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Richtige Kommunikation will gelernt sein: Das Modell von Schulz von Thun

©2006 Studienarbeit 34 Seiten

Zusammenfassung

Mit dem Einzug der sozialen Medien und all den technischen Medien zur Informationsübertragung wird es für die menschliche Kommunikation noch schwerer, als es ohnehin schon war. So vielseitig die Menschen untereinander sind, so vielseitig ist auch ihre Kommunikation und das damit verbundene Konfliktpotential. In vielen Situationen entstehen sehr schnell Konflikte und Gespräche sind frühzeitig festgefahren, ohne dass sich eine Partei einer Schuld bewusst ist. Woran kann das liegen? In diesem Buch wird in komprimierter Art und Weise auf die Probleme menschlicher Kommunikation eingegangen und einige zentrale Modelle dazu dargestellt. Friedemann Schulz von Thun hat mit seinen „Vier Seiten einer Nachricht“ einen Ansatz entwickelt, der systematisch die Tücken selbst in einfachsten Gesprächen im Alltag entlarvt und Möglichkeiten aufzeigt, diese zu umgehen. In diesem Buch wird dieser Ansatz kurz vorgestellt und mit praktischen Empfehlungen ergänzt. Es bietet damit in kompakter Form eine Hilfestellung für die Lösung der täglichen Missverständnisse im beruflichen wie im privaten Alltag und vielleicht war nicht jede Botschaft so gemeint, wie sie ankam.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


2.1.1 Die Individualpsychologie nach Alfred Adler

Alfred Adler lebte in der Zeit von 1870 und 1937 in Wien als österreichisch-jüdischer Arzt und Psychotherapeut und gilt als Begründer der Individualpsychologie. Nachdem er lange Jahre mit Sigmund Freud zusammenarbeitete, entwickelte er sich später immer mehr zum Kritiker und Gegner dessen Psychoanalyse, die auf Grundlage des Sexual- und des Todestriebes eines jeden Menschen beruht. Adler geht nicht wie Freud der Frage nach der Kausalität von Symptomen nach, sondern unterstellt allen tiefen-psychologischen Symptomen einen Zweck. Die Individualpsychologie geht davon aus, dass das Ziel allen menschlichen Strebens die Überwindung der seit der Geburt empfundenen Minderwertigkeit ist. Neben dieser noch weiter abzustufenden Minderwertigkeit sind die Kompensation dieses Empfindens und des daraus folgenden Lebensplanes die tragenden Begriffe der Lehre nach Adler. Die empfundene Minderwertigkeit, die der Mensch Zeit seines Lebens durch Macht- und Zweckstreben versucht auszugleichen, wird in die drei Bereiche: Objektive Minderwertigkeit, Minderwertigkeitsgefühl und Minderwertigkeitskomplex eingeteilt (Horster, 1984, S. 32).

Die Individualpsychologie nach Alfred Adler ist heute ein wesentlicher Bestandteil der psychologischen Forschung und beratenden Praxis und „...geht von einem ganzheitlichen Menschenbild aus und vertritt eine persönlichkeits-, gemeinschaftsfördernde und ermutigende Grundhaltung.“ (Quelle: www.alfredadler.ch, Stand 15.09.2006).

2.1.2 Die Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Cohn

Ruth Cohn wurde im Jahre 1912 in Berlin mit deutsch-jüdischer Abstammung geboren, studierte ab 1931 bis 1933 Nationalökonomie und Psychologie in Heidelberg und schloss ihr Studium nach ihrer Flucht aus Deutschland in Zürich ab. Sieben Jahre später verließ sie Europa in Richtung USA und entwickelte dort das Konzept der „Themenzentrierten Interaktion“ (TZI). Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz 1974 hat sie die TZI in Deutschland und der Schweiz etabliert, wofür ihr 1979 die Ehrendoktorwürde der Psychologischen Fakultät der Universität Hamburg verliehen wurde (auf Initiative u.a. von Friedemann Schulz von Thun).

Die Themenzentrierte Interaktion ist eine von vielen Methoden, die sich aus der Psychoanalyse entwickelt hat und richtet sich vor allem an Praktiker, welche sich selbst und die verschiedensten Formen von Gruppen leiten müssen und wollen (Cohn, 1981, S.8). Diese Methode nutzt die Kenntnis von Gruppenstrukturen und –prozessen und wendet diese auf verschiedenste praktische Zielrichtungen an. Das Strukturmodell der TZI umfasst: „Ich“, „Wir“, „Es“ und das umfassende „Globe“, die eine Gruppe konstituieren (Langmaack, 2001, S. 49). Daraus und aus verschiedenen Axiomen leiten sich nun zwei für die TZI bedeutende Postulate ab:

- „Sei dein eigener Chairman, der Chairman deiner selbst.“ (Cohn ,1981, S. 120)
- „Störungen haben Vorrang!“ (Cohn, 1981, S. 122)

Im Laufe der Entwicklung der TZI haben sich eine Reihe von Hilfsregeln finden lassen, welche zum Teil universell einsetzbar, zum Teil auch nur in ganz spezifischen Fällen nutzbar sind. In Folge des hier nur begrenzt zur Verfügung stehenden Umfanges sei für ein vertiefendes Studium zur TZI auf die einschlägige Literatur (z.B. Langmaack, 2001) verwiesen und hier die Begrenzung auf zwei Hilfsregelbeispiele wie „Sei zurückhaltend mit Verallgemeinerungen.“ (Cohn, 1981, S.126) und „Nur einer zur gleichen Zeit bitte.“ (Cohn, 1981, S. 127) erlaubt. Die TZI wird heute in den verschiedensten Bereichen wie Management, Beratung und Therapie, Erziehung oder Pädagogik angewandt und vom Ruht Cohn Institut ständig weiter entwickelt.

2.2 Zum Begriff Kommunikation und Nachricht

Die Begriffe „Kommunikation“ und „Nachricht“ sind so eng in den täglichen Sprachumgang integriert, dass sich die Suche nach einer einzigen und allgemeingültigen Definition sehr bald als unmöglich herausstellt. So hat Merten (1977, zitiert nach Wahren 1987, S. 28) bereits vor fast dreißig Jahren in seiner Begriffsanalyse 160 verschiedene Definitionen zum Kommunikationsbegriff zusammengestellt, wobei feststeht, dass diese Aufzählung heute längst nicht mehr komplett ist. Nach Shannon und Weaver (1949, zitiert nach Wahren, 198, S. 29) bedeutet Kommunikation die „Übertragung einer Nachricht von einem Sender zum Empfänger“, wobei die Nachricht ein Zeichen ist, welches wiederum aus geordneten, relativ komplexen Einzelzeichen zusammengesetzt sein und in Form von Wörtern, Sätzen aber auch Tönen, Bildern oder Gebärden auf-treten kann (Wahren, 1987, S. 29). Für die Kommunikation als menschliche Tätigkeit gelten nach Steinmüller (1977, S. 19) die gleichen Strukturmerkmale allen menschlichen Handelns, nämlich Motivation, Planung, Durchführung und Zielgerichtetheit. Hatte der Kommunikationsbegriff nach Richardson (1992, S. 12) ursprünglich eine religiöse Bedeutung und stammt von Kommunion ab, so stellen andere Quellen hingegen einen Ursprung aus dem Lateinischen wie „communicare“ oder „cummoenia“ fest (Schüchter & Görres, 2005, S. 5). Hier soll der Definition von Maltzke (1963) gefolgt werden, der feststellt:

„Kommunikation steht für die Tatsache, dass Lebewesen untereinander in Beziehung stehen, dass sie sich verständigen können, dass sie imstande sind, innere Vorgänge oder Zustände auszudrücken, ihren Mitgeschöpfen Sachverhalte mitzuteilen oder auch andere zu bestimmten Verhalten aufzufordern.“ (Maltzke, 1963, S. 37)

Bedeutend für die weitere Betrachtung ist zudem, dass es nach Watzlawick, Beavin und Jackson (2003, S. 53) nicht möglich ist, nicht zu kommunizieren, was sie als meta-kommunikatives Axiom bezeichnet. Danach hat jegliches menschliche Verhalten Mitteilungscharakter, unabhängig davon, ob der Sender dieses will oder nicht. Daraus ergibt sich, dass es zur Betrachtung verschiedener Kommunikationsausschnitte schwer möglich ist, einen Anfang zu bestimmen, oder exakt festzulegen, welches Verhalten innerhalb dieser Interaktion bereits die Reaktion auf eine vermeintlich erhaltene Nachricht ist.

2.3 Ausgangsmodelle

Wie eingangs bereits erwähnt wurde, ist als eine einfache Definition der Kommunikation die Tatsache, dass ein Sender seine Nachricht als erkennbare Zeichen dem Empfänger übermittelt, welche auch von Schulz von Thun genutzt wird (Schulz von Thun, 2006, S. 25). Hier sind bereits Teile der Sprachtheorie von Bühler (1933) mit dem Sender-Empfänger-Modell von Shannon & Weaver (1949) verwoben. Aus diesen Modellen und unter Rückgriff auf den Inhalts- und den Beziehungsaspekt einer Nachricht von Watzlawick (1969/2003) entwickelte Schulz von Thun seinen Ansatz zur Beschreibung der Kommunikation, welcher zusätzlich von Konzepten der humanistischen Psychologie, dem systemischen Denken, der Transaktionsanalyse sowie der Gestalttherapie beeinflusst wurde (Schüchter & Görres, 2005, S. 33).

2.3.1 Das Modell von Bühler

Karl Bühler gehörte in den Jahren zwischen 1915 und 1940 zu den international bekanntesten Forscherpersönlichkeiten Deutschlands und begründete das Ansehen der deutschen Psychologie (Kainz, in Bühler 1982, VI). Er befasste sich zunächst mit der Denkpsychologie, später jedoch auch mit der Gestalttheorie und der Wahrnehmungs- und Entwicklungspsychologie. Der Großteil seiner Arbeit stand mit der Theorie der Sprache resp. sprachlicher Zeichen in Verbindung und diese wurde von ihm in ihrer expressiven Funktion in seinem „Organonmodell“ dargestellt (Abb. 1). In diesem nach wie vor aktuellen Modell wird das Sprechereignis als Dreifachrelation beschrieben, wobei „einer“ (Sender) dem „anderen“ (Empfänger) „die Dinge“ (Sachverhalte) mitteilt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Das Organonmodell (in Anlehnung an Bühler 1982, S. 28)

Mittelpunkt dieser Relation ist das konkrete Schallphänomen in Form von Sprache. Die drei variablen Momente an ihm weisen der Sprache den Charakter eines Zeichens zu; sie definieren es als Sprachzeichen. Dieses wird einerseits in Folge seiner Zuordnung zu Gegenständen und Sachverhalten zum Symbol, wobei sich diese Zuordnung im Laufe der kindlichen Entwicklung zunehmend konkretisiert. Des Weiteren drückt es in gewissem Maße auch etwas über den Sender aus und wird so zu einem Symptom desselben. Letztlich wird es zum Signal kraft seines Appells an den Sender, was diesen wiederum in seinem Verhalten beeinflusst. Bühler stellt damit fest, dass die Sprache drei variable Momente umfasst, die in keinem eindeutigen Verhältnis zu einander stehen. Zudem steht das Zeichen in keinem konstanten semantischen Bezug zum gemeinten Gegenstand, sondern besitzt lediglich eine symbolische Darstellungsform, wobei die Zuordnung von einem stellvertretenden Wort zu einem Gegenstand ein sich konkretisierender Prozess der geistigen Entwicklung des heranwachsenden Kindes ist (Schüchter & Görres, 2005, S. 19).

2.3.2 Das Sender-Empfänger-Modell

Nur wenige Jahre später stellten Claude Shannon und Warren Weaver (1949) ihren zunächst rein technischen Ansatz der Kommunikation vor, welcher zur bekanntesten Form des Sender-Empfänger-Modells wurde. Diese Betrachtung geht davon aus, dass ein Sender eine Information zu einem Signal codiert, welches dann als Nachricht über ein beliebiges Medium zum Empfänger übertragen wird. Dieser Empfänger muss die Nachricht wahrnehmen und für ihn verständlich decodieren. Am Beispiel der menschlichen Sprache betrachtet, lässt sich dieser Vorgang wie folgt darstellen.

Die im Geiste des Senders zur Übermittlung bestimmte Information wird durch Stimulation der Stimmbänder in Sprache, also Schallwellen, umgewandelt. Diese Schallwellen werden als Nachricht über das Übertragungsmedium Luft zum Empfänger transportiert. Nimmt dieser diese Schallwellen als eine an ihn gerichtete Nachricht wahr, so werden sie von dessen Gehör wieder decodiert, als Reize an das Gehirn gegeben und dort als Information aufgenommen. Über eine Rückmeldung des Empfängers zu den verstandenen Informationen wird dann wiederum eine neue Übertragung initiiert. Diese Betrachtung des Kommunikationsprozesses lässt Raum für eine Reihe weiterer Überlegungen und möglicher Fehlerquellen. Zunächst ist nicht sichergestellt, ob die zur Übertragung vorgesehenen Informationen vom Sender korrekt codiert und als Nachricht abgeschickt wurden, ob der Sender also dass sagte, was er ausdrücken wollte. Da zur Übertragung die verschiedensten Medien genutzt werden müssen, ist zudem fraglich, ob die Nachricht unverändert übermittelt oder durch Störquellen verändert bzw. zumindest beeinflusst wurde. Letztlich ist durch die nicht in jedem Falle fehlerfreie Decodierung der Nachricht nicht davon auszugehen, dass die entschlüsselte Nachricht des Empfängers zwingend mit der Quellnachricht übereinstimmt, wobei die Reduktion der Störungen und Übertragungsfehler das eigentliche Ziel des Modells waren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Das Sender-Empfänger-Modell (in Anlehnung an Shannon & Weaver, 1949)

Nicht zuletzt in Folge des stark technischen Charakters wurde die Übertragungslogik u.a. von Maturana und Varela (1987) als nicht mehr zutreffend bezeichnet. In der biologischen Kommunikation ist das Vorhandensein einer „übertragenden Information“ höchst zweifelhaft und es kommt hier nicht darauf an, was übertragen wird, sondern was im Empfänger abläuft (Maturana & Varela, 1987, S. 212).

2.3.3 Das Modell von Watzlawick

Paul Watzlawick (1969/2003) entwickelte einen deutlich komplexeren Ansatz zur Beschreibung der menschlichen Kommunikation, wobei er die systemtheoretischen und konstruktivistischen Grundannahmen auf die Beziehung zwischen Menschen übertrug und dabei fünf Systemkennzeichen und fünf Axiome unterscheidet. An dieser Stelle sei auf die umfangreiche Literatur von Watzlawick für ein tieferes Studium verwiesen (Watzlawick et al. 2003) und die Einschränkung erlaubt, sich hier nur auf die für die Arbeit von Schulz von Thun relevanten Feststellungen zu konzentrieren. Die erste gleichsam triviale wie bedeutende Feststellung ist die bereits beschriebene Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren. Mit dem Satz: „Ich weiß nicht, was ich gesagt habe, bevor ich die Antwort meines Gegenübers gehört habe.“ (Schüchter & Görres, 2005, S. 29) beschreibt Watzlawick den Begriff Rückkopplung und bezieht dieses auf die Struktur von Kommunikationsabläufen in Form von kreisförmigen Wechselbeziehungen. Für ein offenes System wie ein Gespräch bedeutet dieses, dass sich der Ablauf einer solchen Interaktion nie exakt vorherzusagen lässt und die Dynamik für eine oft überraschende Wendung sorgen kann (Schüchter & Görres, 2005, S. 30). Wird untersucht, was jede Nachricht enthält, so erweist sich der Inhalt vor allem als Information, wobei es unbedeutend ist, ob diese wahr oder falsch oder gültig oder ungültig ist (Watzlawick et al., 2003, S. 53). Der zweite wesentliche Aspekt einer Nachricht ist jedoch der Hinweis darin, wie der Absender die Beziehung zum Empfänger empfindet. Mit „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersten bestimmt und daher Metakommunikation ist.“ fasst Watzlawick et al. (2003, S. 56) dieses zusammen. Das letzte hier vorgestellte Axiom der Kommunikation ist die Interpunktion von Ereignisfolgen, was bedeutet, dass eine Folge von Kommunikation als ein ununterbrochener Austausch von Mitteilungen abläuft, wobei jeder Teilnehmer dieser eine eigene Struktur unterstellt, also interpunktiert (Watzlawick et al., 2003, S. 57). Kommt es zu Störungen in der Kommunikation, können sich zwei völlig verschiedene Sinnzusammenhänge gegenüberstehen und jede Partei ist der Auffassung, nur auf Botschaften des anderen reagiert zu haben und es lässt sich kein Anfang der Eskalation mehr bestimmen (Schüchter & Görres, 2005, S. 25).

3 Die vier Seiten einer Nachricht

Die Arbeit von Friedemann Schulz von Thun nahm 1970 ihren Anfang durch eine Beratungsanfrage eines Hamburger Unternehmens an die Gruppe um Reinhard Tausch, der Schulz von Thun angehörte. Folgende Frage erwies sich dabei als zentral:

„Wie können wir die verschiedenen Ansätze der Psychologie, die Beiträge etwa von Carl Rogers, Alfred Adler, Ruth Cohn, Fritz Perls und Paul Watzlawick so <unter einen Hut bringen>, dass sie für die praktischen Kommunikationsprobleme in einer Zusammenschau dienlich würden?“ (Schulz von Thun, 2006, S. 13)

Zudem stellten sich in den Kommunikationskursen von Schulz von Thun für Führungskräfte vier zentrale Themenkomplexe heraus. So kam ihm der Gedanke, dass diese in jeder sprachlichen Äußerung immer gleichzeitig enthalten sind, womit er die Grundstruktur seines Modells mit den vier Seiten: Sachseite, Appellseite, Selbstoffenbarungsseite und Beziehungsseite gefunden hatte (Schulz von Thun, 2006, S. 13).

3.1 Die Anatomie einer Nachricht

Schulz von Thun (2006, S. 26) geht sogar noch einen Schritt weiter und stellt fest, dass ein und dieselbe Nachricht immer viele Botschaften gleichzeitig enthält und dieses vom Sender nicht verhindert werden kann. In Anlehnung an die Tatsache, dass es nach Watzlawick (1969/2003) nicht möglich ist, nicht zu kommunizieren, ist es folglich auch nicht möglich, nicht auf vier Ebene zu kommunizieren. Damit sendet jeder Sender eine Nachricht mit vier Seiten und jeder Empfänger nimmt auch vier Seiten auf. Problematisch wird es zusätzlich durch den Umstand, dass immer nur eine Seite jeweils beim Sender und beim Empfänger im Vordergrund steht, diese verschieden sein können (und meist sind) und zudem mitten im Gespräch auch noch auf eine andere Seite kippen können (Schulz von Thun, 2006, S. 26).

Mit der Darstellung dieser Nachricht als Quadrat wird nach Schulz von Thun (2006, S. 15) deutlich, dass die Kommunikation eine vierdimensionale Angelegenheit ist, dass in ein und derselben Nachricht viele Botschaften gleichzeitig enthalten sind und dass die Gleichrangigkeit der vier Aspekte durch die gleichlangen Seiten ausgedrückt wird .

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Die vier Seiten der Nachricht (Schulz von Thun 1995, S. 30)

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Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Erscheinungsjahr
2006
ISBN (PDF)
9783958208209
ISBN (Paperback)
9783958203204
Dateigröße
3.6 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
FernUniversität Hagen
Erscheinungsdatum
2015 (Februar)
Note
1,3
Schlagworte
Kommunikationstörung Kommunikationsmodell Friedemann Schulz von Thun Gesprächspsychologie Gesprächsanalyse Vier Seiten einer Nachricht

Autor

Matthias Schrameier wurde in Berlin geboren und studierte Diplom-Betriebswirtschaft (FH) an der Universität der Bundeswehr in München. Nach dem Ende der Offizierslaufbahn und zwei weiteren Masterabschlüssen wechselte er zu einer europaweit tätigen Unternehmensberatung und befasst sich sowohl beruflich als auch aus wissenschaftlicher Sicht mit Fragen der Organisationsentwicklung.
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