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Identität und Internet: Die Schattenseiten von Kommunikation und Identitätsbildung im Internet

©2013 Bachelorarbeit 59 Seiten

Zusammenfassung

Das Internet bestimmt wie kein anderes Medium unseren Alltag und unser Leben. Die (Langzeit-)Folgen sind nicht abschätzbar, dennoch zeigen sich in puncto Kommunikation und Identitätsbildung im Internet erste besorgniserregende Tendenzen, die vor allem auf die Veränderung unserer Kommunikationsart zurückzuführen sind. Wir reden nicht mehr von Angesicht zu Angesicht mit unseren Mitmenschen, sondern wir kommunizieren im Internet vorwiegend durch Schriftsprache miteinander. Diese Ausklammerung der physischen Präsenz aus dem Kommunikationsprozess hat jedoch schwerwiegende Folgen auf die Gesellschaft, unser Zusammenleben und auf unser Ich. Kommunikation und Identität werden im Internet zu beliebig manipulierbaren Größen.
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen des Internets als dominantes Kommunikationsmedium sowie deren Einfluss auf unsere Identität mit Hilfe von Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns und versucht Antworten darauf zu geben, wie wir die nötige Internet- und Identitätskompetenz aufbringen können, ohne unser Ich, unsere Identität und die lebensnotwendige Kommunikation mit unseren Mitmenschen aufzugeben.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


1. Kommunikatives Handeln

„Dass wir miteinander reden können, macht uns zu Menschen.“

Karl Jaspers

Auf den ersten Blick scheint auf der Hand zu liegen, was unter kommunikativem Handeln zu verstehen ist. Es geht irgendwie um eine Mischung aus Kommunikation und Handeln, was jeder von uns in seinem Leben mit Sicherheit schon mehrmals getan hat, schließlich macht uns diese Eigenschaft und Fähigkeit erst zu Menschen und Individuen. Kommunikation ist ein existentieller Bestandteil unseres Lebens, der fest in der Gesellschaft und im Menschen selbst verwurzelt ist. Mit anderen Menschen zu kommunizieren und in Interaktion mit anderen Menschen zu treten, davor kann sich niemand im Leben und in unserer Gesellschaft verstecken. Gesellschaftliches Leben ist auf Kommunikation angewiesen und baut auf ihr auf. Kommunizieren kann bzw. muss jeder und für Kommunikation bedarf es in der Regel der Teilnahme von mindestens zwei Menschen, eines Themas und einer Richtung, in die Kommunikation gelenkt wird – so ist zumindest die gängige Meinung, wenn es um Kommunikation geht.

Für den Rahmen dieser Arbeit reicht diese Definition jedoch nicht aus. Im Folgenden grenze ich daher den Begriff der Kommunikation von dem des kommunikativen Handelns ab, da diese Unterscheidung wichtig ist, um einerseits Habermas Theorie des kommunikativen Handels besser zu verstehen und um andererseits die erarbeitete Definition auf die vermeintliche Diskrepanz anzuwenden, die nicht nur zwischen kommunikativem Handeln in der Realität und kommunikativem Handeln im Internet sondern auch zwischen kommunikativem Handeln und Kommunikation generell besteht.

1.1. Kommunikation vs. kommunikatives Handeln

Die alltagssprachlichen Bedeutungen für ›kommunizieren‹ reichen von ›mit jemandem in Verbindung treten‹, ›mit jemandem Informationen austauschen‹, ›jemandem eine Mitteilung machen‹ über ›sich mit jemandem verständigen‹ bis zu ›jemanden an etwas teilnehmen lassen‹, ›mit jemandem etwas gemeinsam machen‹, ›mit jemandem verkehren‹, ›mit jemandem Umgang, eine Beziehung oder ein Verhältnis pflegen‹. Das Bedeutungsspektrum variiert schon seit dem lat. communicatio / communicare bis zu den heutigen französischen, englischen und russischen Entsprechungen um ›Mit-Teilen‹ herum. Mit-Teilen setzt raum-zeitliche Teilung voraus, von der leibgebundenen Existenz über natürliche bis zur soziokulturellen Teilung der Aktivitäten zwischen Individuen. […]

In der Kommunikation entsteht etwas Gemeinsames, das selbst nicht wieder exklusiv aufgeteilt werden kann. Dieses Mit-Gemeinsame wird zumindest unter modernen Voraussetzungen nicht als ein absolut, sondern als ein in Bezug auf Teilungen relativ Gemeinsames erfahren, das nicht mit einem bestimmten inhaltlichen Konsens zusammenfallen muss.[1] Mit anderen Worten: Kommunikation ist ein „Mitteilen“, das raum- und zeitbedingt ist und synchron zwischen zwei Kommunikationsteilnehmern stattfindet, deren kommunikative Aktivität von ihrer leibgebundenen Existenz abhängig ist. Erst durch eine gemeinsame Sprache wird Kommunikation ermöglicht, die jedoch nicht auf einen inhaltlichen Konsens hinauslaufen muss, sondern nach heutigen Maßstäben steht der Kommunikationsprozess selbst im Mittelpunkt der Kommunikation. Für einen solchen Kommunikationsprozess ist charakteristisch, dass innerhalb der Kommunikation ein Perspektivenwechsel von der Teilnehmer- zur Beobachter- bzw. Selbstbeobachterperspektive möglich ist. Aus der Perspektive der Teilnahme wird Kommunikation als Handlungskoordinierung durch symbolische Interaktion zwischen Individuen erschlossen. […] Aus der Perspektive der Beobachtung wird Kommunikation als zeichenvermittelte Verhaltenskoordinierung zwischen unterscheidbaren Einheiten beschrieben. Und aus der Perspektive der Selbstbeobachtung liegt Kommunikation vor, insofern die Verhaltenskoordinierung als Handlungskoordinierung und umgekehrt die Handlungskoordinierung als Verhaltenskoordinierung verwirklicht wird.[2]

Der Begriff des kommunikativen Handelns bei Habermas hingegen kennt keine (Beobachter-)Perspektiven, er „bezieht sich auf die Interaktion von mindestens zwei sprach- und handlungsfähigen Subjekten, die (sei es mit verbalen oder extraverbalen Mitteln) eine interpersonale Beziehung eingehen. Die Aktoren suchen eine Verständigung über die Handlungssituation, um ihre Handlungspläne und damit ihre Handlungen einvernehmlich zu koordinieren. Der zentrale Begriff der Interpretation bezieht sich in erster Linie auf das Aushandeln konsensfähiger Situationsdefinitionen“.[3] Beide Aktoren handeln, keiner von ihnen beobachtet. Habermas unternimmt einen Paradigmenwechsel von der Zwecktätigkeit der Kommunikation zum kommunikativen Handeln, durch den die Zwecksetzungen (nicht nur die Mittel) und damit auch die Maßstäbe möglicher Kritik selbst im Prozedere der Kommunikation fraglich und begründbar werden.

Kommunikatives Handeln bezeichnet er als einen Typus von Interaktionen, die zwar durch Sprachhandlungen – sprich Kommunikation – koordiniert werden, aber nicht mit diesen zusammenfallen. Sprechhandlungen innerhalb des kommunikativen Handelns sind »verständigungsorientiert« und nicht »erfolgsorientiert«, d.h. sie orientieren sich an der Einlösung von bestimmten sprachlich erhobenen Geltungsansprüchen und nicht am strategischen Erfolg der Kommunikation per se. Habermas spricht vom kommunikativen Handeln, wenn Interaktionen durch verständigungsorientierten Sprachgebrauch koordiniert werden.[4] Kommunikatives Handeln hat somit unmittelbar strukturbildende Folgen für die Lebenswelt der Interaktionsteilnehmer, denn im Gegensatz zur »normalen« Kommunikation geht das kommunikative Handeln über Sprechakte hinaus.

Diese Sprechakte fungieren auch dann als Medium der Verständigung, wenn sie der Herstellung interpersonaler Beziehungen (Geltungsanspruch der Richtigkeit) oder der Manifestation von Erlebnissen (Geltungsanspruch der Wahrhaftigkeit) dienen. Schlägt der Koordinationseffekt des Sprechaktes innerhalb der normalen Kommunikation fehl, zeichnet sich das »verständigungsorientierte Handeln« (sprich das kommunikative Handeln) dadurch aus, dass es zu einer »reflexiven Fortsetzung« des Sprechaktes mit den Mitteln der Argumentation kommt, um seinen Gegenüber zu einer »Handlung« zu bewegen bzw. ihn von den »eigenen Handlungen« zu überzeugen. Der Bindungseffekt des kommunikativen Handelns kommt also dadurch zustande, dass die Teilnehmer zu den Angeboten der »normalen« Kommunikation »Nein« sagen können. Da dieses Nein-Sagen aber nicht auf bloßer Willkür beruht, sondern auf dem »eigentümlich zwanglosen Zwang zum besseren Argument«, würden die Kommunikationsteilnehmer in einen »Lernprozess« hineingezogen, der ihr egozentrisches Weltverständnis dezentriert.[5]

In diesem Sinne zielt das kommunikative Handlungsmodell darauf ab, dass sich Sprecher und Hörer – mit Hilfe der Sprache als ein Medium unverkürzter Verständigung – aus dem Horizont ihrer vorinterpretierten Lebenswelt gleichzeitig auf etwas in der objektiven, sozialen und subjektiven Welt beziehen, um gemeinsame Situationsdefinitionen auszuhandeln.[6] Allerdings verstehen die beteiligten Aktoren jeweils die Handlung ihres Gegenübers nur, wenn sie deren Sinn und Funktion kennen, d.h. sie müssen den subjektiven Sinn der entsprechenden Handlung kennen. Somit ergibt sich die Funktion einer Handlung für sie erst, wenn sie wissen, welche Funktion sie für das Handlungs-Subjekt selbst hat und warum bzw. mit welcher Absicht sie vollzogen wird. Ein Hörer versteht die Handlungsweise des Sprechers nämlich nur, wenn er ihren intersubjektiven Sinn kennt, umgekehrt versteht der Sprecher die auf seine Handlung provozierte Handlungsweise des Hörers nur, wenn er ebenfalls den intersubjektiven Sinn der Handlungen des Hörers erschließen kann.[7]

Das kommunikative Handlungsmodell zielt auf die beidseitige Offenheit der Aktoren ab, deren primäres kommunikatives Ziel es ist, ihre Handlungen auf eine einvernehmliche Einigung über bestimmte Sachverhalte auszurichten, wobei sie einen Konsens zwischen ihrer vorinterpretierte Lebenswelt und der objektiven Welt finden müssen. Oder einfacher gesagt: Kommunikation ist Sprechen um der Sprache und Verständigung willen und kommunikatives Handeln ist Handeln durch Sprache um der Handlung willen, die zu einem gemeinsamen Konsens durch Sprache führt bzw. führen soll.

1.2. Habermas Theorie des kommunikativen Handelns

Kommunikatives Handeln ist für den Menschen eine existentielle Grundeigenschaft, um sich selbst und gleichzeitig auch andere Menschen besser zu verstehen. Für Habermas ist in seiner Theorie des kommunikativen Handels „die Rationalität von Meinungen und Handlungen […] ein Thema, das herkömmlicherweise in der Philosophie bearbeitet wird. Man kann sogar sagen, daß das philosophische Denken dem Reflexivwerden der im Erkennen, im Sprechen und Handeln verkörperten Vernunft entspringt. Das philosophische Grundthema ist Vernunft“.[8] Ohne Vernunft weiß der Mensch die Meinungen und Handlungen anderer sowie die eigene Meinung und das eigene Handeln nicht richtig zu deuten. »Richtig« meint in diesem Kontext, dass wir uns weder auf die Wahrheit, die uns als wahr erscheint, noch auf die Wahrheit, die anderen als wahr erscheint, verlassen können. Außerdem können wir nicht mit Sicherheit sagen, welche Meinung und welches Handeln als rational richtig oder rational falsch gilt bzw. gelten muss, denn „wann immer wir den Ausdruck ›rational‹ verwenden, unterstellen wir eine enge Beziehung zwischen Rationalität und Wissen. Unser Wissen hat propositionale Struktur: Meinungen lassen sich explizit in der Form von Aussagen darstellen. […] In sprachlichen Handlungen wird Wissen explizit ausgedrückt, in zielgerichteten Handlungen drückt sich ein Können, ein implizites Wissen aus; auch dieses know-how kann grundsätzlich in die Form eines know-that übergeführt werden. […] Personen, die über Wissen verfügen, und symbolische Äußerungen, sprachliche und nicht-sprachliche, kommunikative oder nicht-kommunikative Handlungen, die Wissen verkörpern, können mehr oder weniger rational sein“.[9]

Diese Erkenntnisse führen in Habermas Theorie dazu, dass Wissen als unzuverlässig kritisiert werden kann und/oder begründbar sein muss, da die enge Beziehung zwischen Wissen und Rationalität vermuten lässt, dass die Rationalität einer Äußerung von der Zuverlässigkeit des in ihr verkörperten Wissens abhängt.[10]

Dementsprechend erfüllt eine Äußerung „die Voraussetzungen für Rationalität, wenn und soweit sie fehlbares Wissen verkörpert, damit einen Bezug zur objektiven Welt, d.h. einen Tatsachenbezug hat, und einer objektiven Beurteilung zugänglich ist. Objektiv kann eine Beurteilung dann sein, wenn sie anhand eines transsubjektiven Geltungsanspruches vorgenommen wird, der für beliebige Beobachter und Adressaten dieselbe Bedeutung hat wie für das jeweils handelnde Subjekt selbst. Wahrheit und Effizienz sind Ansprüche dieser Art. So gilt für Behauptungen und für zielgerichtete Handlungen, daß sie um so rationaler sind, je besser der mit ihnen verknüpfte Anspruch auf propositionale Wahrheit oder Effizienz begründet werden kann“.[11]

Habermas führt an dieser Stelle den Begriff der kommunikativen Rationalität ein, so müssen die Teilnehmer einer argumentativen Rede jeweils ihren subjektiven Standpunkt und ihre Auffassungen überwinden und „sich dank der Gemeinsamkeit vernünftig motivierter Überzeugungen gleichzeitig der Einheit der objektiven Welt und der Intersubjektivität ihres Lebenszusammenhangs vergewissern“.[12] Sie müssen sich auf eine Gemeinsamkeit in der Welt verständigen, da die gemeinsame Basis für ihr kommunikatives Handeln bzw. für den kommunikativen Prozess, der aus ihren subjektiven Auffassungen heraus resultiert, allein in der objektiven Welt zu finden ist, in der sie zu gleichen Anteilen Mitglied sind. Kommunikatives Handeln hat somit seinen Ursprung in den subjektiven Horizonten der Kommunikationsteilnehmer, deren Subjektivität jeweils in der objektiven Welt Bestand haben muss, um glaubhaft Rationalität und Wahrheit für die eigenen Äußerungen zu beanspruchen. Ohne diesen Bezug zur Objektivität bleibt kommunikatives Handeln in der Subjektivität der jeweiligen Teilnehmer gefangen. Kommunikation und Verständigung glücken jeweils nur, wenn Tatsachenbezug und Begründungsfähigkeit der Äußerung in der objektiven Welt nachprüfbar sind und dort Gültigkeit haben, die nicht nur subjektiv sondern auch objektiv als »richtig« und »wahr« anzusehen ist. „Für die Rationalität der Äußerung ist konstitutiv, daß der Sprecher für die Aussage »p« einen kritisierbaren Geltungsanspruch erhebt, der vom Hörer akzeptiert oder zurückgewiesen werden kann. Im anderen Fall ermöglichen Tatsachenbezug und Begründungsfähigkeit der Handlungsregel die Möglichkeit einer erfolgreichen Intervention in die Welt. Für die Rationalität der Handlung ist konstitutiv, daß der Aktor seinem Handeln einen die Wahrheit von »p« implizierten Plan zugrunde legt, demzufolge der gesetzte Zweck unter gegebenen Umständen verwirklicht werden kann. Eine Behauptung darf nur dann rational genannt werden, wenn der Sprecher die Bedingungen erfüllt, die für die Erreichung des illokutionären Zieles notwendig sind, sich mit mindestens einem weiteren Kommunikationsteilnehmer über etwas in der Welt zu verständigen; eine zielgerichtete Handlung nur dann, wenn der Aktor die Bedingungen erfüllt, die für die Verwirklichung der Absicht notwendig sind, erfolgreich in die Welt zu intervenieren“.[13]

Dies bedeutet, dass Angehörige einer Kommunikationsgemeinschaft nur als rational und zurechnungsfähig gelten, wenn sie ihr „[kommunikatives] Handeln an intersubjektiv anerkannten Geltungsansprüchen orientieren“ und sie sich „mit dieser kommunikativen Praxis zugleich ihres gemeinsamen Lebenszusammenhangs, in der intersubjektiv geteilten Lebenswelt vergewissern“.[14]

Rational können wir somit jede Person nennen, die sich ihrem Interaktionspartner gegenüber (welt-)offen und verständigungsbereit präsentiert und „auf Störungen der Kommunikation in der Weise reagiert, daß sie auf die sprachlichen Regeln reflektiert. […] Irrational verhält sich, wer seine eigenen symbolischen Ausdrucksmittel dogmatisch verwendet“.[15] „Wer sich [also] systematisch über sich selbst täuscht, verhält sich irrational; wer aber imstande ist, sich über seine Irrationalität aufklären zu lassen, der verfügt nicht nur über die Rationalität eines urteilsfähigen und zweckrational handelnden, eines moralisch einsichtigen und praktisch zuverlässigen, eines sensibel wertenden und ästhetisch aufgeschlossenen Subjekts, sondern über die Kraft, sich seiner Subjektivität gegenüber reflexiv zu verhalten und die irrationalen Beschränkungen zu durchschauen, denen seine kognitiven, seine moralisch- und ästhetisch-praktischen Äußerungen systematisch unterliegen.[16] Die Quelle eines solchen Dogmatismus beruht meist auf geschlossenen Weltbildern, die absolute Wahrheit für sich beanspruchen, obwohl sich ihre lebensbeherrschende Wahrheit und auch ihr Weltbild an sich anderen als »falsch« erweist.

Habermas unterscheidet zwischen der Rationalität von Weltbildern auf der einen Seite und der kognitiven Entwicklung von Individuen auf der anderen Seite, d.h. unabhängig von ihren jeweiligen Weltbildern ist es Individuen grundsätzlich möglich kognitive Prozesse zu initiieren, durch die sie sehr wohl rational und unabhängig von ihrem jeweiligen Weltbild handeln können.[17] Geltungsansprüche, die sich auf Weltbilder oder formale Weltkonzepte stützen, können grundsätzlich kritisiert werden, da ihnen – zumindest rational gesehen – die Abwesenheit rationaler Gründe in der objektiven Welt zum Verhängnis wird.

Dies liegt vor allem an ihrem Ursprung und der beschränkten Begründbarkeit bzw. Gültigkeit ihrer Geltungsansprüche, die allein in der Transzendenz verwurzelt sind und die in der immanenten und objektiven Welt, in der sich die Interaktionspartner durch kommunikatives Handeln auf einen gemeinsamen Konsens einigen sollen, gänzlich fehlen. „Geltungsansprüche erfordern immer die rationale Stellungnahme eines Gegenübers“.[18] Ohne diese Stellungnahmen verfällt man dem Dogmatismus und der Irrationalität des eigenen Handelns, das gegenüber anderen und der (objektiven) Welt nicht standhält.

1.2.1. Innen- und Außenwelt

Die Begriffe Innen- und Außenwelt sind in Habermas Theorie des kommunikativen Handelns von besonderer Bedeutung. Die Außenwelt konstituiert die Innenwelt, denn „erst in dem Maße wie sich das formale Konzept einer Außenwelt, und zwar einer objektiven Welt existierender Sachverhalte wie einer sozialen Welt geltender Normen ausbildet, kann sich der Komplementärbegriff der Innenwelt oder der Subjektivität ergeben, der alles zugerechnet wird, was der Außenwelt nicht inkorporiert werden kann und wozu der Einzelne einen privilegierten Zugang hat. Nur vor dem Hintergrund einer objektiven Welt, und gemessen an kritisierbaren Wahrheits- und Erfolgsansprüchen, können Meinungen als systematisch falsch, Handlungsabsichten als systematisch aussichtslos, können Gedanken als Phantasien, als bloße Einbildungen erscheinen; nur vor dem Hintergrund einer gegenständlich gewordenen normativen Realität, und gemessen an dem kritisierbaren Anspruch auf normative Richtigkeit, können Absichten, Wünsche, Einstellungen, Gefühle als illegitim oder auch nur idiosynkratisch, als nicht verallgemeinerbar und bloß subjektiv erscheinen“.[19]

Die Außenwelt verhindert, dass wir uns in unserer eigenen Subjektivität isolieren, uns dadurch von der Außenwelt gänzlich abwenden und auf diese Weise einen Zugang zur objektiven Welt verlieren, durch deren Verlust wir zu einer irrationalen Person werden würden, die dogmatisch und egozentrisch handelt.

Die Verständigungsprozesse zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen einem Mensch und einem anderen, durch die wir auf etwas in der objektiven, für alle Beobachter identischen bzw. auf etwas in unserer intersubjektiv geteilten sozialen Welt Bezug nehmen, sind demnach wichtig und notwendig, um ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Innen- und Außenwelt aufrecht zu erhalten. Die Ansprüche auf propositionale Wahrheit und normative Richtigkeit aktualisieren diese Gemeinsamkeitsunterstellungen jeweils für eine bestimmte Äußerung. So bedeutet die Wahrheit einer Aussage, daß der behauptete Sachverhalt als etwas in der objektiven Welt existiert; und die Richtigkeit, die für eine Handlung hinsichtlich eines bestehenden normativen Kontexts geltend gemacht wird, bedeutet, daß die hergestellte interpersonale Beziehung als ein legitimer Bestandteil der sozialen Welt Anerkennung verdient.[20]

„Das Konzept der subjektiven Welt gestattet uns, nicht nur die eigene Innenwelt, sondern auch die subjektiven Welten der Anderen von der Außenwelt abzuheben“.[21]

1.2.2. Mythische Weltbilder

Mythische Weltbilder beherrschen und beschneiden in dieser Hinsicht die kommunikative Rationalität ihrer Anhänger, indem sie die Kognitionen und Handlungen verhindern, so dass keine Abgrenzung eines Bereichs der Subjektivität möglich zu sein scheint. Absichten und Motive werden von den Handlungen und ihren Konsequenzen ebenso wenig getrennt wie Gefühle von ihren normativ festgelegten, stereotypisierten Äußerungen. Charakteristisch ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung, daß die Mitglieder archaischer Gesellschaften ihre eigene Identität in hohem Maße an die Details des mythisch festgeschriebenen kollektiven Wissens und an die formellen Einzelheiten der rituellen Vorschriften binden.[22] Diese Art geschlossener und dogmatischer Weltbilder verhindert dementsprechend die Entwicklung einer eigenen Subjektivität durch die Dominanz der Außenwelt über die Innenwelt des Individuums. In einen Prozess des kommunikativen Handelns im Sinne von Habermas zu treten, erscheint mit dieser Art von Menschen aussichtslos zu sein, denn es fehlt das Fundament der objektiven Welt als Gemeinsamkeit, auf die man sich in einem Verständigungsprozess einigt. Kommunikation zwischen einem rationalen und einem rituellen (irrationalen) Menschen wirft die Problematik auf, dass die Subjektivität bzw. die Innenwelt dieser Menschen an ihr Weltbild gekoppelt ist und sich aus einer unheilvollen Verbindung von Weltbild und einer fälschlicherweise geglaubten Autonomie ihres Selbst ihre jeweilige Identität entwickelt. „Mythische Weltbilder werden von Angehörigen nicht als Deutungssysteme verstanden, die an eine kulturelle Überlieferung angeschlossen sind, die durch interne Sinnzusammenhänge konstituiert, auf die Wirklichkeit symbolisch bezogen, mit Geltungsansprüchen verbunden, daher der Kritik ausgesetzt und einer Revision fähig sind“.[23] Die Rationalität von Lebensformen lässt sich, laut Habermas, zwar nicht auf die kognitive Angemessenheit der ihnen zugrundeliegenden Weltbilder zurückführen, aber sie schränkt dennoch ihre kognitiven Fähigkeiten ein, sich in die Handlungsweisen und deren Funktionen (bzw. so wie sie das Handlungs-Subjekt selbst versteht) hineinzuversetzen. Ihre Urteilsfähigkeit hört an den Grenzen ihrer eigenen Subjektivität auf, denn in ihrer eigenen Innenwelt bewahren sie vor der Kritik der objektiven Welt das Konzept der durch ihr Weltbild konstruierten bzw. vermittelten Außenwelt, das sie für sich selbst als »richtig« und »wahr« erkannt haben, was sich aber umgekehrt anderen als »falsch« erweist – und somit zu Recht kritisiert werden darf.

1.2.3. offene vs. geschlossene Weltbilder & Lebenswelten

Mit der Dimension Geschlossenheit vs. Offenheit scheint sich ein kontextunabhängiger Maßstab für die Rationalität von Weltbildern zu bieten. Eine Deutungsweise, die die moderne Wissenschaft und auch die Philosophie als Bezugspunkt hat, so ist für den identitätssichernden Charakter geschlossener Weltbilder charakteristisch, dass sie sich gegen Deutungsalternativen und auch gegen Kritik von außen immunisieren, was mit der offenen Lernbereitschaft und Kritikfähigkeit als den hervorstechenden Zügen des wissenschaftlichen und philosophischen Geistes kontrastiert.[24]

Als Ausgangspunkt eines Gegenentwurfs zu geschlossenen Weltbildern dient jene Offenheit, welche Habermas auf die Aktoren kommunikativer Handlungen anwendet bzw. welche er als »gegeben« voraussetzt, damit diese sich innerhalb der Grenzen ihrer subjektiven und vorinterpretierten Lebenswelten auf einen »gemeinsamen Nenner« einigen können. Dies erscheint in Anbetracht einer kommunikativen Handlungssituation zwischen offenen und geschlossenen Weltbildern bzw. ferner zwischen rationalen und irrationalen Menschen, ein recht idealistischer oder gar utopischer Ansatz zu sein. Dennoch gibt Habermas zu bedenken: „Die kognitive Entwicklung im engeren Sinne bezieht sich auf Strukturen des Denkens und Handelns, die der Heranwachsende in aktiver Auseinandersetzung mit der äußeren Realität, mit den Vorgängen in der objektiven Welt konstruktiv erwirbt. […] Die Konzepte der Außenwelt und der Innenwelt erarbeitet sich der Heranwachsende gleichursprünglich im praktischen Umgang mit den Objekten wie mit sich selbst. […] Entsprechend differenziert sich das äußere Universum in die Welt der wahrnehmbaren und manipulierbaren Gegenstände einerseits, in die Welt der normativ geregelten interpersonalen Beziehungen andererseits“.[25]

Dies bedeutet, erst durch Denken und Handeln entwickeln kommunikativ handelnde Subjekte einen Bezug zu ihrer Lebenswelt, die sie wiederum mit der Lebenswelt von anderen kommunikativ handelnden Subjekten im Laufe ihres Lebens abgrenzen und vergleichen. Kommunikativ handelnde Subjekte nehmen Weltentwürfe auf und wenden sie reflexiv auf ihr eigenes Weltbild an. Je nachdem, wie offen oder geschlossen ihr Weltbild ist, lassen sie die Reflexion zu oder immunisieren dementsprechend ihr Weltbild gegen jedwede Reflexionsbestrebungen aus ihrer eigenen Innenwelt und gegen Kritik aus der Außenwelt, die beide gleichermaßen damit drohen, ihre geschlossene Weltsicht zugunsten der objektiven Welt zu öffnen. So setzt kommunikatives Handeln „Sprache als Medium einer Art von Verständnisprozessen voraus, in deren Verlauf die Teilnehmer, indem sie sich auf eine Welt beziehen, gegenseitig Geltungsansprüche erheben, die akzeptiert oder bestritten werden können“.[26]

1.2.4. Kritik & Anforderungen an das kommunikative Handlungsmodell

Habermas kommunikatives Handlungsmodell funktioniert nur, wenn die Interaktionsteilnehmer bzw. Aktoren ihr ganzes Rationalitätspotential ausschöpfen.

Es steht weniger die Wohlgeformtheit und Angemessenheit des Kommunikationsprozesses im Vordergrund, in dem es allein um den Erfolg des gegenseitigen Verständnisses des sprachlichen Ausdrucks geht, sondern vielmehr um die Handlungen, die über die Äußerungen und die verwendete Sprache hinausgehen. Das Handlungsmodell ist allerdings zum Scheitern verurteilt, wenn ein Aktor, der in diesem Sinne an Verständigung interessiert ist, in seinen Äußerungen die drei wichtigsten Geltungsansprüche missachtet: Erstens den Anspruch, dass die gemachte Aussage wahr ist (bzw. daß die Existenzvoraussetzungen eines nur erwähnten propositionalen Gehalts tatsächlich erfüllt sind). Zweitens, dass die Sprechhandlung mit Bezug auf einen geltenden normativen Kontext richtig (bzw. dass der normative Kontext, den sie erfüllen soll, selbst legitim) ist. Und drittens, dass die manifeste Sprecherintention so gemeint ist, wie sie geäußert wird. Die Aktoren selbst müssen den Konsens suchen und an Wahrheit, Richtigkeit und Wahrhaftigkeit bemessen, also an fit und misfit zwischen der Sprechhandlung einerseits und den drei Welten – 1. der objektiven Welt (als der Gesamtheit aller Entitäten, über die wahre Aussagen möglich sind); 2. der sozialen Welt (als der Gesamtheit aller legitim geregelten interpersonalen Beziehungen) und 3. der subjektiven Welt (als der Gesamtheit der privilegiert zugänglichen Erlebnissen des Sprechers) – zu denen der Aktor mit seiner Äußerung Beziehungen aufnimmt, andererseits.[27] Kritisch beurteilt werden muss vor allem die Loslösung von der vorinterpretierten und subjektiven Lebenswelt der Aktoren, die ihre kognitiven Prozesse und Handlungsweisen damit nicht nur hierarchisch über den Lebensmaximen ihres eigenen Weltbildes einordnen, sondern auch noch unabhängig von ihm handeln sollen, um in einem kommunikativen Handlungsprozess die Funktion der Handlungen ihres Gegenübers nachempfinden und verinnerlichen zu können. Dieser Prozess sowie das kommunikative Handlungsmodell von Habermas scheinen daher auf den ersten Blick sehr idealistisch und wirklichkeitsfern zu sein. Dennoch beschreibt das Modell auf eindrucksvolle Weise, wie Kommunikation und kommunikatives Handeln in Bezug auf die Ausprägung einer Innen- und Außenwelt bei Subjekten gewissermaßen Identitätsarbeit auf dem Weg zu einem autonomen Individuum leisten. Was dies für die Verbindung von Identität und Internet bedeutet, darauf komme ich im zweiten Teil der Arbeit zurück.

1.3. Der Wandel der Kommunikation und des kommunikativen Handelns durch das Internet.

„Aus vielen Worten entspringt ebensoviel Gelegenheit zum Mißverständnis.“

William James

Die Realität (im Folgenden als Offline bezeichnet) und die digitale bzw. virtuelle Welt (im Folgenden als Online bezeichnet) stehen scheinbar in einem Konkurrenzkampf miteinander, denn durch die Erfindung des Internets geht die Online-Welt mit seinen neuen Kommunikationsmöglichkeiten dazu über, die alten Kommunikationswege im Offline abzulösen. Aus dem Lager der Verfechter und Sympathisanten des neuen Zeitalters hört man ebenfalls, dass die Online -Welt bald der Offline -Welt den Rang als dominante Welt ablaufen wird, d.h. zwar nicht automatisch, dass wir fortan komplett in der digitalen Welt leben können und werden, – zumal wir ja ohnehin analoge Wesen sind –, wir uns aber in naher Zukunft wohl tatsächlich die meiste Zeit im Online bewegen werden und vor allem dort unser Leben bestreiten. Ein Grund mehr diese Entwicklung und die Auswirkungen der Veränderung unserer Kommunikationskultur einer philosophisch-wissenschaftlichen Reflexion zu unterziehen. Es scheint alles ein unaufhaltsamer Prozess zu sein: Alles ist und wird auf das Internet ausgerichtet, wer oder was sich diesem technischen Fortschritt nicht anpasst, gerät in Vergessenheit, wird nicht mehr gebraucht oder spielt keine Rolle mehr in einer modernen Welt, in der das Internet den Ton angibt.

Die Kritiker des Internet(-Zeitalters), die diese Tendenzen und die Auswirkungen des Internets auf den Menschen längst als äußerst beunruhigend eingestuft haben, prognostizieren die baldige Überflüssigkeit der Menschheit und in manchen Fällen sogar eine biblische Apokalypse durch jene technischen Errungenschaften des Medienzeitaltes und die Folgen dieses unaufhaltsamen Fortschritt, der das menschliche (Zusammen-)Leben auf den Kopf zu stellen droht und durch den sich der Mensch angeblich in eine falsche Richtung entwickelt. – Eigentlich ist also alles wie immer, wenn eine neue Technik oder ein Medium das Leben der Menschen vereinfacht bzw. verändert. „Seit Menschen Medien nutzen, ist zu beobachten, dass ein Großteil der Gesellschaft in jeder Phase der Medienentwicklung eine kritische Haltung gegenüber dieser Entwicklung einnimmt. Die Angst vor Veränderung und von dem nicht Absehbaren hat die Menschen schon immer dazu veranlasst, neue Ideen oder Entwicklungen mit Bedenken zu versehen“.[28]

Menschen begegnen solchen Veränderungen deshalb seit jeher sehr kritisch, vor allem wenn es sich um technikbedingte Veränderungen handelt, die das Alte durch etwas Neues ersetzen, nur um das Leben und die Welt scheinbar unkomplizierter zu machen.

So waren es beispielsweise die Menschen der Kirche im 16.Jahrhundert in Europa, die Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks als ein Werk des Teufels bezeichneten und die Kutscher im 18.Jahrhundert verbreiteten – als sich ihr Kutscherhandwerk durch die Erfindung der Lokomotive in Wohlgefallen aufzulösen drohte – die Nachricht, dass die Vögel aufgrund des Dampfes der Lokomotiven tot vom Himmel fallen würden.[29]

Es ist im Zuge einer zunehmenden Technisierung der Welt und der Ablösung des Industriezeitalters durch das Kommunikationszeitalter also nicht verwunderlich, dass bei solchen Veränderungen derartige Reaktionen fast schon wie in automatisierten und reflexartigen Prozessen in den Menschen aufkeimen. Seit jeher gibt es Menschen, die polarisieren und Stimmung gegen alles Neue und die Zukunft machen und dabei ist es eigentlich egal, worum es im Kern geht oder wie toll das Leben durch die neue Technik auch werden mag – sie wollen sich nicht ändern und sie wollen das Alte in ihrem Leben bewahren. In den meisten solcher Fälle spaltet sich die Menschheit in zwei Lager auf – die einen nehmen die Pro- und die anderen Contra-Seite ein – denn Veränderung bewirkt stets, dass das Alte nicht länger benötigt wird, an das sich die Menschen bereits gewöhnt haben. Die feindzählige Reaktion auf das Neue jedoch, das den Platz des Alten beansprucht, ändert sich bei den Menschen nie. Es ist eine Art Grundmisstrauen im Menschen gegenüber Neuem oder Fremden vorhanden. Aus dem Horizont bzw. der Perspektive des Alten und des Bekannten, in dem sich der Mensch wohler fühlt als im Neuen und Unbekannten, gilt es, dem Neuen gegenüber auf der Hut zu sein und erst einmal skeptisch zu begegnen. Dennoch hätten sich wohl weder Befürworter noch Kritiker diese Entwicklung damals erträumt, als am 6.August 1991 das World Wide Web zur Benutzung freigegeben wurde.[30] Knapp 22 Jahre später scheint das Internet die tausenden von Jahre der Zivilisationsgeschichte davor in den Schatten gestellt zu haben. Was davor geschah, interessiert nicht mehr. Es ist eine neue Welt, in der wir leben, und keine Erfindung oder Technik des Menschen hat so einschneidende Folgen auf die Welt und den Menschen wie das Internet. Es revolutioniert unser Leben, die Welt, unser Zusammenleben und die gegenseitige Sicht aufeinander sowie die Beziehungen zueinander – die Welt rückt vermeintlich näher zusammen und es eröffnen sich neue Kommunikationswege und Möglichkeiten mit anderen in Kontakt zu treten.

Allerdings auch jede Menge neue Probleme, die durch das Internet als globales Medium nicht unbedingt neu entstehen, sondern durch die Vernetzung und Verzahnung der Welt durch das Internet als globales Kommunikationsmedium dem Menschen überhaupt erst bewusst werden und auffallen. Es ist eine Entwicklung, die daran liegen mag, dass in der Vergangenheit die Welt, andere Meinungen, andere Weltbilder und andere Kulturen nicht so zugänglich waren, wie es in unserem heutigen Zeitalter der Fall ist. Die damals geschlossenen Grenzen zu anderen Nationen verhinderten den Blick über unseren eigenen Tellerrand und nun in einer Zeit, in der die ganze Welt nur noch wenige Mausklicks entfernt ist und vermeintlich jedem offen steht, nimmt der Einfluss dieser völlig neuen Außenwelt eben auch Einfluss auf die Konstitution unserer (eigenen) Innenwelt.

Wenn man sich die Forschungslage bezüglich dieser Thematik und des Internets in Verbindung mit den Auswirkungen auf den Menschen vergegenwärtigt, verwundert es nicht, dass die Philosophie (und auch die Wissenschaft) sich noch nicht so recht dieser Thematik angenommen hat und auch noch nicht untersucht hat, welche möglichen Auswirkungen das Internet auf den Menschen hat bzw. haben könnte.

In seiner jungen 22-jährigen Geschichte steckt das Internet noch in seinen Kinderschuhen. Die Konsequenzen für den Menschen, das Miteinander und die Welt sind noch nicht absehbar. Aber eines steht jetzt schon fest: das Internet hat das Leben der Menschen mehr auf den Kopf gestellt, als das Teufelswerk des Buchdrucks, die Vögel vom Himmel rauchenden Dampfmaschinen und die gesamte vorangegangene Menschheitsgeschichte zusammen. Das Internet gilt als »Kommunikationsmedium Nr. 1«, das die Menschen verbindet und die Welt näher zusammenrücken lässt. Deshalb erscheint es nicht nur sinnvoll, sondern auch zwingend notwendig zu sein, die Auswirkungen des Internets auf den Menschen im Hinblick auf seine Kommunikation (bzw. aus der Perspektive von Habermas Theorie des kommunikativen Handelns) als Ansatz für eine philosophische Untersuchung zu wählen, die das Hauptanliegen dieser Arbeit sein soll.

Es geht im Kern darum, dass unsere Kommunikation unsere Identitäten (mit-)formt bzw. maßgeblich daran beteiligt ist, dass wir uns überhaupt als autonomes Individuum begreifen können und die anderen Menschen und die Gesellschaft sowie unsere kommunikative Verbindung zu ihnen spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Das Internet mischt die Karten neu, es verändert die Art, wie wir miteinander kommunizieren und somit die Art, wie wir uns selbst sehen, von anderen gesehen werden und auch wie wir uns selbst durch die Augen der anderen sehen, was sich zwangsläufig auf unsere Identitätsbildung auswirkt bzw. noch auswirken wird.

Doch bevor ich mich im zweiten Teil dieser Arbeit der Identität zuwende, gilt es die Unterschiede hervorzuheben, die zwischen dem kommunikativen Handeln in der Offline- Welt und in der Online -Welt bestehen, um mehr darüber zu erfahren, welche Konsequenzen und Auswirkungen die Veränderung der Kommunikationsart und der Kommunikationswege in Zukunft auf die gesamte Menschheit und den einzelnen Menschen hat bzw. womöglich haben wird.

1.3.1. Aus »Face-to-face« wird »Font-to-font«

Im Zuge eines immer weiter vorangetriebenen technischen Fortschritts durch den Menschen hat sich nicht nur unsere Welt maßgeblich verändert, sondern auch unsere Kommunikation sowie unsere Art und Weise miteinander zu kommunizieren. Die Kommunikationsgeschichte sowie der Wandel der Kommunikationsart lassen sich in drei übergeordnete Entwicklungsstufen aufteilen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Wandel unserer Kommunikation wird besonders da deutlich, wo er intensiv durch den technischen Fortschritt beeinflusst wird bzw. maßgeblich beeinflusst wurde.

Aus der normalen »Face-to-face«-Kommunikation, nach dem Schema »Mensch sieht sich«, die die physische und persönliche Präsenz der Interaktionsteilnehmer obligatorisch voraussetzte, verwandelte sich die Kommunikation im Zuge einer zunehmenden Technisierung der Welt, zuerst über eine Zwischenstufe durch die Erfindung des Telefons in eine »Audio-to-audio«-Kommunikation, nach dem Schema »Mensch hört sich«, und dann letztlich durch die Erfindung des Computers und des Internets in eine »Font-to-font«-Kommunikation, nach dem Schema »Mensch liest sich«, bei der Menschen durch Schriftsprache über das Internet mit Hilfe eines Computers miteinander kommunizieren.

Die biologische Notwendigkeit eines Sprechapparates zur Verwendung von Sprache und die physische Notwendigkeit der eigenen körperlichen Präsenz, um an einer Kommunikation überhaupt teilzunehmen bzw. durch sie kommunikativ handeln zu können, wurde nach und nach ebenfalls vertechnisiert.

Die biologische Komponente wurde zwar nicht vollständig getilgt – zumal auch für die Anwendung von Schriftsprache eine gewisse Sprachfähigkeit benötigt wird – aber dennoch wurde sie aus dem eigentlichen Kommunikationsprozess verbannt, da das Sprechen bzw. der Umgang und das Anwenden von Sprache nicht mehr von biologischen Eigenschaften abhängig ist, sondern über technische Kanäle geschieht, die statt biologischer Fertigkeiten eher technische Kompetenz erfordern.

Die Kommunikation wandelte sich dementsprechend von einer persönlich-biologischen »Face-to-face«-Kommunikation zu einer unpersönlich-technischen »Font-to-font«-Kom­mu­nikation. Zweifellos koexistieren alle drei Kommunikationsarten nach wie vor einigermaßen friedlich nebeneinander, aber entscheidend ist in diesem Fall nicht, inwieweit eine dieser drei Kommunikationsarten die jeweils andere ablöst oder überflüssig macht, sondern dass die jeweils nachfolgende die vorangehende als dominante Kommunikationsart ablöst – und für die dominante Kommunikationsart gilt in der Regel, dass sie das Leben und das Miteinander der Menschen maßgeblich beeinflusst und ebenfalls Einfluss darauf nimmt, wie Menschen durch Kommunikation und die Reflexion ihrer Mitmenschen ihre eigene Identität ausbilden, was im folgenden Abschnitt genauer untersucht werden soll.

1.3.2. Kommunikation und kommunikatives Handeln offline vs. Kommunikation und kommunikatives Handeln online

In der bisherigen Forschungsliteratur liegt das Hauptaugenmerk auf einem Vergleich zwischen »Face-to-face«-Kommunikation und digitaler Kommunikation (bzw. »Font-to-font«-Kommunikation). Ausgehend von der digitalen Kommunikation werden die Unterschiede zur normalen »Face-to-face«-Kommunikation untersucht, so dass zwei Defizite bzw. Hauptprobleme bei der digitalen Kommunikation besonders hervorstechen: Erstens sind vor allem die beschränkten Ausdrucksmöglichkeiten zu nennen, die die digitale Kommunikation im Vergleich zur Offline-Kommunikation ganz offensichtlich auf irgendeine Weise kompensieren muss. In den gängigen Kommunikationsformen online – wie z.B. in E-Mails, Chats, Social Communities oder all den anderen Formen, in denen »Font-to-font«-Kommunikation zur Anwendung kommt – fehlen Tonfall, Gestik, Mimik so wie andere Bedeutungsträger der Interaktionsteilnehmer, die den Sinn der sprachlichen Äußerungen zusätzlich kontextualisieren. Bei der »Font-to-font«-Kommunikation müssen diese fehlenden Bedeutungs- und Kontextvermittler also „über den eigenen Sprachraum und eigene Sprachkompetenz hinweg […] ergänzt werden und erfordern einen erhöhten Explikationsgrad sowie entsprechende sprachliche und technische Kompetenzen der Nutzer/-innen“.[31] Was nicht von allen Nutzern geleistet werden kann, da es ihnen schlichtweg an besagter Kompetenz fehlt oder es zu viel Zeit kostet, diese Verständlichkeit und Vielschichtigkeit einer »Face-to-face«-Kommunikation auch online zu erreichen.

Zweites stellt die Anonymität und Pseudonymität der Kommunikationsteilnehmer im Netz ein weiteres Problem dar: Es besteht die Möglichkeit, seine eigene Identität zu erweitern, zu verschleiern oder in eine sogenannte multiple Identität zu verwandeln. „Anders als in der face-to-face Kommunikation entfallen die klassischen Statusmerkmale (Alter, Geschlecht, Klasse, ethnische Zugehörigkeit), nach denen Interaktionspartner unmittelbar sozial klassifiziert werden können. Weiterhin fehlen in der digitalen Kommunikation aufgrund der Körperlosigkeit in der Regel gestische, mimische, prosodische und andere Merkmale wie Aussehen, Kleidung, etc., die Hinweise auf Emotionen, Glaubwürdigkeit und Engagement der Interaktionspartner liefern“.[32]

Problematisch wird dieser Aspekt jedoch nur, wenn die Anonymität von Interaktionsteilnehmern gezielt dazu eingesetzt wird, eine Grenze zu übertreten, bei der es zu einem Bruch von sozialen, gesellschaftlichen sowie kommunikativen Regeln kommt, was gemeinhin auch als Flaming[33] bezeichnet wird – oder wenn die Anonymität einfach dazu dient, kriminell aktiv zu werden und andere Menschen zu täuschen, indem man ihnen die wahre und eigene Identität vorenthält.

Auf Habermas Theorie bezogen, ergeben sich zwischen der Offline- und Online-Kommunikation im Sinne eines kommunikativen Handelns wesentlich weitreichendere Probleme und Folgen. Für den Fall, dass sich die Interaktionsteilnehmer online auf einen gemeinsamen Konsens einigen wollen oder diesen überhaupt erst durch ihr kommunikatives Handeln und ihren Austausch untereinander auszuhandeln versuchen, wirkt sich vor allem die Abwesenheit der klassischen Statusmerkmale Alter, Geschlecht, Klasse, ethnische Zugehörigkeit negativ auf das Erreichen einer Gemeinsamkeit bzw. eines gemeinsamen Konsens aus. Ausgehend jeweils von der eigenen subjektiven Lebenswelt kann sich online keiner der beiden Aktoren mehr sicher sein, ob einerseits die subjektive Lebenswelt des Gegenübers wahr und real ist, noch ob andererseits überhaupt der gemeinsame in der objektiven Welt erzielte und angesiedelte Konsens Bestand hat, zumal die Darstellung der subjektiven Lebenswelt des Gegenübers im Online genauso verschleiert sein kann wie dessen ganze Identität – selbst wenn es nur ein Teil seiner Identität ist, der nicht der Realität entspricht. Der inhaltliche Konsens, den beide Aktoren ausgehandelt haben, hat in diesem Fall keinerlei Bestand, da kommunikatives Handeln in der Regel fehlschlägt, sobald die Aktoren nicht ihr ganzes Rationalitätspotential ausschöpfen. Es fehlt online das Verständnis sowie die Nachvollziehbarkeit des intersubjektiven Sinnes der jeweiligen Handlungsweise des Gegenübers, der sich hinter Schriftsprache und vermeintlich falschen Identitäten im Internet verstecken kann, ohne selbst real in Erscheinung zu treten. Das digitale Erscheinungsbild, auch wenn sich ein Aktor noch so sehr bemüht, sich online durch Schriftsprache ähnlich wie im Offline auszudrücken, zu beschreiben und zu erklären, erreicht bei seinem Versuch dennoch nie das Rationalitätspotential, so wie es in einer »Face-to-face«-Kommunikation in dem Bruchteil einer Sekunde möglich wird, wenn wir unser Gegenüber sehen und wie in einem automatisierten Prozess durch sein äußeres Erscheinungsbild einen ersten Eindruck gewinnen – welcher online komplett entfällt, sofern wir allein über Schriftsprache im Internet kommunizieren. Die beidseitige Offenheit als primäres Ziel des kommunikativen Handels wird online zu einer möglichen Geschlossenheit beider Beteiligten. Die Rationalität der Handlungen, gemessen an Vernunft und den Normen sowie Konventionen der objektiven Welt, in der der gemeinsame Konsens erzielt werden soll, scheitern an der (möglich gewordenen) Verschlossenheit der subjektiven Lebenswelt eines oder beider Aktoren im Online. Der transsubjektive Geltungsanspruch der eigenen Handlungen zur unmittelbar objektiven Welt scheitert letztendlich daran, dass man nicht mehr gezwungen ist, sich der Intersubjektivität des eigenen Lebenszusammenhanges zu vergewissern, sondern das Internet die Möglichkeit offeriert, jene Intersubjektivität zugunsten der eigenen Subjektivität aufzugeben. Ebenso entfällt die Dezentrierung des eigenen Weltbildes durch die Weltbilder der anderen, durch die ich gezwungen werde, in einem Lernprozess die Handlungen, Meinungen und das jeweilige Weltbild meines Gegenübers anzuerkennen und mit meinem eigenen Weltbild abzugleichen. Das Internet bietet mir in diesem Fall die Möglichkeit, mein Weltbild so in der digitalen Welt zu zentrieren, dass ich nur noch auf Gleichgesinnte treffe, mich online von konträren Weltbildern abschotten kann und somit nicht mehr in den Lernprozess gezwungen werde, mein Weltbild durch die anderen Weltbilder kritisch zu reflektieren oder gar zu dezentrieren, was sich zwangsläufig auf mein Leben im Offline und auf mein Auftreten gegenüber anderen auswirkt.

Dies vermindert einerseits die Kraft und andererseits den Zwang, mich gegenüber meiner eigenen Subjektivität und gegenüber meinem eigenen Weltbild rational zu verhalten. Ich verliere in meinen eigenen Handlungen den Bezug zur objektiven Welt, was dazu führen kann, dass ich mich selbst der Begründungbarkeit meiner Äußerungen und des Tatsachenbezugs in der objektiven Welt beraube und mein Handeln sich nicht mehr nach intersubjektiv anerkannten Geltungsansprüchen richtet, weil nun meine neuen Geltungsansprüche keiner Stellungnahme eines Gegenübers mehr bedürfen bzw. ich fortan selbst entscheide, wer mein Gegenüber ist. Es kommt online quasi zu einer Umkehrung des Verhältnisses von Innen- und Außenwelt. Während bei Habermas noch die Außenwelt die Innenwelt konstituiert bzw. maßgeblich beeinflusst hat, ist es online nun umgekehrt die Innenwelt, die die Außenwelt konstituiert bzw. ich selbst entscheide nun, was von der Außenwelt für meine Innenwelt relevant ist, d.h. ich muss mich nicht mehr der Kritik der Außenwelt aussetzen, die meine Innenwelt (mit)geprägt hat – ob ich nun wollte oder nicht und ob es mir gefiel oder nicht – sondern ich entscheide selbst darüber, wie ich in der Außenwelt gesehen werden will, womit sich zwangsläufig die Verhältnisse umkehren.

Das Internet ist, wenn man es so will, die Steigerung eines mythischen Weltbildes oder eines geschlossenen Weltbildes im habermasischen Sinne, denn während (bei Habermas) selbst die mythischen Weltbilder noch an die Realität gebunden waren, suggeriert das Internet nun jene Freiheit, zu glauben, allein die eigene subjektive Lebenswelt könne absolute Wahrheit für sich beanspruchen, was eben jenem Dogmatismus und jener Irrationalität gleichkommt, die charakteristisch für ein mythisches Weltbild ist.

Der (Irr-)Glaube, Einfluss auf die objektive Welt nehmen zu können, indem man die eigene Subjektivität über die Objektivität der Außenwelt stellt bzw. sich von dieser isoliert, sofern man die eigene Subjektivität von Kritik abschottet, ist die Steigerung eines mythischen Weltbildes, das sich im Offline zumindest noch an die realen Gegebenheiten orientieren musste – ein Zwang, der online nun jedoch entfällt bzw. im Internet die Möglichkeit dazu besteht, sich der objektiven Welt zugunsten der eigenen subjektiven Lebenswelt zu verschließen.

Das Internet erzeugt in uns in gewisser Weise die Illusion von einer eigenständigen Welt, die losgelöst von der Realität als Parallelwelt von denjenigen angesehen wird, die sich in ihr bewegen und online das zu finden glauben, was ihnen im Offline von wem oder was auch immer vermeintlich verwehrt wird. Dies führt dazu, dass sich jene Ausgestoßenen online gleichermaßen geborgener, akzeptierter und integrierter fühlen, als es im Offline der Fall ist – was jedoch nur darauf zurückzuführen ist, dass sie online vermeintlich selbst bestimmen können, wer sie sind bzw. sein wollen, während offline andere mitbestimmen, wer sie sind, ohne dass sie selbst direkt darauf Einfluss ausüben können, wie die anderen sie sehen und beurteilen. „Selbstdarstellungen im Internet sind also teilweise von sozialen Interaktionen – wie sie im Offline anzutreffen sind und dort für Individuen obligatorisch sind – entkoppelt, da sich dem Individuum die Möglichkeit zu einer konzentrierten, bewussten und selbstkontrollierten Darstellung bietet, ohne sich in einer kommunikativen Interaktion mit den Alteri womöglich einer negativen Kritik aussetzen zu müssen, um in einem Prozess der Selbstreflexion über diese Kritik, sei sie nun angebracht oder unangebracht, nachzudenken“.[34]

Wer seinen Interaktionspartner also online nicht unmittelbar sozial klassifizieren kann, der wird vermutlich mit seinem Gegenüber erst gar nicht über den Prozess der »normalen« Kommunikation hinauskommen und weiterführend durch kommunikatives Handeln im Sinne von Habermas Theorie, die eigenen Handlungen durch die Handlungen eines Gegenübers kritisch reflektieren. Eine Veränderung der Kommunikation und des kommunikativen Handelns, die dazu führt, dass die Aktoren online im Gegensatz zum Offline so gut wie nie zu einer konsensbildenden Einigung über ihre subjektiven Lebenswelten in der gemeinsamen objektiven Welt gelangen. Diese Diskrepanz zwischen kommunikativen Handeln offline und kommunikativen Handeln online verschärft sich, wenn man sie um die Komponente der Identität bzw. der Identitätsarbeit und -bildung erweitert, die durch Kommunikation und kommunikatives Handeln vollzogen wird.

[...]


[1] Krüger, Hans-Peter (2010): Kommunikation, in: Enzyklopädie Philosophie, S. 1259.

[2] vgl. Krüger, Hans-Peter (2010), S. 1259.

[3] vgl. Habermas, Jürgen (1995): Theorie des kommunikativen Handelns, Bd. 1, S. 128.

[4] vgl. Meggle, Georg (2010): kommunikatives Handeln, in: Enzyklopädie Philosophie, S. 1264.

[5] vgl. Meggle, Georg (2010), S. 1264f..

[6] vgl. Habermas, Jürgen (1995), S. 142.

[7] vgl. Meggle, Georg (2010), S. 1265.

[8] Habermas (1995), S. 15.

[9] Habermas (1995), S. 25.

[10] vgl. Habermas (1995), S. 25f..

[11] Habermas (1995), S. 27.

[12] vgl. Habermas (1995), a.a.O., S. 28.

[13] Habermas (1995), S. 29.

[14] vgl. Habermas (1995), S. 31 u. S. 34.

[15] Habermas (1995), S. 43f..

[16] Habermas (1995), S. 42f..

[17] vgl. Habermas (1995), S. 74f..

[18] vgl. Habermas (1995), S. 82.

[19] Habermas (1995), S. 83.

[20] vgl. Habermas (1995), S. 82.

[21] Habermas (1995), S. 106.

[22] vgl. Habermas (1995), S. 83.

[23] Habermas (1995), S. 85.

[24] vgl. Habermas (1995), S. 97.

[25] Habermas (1995), S. 105.

[26] Habermas (1995), S. 148.

[27] Habermas (1995), S. 149.

[28] Holnick, Peter (2012): Die Veränderung unserer Kommunikationskultur, S. 166.

[29] vgl. Holnick, Peter (2012), S. 166 u. S. 167.

[30] Görig, Carsten (2011): Gemeinsam einsam : wie Facebook, Google & Co. unser Leben verändern, S. 17.

[31] vgl. Kardorff, Ernst v. (2008) : Virtuelle Netzwerke – neue Formen der Kommunikation und Vergesellschaftung?, S. 32.

[32] vgl. Kardorff, Ernst v. (2008), S. 34.

[33] Flaming (von englisch to flame ‚aufflammen‘) = damit wird allgemein das Posten im Internet von aggressiven, beleidigenden oder diskriminierenden Beiträgen bezeichnet, die meistens ohne jeglichen Sachbezug sind. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Flame)

[34] vgl. Misoch, Sabina (2004): Identitäten im Internet : Selbstdarstellung auf privaten Homepages, S. 136.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Erstausgabe
Jahr
2013
ISBN (PDF)
9783956845642
ISBN (Paperback)
9783956840647
Dateigröße
1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Christian-Albrechts-Universität Kiel
Erscheinungsdatum
2015 (Februar)
Note
2,3
Schlagworte
Google Facebook Internetnutzung Medienaffinität Wandel

Autor

Jan-Christian Hansen, geboren 1982, ist Schriftsteller und freier Autor. Neben mehreren veröffentlichten Kurzkrimis schreibt er vor allem Romane, Krimis, Sachbücher, Science-Fiction und Fantasy, generell ist er aber keinem besonderen Genre zugetan. Basierend auf seinen wissenschaftlichen Arbeiten, die er im Rahmen seines Studiums der Fächer Deutsch und Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel geschrieben hat, plant er mehrere Sachbuch-Projekte. Nähere Informationen zu aktuellen Buchprojekten und Schreibcoaching finden Sie unter: www.janchristianhansen.com.
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Titel: Identität und Internet: Die Schattenseiten von Kommunikation und Identitätsbildung im Internet
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