „Gesamtkonzept“ schafft. Gott schafft in V 1 alles und heißt es aber nicht, wie im nachfolgenden Schöpfungstext, gut. Gott schafft den Himmel und die Erde in V 1 sozusagen als „Rohmaterial“, bevor er ab V 3 beginnt, die Schöpfung auf den Menschen auszurichten und die Erde bewohnbar zu machen. Daher kann V 1 eigentlich nicht als Überschrift gelten und auch nicht als später hinzugefügtes Textstück. V 1 ist in den Gesamttext als Vorstufe des Siebentagewerks einbezogen. V 2 stellt eine Folge von V 1 dar. In dem Gott Himmel und Erde macht, ist Gottes Schöpfung noch nicht abgeschlossen. Im Gegenteil: Genau an diesem Punkt beginnt sie erst richtig. Somit folgen konsequent das Siebentagewerk, Benennungen und die Billigungsformeln, eben der gesamte Text Gen 1,3–2,4b. Trotzdem hat W.H. Schmidt Recht, wenn er als Aussage von V 1 diese drei Kernthesen aufstellt. Gunkel erkennt hier ganz richtig: „Kein Wort gibt es in den Kosmogonien anderer Völker, das diesem ersten Wort der Bibel gleichkäme.“[32] V 1 zeigt hier neben allen Parallelen, die im Gesamttext von Gen 1,1–2,4b zu finden sind, die Besonderheit und Einzigartigkeit dieses Gottes auf, von dem Israel spricht. Genau hier könnte der Naturwissenschaftler auch mit der Urknalltheorie und dem Beginn einer langen Entwicklung ansetzen. Möglicherweise steckt also in den ersten beiden Versen des Schöpfungsberichts ein tiefes Wissen über die Zusammenhänge der Entstehung des Alls.

Auch das Verbum ברא spielt hierbei eine tragende Rolle:

„Zur Bestimmung der Bedeutung des Verbs sind zwei Besonderheiten früh erkannt und bis in die gegenwärtigen Auslegungen wiederholt worden: 1) Immer ist Jahwe Subjekt des Verbs ברא, niemals ein Mensch, niemals ein anderer Gott. 2) Niemals hat ברא eine Präposition bei sich oder den acc. des Stoffes, niemals ist etwas dabei genannt, woraus Gott schafft.“[33]

Dieses Wort ist alleine Gott vorbehalten, um Gottes alleigene und allmächtige Schöpfertätigkeit hervor zu heben.[34] Gerade die Verwendung des Wortes ברא scheint den Leser auf die Unendlichkeit, aber auch die Unverstehbarkeit der Schöpfungsmacht Gottes aufmerksam zu machen. Aus diesem Grund sollte V 1 auch nicht aus dem Zusammenhang von Gen 1,1–2,4a entfernt werden. V 1 steht nicht einfach da, alleine, und als Überschrift, und vielleicht sogar noch mehr als eine Überschrift. V 1 in seiner Gesamtheit ist in die Reihenfolge der Schöpfung einzuordnen, als die eigentlich große und unendliche Schöpfungstat Gottes, der den Himmel und die Erde mit Leichtigkeit schafft. Es ist daher auch wichtig zu erkennen, dass in V 1 nicht ausgedrückt ist, wie Gott schafft und aus was Gott schafft. Der Tatbestand seiner göttlichen Allmacht genügt, um „Am Anfang“ einfach Himmel und Erde zu schaffen. Zu diesem Vers könnte man auch Jes 55, 8f. anführen:

„8Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn. 9So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.“[35]

5.2 Erstes Schöpfungswerk: Das Licht (Gen 1,3–5)

Gleich mit Beginn von V 3 fällt etwas völlig Neues auf: Die Schöpfung wird formelhaft und gleich lautend auf den Menschen hin geschaffen. Somit wird auch ein für den Menschen einsichtiges und ziel gerichtetes Schaffen dargestellt. In V 1 ist Gott der völlig Unverstehbare, der mit dem eindrucksvollen Verbum ברא einfach schafft. Ab V 3 beginnt etwas, das sich so formulieren lässt: Gott nähert sich dem Menschen und schafft in einer Form, die das Tun Gottes dem Menschen zumindest bildhaft verständlich macht. Dieses „sich nähern Gottes“ geschieht plötzlich. „Ohne irgendeinen Übergang, scharf und unvermittelt plötzlich, erklingt hier zum ersten Male: „Und Gott sprach“[36] Hier ist nun auf einmal klar, wie Gott weiter schafft: Er schafft durch das Wort. Treffend besteht dieses erste Schöpfungswerk aus einem reinen Wortbericht. Alle Sätze sind gleichwertig, präzise und markant. Es gibt keine Subordination. Dabei leitet das Wort אלהים ויאמר einen Befehl ein. Somit trifft der Ausdruck „Schöpfung durch das Wort“ nicht ganz zu. Der obige Ausdruck ist vielmehr zu verstehen als ein „gebietendes Sprechen“, dem der Tatcharakter innewohnt.[37] Das gebietende Sprechen zeigt sich sogleich hierin, dass genau das geschieht, was Gott spricht: „Und es ward Licht.“ Ganz bewusst soll hier nicht von einem Befehl die Rede sein, da ein Befehl immer einen Ausführenden benötigt, um Befehl zu sein. In V 3 gibt es jedoch nichts, das den Befehl ausführen könnte, Licht zu schaffen.

Das erste Werk Gottes ist das Licht. Bleibt man an dieser Stelle nahe am Text, so fällt sogleich auf, dass in V 2 von der Finsternis die Rede war. Diese Finsternis aus V 2 ist keine Finsternis im Gegensatz zum Licht und damit eigentlich ein eigener Begriff. Erst in V 3 ändert sich das. Da in V 3 das Licht erst geschaffen wird, muss die Finsternis, die in V 2 beschrieben wird, die totale Abwesenheit des Lichtes, gleichsam die Unbekanntheit des Lichtes, sein. In V 3 schafft Gott das Licht scheinbar ohne Bezug zur Finsternis. Die Billigungsformel „Und Gott sah, daß das Licht gut war.“ weist ein besonderes Merkmal gegenüber den folgenden Billigungsformeln auf. Alle weiteren Billigungsformeln haben das unspezifische Subjekt „es“, während V 4 als Subjekt „das Licht“ vorweist.[38] Die Betonung der Billigung liegt hier auf dem Licht.

„[…] auch wenn das endgültige Urteil Gottes über seine Schöpfung sagt, daß alles sehr gut war, bleibt dies ein Urteil in den Augen Gottes, und es bedeutet nicht, daß alles gleich gut ist. Die Finsternis ist in Gottes Schöpfung notwendig, und insofern ist auch sie gut, aber sie ist nicht gleich gut wie das Licht, das allein Gott ansah, daß es gut war.“[39]

Das Licht als eigenständiges erstes Schöpfungswerk ist gut. Über eine Verwobenheit der Finsternis mit dem Licht, ist in V 3 und V 4 nichts ausgesagt. Dies lässt den Schluss zu, dass Licht und Finsternis noch in V 4a parallel zueinander existierten, doch sich nicht zwingend gegenseitig bedingten. Hervorzuheben ist auch, dass Gott die Finsternis nicht für gut heißt, sondern ausdrücklich und ausschließlich das Licht. W. H. Schmidt bringt in diesem Zusammenhang ein interessantes Argument: „Hier scheint nämlich eine ältere Vorstellung bewahrt zu sein, nach der im Chaos zunächst Licht und Finsternis verwoben waren, wie die Dämmerung beides enthält, bevor sie sich in Licht und Finsternis (Tag und Nacht) spaltet.“[40] Dieses Argument gelingt W. H. Schmidt, weil er V 4b unmittelbar V 2 folgen lässt. Damit vertauscht er jedoch die einmalige und einzigartige Logikfolge im Schöpfungsbericht und hinterlässt Verwirrung, da seine Erklärung eigentlich nicht der Textfolge entspricht. Trotzdem ist gerade dieses Argument sehr wichtig und interessant. In die richtige Reihenfolge gebracht, gelangt man auf eine mögliche andere Erklärung des Verhältnisses von Licht und Finsternis. Die Finsternis, die vormals in V 2 die reine Unbekanntheit des Lichts darstellte, bekommt mit V 3 einen Gegenpol und damit seine eigentliche Definition. Nur durch das Licht ist die Finsternis erst wahrnehmbar und umgekehrt. Trotzdem sind Licht und Finsternis in Verbindung zueinander – wenn auch nicht bereits in V 2, wie Schmidt behauptet. Die Schöpfung des Lichts definiert die Finsternis neu. Ab V 3 ist die Finsternis nicht mehr die Unbekanntheit des Lichts, sondern die Abwesenheit des Lichts. Durch diese Definition stehen Licht und Finsternis plötzlich in einer engen Beziehung zueinander und sind nicht mehr für sich alleine. Das drückt auch W. H. Schmidt mit dem oben genannten Zitat aus, auch wenn dabei der Bezug auf V 2 nicht präzise genug ist.

Die in V 4b beschriebene Scheidung, die Gott vornimmt, ist essentiell. Die Ineinanderbeziehung von Licht und Finsternis, die durch die Schöpfung des Lichtes entstand, wird geklärt.

„Die Scheidung von Licht ist ja nicht eine räumlich – substantielle, sondern eine zeitliche. Die Erschaffung des Lichts ist diesen Scheidungen vorangestellt als Ermöglichung der zeitlichen Ordnung, in die hinein, oder zu der nach P die Welt geschaffen wird. Gott erschafft Hellsein und damit die Ermöglichung des grundlegenden Zeitrhythmus, die Ermöglichung der Ordnung.“[41]

Westermann bezieht sich hier auf den Ordnungswillen Gottes, der das Licht als eine Ermöglichung der zeitlichen Ordnung erschafft. Durch die Scheidung von Licht und Finsternis ist per se, in Bezug auf das Argument Westermanns, die zeitliche Abwechslung von Licht und Finsternis gegeben. V 5a bestätigt Westermanns Argument. Hier benennt[42] Gott den Tag und die Nacht. Damit ist klar, dass eine zeitliche Ordnung in V 5b folgt: „Und es ward Abend und es ward Morgen, ein Tag.“.

Wichtig ist zusammenfassend festzustellen, dass das Licht weder Gott ist, noch aus Gott ist oder von Gott kommt, noch irgendetwas mit dem Chaos zu tun hat oder aus dem Chaos kommt. Das Licht ist laut Schöpfungsbericht einzig und allein ein Schöpfungswerk Gottes.[43] „Wo das Licht mit Gott gleichgesetzt wird, kann es nicht mehr Gottes Geschöpf sein.“[44]

5.3 Zweites Schöpfungswerk: Die Himmelsfeste (Gen 1,6–8)

„Die große kosmische Scheidung, die mit Trennung von Licht und Finsternis begann, wird mit der Aufteilung der Wasser fortgesetzt.“[45] Im zweiten Schöpfungswerk wird der Unterschied zwischen Wort– und Tatbericht sichtbar. In V 6 ist der Wortbericht zu finden, und in V 7 der Tatbericht. Dabei stellt Westermann fest, dass die Schöpfung als Scheidung[46] P vorgegeben war. Auch das folgende „Weltbild“, das P präsentiert, ist nicht sein eigenes, sondern war ihm vorgegeben.

„Wenn P vom Himmel als einer festen Wand oder einem festen Gewölbe spricht, das die Erde von den Wassern über dieser Wand oder über diesem Gewölbe trennt, so gibt er damit nicht eigentlich seine eigenen Vorstellungen oder die Vorstellungen seiner Zeit wieder, sondern das ihm überlieferte Reden von der Weltschöpfung.“[47]

P redet in diesen Vorstellungen also über nichts Neues. Auch weiterführende Vorstellungen, wie die physikalische Entstehung des Regens sind im Alten Testament belegt (Jer 10,13, Hi 36,27, Ps 135,7). Die Feste selbst entsteht allein durch das Wort Gottes. Auch hier findet man bei genauerem Hinsehen eine Parallele zu V 1, die allerdings etwas feiner ist. Zuerst schafft Gott die Feste durch das Wort. Darin ist ihre alleinige Existenz gegründet. Vielleicht könnte man sich die Feste so auch als formloses Etwas vorstellen. Erst in V 7 wird die Feste konkret, denn hier „macht“ Gott die Feste und „schafft“ eine Scheide. Der bloßen Wortschöpfung wird hier die Tat Gottes nachgeordnet. Anzumerken hierbei ist, dass das Verbum ברא nicht steht. Daher könnte die Tat Gottes in V 7 möglicherweise als Formgebung bzw. als ein konkretes Schaffen verstanden werden. „Die größere Ausführlichkeit von V 7 bestärkt die Auffassung, in diesem Stück den ursprünglicheren Bericht zu sehen. V 6 lässt nämlich mit dem Ausdruck „eine Scheide(wand) zwischen Wasser und Wasser“ eine Angabe der Linie vermissen, an der die Trennung erfolgen soll.“[48] W. H. Schmidt erkennt die traditionelle Verschiebung zwischen diesen beiden Versen genau. V 6 ist der unkonkretere Vers, während V 7 Klarheit schafft.

Wichtig ist, dass es eine Vorstellung eines Himmelsozeans im Alten Testament und in seiner Umwelt gab.[49] Über die Art der Herstellung der Feste und woraus diese Feste besteht oder gemacht wurde, findet sich nichts im Text. Nur die Funktion dieser Feste wird erläutert. Erst in V 8 wird eindeutig klar, was diese Feste eigentlich ist: der Himmel. Durch die Benennung der Feste findet wieder so etwas wie ein Schöpfungsakt statt, denn hier erfolgt die Namensgebung. Das vorher Nicht – Existente bekommt einen Namen und wird dadurch nicht nur existent, sondern auch sinnvoll. Damit ist auch klar einzusehen, dass der Himmel eindeutig etwas Geschaffenes ist und keinen göttlichen Charakter besitzt. „Gott ist dem Himmel genauso jenseits wie der Erde.“[50]

5.4 Drittes Schöpfungswerk: Wasser und Land (Gen 1,9f.)

Den beiden Scheidungen aus den ersten beiden Schöpfungswerken folgt nun eine dritte. Bei der Scheidung zwischen Wasser und Land in V 9 findet sich jedoch kein Tatbericht, sondern allein ein Wortbericht, der die Scheidung veranlasst. Der Tatbericht aber ist in der LXX zu finden. W. H. Schmidt geht deshalb davon aus, dass die Masora hier einen Textverlust erlitten hat. „Nach dem Wortbericht erteilt Gott dem Wasser den Befehl, sich an einem Ort zu sammeln. Ist jedoch der Tatbericht zur Tradition, der Wortbericht zur späteren Interpretation zu zählen, so vollzieht sich jetzt auf Gottes Wort hin, was zunächst selbsttätig geschah.“[51] Westermann zieht diese letzte Scheidung zu den beiden vorhergehenden hinzu und zieht den Schluss, dass diese drei Scheidungen drei Grundkategorien entsprechen: Der Kategorie des Daseins der Kreaturen, der Kategorie der Zeit und der Kategorie des Raumes.[52] Es ist auch bemerkenswert, dass die erste Scheidung des Wassers eine senkrechte ist, während die zweite Scheidung in der Waagerechten erfolgt.[53] Ein gewagtes, wenn auch denkbares Bild, wäre hier das Bild des Kreuzes, das hier bereits im Schöpfungsvorgang angedeutet ist. Mit dieser letzten Scheidung ist der Grundstein für den weiteren Ausbau der Schöpfung gelegt. Es sind nun keine weiteren Scheidungen mehr notwendig, so dass alle weiteren Verse keinen Trennungsakt mehr vorweisen.[54]

Auffallend ist in V 9, dass sich der Schöpfungsbefehl an das Wasser richtet und nicht an das Land. Obwohl das Schöpfungswerk eigentlich auf die Entstehung des Landes abzielt, wird das Wort an das Wasser gerichtet. Gott macht also nicht das Festland, wie es bei der Schöpfung der Himmelsfeste geschah, sondern das Land wird durch die Scheidung freigelegt.[55] „Hier wird es ganz deutlich, daß eine creatio ex nihilo nicht gemeint sein kann; unsere Frage nach der Herkunft der Materie wird nicht beantwortet. Der Bericht sagt nicht mehr, als daß die Chaosgewässer unterhalb der Feste in Land und Meer getrennt werden.“[56] Wie bereits in Kap 5.2 angedeutet, schafft Gott die Welt nicht um ihretwillen, sondern richtet sie bereits auf den Menschen aus. „Es geht also in diesen drei grundlegenden Werken nicht nur um die Welt in ihrem bloßen Vorhandensein, sondern um die auf die Existenz des Menschen bezogene Welt.“[57]

Gott nimmt nur in den drei ersten Schöpfungsakten Benennungen vor. Westermann schließt aus dieser Beobachtung, dass P hier auf eine vorgegebene Schöpfungsdarstellung zurückgreift, in der sich Schöpfung ausschließlich durch Scheidung und Benennung vollzog.[58] In V 10b findet sich wieder die Billigungsformel, die im gesamten zweiten Schöpfungswerk auffälligerweise fehlt. Das zweite Schöpfungswerk hängt direkt mit dem dritten zusammen, da das Wasser der hauptsächliche Bestandteil des Schöpfungsaktes ist. Im zweiten Schöpfungswerk ist jedoch die Ordnung des Raumes noch nicht abgeschlossen. Es fehlt noch eine weitere erforderliche Scheidung der Wasser. Deshalb fehlt auch aus gutem Grund die Billigungsformel im gesamten zweiten Schöpfungsakt.[59]

Diese ersten drei Schöpfungswerke beenden den zweiten großen Schöpfungsvorgang. Nach der bloßen Erschaffung des Alls und der Erde in V 1 und der Grundausrichtung der Schöpfung auf den Menschen in V 2–V 10 folgt nun die Schöpfung im Sinne einer Ausgestaltung der Erde, die wesenhaft wiederum auf den Menschen ausgerichtet wird.

5.5 Viertes Schöpfungswerk: Die Vegetation (Gen 1,11–13)

Die Erschaffung der Vegetation enthält in sich ein großes Paradoxon, da die Reihenfolge der Schöpfung vertauscht zu sein scheint. Vor der Erschaffung der Vegetation müsste eigentlich die Erschaffung der Gestirne liegen, denn vor allem Sonne und Mond sind ein wichtiger Bestandteil des Lebens auf der Erde. Andeutungsweise findet sich hierzu bei Westermann: „[…] die Erschaffung von Himmel und Erde bildete eine Erzählung, die Erschaffung des Menschen bildete eine Erzählung, die Erschaffung der Vegetation bildete auch einmal eine Erzählung für sich.“[60]

Als Beispiel wird der sumerische Mythos von „Enki and Ninhursag“ aufgeführt. Obwohl diese Begründungen alle für sich stimmig erscheinen, scheint hier doch die Frage offen zu bleiben, aus welchem Grund die Erschaffung der Vegetation die der Gestirne vorgezogen wird. Die Erschaffung des Lichts für sich alleine kann noch nicht als Lebensvoraussetzung für die Pflanzen gesehen werden, da die Beherrschung von Tag und Nacht erst im fünften Schöpfungswerk der Sonne und dem Mond aufgetragen wird.

Die Erschaffung der Pflanzen ist fest eingefügt in das Schöpfungsgeschehen, aber dennoch andersartig als die vorherigen Schöpfungstaten Gottes. Die Formulierung verändert sich maßgeblich. In V 11 ist es nicht mehr Gott, der einen direkten Befehl gibt, dass etwas werde, ohne dass ein potentieller Befehlsempfänger vorhanden ist. Die Erde wird in V 11 der Befehlsempfänger von Gottes Wort.[61] „Wenn P hier so stark von der ihm eigenen Darstellungsweise der Schöpfung abweicht, so ist das einmal in der ihm vorgegebenen Tradition begründet, aber doch nicht nur darin.“[62] Die Tradition gibt hier allein keine befriedigende Erklärung. P führt hier weiter und zeigt, dass die Beobachtung der immer wieder neu entstehenden Pflanzen, nicht im Widerspruch zu Gottes einmaliger Schöpfung steht. P gibt Raum, die Entwicklung und immer neue Entstehung der Pflanzen zu überdenken und lässt hier wissenschaftliche Erkenntnis durchscheinen. Die Erkenntnis von der Entwicklung und Entstehung der Pflanzen steht also laut Schöpfungsbericht nicht im Gegensatz zum Schöpfergott.[63] P zeigt sein tiefes Naturverständnis und Wissen, indem er die Pflanzen verschiedenartig einteilt. Es gibt einmal die Pflanzen, die Samen tragen und Fruchtbäume, die Früchte hervorbringen. Eine weitere Präzisierung findet sich in dem Ausdruck „nach ihrer Art“ in V 11 und V 12. Nach P lässt Gott durch die Erde nicht einfach nur Pflanzen und Fruchtbäume entstehen, die irgendwie Samen und Früchte hervorbringen, sondern gibt jeder einzelnen Pflanze eine ureigene Bestimmung: „ihre Art“. Dieser Ausdruck deutet nicht nur auf einen Wesenszug der einzelnen Pflanzen hin, sondern auch auf die wissenschaftliche Kenntnis, die P durch die Verwendung dieses Ausdrucks zeigt.[64] Die Erde ist dabei der Befehlsempfänger, der aus sich selbst Vegetation entstehen lassen soll. In V 11 findet sich also eine neue Art der Schöpfung Gottes wieder. Gott schafft durch das Wort, aber nicht das Wort selbst lässt die Vegetation entstehen, sondern das Wort macht die Erde zu einer Handlungsfähigen. Die Erde gehorcht in V 12 und lässt alles so entstehen, wie es das Wort Gottes fordert. V 12 ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig, denn er beweist den Gehorsam der Erde, der durch das mächtige Wort Gottes entsteht. Würde dieser Gehorsam keine Rolle spielen, so wäre V 12 völlig überflüssig, da in V 11 bereits alles beschrieben ist, und V 12 fast ausschließlich eine Wiederholung darstellt.

„Der Tatbericht bietet also wie schon V 9 LXX keine Tat Gottes; vielmehr gibt er eine Vorstellung wieder, die nicht nur im alten Orient, sondern weit darüber hinaus verbreitet ist: Die Erde vermag aus sich die Vegetation zu gebären; sie ist „die Mutter alles Lebenden“ (Sir 40,1)“[65]

Die Vorstellung „ der Mutter alles Lebenden“ alleine genügt hier im Schöpfungsbericht nicht. Das Wort Gottes darf hier nicht weggedacht werden. Die Erde bringt die Vegetation auf den Befehl Gottes hin hervor. Damit hat P die Vorstellung aus dem Alten Orient verbessert und präzisiert. Sie mag laut P die „Mutter aller Lebenden“ sein, doch steht hinter dem Ganzen Gottes Befehl. Gott macht die Erde zu einer Mutter. Dies ist zugleich eine neue Art der Schöpfung: Gott spricht – seine Schöpfung (die Erde) gehorcht – es entsteht neue Schöpfung, die seine Schöpfung (die Erde) hervorbringt.

5.6 Fünftes Schöpfungswerk: Die Gestirne (Gen 1, 14–19)

Die Erschaffung der Gestirne fällt vor allem durch ihre Länge auf, die sich nicht durch eine besondere Ausführlichkeit erklären lässt, sondern vielmehr durch die Fülle von Wiederholungen, die sie beinhaltet.[66] In V 14 findet sich der Wortbericht. Neben der Urschöpfung des Lichts sollen nun Lichter entstehen, die zwischen dem Tag und der Nacht scheiden. Bemerkenswert ist an dieser Stelle die Tatsache, dass nicht Gott selbst scheidet, zwischen Tag und Nacht, so wie er es in den ersten drei Schöpfungswerken tut. Er macht wiederum, wie im vierten Schöpfungswerk, Geschöpfe zu seinen Befehlsempfängern.

Diese Befehlsempfänger, die zwischen Tag und Nacht scheiden sollen, sind hier nicht auf derselben Stufe anzusiedeln, wie die Erde aus dem vierten Schöpfungswerk. Die Lichter erhalten nicht die Aufgabe der Fruchtbarkeit im Sinne des Hervorbringens. Sie erhalten die Aufgabe der Scheidung zwischen den beiden Schöpfungsgegenständen, die Gott in V 5 benannte: Zwischen dem Tag und zwischen der Nacht. In V 2 hatte Gott die grundsätzliche Scheidung des Lichts von der Finsternis selbst vorgenommen und damit Tag und Nacht benannt und geschaffen. Nun übergibt er diese Aufgabe als eine ähnliche an die Gestirne. Als eine ähnliche deshalb, weil die Urscheidung schon von Gott selbst gemacht wurde. In V 14 erhalten die Gestirne die Aufgabe der Fortführung bzw. der Nutzung dieser von Gott gemachten Scheidung. Der Sinn dieser Aufgabe der Gestirne findet sich in V 14b: „[…] dabei sollen sie als Zeichen dienen, Zeiten, Tage und Jahre zu bestimmen.“ Hier wird sehr deutlich gemacht, dass die Schöpfung auf den Menschen ausgerichtet ist. Die Gestirne erhalten eine zweite Funktion[67]: Zeiten, Tage und Jahre zu bestimmen, damit sich der Mensch, aber auch die gesamte Schöpfung orientieren kann. Die erste Aufgabe, Tag und Nacht zu scheiden, ist sehr groß. So groß, dass viele Kulturen Sonne und Mond als Götter verehrten. Dies war aber nicht im Sinne von P. Er stellt Sonne und Mond eindeutig als Geschöpfe[68] dar, wenn auch als ganz besondere Geschöpfe, da sie, wie die Erde auch, direkte Befehlsempfänger des schaffenden Wortes Gottes sind und diesen Befehl ausführen.

Das Zusammenspiel von Wort- und Tatbericht ist analog zum zweiten Schöpfungswerk zu verstehen. Auch hier geschieht eigentlich die gesamte Schöpfung bereits im Wortbericht. Der Tatbericht (V 16–18a) wäre wiederum überflüssig, da nahezu der gesamte Tatbericht im Wesentlichen wieder spiegelt, was das Wort bereits geschaffen hat. In V 16 wird P aber genauer. Wie bereits schon im zweiten Schöpfungswerk, in dem die Schöpfung ebenso das Licht betrifft, handelt es sich im Wortbericht möglicherweise um das Gesamtkonzept bzw. eine Art formlose Schöpfung. In V 16 bildet sich das konkret Existierende heraus. Die Sonne wird als große Leuchte bezeichnet, der Mond als kleinere. Diese Wortwahl allein deutet darauf hin, dass P sehr penibel darauf geachtet hat, dass Sonne und Mond keine Götter, sondern Geschöpfe sind. Dadurch, dass er Sonne und Mond nicht konkret bezeichnet, sondern ihnen vielmehr einen sehr allgemeinen, fast nichts sagenden Namen (Leuchten) gibt, degradiert er die Götter[69] der anderen Kulturen zu bloßen Geschöpfen. Sonne und Mond waren also zu Zeiten P’s Götternamen, die er unbedingt vermieden wissen wollte.[70] Eine dritte Aufgabe verleiht Gott den beiden Leuchten: das Leuchten[71]. Um den Tag von der Nacht zu scheiden, verleiht Gott der Sonne und dem Mond in V 17 die Fähigkeit zu leuchten. Diese Fähigkeit ist gleichzeitig eine Aufgabe, die als Grundlage für die vierte Aufgabe, dem Beherrschen, dient. Das Leuchten als Bestimmung für die Gestirne „zu herrschen“ entfällt im vorher gehenden Wortbericht ganz.[72] Es ist auch im Wortbericht noch nicht nötig, wenn man davon ausgeht, dass der Wortbericht analog zum zweiten Schöpfungswerk eher das Gesamtkonzept betrifft, und erst der Tatbericht der Schöpfung den letzten Schliff gibt. Die Scheidung zwischen Tag und Nacht alleine, macht die Gestirne nicht automatisch herrschaftsfähig. Auch das Leuchten und das „Zeichen“ nicht. Das Beherrschen ist eine von Gott übergebene Aufgabe an die Gestirne, die sehr weit gefasst werden kann, und in der letztlich eine universale Bedeutung liegt. Gerade deshalb ist P auch so darauf bedacht, dass im Schöpfungsbericht kein Wort vorkommt, das legitimieren könnte, Sonne und Mond als Götter zu verehren.[73] Betrachtet man alleine den Bereich der Natur, so erkennt man sehr schnell, was dieses Beherrschen bedeutet. Der Mond als Herrscher über die Nacht hat nachgewiesene lebenswichtige Funktion. Mit den Gezeiten schafft er die Ordnung im Meer und beeinflusst mit seiner Kraft das Wachstum der Pflanzen.

Am Tag ist alles Leben abhängig von der Sonne, die ja sogar, wie man auch schon zu Zeiten P’s wusste, für den Regen verantwortlich ist. Aber die Sonne hat auch ihre Herrschaft bezüglich der Temperaturregulation der Erde. Wie man heute weiß, beeinflusst sie auch durch elektromagnetische Strahlen das Leben auf der Erde. Kurz: Die Sonne beherrscht den Tag mit einer solchen Macht, wie sie nur von Gott verliehen werden kann. Naturwissenschaftler wissen heute, dass schon eine geringe Änderung bspw. der Temperatur der Sonne genügt, um verheerende Folgen auf der Erde zu bewirken. Über zumindest grundsätzliche Vorstellungen vom Wirken von Sonne und Mond muss P also verfügt haben, sonst hätte P das Wort „herrschen“ nicht in diesem Zusammenhang verwendet und in V 18 nochmals als Zusammenfassung der wichtigsten Aufgaben der Gestirne angeführt. Die Tatsache, dass der Begriff „Herrschen“ erst im Tatbericht auftaucht, dürfte sich dadurch erklären, dass „herrschen“ nicht zum Gesamtkonzept gehören kann, sondern ein weit verzweigtes und unendlich kompliziertes System von Gesetzmäßigkeiten beinhaltet, das die Erde und ihr Überleben betrifft.

Nun wird auch die Länge des Schöpfungsberichts klarer. Gerade die Wiederholungen und die Präzisierungen des Wortberichts, die im Tatbericht erscheinen, eröffnen filigrane Möglichkeiten der Exegese, die im Zuwachs des Wissens der Menschheit immer deutlicher werden.

5.7 Sechstes Schöpfungswerk: Wasser und Flugtiere (Gen 1,20–23)

Im sechsten Schöpfungswerk wird etwas völlig Neues in die Schöpfung eingefügt: Das Leben. Mit der Erschaffung der Wassertiere und der Vögel tritt ein Schöpfungswerk auf, das wesensanders zu den vorherigen Schöpfungswerken ist. Zum Schaffen Gottes tritt eben wegen der Erschaffung des Lebens etwas Neues hinzu: das Segnen. Es ist ganz auf das Lebendige hin gerichtet und betrifft das Lebendige direkt.[74] Das Segnen ist eigentlich kein spezifisch theologischer Begriff, doch P fügt ihn theologisch – deutend hinzu. Der Segen weist auf die Kraft der Fruchtbarkeit bei allem Lebendigen hin und das Segnen ist die Verleihung dieser Kraft.[75] Im sechsten Schöpfungswerk findet sich wieder Wort- und Tatbericht. In Konsequenz auf die vorher getätigten Deutungen des Verhältnisses zwischen Wort– und Tatbericht, schafft Gott wieder zuerst das Konzept, und im Tatbericht dann die Einzelheiten, die in V 21 auch eindeutig genannt werden: „Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle lebenden, sich regenden Wesen, die im Wasser wimmeln nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel nach ihrer Art.“

Im sechsten Schöpfungswerk fällt auch auf, dass die Schöpfung der Vögel der der Wassertiere angehängt zu sein scheint. Mehrere Exegeten machten eine solche Beobachtung. Man kann mit Sicherheit annehmen, dass die Erzählung über die Schöpfung der Vögel etwas Hinzugekommenes ist und die Erzählung über die Wassertiere eigentlich die ursprünglichere darstellt.[76] Dies fällt besonders am Segen auf: „ Der Segen richtet sich an die Wassertiere unmittelbar in der 2. Person Plural, spricht aber von den Lufttieren in der 3. Person Singular.“[77]

Bei den Wassertieren werden keine Gattungen unterschieden, wie es bei den Landtieren und den Pflanzen der Fall ist. Unterschieden wird nur zwischen groß und klein. Für Westermann ein entscheidender Hinweis für die bessere Ausprägung des Wissens von P hinsichtlich der Pflanzen und der Landtiere. In V 21 will P eindeutig große und kleine Wassertiere unterscheiden. So redet er von den Seeungeheuern und allen anderen Wassertieren. W. H. Schmidt deutet dies als die kritische Haltung P’s gegenüber dem Mythischen:

„1) Die Seedrachen verkörpern nicht mehr das Meer, sondern sind nur Tiere im Meer. 2) Auch die Seedrachen sind Gottes Geschöpfe. Ja um das spielerisch - leichte Schaffen Gottes herauszustellen, verwendet V 21 wahrscheinlich das Verbum ברא. Den mythischen Wesen ist jede Eigenmacht genommen. 3) Der Wortbericht bezieht die Fabelwesen gar nicht mehr in die Schöpfung ein, sondern streicht die Ungetüme völlig.“[78]

Wichtig erscheint wieder der Ausdruck „nach ihrer Art“. Auch hier hebt P die Wesenhaftigkeit eines jeden einzelnen Tieres zu Wasser oder in der Luft hervor. Jedes Tier soll sich so verhalten, wie es seinem Wesen entspricht. Dies ist auch im siebten Schöpfungswerk, bei der Erschaffung der Landtiere, ein wichtiger Ausdruck. Auf dessen Besprechung soll dann jedoch verzichtet werden.

5.8 Siebentes Schöpfungswerk: Die Landtiere (Gen 1, 24 - 26)

Die Erschaffung der Landtiere folgt der Erschaffung der Wassertiere und der Vögel. Die beiden Verse 24 und 25 nehmen nicht viel Platz ein. Auffallend ist, dass die Erschaffung der Landtiere eingegliedert ist in das Tagewerk, an dem der Mensch ebenfalls geschaffen wird. Die Landtiere stehen dem Menschen am nächsten und sind gerade deshalb eine mögliche Überleitung zur Erschaffung des Menschen.[79] Im Gegenteil zum siebten Schöpfungswerk findet sich kein Segen, der von Gott über die Landtiere gesprochen wird.

„Es ist nicht ausgeschlossen, dass P ihn hier aus stilistischen Gründen fortgelassen hat, genötigt durch die Zusammenfassung der Erschaffung der Landtiere und des Menschen in einem Tagewerk. Wenn das der Fall ist, dann mag er voraussetzen, daß die Landtiere im ersten Teil des Segens über die Menschen „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde!“ mit eingeschlossen ist.“[80]

Auch hier geht das Schöpfungswort an die Erde. Nicht Gott schafft direkt selbst, sondern er lässt durch sein schaffendes Wort die Erde bzw. das Land die Landtiere „hervorbringen“. Es findet sich also wieder die Vorstellung von der „Mutter Erde“, die weiter oben bereits besprochen wurde.[81]

Interessanterweise weichen die Aufzeichnungen der Tierarten voneinander ab.

„V 25 führt eine Dreiteilung an: 1) Wild der Erde, d.h. alle größeren wilden Tiere, 2) Vieh, d.h. die zahmen Haustiere, 3) Gewimmel des Erdbodens, d.h. alles Klein– und Kriechgetier. Dagegen liefert V 24 bei anderer Reihenfolge eine Vierteilung: 1) Vieh, 2) Gewimmel, 3) Wild der Erde, denen „Lebewesen“ zusammenfassend vor– und übergeordnet ist.“[82]

W. H. Schmidt bemerkt, dass sich V 24 ähnlich gliedert, wie schon V 11f, da sich eine vorangestellte Bezeichnung in mehrere Einzelangaben zerlegt. Daher wird es als eine spätere Systematisierung bezeichnet, in die P das Wort „Lebewesen“ einschiebt.[83]

5.9 Achtes Schöpfungswerk: Der Mensch (Gen 1,26–31)

Das achte Schöpfungswerk, das sich direkt der Schöpfung der Landtiere anschließt, wird zunächst genauso eingeleitet, wie die übrigen Schöpfungswerke: „Und Gott sprach:“[84] Allerdings ist der Gesamtaufbau grundlegend anders strukturiert. Die Erschaffung des Menschen ist mit Abstand der ausführlichste und der längste Textteil im Schöpfungsbericht. V 26–31 ist folgendermaßen gegliedert:

V 26 aα Einleitung (wie bei den vorangehenden Werken)

26 aβb Entschluss zur Erschaffung der Menschen, zusammen mit ihrer Bestimmung

27 Erschaffung der Menschen mit zwei näheren Bestimmungen

28 Segnung der Menschen und Auftrag (28b entspricht 26b)

29 Versorgung der Menschen[85]

30 Versorgung der Tiere im Gegensatz zu den Menschen

31 Billigungsformel und Tageswechsel

In V 26 wird eine grundlegend andere Schöpfungsweise dargestellt als bisher. Gott schafft nicht mehr durch das Wort, sondern er sagt durch sein Schöpfungswort die Menschenschöpfung an. In Konsequenz fehlt auch das normalerweise abschließende „Und es geschah so.“ „Dieser ungewohnt feierliche Einsatz in Form einer Gottesrede beendet um der Bedeutung des Werkes willen den straffen Aufbau, der bisher waltete.“[86] Der einleitende Satz der Gottesrede: „Lasst uns Menschen machen […]“ gab der bisherigen Exegese schwierige Aufgaben auf. Gott redet im Plural. Um historische Parallelen zu finden gibt es viele mögliche Anlässe bspw. aus einem assyrischen Text:

„Wir wollen Lamga, die Doppelgottheit schlachten,

von ihrem Blut wollen wir die Menschheit erschaffen.“[87]

Dieses Beispiel allein vermag vielleicht klarzumachen, dass andere Kulturen über mehrere Götter oder einen gleichberechtigten himmlischen Hofstaat verfügen, jedoch die Frage warum dieser Plural verwendet wird, wenn Gott die Menschen schafft, wird nicht gelöst. Der Plural Deliberationis scheint die plausibelste Erklärung hierfür zu sein, da sämtliche anderen Erklärungsversuche aufgrund der Vorgeschichte wenig sinnvoll erscheinen.[88] Der Mensch wird nach dem Bilde Gottes geschaffen. In erster Linie wird so die Aussage vermieden, dass Gott den Menschen macht, wie ein Handwerker seine Arbeit. Der Mensch wird als etwas Besonderes dargestellt, nicht der übrigen Schöpfung gleich, sondern als das Ebenbild Gottes. Auch das Wort ברא kommt unüberhörbar und eindrucksvoll in V 27 dreimal vor.[89] Mit dieser besonderen Schöpfung „Mensch“, scheint auch die Schöpfungsabsicht verändert zu sein. Alles wird von Gott nach einem gewissen Schema geschaffen, während der Mensch die besondere Eigenschaft des Abbildes hat, die zusätzlich noch durch die Verwendung von ברא verstärkt wird. Gott scheint also mit dem Menschen eine eigene Schöpfungsabsicht entwickelt zu haben. Bemerkenswert ist, dass der Ausdruck „Abbild Gottes“ in den babylonischen Schöpfungsmythen wohl kaum Verwendung findet. Man trifft in der ägyptischen Mythologie auf ihn, denn der Pharao ist nach dieser Mythologie ein lebendes Abbild Gottes.[90] Diese Eigenschaft, ein Abbild Gottes zu sein, wird im Schöpfungsbericht jedem einzelnen Menschen zugestanden, Mann und Frau gleichermaßen. Der Bedeutungsumfang dieses Bildes ist nicht hoch genug einzuschätzen.[91]

In V 27 ist nicht die Rede von einem Menschenpaar, sondern von „dem Menschen“, der als Mann und Frau geschaffen wird. Dieser Begriff ist allgemein zu sehen. Es wird nicht eine bestimmte, zählbare Anzahl von Menschen geschaffen, sondern allgemein die Spezies Mensch, die in Mann und Frau unterteilt ist. Dies zeigt auch der Plural des Verbums in V 26b und die Einführung des Segenswortes. Der Ausdruck „Mensch“ steht also kollektiv für die gesamte Menschheit. Im Vergleich zu Vegetation und Fauna beschreibt P beim Menschen keine unterschiedlichen Arten, sondern unterteilt den Menschen ausschließlich in Mann und Frau. Diese Unterteilung in die beiden Geschlechter ändert nichts an der Ebenbildlichkeit beider. P lässt durch seine sensible und bewahrende Sprache eigentlich keinen Gedanken des werthaften Unterschieds zwischen Mann und Frau aufkommen.[92]

Eine Besonderheit ist es, dass Menschen und Tiere gesegnet werden, und somit die Kraft der Fruchtbarkeit verliehen bekommen. Dies ermöglicht allem Lebendigen eine eigene Fortpflanzung durch Zeugung und Geburt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Menschenschöpfung ist der Auftrag zu herrschen (V 26b und V 28).[93] Wie auch die Gestirne bekommen die Menschen einen Herrschaftsauftrag, der sich jedoch vom Herrschaftsauftrag der Gestirne in einem wichtigen Punkt unterscheidet: Die Gestirne herrschen zu einem bestimmten Zweck, der klar benannt ist, während die Menschen einfach nur herrschen und sich die Erde untertan machen sollen. Im Gegensatz zu anderen urgeschichtlichen Mythen zielt die Erschaffung des Menschen in Gen 1,26 auf ein innerweltliches Tun ab: das Beherrschen.[94] „Im Beherrschen der Tiere kann der Mensch am ehesten menschlich bleiben: Im Amt des Hirten etwa ist es die menschliche Stimme, die zu den Mitgeschöpfen reicht (Joh 10, 3); der Reiter und Roßelenker, auch der Jäger bewahrt etwas von diesem Herrschen.“[95] Der Mensch bekommt die Aufgabe des Beherrschens und des Unterwerfens, nicht die Aufgabe der Willkür und des Zerstörens. Ein solches Missverständnis muss von vornherein ausgeräumt werden. Der Begriff „Herrschen“ impliziert noch einen anderen Begriff: das abhängig sein. Wo es einen Herrscher gibt, da gibt es auch Abhängige, sonst ist der Herrscher kein Herrscher. Aus dieser Sicht muss man auch den Auftrag sehen, der an den Menschen gerichtet ist. Anders formuliert: Die ganze Erde soll vom Menschen abhängig sein. Der Auftrag des Herrschens ist für den Menschen also ein sehr schwieriger und umfangreicher Auftrag. Er soll mit sensibler und wissender Hand das Geschick der Erde leiten und sich die Erde untertan machen. Damit ist auch gesagt, wie sensibel die Erde auf den Menschen hin ausgerichtet ist. Es ist laut P große Vorsicht geboten, wenn der Mensch mit anderen Menschen, die ja ebenfalls den Herrscherauftrag erhalten haben, und der Erde, unverantwortlich umgeht. Im Schöpfungsbericht steht also schon die erste große Möglichkeit des Fehlens gegenüber dem Willen Gottes fest: der Missbrauch des Herrschaftsauftrags.

In V 29 übergibt Gott dem Menschen Pflanzen und Bäume, die dem Menschen zur Nahrung dienen sollen. Damit ist nicht gleichzeitig ein Verbot ausgesprochen, dass der Mensch sich nicht von Tieren ernähren darf. Diese Nahrungszuweisung bestätigt, dass es noch keine Tötung der Tiere gibt. „Zwischen den Geschöpfen herrscht Tierfriede. Der „Tierfriede“ besteht zwischen Mensch und Tier (V 29) und zwischen den Tieren untereinander (V 30).“[96] Das Alte Testament steht mit der Vorstellung, dass der Mensch zu Beginn vegetarisch lebte, nicht allein. Auch mesopotamische Texte weisen auf eine vegetarische Ernährung des Menschen hin. Im Gilgamesch –Epos wird dies folgendermaßen erzählt:

„So frisst er (=Enkidu) auch mit den Gazellen das Gras,

drängt er hin mit dem Wilde zur Tränke.“

„Beständig frisst mit dem Wild er das Gras,

beständig weilt sein Fuß gegenüber der Tränke.“[97]

Allerdings findet sich keine nachweisbare Epoche auf, in der es weder für Mensch noch Tier (V 30) tierische Nahrung gab.

„Dennoch redet die urgeschichtliche Aussage von Gn 1,29f. von Wirklichkeit. […]. Es spricht aus diesen Worten, die einer Menschheitstradition entsprechen, ein Wissen von einer Vorgeschichte der Menschen und der Tiere, die anders war als die Gegenwart. […]. Wesentlich ist allein, daß sie die Tiere wie die Menschen als Gewordene versteht. Es zeigt sich hier wieder, daß das Reden von Schöpfer und Schöpfung durchaus vereinbar ist mit der Erkenntnis einer Entwicklung. “[98]

Die Billigungsformel, die hier etwas anders formuliert ist, als bei den übrigen Schöpfungswerken, darf nicht unbeachtet gelassen werden. „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und es war sehr gut.“ Gott blickt auf seine Schöpfung zurück und bewertet sie als „sehr gut“. Beeindruckend dabei ist, dass die Aufgabe des Menschen, wie oben angedeutet, missbraucht werden kann. Selbst unter dieser Tatsache blickt Gott auf die gesamte Schöpfung und heißt sie „sehr gut“. Damit ist die Erde und die gesamte Schöpfung in den Augen Gottes akzeptiert und angenommen, auch wenn die Aufgabe des Menschen zur „Herrschaft“ von ihm nicht immer korrekt verwirklicht wird, wie Sonne und Mond ihre Aufgaben erfüllen. Gott gibt seiner Schöpfung damit Dynamik und Raum und dem Menschen die Freiheit, die ihn unter allen anderen Eigenschaften ebenso gottähnlich macht: Die Freiheit sich sogar gegen den Schöpfer zu entscheiden.

5.10 Der siebente Tag: Die Ruhe Gottes und Schluss (Gen 2,1–4a)

Der Schluss unterscheidet sich fundamental von den vorhergehenden Schöpfungswerken. In Kap 2,1–4a findet sich keine Schöpfung Gottes, aber die Vollendung des Werkes, das er zuvor geschaffen hatte. Die übliche Folge von Wort– und Tatbericht wird aufgegeben und durch einen reinen Tatbericht abgelöst.[99] Gen 2,1 kann als Analogon zu Gen 1,1 gesehen werden. Wieder handelt es sich hier um Himmel und Erde, also die gesamte Schöpfung, wie bereits in Gen 1,1 angedeutet, die vollendet wird. Der Zusatz „mit ihrem ganzen Heer“ ist im Alten Testament ein fester Ausdruck für die Sterne.[100] Nach der wichtigen Billigungsformel, die im letzten Schöpfungswerk geäußert wurde, „31Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und es war sehr gut.“, folgt die Vollendung der Schöpfung und die Ruhe Gottes am siebten Tag.

„Der wirkliche Hintergrund des Redens vom Ruhen Gottes nach dem Abschluss seiner Schöpfung ist das in der Religionsgeschichte weit verbreitete Motiv der otiositas des Schöpfergottes. […]. Sie bedeutet, daß mit dem Abschluss des Schöpfungswerkes der Schöpfergott in das abgeschlossene Werk nicht mehr eingreifen darf, um die hergestellte Ordnung nicht zu stören. Damit ist die Schöpfung als etwas unbedingt Einmaliges von allem Folgenden gesondert. Schöpfung ist, so verstanden, Urgeschehen, nicht Anfang der Geschichte.“[101]

Der so getätigte Abschluss des Schöpfungswerks schafft einen Rhythmus, der auch für das Geschöpf seine Gültigkeit hat. Das Segnen und Heiligen des siebten Tages ist aus diesem Rhythmus zu verstehen. Der siebte Tag ist in einer Linie zu den sechs vorhergehenden zu verstehen und steht nicht isoliert da. Die Segnung und Heiligung des siebten Tages ist also auch auf die vorhergehenden Schöpfungswerke zurück zu beziehen und verweist damit auf die Ganzheit der Schöpfung.[102] Die Rahmung der gesamten Schöpfung erfolgt schließlich in V 2,4a. In diesem Vers wird Gen 1,1 nahezu wörtlich wieder aufgegriffen, während Gen 2,1 noch als eine Zwischenstufe dieses Rahmens angesehen werden muss. In Gen 2,1 werden Himmel und Erde erst vollendet, aber die Schöpfung ist tatsächlich erst in Gen 2,4a abgeschlossen.

[...]


[1] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis. 1. Tlb. Genesis 1–11. Neukirchen – Vluyn,1974, ( BK I/1), S.107/108.

[2] Die Bibel: Altes und Neues Testament. Einheitsübersetzung / Hg. i. A. d. Bischöfe Deutschlands…Für die Psalmen und das Neue Testament auch I. A. des Rates der Ev. Kirche in Deutschland und des Ev. Bibelwerkes in der Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart, 1980, Gen 1,24.

[3] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Kreationismus, Stand: 8.Mai 2005, 9:15 Uhr.

[4] von Rad, Gerhard: Das erste Buch Mose. Genesis, in: Das Alte Testament Deutsch, Teilband 2/4, Hg. Neues Göttinger Bibelwerk, V&R Göttingen, 81967, S.36.

[5] von Rad, Gerhard: Das erste Buch Mose. Genesis, S.36.

[6] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift. Zur Überlieferungsgeschichte von Genesis 1,1–2,4a und 2,4b–3,24, in: Ferdinand Hahn u. a. (Hg.): Wissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament. Bd. 17, Neukirchener Verlag, Neukirchen – Vluyn, 31973, S.29.

[7] Vgl. Gen 1,4b und Gen 1,6f., i.w.S. Gen 1,9.

[8] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.36f.

[9] Ebd., S.38.

[10] Westermann, Claus (Hg.): Genesis. 1. Tlb. Genesis 1–11. Neukirchen – Vluyn,1974, ( BK I/1), S.2.

[11] Westermann, Claus (Hg.): Genesis. 1, S.5.

[12] Westermann, Claus: Genesis 1–11, in: Erträge der Forschung, Bd. 7, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1972, S.111.

[13] Vgl. dazu Westermann, Claus: Genesis 1–11, S.111f.

[14] IV, 135 – 140, in Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.23.

[15] Vgl. Seebass, Horst: Genesis I, Urgeschichte (1,1–11,26), Neukirchener Verlag, Neukirchen – Vluyn, 1996, S.62.

[16] Vgl. Seebass, Horst: Genesis I, S.62.

[17] Ebd., S.64.

[18] Vgl. dazu auch ausführlicher Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.49.

[19] Westermann, Claus: Genesis 1–11, S.111f.

[20] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.87.

[21] Vgl. dazu auch Erläuterungen: Ebd., S.88.

[22] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.130.

[23] Ebd., S.131.

[24] Vgl. Fußnote 29.

[25] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.131.

[26] Vgl. Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.88.

[27] Ebd., S.88.

[28] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.131.

[29] Ebd., S.132.

[30] Vgl. Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.88.

[31] Ebd., S.88/89.

[32] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.135.

[33] Ebd., S.136.

[34] Vgl. ebd., S.137.

[35] Die Bibel: Altes und Neues Testament. Einheitsübersetzung / Hg. i. A. d. Bischöfe Deutschlands…Für die Psalmen und das Neue Testament auch I. A. des Rates der Ev. Kirche in Deutschland und des Ev. Bibelwerkes in der Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart, 1980, Jes 55,8f.

[36] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.95.

[37] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.153.

[38] Seebass, Horst: Genesis I, Urgeschichte (1,1–11,26), Neukirchener Verlag, Neukirchen – Vluyn, 1996, S.67.

[39] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.157.

[40] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.97.

[41] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.155.

[42] Zum Begriff des Benennens vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.158f.

[43] Vgl. dazu Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.100.

[44] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.158.

[45] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.101.

[46] Vgl. dazu ausführlich Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S. 46–48.

[47] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.160.

[48] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.102.

[49] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.163.

[50] Ebd., S.165.

[51] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.105.

[52] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.166.

[53] Vgl. Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.103.

[54] Vgl. ebd., S.103.

[55] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.168.

[56] Ebd., S.168.

[57] Ebd., S.168.

[58] Ebd., S.169.

[59] Vgl. ebd., S.170.

[60] Ebd., S.171.

[61] Vgl. Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.106.

[62] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.172.

[63] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.172.

[64] Ebd., S.175.

[65] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.108.

[66] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.176.

[67] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.180.

[68] Ebd., S.176.

[69] Mit „Götter der anderen Kulturen“ sind hier ausschließlich Sonne und Mond gemeint.

[70] Vgl. Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.110f..

[71] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.182.

[72] Vgl. Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.113.

[73] Vgl. dazu auch Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.117-120.

[74] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.186.

[75] Vgl. dazu: ebd., S.187 und 192 – 195.

[76] Vgl. ebd., S.188.

[77] Vgl. Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.121.

[78] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.122.

[79] Ebd., S.125.

[80] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.196, vgl. dazu auch weitere Möglichkeiten auf S. 196.

[81] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.196.

[82] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.125.

[83] Vgl. ebd., S.125.

[84] Vgl. ebd., S.127.

[85] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.198.

[86] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.127.

[87] Vgl dazu auch Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.199f und Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.127-129.

[88] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.200.

[89] Vgl. Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.131.

[90] Vgl. ebd., 137.

[91] Vgl. ebd., 131–144 und Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.200–217.

[92] Vgl. Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.144 – 147.

[93] Vgl. Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.218.

[94] Vgl. ebd., S.219.

[95] Ebd., S.220.

[96] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.150f.

[97] Ebd., S.154.

[98] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.226.

[99] Schmidt, Werner H.: Die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrift, S.154f.

[100] Vgl. ebd., S.155.

[101] Westermann, Claus (Hg.): Genesis, S.230.

[102] Vgl. ebd., S.234.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Jahr
2005
ISBN (PDF)
9783958205901
ISBN (Paperback)
9783958200906
Dateigröße
5.6 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Ulm
Erscheinungsdatum
2015 (Februar)
Note
1
Schlagworte
Kreationismus Schöpfungsmythos Schöpfungslied Schöpfungserzählung Erschaffung der Welt

Autor

Peter Kaimer wurde 1981 in Ulm-Söflingen geboren. Nach dem Abitur und verschiedenen Studien der Musik, Elektrotechnik und Physik entschloss sich der Autor zu einem Studium der Theologie und der Germanistik, um als Gymnasiallehrer zu arbeiten. Seit 2008 ist Peter Kaimer als gymnasiale Lehrkraft in Bayern tätig, seit 2013 als Studienrat an einem bayerischen Gymnasium. Fasziniert von den fast vergessenen Inhalten biblischer Texte begann er bereits im Rahmen seines Studiums, biblische Texte neu zu lesen und zeitgemäß zu erschließen. Nicht nur die Frage nach dem Widerspruch von Glauben und Wissenschaft, auch die Auseinandersetzung des Glaubens mit Gewalt und deren Überwindung haben es ihm angetan. So zeigt sich in seinen Arbeiten ein besonderer Bezug zu der aktuellen Lebenswirklichkeit aus dem religiösen Blickwinkel der Heiligen Schrift.
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Titel: Im Anfang schuf Gott…: Eine Auslegung des Schöpfungshymnus
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